
(Rom) Am Ende der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch traf Papst Franziskus eine Transgender-Gruppe. Sechs „Transfrauen“ und die Mutter eines „Transjungen“ konnten sich Franziskus nähern und einzeln mit ihm sprechen. Organisiert wurde die Begegnung von einer französischen Ordensfrau, die an Roms „Rändern“ lebt.
Transgender sind Personen, die ihr natürliches Geschlecht ablehnen und behaupten, dem anderen Geschlecht anzugehören. Kurzum: Männer, die behaupten Frauen zu sein, und Frauen, die behaupten Männer zu sein. Seit einigen Jahren wird auf aggressive Weise propagiert, daß das Geschlecht fiktiv sei, das jemand bei der Geburt „zugewiesen“ werde, in Wirklichkeit aber jederzeit geändert werden könne. Diese vom Mainstream geförderte Realitätsverweigerung nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip, laut dem dem sich jeder die Welt so „macht“, wie sie ihm gefällt, korrumpiert das Denken und schwächt den Geist.
Papst Franziskus traf sich am 22. Juni am Rande der Generalaudienz mit sechs „Transfrauen“, also Männern, die behaupten, Frauen zu sein. Die Gruppe bestand aus einer italienischen und fünf ausländischen „Frauen“ sowie der Mutter eines „Transjungen“. Sie hätten sich „willkommen gefühlt“, wie anschließend Fanpage unter Berufung auf die Gruppe schrieb.
Papst Franziskus habe ihnen empfohlen, „sich nicht in Vorurteile gegenüber der Kirche zu verstricken“.
Das Treffen sei „unerwartet und symbolträchtig“ gewesen, begeisterte sich Fanpage. Dies gelte umso mehr, so das Medium, „wenn man bedenkt, daß es im Monat der Gay Prides, der Demonstrationen und der Regenbogen-Farben stattfand“.
„Alessia“, der vielleicht als Alexander getauft wurde, ist Autor des Buches „Das unsichtbare Mädchen“, das im vergangenen Februar erschienen ist. Der gewesene Er/die nunmehr behauptete Sie wird laut eigenen Angaben „in Schulen und in Gefängnisse eingeladen“, um über die eigenen Erfahrungen zu sprechen. Das ist alles sehr verwirrend, wie es zwangsläufig sein muß, wenn man sich der Wirklichkeit verweigert. Das Buch wurde am Mittwoch bei der Begegnung Papst Franziskus überreicht.
Das Zusammentreffen war von der französischen Ordensfrau Sr. Genevier organisiert worden, die im Luna Park (Rummelplatz) von Rom lebt, einem der „Ränder“ der Gesellschaft. Sie war es, die Papst Franziskus die Begegnung vorgeschlagen hatte, und das nicht von ungefähr termingerecht im „Homo-Monat“. Als sie ihm sagte, es handle sich nicht nur um eine „Transfrau“, habe er geantwortet:
„Bring sie alle mit.“
Fanpage schreibt unter Berufung auf „Alessia“:
„Wir trafen uns im Vatikan mit der Ordensfrau und einem Priester, der der christlichen Gruppe ‚LGBT+-Christen Nazionale TRANSizioni‘ angehört, einem Projekt von ‚La Tenda di Gionata‘. Der Papst empfing uns einzeln, und ich war die erste. Indem ich ihm mein Buch bringen konnte, wurde ein Traum wahr.“
Und weiter:
„Er wollte nicht, daß ich mich hinknie, er schüttelte mir die Hand, und als ich mich als Transgender-Mädchen vorstellte, antwortete er, daß es ihm egal sei, wer ich sei, daß wir nur einen Vater hätten, als wollte er mir sagen: Du bist [für mich] eine Schwester.
Er nahm das Buch und sagte mir: ‚Bravo, Du hast gut daran getan, Deine Geschichte zu schreiben‘. Dann riet er mir, immer ich selbst zu sein, mich aber nicht in Vorurteile gegenüber der Kirche verstricken zu lassen. Oft nähren auch wir Transgender, die Opfer von Vorurteilen sind, Vorurteile gegenüber anderen, und wir denken, daß die Kirche uns nicht akzeptiert, egal was passiert, und wir suchen nicht einmal die Begegnung. Ich hingegen fühle mich willkommen, an die Hand genommen und umarmt. Im Pride-Monat ist dies meiner Meinung nach eine wichtige Botschaft. Das Beste an dem Gespräch mit Papst Franziskus ist, daß es einfach eine Begegnung zwischen Menschen war und nicht über unsere Verschiedenheit.“
Die Person, die sich selbst als Alessia identifiziert, hat die dazugehörigen Fotos auf Instagram gepostet und liefert einige Details. Nach ihr begrüßte der Papst noch fünf weitere argentinische „Transfrauen“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Instagram/Fanpage (Screenshots)