Vatikanvertreter erklärte in Davos: „Die Kirche setzt Agenda des Weltwirtschaftsforums um“

Bekundungen des Gleichschritts und der Unterwerfung durch den Repräsentanten des Vatikans


P. Leonir Chiarello, Generaloberer des Scalabrinerordens, war offizieller Vertreter von Papst Franziskus beim Weltwirtschaftsforum in Davos, wo er um Gleichschritts- und Unterwerfungsbekundungen bemüht war.
P. Leonir Chiarello, Generaloberer des Scalabrinerordens, war offizieller Vertreter von Papst Franziskus beim Weltwirtschaftsforum in Davos, wo er um Gleichschritts- und Unterwerfungsbekundungen bemüht war.

(Bern) Ver­gan­ge­ne Woche fand in Davos das dies­jäh­ri­ge Tref­fen des Welt­wirt­schafts­fo­rums von Klaus Schwab statt. Mit dabei war auch der Vati­kan. Des­sen Ver­tre­ter gab eine Erklä­rung ab, die auch als Unter­wer­fung ver­stan­den wer­den könn­te. Die Kir­che, so sag­te er, wer­de die Agen­da des Welt­wirt­schafts­fo­rums umset­zen. Das Welt­wirt­schafts­fo­rum ist, wohl­ge­merkt, ein Privatverein.

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Ver­tre­ter des Vati­kans in Davos war Pater Leo­nir Chia­rel­lo, der Gene­ral­obe­re des Sca­la­b­ri­ner­or­dens. In sei­ner Erklä­rung sag­te er, die katho­li­sche Kir­che beab­sich­ti­ge, „poli­ti­sche Maß­nah­men und Pro­gram­me durch­zu­füh­ren, um die auf dem Welt­wirt­schafts­fo­rum behan­del­ten The­men in die Pra­xis umzusetzen“.

Der Italo-Bra­si­lia­ner erwarb 1996 an der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na ein Lizen­ti­at in Theo­lo­gie und anschlie­ßend den Master­grad in Sozi­al- und Poli­tik­wis­sen­schaf­ten und in Pro­jekt­ma­nage­ment. Seit 1999 ist er im Bereich Migra­ti­on aktiv, zunächst in Chi­le, dann beim Latein­ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­rat, schließ­lich in New York, Brüs­sel und Genf. Er spricht flie­ßend Por­tu­gie­sisch, Ita­lie­nisch, Spa­nisch und Eng­lisch sowie sehr gut Fran­zö­sisch. Seit 2018 ist er Gene­ral­obe­rer des Sca­la­b­ri­ner­or­dens.

Ins­ge­samt war ver­gan­ge­ne Woche zu beob­ach­ten, daß die vati­ka­ni­schen Medi­en das Stell­dich­ein des Clubs der Mäch­ti­gen in Davos auf­fal­lend wohl­wol­lend begleiteten.

P. Chia­rel­lo sag­te dort als offi­zi­el­ler Reprä­sen­tant von Papst Fran­zis­kus, die Kir­che sei „enga­giert in den ver­schie­de­nen The­men, die auf dem Welt­wirt­schafts­fo­rum dis­ku­tiert werden“.

Wer oder was ist aber das Welt­wirt­schafts­fo­rum?

Ein Pri­vat­ver­ein, ein trans­na­tio­na­ler Club mäch­ti­ger Per­so­nen, die ent­schlos­sen sind, ihre glo­ba­li­sti­sche Agen­da umzu­set­zen. Sie bedie­nen sich dabei vor allem der Poli­tik und der Medi­en, die sie als ver­län­ger­ten Arm betrach­ten. Des­halb setzt das Welt­wirt­schafts­fo­rum auf die Selek­ti­on und För­de­rung von Jung­po­li­ti­kern wie Baer­bock, Spahn, Tru­deau und vie­len mehr, die sich im Gegen­zug dafür zur glo­ba­li­sti­schen Agen­da ver­pflich­ten.

In einem Gespräch mit Vati­can News beton­te Chia­rel­lo, daß die Kir­che bei der Umset­zung vie­ler der glo­ba­li­sti­schen Idea­le des Welt­wirt­schafts­fo­rums eine Vor­rei­ter­rol­le ein­neh­me. Der Gene­ral­obe­re nann­te kei­ne kon­kre­ten Bei­spie­le, doch las­sen sich zwei auf Anhieb nen­nen: die Migra­ti­ons- und die Coro­na-Agen­da. Auch sonst sorgt er seit Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats dafür, daß die Kir­che im Gleich­schritt mit den Glo­ba­li­sten marschiert.

Der Gene­ral­obe­re der Sca­la­b­ri­ner – der Orden heißt offi­zi­ell Kon­gre­ga­ti­on der Mis­sio­na­re vom Hei­li­gen Karl Bor­ro­mä­us und wur­de 1887 vom seli­gen Gio­van­ni Bat­ti­sta Sca­la­b­ri­ni gegrün­det –, der von Papst Fran­zis­kus zum Mit­glied der Kon­gre­ga­ti­on für die Insti­tu­te des geweih­ten Lebens und die Gesell­schaf­ten des apo­sto­li­schen Lebens ernannt wur­de, erklär­te, daß es acht „grund­le­gen­de The­men“ gebe, die das Welt­wirt­schafts­fo­rum in Davos bei sei­nem jähr­li­chen Tref­fen behan­delt, dar­un­ter „Kli­ma und Natur, gerech­te­re … Wirt­schaft … Gesund­heit und Gesund­heits­ver­sor­gung, glo­ba­le Zusam­men­ar­beit und Gesell­schaft und Gerech­tig­keit“.

Der Gene­ral­obe­re lob­te das Welt­wirt­schafts­fo­rum für sei­ne „Ver­pflich­tung zur Zusam­men­ar­beit“ unter dem Dach der „Mit­ver­ant­wor­tung und inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit (…), um die Errei­chung der Ergeb­nis­se die­ser wich­ti­gen The­men, die wir auf dem Forum dis­ku­tie­ren, vor­an­zu­trei­ben“.

Zu den vie­len „Her­aus­for­de­run­gen“, mit denen sich das Welt­wirt­schafts­fo­rum befas­sen will, gehö­ren Chia­rel­lo zufol­ge in erster Linie die Coro­na­kri­se und die Krie­ge in der Welt.

Die Kir­che müs­se mit welt­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen zusam­men­ar­bei­ten, um „einen Kon­sens und eine gemein­sa­me Agen­da zu ent­wickeln, um die Fra­gen des Natur­schut­zes, der Wirt­schaft, der Arbeit, der Tech­no­lo­gie, der Gesund­heit, der sozia­len Gerech­tig­keit und die ande­ren vom Wirt­schafts­fo­rum behan­del­ten The­men anzugehen“.

Der Ver­tre­ter von Papst Fran­zis­kus unter­strich in Davos, daß die Kir­che sich ver­pflich­te, „Poli­ti­ken und Pro­gram­me zu imple­men­tie­ren, um die vom Welt­wirt­schafts­fo­rum behan­del­ten The­men in die Pra­xis umzu­set­zen“ und „Mecha­nis­men der inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit und Mit­ver­ant­wor­tung ein­zu­rich­ten, um kon­kre­te Ergeb­nis­se zu erzie­len“, die sich aus den in der Schweiz gesetz­ten Zie­len ergeben.

„Die katho­li­sche Kir­che enga­giert sich bereits für die ver­schie­de­nen The­men, die auf dem Welt­wirt­schafts­fo­rum dis­ku­tiert wer­den, sowohl auf glo­ba­ler als auch auf loka­ler Ebe­ne“, so der Gene­ral­obe­re und Ver­tre­ter von San­ta Marta.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati­can­News (Screen­shots)

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