(Rom) Im dritten Jahr hintereinander werden die Fastenexerzitien für den Papst ausfallen – wegen der behaupteten Corona-Pandemie.
Das vatikanische Presseamt gab in seinem heutigen Tagesbulletin bekannt:
„Aufgrund der anhaltenden epidemiologischen Notlage durch Covid-19 wird es auch in diesem Jahr nicht möglich sein, die Exerzitien der römischen Kurie in Gemeinschaft in der Casa Divin Maestro in Ariccia zu leben. Der Heilige Vater hat daher die in Rom residierenden Kardinäle, die Leiter der Dikasterien und die Oberen der Römischen Kurie eingeladen, sich von Sonntagnachmittag, dem 6. März, bis Freitag, den 11. März, zum Gebet zurückzuziehen und persönliche Vorbereitungen zu treffen.“
Es handelt sich also um das zweite Jahr, in dem es gar keine Fastenexerzitien geben wird. Für Papst Franziskus werden es sogar die dritten Exerzitien hintereinander sein, die ausfallen.
Er war bereits im März 2020 den damaligen Fastenexerzitien in Ariccia ferngeblieben. Diese fanden zwar noch statt, und die Dikasterienleiter begaben sich in die Gegend der Castelli Romani, doch Franziskus blieb wegen eines „Schnupfens“ in Santa Marta. Wenig später hieß es im Vatikan, er sei „wegen Corona“ und anstehender Entscheidungen hinter den Leoninischen Mauern geblieben.
Die Fastenexerzitien 2020, gehalten vom Jesuiten Pietro Bovati, dauerten bis zum 6. März. Am folgenden Tag beschloß die italienische Regierung, als erste Regierung weltweit, einen Lockdown. Bis heute ist ungeklärt, warum der damals noch von Giuseppe Conte geführte Ministerrat einen so radikalen Schritt setzte, den vor ihm keine Regierung je gesetzt hatte. Die Unterlagen sind unter Verschluß. Auch die heutige Regierung von Mario Draghi weigert sich, diese offenzulegen.
Unter Berufung auf den italienischen Lockdown verhängte eine Woche später die österreichische und zwei Wochen später die bundesdeutsche Regierung ebenfalls den Lockdown. Bis heute weiß man über deren Beweggründe nur, daß die Entscheidungen offenbar auf der Grundlage von Computersimulationen erfolgten, die sich bald als völlig falsch herausstellten. Am eingeschlagenen Kurs änderten alle drei Regierungen aber nichts mehr. Sie sehen sich daher zunehmend mit der Kritik konfrontiert, nicht aufgrund einer Notlage und konkreter Fakten, sondern nach den Vorgaben eines Plans gehandelt zu haben.
Am 12. März erließ dann Kardinalvikar Angelo De Donatis für die Diözese Rom ein Dekret, das unter Verweis auf Corona nicht nur die Aussetzung aller Messen und religiösen Zeremonien bestätigte, wie sie die Italienische Bischofskonferenz mit Zustimmung von Franziskus am 8. März verordnet hatte, sondern überhaupt die Schließung aller Kirchen und Kapellen anordnete. Nach massivem Protest der römischen Pfarrer, darunter auch jener der deutschen Nationalkirche, wurde das Dekret am nächsten Tag abgeschwächt. Mit dem Finger wurde auf den Kardinalvikar gezeigt. Dieser gab aber zu verstehen, daß das Dekret mit Zustimmung und im Auftrag des Papstes erlassen worden war.
Angelo De Donatis war der erste Fastenprediger des derzeitigen Pontifikats. Papst Franziskus hatte ihn 2014 beauftragt, ihm und den Dikasterienleitern die Fastenexerzitien zu predigen, die erstmals in Ariccia stattfanden. Später ernannte er De Donatis zu seinem Generalvikar für Rom und kreierte ihn zum Kardinal.
Im heutigen Tagesbulletin wurde weiter verlautbart: Während der Woche vom 6. bis 11. März, „werden alle Termine des Heiligen Vaters ausgesetzt, einschließlich der Generalaudienz am Mittwoch, dem 9. März“.
Obwohl alle Exerzitienteilnehmer auf päpstliche Anweisung hin dreifach Covid-gespritzt sein müssen, was angeblich „Schutz“ verschaffen soll, ändert sich an den Corona-Maßnahmen nichts. Die Fastenexerzitien finden nicht statt. Kirche und Vatikan bleiben, vom Papst gewollt, in der Corona-Geiselhaft.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Casadivinmaestro.it (Screenshot)