
Das „Dokument der Schande“, wie es von vielen Gläubigen genannt wird, mit dem die Italienische Bischofskonferenz (vorerst) bis zum 3. April alle Messen untersagte. Von einer Schande sprach der katholische Intellektuelle Roberto de Mattei bereits vor mehreren Tagen im Zusammenhang mit den Reaktionen von Bischöfen auf das Coronavirus, indem sie die Gläubigen der geistlichen Gnadenmittel berauben.
- In der Nacht vom 7. auf den 8. März gab Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte der Presse bekannt, daß 14 von 102 italienischen Provinzen bis zum 3. April unter Quarantäne gestellt werden.
- Italiens Bischöfe reagierten darauf am 8. März mit einer Anordnung, daß alle Messen italienweit, also in allen 102 Verwaltungseinheiten bis zum 3. April untersagt sind.
- Die italienische Regierung erklärte am 9. März ganz Italien zum Notstandsgebiet, was unter anderem die Ausreise aus Italien für italienische Staatsbürger nur mehr in begründeten Fällen erlaubt.
Die Menschen sollen weiterhin wie gewohnt zur Arbeit gehen. Sie sollen auch wie gewohnt einkaufen können, aber zur Messe dürfen sie nicht gehen.
Die Bischöfe sprechen von notwendigen „Vorsichtsmaßnahmen“, um vor allem ältere Menschen nicht zu gefährden.
Kritiker fordern, die täglichen Todesopfer der saisonalen Influenza zu veröffentlichen, um die Verhältnismäßigkeit (oder eben nicht) der Maßnahmen erkennbar zu machen. Oder die Zahlen der Patienten, vor allem ältere Menschen, die sich jedes Jahr in Krankenhäusern mit Keimen anstecken und an Lungenentzündung sterben.
Im Zeitalter katholischer Radio- und Fernsehsender, von denen es in Italien in manchen Empfangsgebieten fünf und mehr gibt, die analog mit jedem Radiogerät empfangen werden können, mag die Sache abgemildert werden. Von einer vergleichbaren Abdeckung kann in den meisten Ländern, auch im deutschen Sprachraum, nicht die Rede sein. Hier braucht es eine Satellitenschüssel, ein DAB-fähiges Empfangsgerät, Kabelempfang oder Internet, doch die Möglichkeit besteht, die Messe mitzufeiern und die geistliche Kommunion zu empfangen.
Die Empörung über das Verhalten der Bischöfe ist in Italien jedenfalls groß. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Menschen alleingelassen fühlen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Italienische Bischofskonferenz (Screenshot)
Die Messe im Radio zu hoeren oder im Fernsehen zu sehen ist eben kein Ersatz. Vor einiger Zeit habe ich zum Thema einen sehr treffenden Kommentar gelesen, den ich leider nur sinngemaess wiedergeben kann: Wenn es dir kalt ist, und du schaust dir im Fernsehen ein Kaminfeuer an, wird es dir davon warm?
Der Corona Virus schafft eine Pause fuer den schaendlichen NOM.
Deo gratias