Gibt der Vatikan zu verstehen, daß Corona nur eine Pseudopandemie ist?

Papst betet "privat" an Mariensäule für jene, die "schwer unter der Klimakrise leiden" – Corona bleibt unerwähnt


Papst Franziskus begab sich gestern frühmorgens allein und "privat" zur Mariensäule der Unbefleckten Empfängnis.
Papst Franziskus begab sich gestern frühmorgens allein und "privat" zur Mariensäule der Unbefleckten Empfängnis.

(Rom) Wegen Coro­na ver­zich­te­te Papst Fran­zis­kus im zwei­ten Jahr hin­ter­ein­an­der dar­auf, am Hoch­fest der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis zusam­men mit den Römern öffent­lich der Got­tes­mut­ter Maria zu hul­di­gen – und bestä­tig­te aber zugleich, daß die Welt es nur mit einer Pseu­do­pan­de­mie zu tun hat. Ein Widerspruch?

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Der Papst begab sich gestern wie bereits im Vor­jahr in aller Frü­he zur Mari­en­säu­le im Zen­trum von Rom, um eine „pri­va­te Ver­eh­rung“ der Got­tes­mut­ter vor­zu­neh­men. Der Zeit­punkt die­ser „semi-klan­de­sti­nen“ Akti­on wur­de bewußt nicht bekannt­ge­ge­ben, um „Men­schen­an­samm­lun­gen zu ver­mei­den“, wie der Hei­li­ge Stuhl im Vor­feld durch nahe­ste­hen­de Jour­na­li­sten zu ver­ste­hen gab. Offi­zi­ell sag­te er nichts dazu.

Franziskus kappte die wichtigsten Momente zwischen dem Bischof und der Stadt Rom

Auch der letz­te von drei Momen­ten im Kir­chen­jahr, in denen der Papst ganz kon­kret mit den Römern und an ihrer Spit­ze betet, wur­de damit besei­tigt. Die Rede ist vom Grün­don­ners­tag, den die Päp­ste als Bischö­fe von Rom in ihrer Kathe­dral­kir­che San Gio­van­ni in Late­r­ano zele­brier­ten, von der Fron­leich­nams­pro­zes­si­on von San Gio­van­ni in Late­r­ano nach San­ta Maria Mag­gio­re und von der Hul­di­gung an Maria am 8. Dezember.

  • Der Grün­don­ners­tag, obwohl erster Tag des Tri­du­um Pascha­le, der drei hei­li­gen Tage von Lei­den, Tod und Auf­er­ste­hung Jesu Chri­sti, wur­de von Fran­zis­kus unsicht­bar gemacht. Die Ein­set­zung der Eucha­ri­stie und des Prie­ster­tums wur­de zuletzt von Papst Bene­dikt XVI. im Jahr 2012 öffent­lich gefei­ert. Seit­her ist der Grün­don­ners­tag auf die sozia­le Geste der Fuß­wa­schung redu­ziert, die Fran­zis­kus unter Aus­schluß der Öffent­lich­keit, vor allem sei­ner Diö­ze­se, zumeist in einem Gefäng­nis zele­briert, wo er jedem die Kom­mu­ni­on spen­det, bewußt auch Ange­hö­ri­gen ande­rer Reli­gio­nen wie Muslimen.
  • Die Fron­leich­nams­pro­zes­si­on, seit Jahr­hun­der­ten eine macht­vol­le öffent­li­che Glau­bens­kund­ge­bung, bei der sich die Römer in der Ver­eh­rung des Aller­hei­lig­sten um den Papst scha­ren, fin­det ohne Fran­zis­kus statt. 2013, am ersten Fron­leich­nams­fest sei­nes Pon­ti­fi­kats, ging Fran­zis­kus noch zu Fuß hin­ter­her. Die sicht­ba­re Anbe­tung, Wesens­merk­mal die­ser römi­schen Glau­bens­be­kun­dung, über­ließ er zwei Dia­ko­nen. Seit­her nimmt er gar nicht mehr an der Pro­zes­si­on teil. Obwohl er selbst nicht hin­geht, ver­leg­te er die Pro­zes­si­on vom lit­ur­gi­schen Fest­tag auf den fol­gen­den Sonn­tag, weil Fron­leich­nam in Ita­li­en seit Jahr­zehn­ten kein staat­li­cher Fei­er­tag mehr ist. Papst Johan­nes Paul II. hat­te den­noch die von Paul VI. vor­ge­nom­me­ne Ver­schie­bung auf den Sonn­tag wie­der rück­gän­gig gemacht, damit zumin­dest die Pro­zes­si­on mit dem Papst am lit­ur­gi­schen Fest statt­fin­det. 2018 ent­zog sich Fran­zis­kus dann ganz der römi­schen Fei­er, indem er das Hoch­amt nicht mehr in San Gio­van­ni in Late­r­ano, son­dern in einer Pfar­rei in Ostia zelebrierte.
  • Auch die gemein­sa­me Hul­di­gung an Maria von Papst und Römern, am Hoch­fest der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis, das zwei­te gro­ße Band der öffent­li­chen Glau­bens­kund­ge­bung der Römer an der Sei­te ihres Bischofs, wur­de von Fran­zis­kus 2020, in die­sem Fall unter Ver­weis auf Coro­na, zer­schnit­ten. Wäh­rend Fran­zis­kus an Fron­leich­nam die Römer den Leib Chri­sti allein in Pro­zes­si­on durch die Stra­ßen Roms tra­gen läßt, ent­zieht er sich am 8. Dezem­ber dem Volk, indem er sich allein, „pri­vat“ und zu gehei­mer Stun­de zur Mari­en­säu­le neben der Piaz­za di Spa­gna begibt. Nun schon zum zwei­ten Mal.

Das Durch­schnei­den die­ser Bän­der erstaunt umso mehr, als Fran­zis­kus beson­ders am Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats den Ein­druck ver­mit­tel­te, das Amt des Pap­stes zugun­sten sei­nes Amtes als Bischof von Rom zurück­drän­gen zu wollen.

Vati­can­News, die Nach­rich­ten­platt­form des Vati­kans, war bemüht, das gest­ri­ge Ereig­nis so beschö­ni­gend wie mög­lich zu kom­mu­ni­zie­ren. Man könn­te auch „rea­li­täts­fremd“ sagen. Da die „pri­va­te“ Ver­eh­rung wort­los statt­fand, ist die Bericht­erstat­tung der zen­tra­len vati­ka­ni­schen Nach­rich­ten­platt­form die ein­zi­ge Infor­ma­ti­ons­quel­le zu den päpst­li­chen Intentionen.

Das The­ma Coro­na, obwohl der vor­geb­li­che Grund für die „semi-klan­de­sti­ne“ Akti­on, wie sie der Vati­ka­nist Mar­co Tosat­ti im Vor­jahr nann­te, blieb uner­wähnt. Dabei sind Restrik­ti­on und Repres­si­on im Namen Coro­nas in vol­lem Gan­ge. Sie bedin­gen und ver­un­si­chern vor allem die west­li­che Welt. Das sind immer­hin fast eine Mil­li­ar­de Men­schen. Vie­le von ihnen lei­den dar­un­ter, da sie gegen ihr Gewis­sen zu einer Imp­fung gedrängt oder genö­tigt wer­den, die in Wirk­lich­keit eine Gen­the­ra­pie ist. Für Fran­zis­kus war Coro­na, laut Vati­kan­me­di­en, aber kein Gebets­an­lie­gen. Dabei zei­gen die Plä­ne zur Ein­füh­rung einer Impf­pflicht den besorg­nis­er­re­gen­den Über­gang zu einer neu­en auto­ri­tä­ren Form der Macht­aus­übung an. Statt­des­sen wur­de bekannt­ge­ge­ben, Fran­zis­kus habe für jene gebe­tet, die – kein Scherz – „unter der Kli­ma­kri­se schwer lei­den“. Ist das ein indi­rek­tes Ein­ge­ständ­nis des Pap­stes, daß Coro­na zwar als Vor­wand für aller­lei dient, aber letzt­lich nur eine Pseu­do­pan­de­mie ist?

Der voll­stän­di­ge Bericht von Vati­can­News in der deut­schen Fassung:

Papst betet an Mariensäule in Rom

Mor­gens früh hat Papst Fran­zis­kus an die­sem 8. Dezem­ber vor der Mari­en­säu­le im römi­schen Stadt­zen­trum für not­lei­den­de Men­schen gebe­tet. Der Papst bat die Got­tes­mut­ter um „Sor­ge für die vie­len Kran­ken, das Wun­der der Hei­lung für die Völ­ker, die schwer unter den Krie­gen und der Kli­ma­kri­se lei­den“, und um Bekeh­rung jener, „die Mau­ern bau­en, um den Schmerz der ande­ren von sich fernzuhalten“.

Sal­va­to­re Cer­nu­zio und Gud­run Sai­ler – Vatikanstadt

Bei vier Grad plus und im Dun­kel des noch schla­fen­den Rom kam der Papst um Vier­tel nach sechs zu Füßen der Spa­ni­schen Trep­pe an. Dort, auf der Piaz­za Migna­nel­li, steht die Mari­en­säu­le, die Päp­ste seit Johan­nes XXIII. immer zum 8. Dezem­ber besu­chen, um dort für die Stadt Rom und die Welt zu beten und der Got­tes­mut­ter Maria zu hul­di­gen. Wie schon im Vor­jahr kam Fran­zis­kus nicht in der Abend­däm­me­rung, son­dern früh­mor­gens und in rein pri­va­ter Form; das Ansteckungs­ri­si­ko für die her­bei­strö­men­den Men­schen wäre zu hoch. Eini­ge römi­sche Gläu­bi­ge hat­ten sich den­noch ein­ge­fun­den, die den Papst herz­lich begrüßten.

Fran­zis­kus stell­te einen Korb wei­ßer Rosen zu Füßen der Mari­en­säu­le ab und ver­harr­te danach im Gebet, die Augen auf die Mut­ter­got­tes­sta­tue gerich­tet. Eini­ge Wor­te wech­sel­te er mit Spa­ni­ens Bot­schaf­te­rin beim Hei­li­gen Stuhl, María del Car­men de la Peña Cor­cuera, vor der Tür des Palaz­zo Mon­al­de­schi, in dem die spa­ni­sche Bot­schaft ihren Sitz hat. Die­se gilt als die älte­ste stän­di­ge diplo­ma­ti­sche Ver­tre­tung der Welt und wur­de 1622 ein­ge­rich­tet, um Spa­ni­en beim Hei­li­gen Stuhl zu vertreten.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati­can­News (Screen­shot)

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