(Rom) Der international bekannte Bankier und Finanzethiker Ettore Gotti-Tedeschi, von 2009–2012 Präsident der Vatikanbank IOR, verfaßte einige Tage nach dem Ende der Bischofssynode über die Familie einen „Brief an meine Enkelin“, mit dem er Kritik an jenen äußerte, die das Ehesakrament aushöhlen wollen. Nun verfaßte Gotti-Tedeschi zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit einen Brief an Papst Franziskus.
Barmherzigkeit ohne Gottesfurcht
Euer Heiligkeit,
nachdem ich heute viele Kommentare über die Eröffnung des Heiligen Jahres „der Barmherzigkeit“ gehört und gelesen habe, las ich diese Stelle des Johannesevangeliums (Joh 3,14–21):
„Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat.
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“
Und ich habe nachgedacht. Es ist wahr, daß die Barmherzigkeit Gottes in sich unendlich ist. Aber wie sicher sind wir, daß sie es auch in ihren Wirkungen ist? Gott kann immer vergeben, unendlich oft. Aber sind wir sicher, daß Er uns unendlich oft vergibt?
Ich dachte: Gott hat, obwohl Er seit jeher unendlich barmherzig ist, die Verdammnis des gefallenen Engels und seiner Scharen erlaubt und zwar gleich bei der ersten von ihnen begangenen Sünde.
Und ich habe weitergedacht: Es ist wahr, daß Gott barmherzig ist. Ist es aber nicht auch wahr, daß Er gerecht ist? Diente uns die berühmte Gottesfurcht nicht dazu, uns nicht der Illusion hinzugeben, wir könnten Seine Barmherzigkeit mißbrauchen und Ihn weiter beleidigen?
Warum sagt man nicht auch das? Ich habe einige berühmte Sätze im Gedächtnis.
Der heilige Basilius schrieb: sich auf den barmherzigen Gott zu berufen, aber nicht auch auf den gerechten, heißt, Ihn für einen Komplizen unserer Niederträchtigkeit zu halten.
Der heilige Augustinus sagte, daß die bloße Hoffnung auf Barmherzigkeit viele Seelen getäuscht hat und verlorengehen hat lassen.
Der heilige Alfonso Maria von Ligouri sagte, daß die Gewißheit der Barmherzigkeit Gottes mehr Seelen in die Hölle bringt als Seine Gerechtigkeit, weil tollkühnes sich Verlassen auf Seine Barmherzigkeit, ohne sich zu bekehren und gegen die Sünde zu kämpfen, verlorengehen läßt.
Deus non irridetur. Warum wird also nicht gelehrt, daß die Barmherzigkeit Gottes darin besteht, einen reuigen Sünder aufzunehmen? Ist das impliziert, Euer Heiligkeit?
Hochachtungsvoll Ihr
Ettore Gotti Tedeschi
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Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Das sind Formulierungen, die heute selbst bei Christen schwer über die Zunge gehen.
Barmherzigkeit und Gottesfurcht, sind ganz aus der Mode, der Lehre gekommen, selbst über
die Sünde wird kaum gepredigt. Das Christenvolk ganz im Glaubensschlaf, wiegt sich in
der Hoffnung, dass Gott schon nicht so streng sein wird, nach dem falschen Motto „..wir
kommen alle in den Himmel. Die Allerlösungs-Theologie und Franziskus leisten dazu ihren
Beitrag. Warum beichten ? Die anderen kommen doch auch in den Himmel. Die Protestanten
kennen keine Beichte, werden sie denn nicht gerettet ? Außerdem habe ich keine Sünde.
Das sind die markigen Aussagen, die man von sogar alten Katholiken bekommt. Hier sieht
man wohin die Zeitgeist-Kirche die Gläubigen gebracht hat. Selbst das Sonntags-Gebot,
die Hl.Messe zu besuchen, wird von Progressisten als eine Art Diktatur bezeichnet.
Nach dem Konzil sprach man abwertend von “ Sonntags-Christen „. Heute wäre man froh,
wenn man sie hätte.
Ein Gott der kein Gericht hält und nicht richtet wird am Ende von keinem mehr ernst genommen. Er ist dann nur noch ein besserer Kaffeeautomat bei dem man auf einen Knopf drückt und bekommt dann das was man haben will. Aber so läuft das Spiel nicht auch wenn das viele nicht wahr haben wollen. Eine richtige Drohbotschaft zur rechten Zeit ist ein großer Akt der Barmherzigkeit.
„Kehrt um und tut Buße“ sagt die Mutter Gottes immer.
Per Mariam ad Christum.
Gott würde niemals erwarten, dass man ihn fürchtet. Was wäre das für ein narzistischer Gott, er wäre somit ja fast dem Teufel gleich.
Wenn Gott allmächtig ist und alles geschaffen hat, dann sind alle Wesen und auch deren Willensentscheidungen (der Wille muß seinen Ursprung ja auch bei Gott haben, von ihm so gewollt. Auch wenn wir alles in gut und böse einteilen, so, hat beides seinen Ursprung bei Gott und er uns barherzig sein. Alle die Glauben das wäre ungerecht, wenn die vermeindlichen „Sünder“ Straffrei ausgehen, das sind doch nur die die vom Neid geleitet werden.
Wellnes, Wellnes über alles; über alles in der Welt!
Ich habe in den letzten Monaten viele Meinungen gelesen von Leuten, die sich selbst in die Tasche lügen.
Ein geradezu groteskes Beispiel präsentieren Sie hier: Sie unterstellen Neid, wenn man die Wahrheit vertritt. Damit stehen Sie auf dem gleichen dreckigen Niveau, das andere als Verleumdungsbasis mittels Phobie, Pack, Hetzer, Hasser usw benutzen.
Jetzt zum Willen: Gott hat den Menschen mit einem freien Willen ausgestattet! Sie unterstellen Gott, daß er unsere Boshaftigkeit und Böswilligkeit steuert.
Mich wundert nichts mehr
Noch ein Nachtrag;
Erwarten Sie, wenn Sie in den Himmel kommen, daß Sie Hitler, Stalin, Lenin, Mao, Pol Poth und die Massen anderer Leuteschinder dort antreffen werden?
„Erwarten Sie, wenn Sie in den Himmel kommen, daß Sie Hitler, Stalin, Lenin, Mao, Pol Poth und die Massen anderer Leuteschinder dort antreffen werden?“, Nein da werden nur so gute Leute wie sie sein um dort die Verbelendung des Dualismus, der Bequemlichkeit und der Unwissenheit zu genießen.
NO, God is no(t) fun!
Gott möchte nicht gefürchtet, sondern in Freiheit geliebt werden.
Das Böse ist das bei Gott schlechthin nicht-sein-sollende.
Gott hat das Böse nicht geschaffen. Er schuf Engel und Menschen und befähigte sie in Freiheit zu lieben, Gutes zu tun und auch ihn nicht zu lieben und zu sündigen. Er schuf uns mit unserer Fähigkeit zu sündigen.
Wir sind keine Marionetten Gottes.Er zwingt uns nicht in seine Nähe und Liebe, wenn wir ihn nicht wählen.
Wie werden nicht allesamt am Ende unseres irdischen Lebens in ein integriertes Gesamtjenseits gespült. Gott sei Dank!
Weiß ich mich von Gott geliebt, hat das eine Auswirkung auf mein Leben.
Wenn ich im Innersten vom Herrn Barmherzigkeit erhoffe, so möchte ich Ihm doch auch meinerseits etwas geben.
Was ich Ihm neben Treue und Hingabe also auch schenken will, ist meine Reue, meinen Willen zur Umkehr.
@ godisfun
Sie haben eine wirklich erschreckend reduzierte Wahrnehmung menschlichen Leids. Die Gottesfurcht dient uns als Wegweiser, den richtigen Weg zu finden. Leider wird das heute vergessen.
„…der Wille muß seinen Ursprung ja auch bei Gott haben, von ihm so gewollt. Auch wenn wir alles in gut und böse einteilen, so, hat beides seinen Ursprung bei Gott“
Die konkrete Willensentscheidung entspringt dem freien(!) Willen. Wir sind also nicht determinierte Wesen, die Gott wie Marionetten lenkt, sondern Gott hat die Freiheit in die Schöpfung eingestiftet und damit notwendig verbunden, Verantwortung. Wir können das Böse nicht auf Gott abschieben und dabei auch noch mit einem Taschenspielertrick auf Barmherzigkeit verweisen, sondern wir stehen in der freien Entscheidung, die wir vor Gott zu verantworten haben. Gott will das Gute. Wir können uns aber frei gegen das Gute entscheiden, diese Freiheit hat Gott uns gegeben, weil die Liebe nicht aus Zwang kommen kann. Das Gute zu tun, schenkt Freude und Sinn, es ist eben kein Automatismus und das Böse zu tun, lässt uns ins Leere, das Nichts fallen.
„Nein da werden nur so gute Leute wie sie sein um dort die Verbelendung des Dualismus, der Bequemlichkeit und der Unwissenheit zu genießen.“
Wenn Sie glauben, dass wirklich Hitler, Stalin und Pol Pot im Himmel einträchtig mit den von ihnen Ermordeten sitzen, dann müssen Sie auch so konsequent sein und Himmel und Hölle gleich setzen. Dann gibt es nur die Hölle, das Nichts, in dem alles im Orkus des Gleichen verschlungen wird.
Ihre „Barmherzigkeit“ wäre die eines Demiurgen, nicht die Gottes!
Und was hat die Sehnsucht nach Gerechtigkeit bitte mit Neid zu tun? Waren die Menschen, die in Treblinka ermordet wurden, wertlos, dass man sie einfach vernichten durfte? Ist der Schrei der Leidenden der Schrei des Neides? Meinen Sie das ernst?
Man merkt deutlich, dass Kardinal Kasper mit seinem substanzlosen Gerede von einer bloß abstrakten Barmherzigkeit eigentlich dem Grauen das Wort redet. Da pervertiert sich ja geradezu das Christentum.
Wie recht wohl Gotti-Tedeschi hat, nur ob er dann auch ein rechte Antwort bekommt ist zu bezweifeln.
Passend zu diesem Artikel sei einmal mehr an nachfolgend zusammenfassend wiedergegebene Predigt von Hw Pater Biffart von der Petrus-Bruderschaft erinnert:
-
„Heute wird bedauerlicherweise zunehmend
– um den Beifall der Menschen zu erheischen -
ein „Evangelium light“ vermittelt.
Dieses kennt die Aufforderung Christi
zur Reue, Busse und Umkehr nicht mehr.
Doch sind gerade Letztere überhaupt erst die Bedingungen für die dann unermessliche Barmherzigkeit Christi.
Die Hirten
haben denn die Pflicht,
Alles zu verkünden
– das gesamte hl. Evangelium –
um die Seelen auf den schmalen und steilen Weg zur Glückseligkeit zu führen.
Die gesamte Selbstoffenbarung.
Zu dieser gehört
Barmherzigkeit
u n d
Gerechtigkeit.
Unser Herr und Gott Jesus Christus hat Seinen hl. Aposteln aufgetragen,
A l l e s
zu lehren, was Er ihnen offenbart hat.
-
28,19
Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
Mt 28,20
und
lehrt sie, alles zu befolgen,
was ich euch geboten habe.
Seid gewiss:
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
-
Eine dem Menschen vermittelte „Barmherzigkeit“
mit dessen Belassenwollen im Zustand der Sünde
ist keine Offenbarung Gottes,
vielmehr menschengebautes Mauerwerk.…
und wird somit ineinanderfallen.
Ein „Evangelium light“ aber
– als Wegweiser für den breiten und bequemen Weg im Diesseits –
ist ohne Kraft und Gnade,
wirkungslos für das Seelenleben
und letztendlich eine
Tat von Mietlingen,
denen der Ewigkeitszustand der Seelen
gleichgültig ist..
Mietlinge,
die die ihnen anvertraute Schafe
dem reissenden Wolf überlassen,
dem Ränkeschmied Satan, dem Vater der Lüge.“
-
Es ist immer leicht vor einem „Publikum“ solche Dinge auf den Punkt zu bringen, welches ja genau deshalb zur Priesterbruderschaft St Petrus und St Pius geht.
Der hw Herr Pater hat natürlich vollkommen recht mit dem was er sagt.
Trotzdem ist, das zu tun, in der heutigen „Amtskirche“, in einer ganz „normalen“ Pfarre, um eine vieles schwerer.
Ich wünschte manchmal diesen Priestern und allen hier so orthodoxen Kommentatoren, die irgendwo in einem Hort der Rechtgläubigkeit leben und sich bewegen, nicht aus Bosheit, sondern einfach um der Erfahrung willen, ein Jahr, Tag für Tag und Sonntag für Sonntag, vorne im Persbyterium zu stehen und das dort zu zeleberieren und zu predigen, dann wären diese wohl recht schnell ernüchtert.
Es ist leicht die zu kritisieren, die dort an der Front stehen, wenn man selbst seine Tücher im Trockenen hat und vom Logenplatz aus beobachtet und urteilt.
Ich bewundere jeden Priester, der heute noch in einer „normalen“ Pfarre seinen Dienst tut und dort versucht, das Evangelium und die Lehre ungekürzt zu predigen. Ich kenne dann doch ein paar dieser Sorte. Unbestreitbar gibt es leider auch viele andere, die das nicht mehr tun.
Ich würde mir aber wünschen, dass gerade die die hier rumkritisieren, auch diese Priester, den Mut hätten dort zu wirken und Sauerteig zu sein. Mir scheint aber leider manchmal, dazu habe sie dann nicht den Mumm in den Knochen…
@Angelius Silesius
„Es ist leicht die zu kritisieren, die dort an der Front stehen, wenn man selbst seine Tücher im Trockenen hat und vom Logenplatz aus beobachtet und urteilt.“
Es steht keiner im Trockenen und hat einen Logenplatz. Wir alle sind in Gefahr unseren Glauben zu verlieren. Am lockersten sieht das alles nur der laue Katholik denn ihm ist das alles egal.
Per Mariam ad Christum.
Sehr geehrter Herr/Frau Shuca
“ Wir alle sind in Gefahr unseren Glauben zu verlieren.“ – Ist das tatsächlich so?
Es stimmt, wir leben in einer Zeit großer Apostasie, das gab es aber auch zu anderen Zeiten.
Wir brauchen geistliche Zentren, wo der überlieferte Glaube weitergegeben wird.
Laue Katholiken sehen dies alles am lockersten, weil es in deren Leben eine Werteverschiebung gibt, die sehr bedauerlich ist.
Es hilft doch aber nichts, wenn man das nur an exponierten Orten laut kritisiert, wo keiner dieser Lauen jemals hingehen wird.
Die hw Patres, die ich grundsätzlich schätze, wirken halt meistens in einem sehr exklusiven Rahmen.
Wie ich schon schrieb, versammeln sich doch dort jene Gläubigen denen der Glaube wichtig ist. Nur was hilft es denen zu sagen, wie „schlecht“ alle anderen sind?
Wir müssen selbst an die Orte gehen an denen der Glaube verloren gegangen ist und missionarisch sein!
Ich sehe dort leider selten Gläubige und Priester der Tradition. Man gart lieber im eigenen Saft und klopft sich auf die Schultern. Ich finde das bedauerlich.
Sehr geehrter Herr Angelus Silesius
“ Wir alle sind in Gefahr unseren Glauben zu verlieren.“ – Ist das tatsächlich so?“
Was sagt denn unser Gott dazu?
„Wer wird noch dasein wenn ich komme.“
„Wir müssen selbst an die Orte gehen an denen der Glaube verloren gegangen ist und missionarisch sein!“
Da brauchen wir nicht weit zu gehen. Ich habe schon des öfteren in meinem näheren Umfeld die Jungfrauenschaft der Mutter Gottes verteidigen müssen, unter Katholiken!
Per Mariam ad Christum.
@ Shuca 23. DEZEMBER 2015 UM 12:49
Sie schreiben: “ Wir alle sind in Gefahr unseren Glauben zu verlieren.“
Im Johannesevangelium, 10. Kapitel, sagt der Herr Jesus Christus:
„27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit9, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. 29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“
Was würden Sie sagen: Gehören Sie zu den Schafen, die niemand aus der Hand Jesu und der Hand des Vaters rauben kann?
@Angelus Silesius
Woher wollen Sie wissen, dass hier sämtliche Kommentatoren ein Nischendasein führen? Auch hier gibt es nicht wenige, die an vorderster Front kämpfen – ich gehöre z.B. auch dazu!
Gerade wenn man das Evangelium tagtäglich verkündet, hat man die Pflicht, den Menschen die Wahrheit nicht vorzuenthalten – auch wenn sie unbequem ist und Gegner schafft. Die Apostel unserer Zeit müssen Leuchttürme des Glaubens sein und dürfen nicht wie ein Schilfrohr im Wind hin und her schwanken. ALLEIN von UNSERER eigenen HEILIGUNG hängt es ab, wie fruchtbar schließlich die Verkündigung ist. Die Anpassung an den Zeitgeist wie sie heute vielerorts vorangetrieben wird, bewirkt genau das Gegenteil!
Sehr geehrte® Herr/Frau Shuca
Ich gebe Ihnen recht, wir müssen da nicht weit gehen. Sobald wir die Haustür aufmachen sind wir heute mitten im Missionsgebiet. Wir müssen es aber auch tun. Ich wollte und will niemandem unterstellen, dass er nichts tut. Mir fällt einfach nur auf, dass man in den traditonellen Kreisen sehr gern, vielleicht zur gern, unter sich ist. Das hat natürlich seinen Wert und das braucht es auch. Der Schritt nach draußen, ist dann aber doch auch notwendig.
Sehr geehrter Herr Severin.
Ich wollte hier niemandem zu nahe treten, dessen können Sie gewiss sein. Als ich schrieb „allen hier so orthodoxen Kommentatoren…“, wollte ich mich eigentlich auf Kommentatoren beziehen, die meiner bescheidenen Meinung nach verbal regelmäßig über die Stränge schlagen. Ich habe mich hier missverständlich ausgedrückt und entschuldige mich, sollte ich dadurch jemandem zu nahe getreten sein.
Bei allem anderen was Sie schrieben, stimme ich vollkommen zu.
Ich freue mich, dass Sie an vorderster Front für den Herrn kämpfen!
Ihnen allen ein gnadenreiches Weihnachtsfest
@Leo Laemmlein
Sie haben mir schonmal so eine komische Frage gestellt wo sie wissen wollen wie ich selber über mich denke. Ich verrate es ihnen diesmal auch nicht denn es reicht völlig aus das der Herr mein Gott über mich bescheid weiß. Ansonsten wünsche ich ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Per Mariam ad Christum.
@ Severin
„ALLEIN von UNSERER eigenen HEILIGUNG hängt es ab, wie fruchtbar schließlich die Verkündigung ist.“
Mit Verlaub – das halte ich für etwas vermessen.
Jesus:
„Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.(…) Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ (Lk 17)
Das Gelingen unserer Mühen hängt vielmehr ALLEIN von dem Zuspruch und der Vollmacht ab, die Gott uns schenkt.
„Ohne mich“, sagte der Herr. „Könnt ihr nichts tun.“
Die Fruchtbarkeit der Verkündigung hängt, davon abgesehen, viel stärker von den offenen Ohren der Hörer ab.
@ martin eisel
Wer legt Ihrer Meinung nach die „Deutung“, Sie meinen sicher Auslegung – des biblischen Wortes fest? Ist es das Gutdünken des Priesters oder das Lehramt? Wo und wie ist die Autorität des Lehramtes verankert?
Welche bindende Kraft hat die Auslegung, wenn sie sich in der Zeit widerspricht?
Sie schreiben: „Diese Deutung darf nicht ideologiebesetzt sein ,
sondern auf Kenntnissen und Erkenntnissen beruhen.“
Welche Ideologie haben Sie hier konkret im Auge?
Und was ist bezüglich Bibelauslegung unter Kenntnis und Erkenntnis zu verstehen. Wie konkret vollzieht sich die Erkenntnis Gottes. Wo liegt das Fundament für die Erkenntnis?
Danke an Herrn Gotti Tedeschi für seinen Beitrag. Der Bankier eröffnet uns die wahre Sicht auf die Barmherzigkeit. Gott ist immer vollkommen, sowohl in einer Barmherzigkeit, als auch in seiner Gerechtigkeit. Wir sollten und müssen Ihn um sein Erbarmen (Barmherzigkeit ist das modernere Wort) bitten und seine Gerechtigkeit fürchten.
Gotti-Tedeschis Fragen sind berechtigt. Wir fallen von einem Extrem ins andere. Es ist schließlich auch ein katholisches Problem, mit den Sünden umzugehen wie mit einer Kalorientabelle. Und wie viele Generationen wurden im Geiste dieser Sündenrechnerei erzogen und erstarrten in Bigotterie und Selbstgerechtigkeit, erinnerten darin dann ganz erstaunlich an die Pharisäer, die Jesus ans Kreuz gebracht hatten.
Es ist und bleibt die Liebe, die uns dazu treibt, den Willen des Vaters zu tun. Und dies ebenso überschwänglich und ohne zu rechnen wie der Vater uns seine Barmherzigkeit zugewandt hat in Christus.
Man hat selten ein rechtes Maß gefunden in der Kirche. Nicht zuletzt war dieses Treiben auch ein Auslöser für die Reformation.
Die Verzweckung der Barmherzigkeit sowohl in der Art des F. als auch in der Art bigotter Erbsenzähler ist vom Bösen und gebiert immer nur wieder Böses. Mal schlägt das Pendel nach rechts, mal nach links aus.
Der Mensch unterwirft alles seinem kleinkarierten Zweckdenken… sollte eine sinnvolle Katechese nicht erst einmal die Heiligkeit, absolute Vollkommenheit und Güte Gottes vor Augen stellen? Dies, dass er das Gute und Heilige in person ist und das Vollkommene und Heilige niemals das Unvollkommene ertragen kann – wozu auch sonst unsere Erlösung hin zur Vollkommenheit? Gott will uns ertragen können, daher das große Opfer für uns…Das würde sehr viel von Anfang an in die richtige Richtung lenken.
Möge Gott uns wirklich in der Mitte seiner Liebe ankommen und bleiben lassen!
Das Kernproblem seit dem II. Vaticanum liegt in der Säkularisierung des Glaubens, wodurch die Hoffnung auf das Himmelreich durch die Hoffnung auf ein irdisches Glück ersetzt wurde. Erlösung soll im Hier und Jetzt und nicht erst nach dem Tod stattfinden, wobei unter Erlösung vornehmlich die Emanzipation vom ökonomischen Zwang verstanden wird. In der nachfolgenden Rezeption des II. Vaticanums entwickelte sich in der lateinamerikanischen Kirche daher relativ bald das Schlagwort von der „Befreiung“, was keine Befreiung von der Sünde meint, sondern eine Befreiung von ökonomischer Ungleichheit. Insofern war hier schon früh nach dem Konzil eine politische Programmatik formuliert, die dem, was den Glauben vom tiefsten Innern bis dahin bestimmte, diametral entgegenläuft. Christlicher Glaube ist eben kein politischer Messianismus, der immer im Weltlichen beheimatet ist, sondern die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Wer sich einmal die Konzilstexte genauer anschaut, wird mit einigem Erstaunen feststellen, dass der Tod in ihnen fast keine Erwähnung finden. Überhaupt hat das Konzil der Problematik des Todes wenig Raum gegeben, statt dessen wurde lang und breit über Jahre hinweg über das Verhältnis von Papst und Bischof gestritten. Man könnte das auch eine Bürokratisierung des Glaubens nennen, der sich da vollzogen hat, was nichts anderes ist als eine neue Form des Klerikalismus, den man angeblich überwinden wollte. Das ganze Unwesen der Räte und Gremien, die nach dem Konzil wie Pilze aus dem Boden schossen, haben mit Glaubensvertiefung rein gar nichts zu tun, im Gegenteil, sie sind nur hinderlich. Im Zuge dieser Verweltlichung des Glaubens hat sich eindeutig marxistisches Gedankengut in der Kirche auf zahlreichen innerkirchlichen Ebenen etabliert. Die Hoffnung auf die Auferstehung, in der erst wirklich Gerechtigkeit zu ihrer Bestimmung kommt, wurde als Vertröstung auf das Himmelreich innerkirchlich(!) verlacht. Damit wurde aber die zentrale Aussage Jesu einfach beiseite geschoben, denn Jesus verheißt an keiner Stelle ein irdisches Reich, im Gegenteil, er betont immer überdeutlich, dass sein Reich eben nicht von dieser Welt ist und das Bekehrung auch nicht meint, in diesem Leben an den Früchten ökonomischer Weltgestaltung zu partizipieren. Die Welt bleibt vom Bösen, vom Fürsten der Welt, bestimmt. Die Umkehr dient also nicht der Läuterung im Sinne einer politischen Weltanschauung sondern soll uns fähig machen, hinter dem Weltlichen, das ohnehin nur Windhauch ist, das Wesentliche zu erblicken. Die frühen Heiligen haben sich nicht an das irdische Leben geklammert, sondern ihr ganzes Wesen dem kommenden Reich geöffnet. Das kommende Reich ist aber nicht das irdische Reich politischer Ideen, sondern es ist da, wo wir in dieser Welt Lebenden erst nach dem Tod hingelangen, wenn wir denn hingelangen. Das heißt nicht, dass es unbedeutend wäre, wie wir in unserem Erdendasein leben, ob wir Unrecht tun oder nicht. Jedoch lässt sich die Gefallenheit des Seins durch den Abfall Satans von Gott, was ja in letzter Konsequenz nichts anderes ist als die radikalste Form der Emanzipation, in dieser Welt nicht aufheben. Mit anderen Worten; es wird auch in Zukunft Unrecht, Gewalt und Leid geben und der Mensch wird nie in der Lage sein, dieses Leid wirklich aufzuheben. Daher steht hinter allen politischen und weltlichen Messianismen immer der Betrug. Das II. Vaticanum hat sich über weite Teile also vom Kern des Glaubens entfernt und an seine Stelle eine Hoffnung gesetzt, die sich immer als Trug erweist und erweisen wird. Der Mensch kann sich nicht selbst erlösen und in diesem Leben erst recht nicht. Interessanterweise hat der Islam diese Hinwendung zum Weltlichen nicht vollzogen und hat daher auch heute eine so große Anziehungskraft gerade bei jungen Muslimen, die nach einem Sinn suchen, der über den Augenblick unserer kurzen Existenz hinausweist. Die enorme Kraft des Christentum lag gerade in der Verheißung auf das Reich, das nicht von dieser Welt ist. Wird dieser Glaube brüchig, verliert das Christentum seine grundlegende Wahrheit. Nur wenn es ein Jenseits gibt, in dem Gott das erlittene Leid des Menschen aufzuheben vermag und so Gerechtigkeit in einem höheren Sinn erst herstellt, ist der Glauben an unseren Erlöser vom lichten Glanz der göttlichen Wahrheit erfüllt. Unser Dasein ist in der Tat, wie es im Buch Kohelet heißt, flüchtig, bloßer Windhauch, der vergeht. Das im Frühling satt grüne Blatt fällt im Herbst zu Boden. Eine Barmherzigkeit, die sich an politischen und weltlichen Messianismen orientiert, ist eine leere, sinnlose Veranstaltung. Sie ist Schein, wie das ganze Leben nur Schein wäre, wenn es kein Himmelreich gibt, auf das wir hin leben können. Es muss wieder ins Zentrum des christlichen Glaubens rücken, dass der Tod nicht Vernichtung sondern die eigentliche Hoffnung des Christen ist. Das Kreuz ist eben der Tod, den wir nicht überwinden können, ja dessen Überwindung nur ins Nichts führen würde. Über das Kreuz, den Tod, finden wir ins Licht.
Die Artikel auf dieser Internetseite haben alle die gleiche Ausrichtung : Misstrauen gegenüber dem Nachfolger Petri zu schüren. Die Tatsachen über die man berichtet sind nicht erfunden jedoch häufig ausschließlich negativ gedeutet.
Der Gehorsam und die Liebe zum Papsttum , worin sich jeder Katholik üben soll, wird untetgraben.
Schlagt den Hirten nicht!
Der Name katholisches.info ist irreführend. Wo Petrus (der Papst) ist, da ist Kirche!
Von „irreführend“ kann keine Rede sein. Wir sind Katholiken, die über Ereignisse in Kirche und Welt berichten. Wir berichten, was die Päpste tun oder sagen. Das war unter Benedikt XVI. so (die Seite entstand 2006) und das ist unter Papst Franziskus so. Wenn sich der Inhalt der Berichterstattung über die beiden genannten Pontifikate signifikant voneinander unterscheidet, dann hat das damit zu tun, daß sich die Päpste signifikant unterscheiden. Wir sehen unsere Aufgabe vor allem darin, zu berichten, was andere katholische oder weltliche Medien nicht berichten. Wir nehmen dafür in Anspruch, ein wenn auch im Vergleich zu anderen Medien an Bedeutung bescheidenes, so doch in der Sache notwendiges Korrektiv zu unangemessener, teils bedenklicher Schönfärberei zu sein. Die Liebe und Treue zur Kirche darf nicht blind machen, sondern muß erhellend sein.
Ubi Petrus ibi Ecclesia.
Woran erkenne ich Ihre Liebe zu Kirche?
Ihre Berichterstattung informiert die Leser gut aber sie vergiftet ihre Herzen im Hinblick auf das Papsttum (bei einigen Bekannten, die Ihre Internetseite häufig lesen, kann man es feststellen)
Meine persönliche Liebe zur Kirche erkennen Sie am Ringen um deren Wohl, indem ich Fehlentwicklungen aufzeige, die andere aus verschiedenen Gründen verschweigen (aus ideologischer Übereinstimmung, aus Furcht, aus Gleichgültigkeit, eines falschen Friedens willen, aus mißverstandener Frömmigkeit oder anderen Gründen). Zur mißverstandenen Frömmigkeit gehört es auch, zu denken, ein Papst könne für eine zweifelhafte oder falsche Aussage, Geste oder Entscheidung nicht kritisiert werden. Dergleichen ist und war nie katholische Lehre. Die Kirchengeschichte und die Heiligenviten sind eine empfehlenswerte Lektüre, um zu erkennen, daß die heilige Kirche zu allen Zeiten von außen und von innen angegriffen wurde, und sich durch treue Anhänglichkeit an Christus und Bewahrung des ihr anvertrauten Glaubensgutes dagegen wehren mußte, indem sie sich innerlich erneuert. Die Erneuerung ist immer persönlich und meint nicht eine Erneuerung der Lehre durch deren Veränderung. Jede Kritik muß vom Wunsch getragen sein, der Kirche zu dienen, nicht schaden zu wollen. Ich würde von Herzen gerne anderes über Papst und Kirche berichten. Doch in unserer Zeit und diesem Pontifikat verlangt das Gewissen von mir, jene Defizite aufzuzeigen, die andere aus unverständlichen Gründen gutheißen, vertuschen oder sogar leugnen.
Ich will gerne noch einen weiteren persönlichen Satz hinzufügen: Ich wünschte mir einen Papst, der mich, die Getauften und die Menschheit führt, nicht einen Papst, dessen Sprache mehrdeutig, vage und sprunghaft ist, daß ihm ein ganzer Troß beauftragter oder selbsternannter „Interpreten“ hinterherrennen muß, um seine Worte, Gesten und Entscheidungen auszulegen. Die Folge ist leider oft, zu oft eine schräge Mehrstimmigkeit, die der gesunde Hausverstand als Kakophonie erkennt.