Provokationen

Ein Interview mit MMag. Wolfram Schrems


Vor­be­mer­kung: Die­ses Inter­view wur­de schrift­lich von Herrn Jörg R. May­er, Chef­re­dak­teur des Atter­see Reports, geführt und unter dem Titel „Pro­vo­ka­tio­nen“ in der aktu­el­len Aus­ga­be des Reports ver­öf­fent­licht. Der Atter­see Report ist die Vier­tel­jah­res­schrift des Atter­see­krei­ses in der Frei­heit­li­chen Par­tei Öster­reichs. Die vor­lie­gen­de Ver­si­on ist – mit Aus­nah­me der alten Ortho­gra­phie und gering­fü­gi­gen Kor­rek­tu­ren – gegen­über dem Ori­gi­nal unver­än­dert, es wur­den ledig­lich Links zu Inter­net­quel­len eingefügt.

Anzei­ge

Mut zur Wahr­heit – so hieß ein klei­ner Sam­mel­band, den der Atter­see­kreis vor eini­gen Jah­ren her­aus­ge­ge­ben hat. Nam­haf­te Per­sön­lich­kei­ten von Bar­ba­ra Kolm bis Hans Olaf Hen­kel haben in ihm aus ihrer Sicht „muti­ge“ Gedan­ken for­mu­liert. Beson­ders ger­ne wur­de in der Fol­ge auf den Bei­trag „Mut zu Sozi­al­re­for­men“ von Andre­as Unter­ber­ger ver­wie­sen. Indem der Atter­see­kreis sei­nen Text publi­zier­te, habe er sich mit den erho­be­nen For­de­run­gen gemein gemacht, indem wie­der­um die FPÖ den Atter­see­kreis unter­stützt, auch sie sich. Nun beklagt die Öffent­lich­keit ger­ne, dass in Par­tei­en zu wenig gedacht wer­de. Doch wenn jeder Satz gegen den Über­brin­ger instru­men­ta­li­siert wer­den kann, wird schon Anders­den­ken­den zuzu­hö­ren zum Wag­nis. Wir wol­len es den­noch wie­der wagen.

Herr MMag. Schrems, ich habe ein­mal ein Inter­view mit Dr. Mar­cus Franz geführt und ihn ein­gangs gefragt, ob er eine Pro­vo­ka­ti­on sei. Die­se Fra­ge brau­che ich Ihnen gar nicht erst stel­len. Als Kir­chen­mann alten Schlags müs­sen Sie doch eigent­lich eine Pro­vo­ka­ti­on sein: ein Sta­chel im Fleisch unse­rer Gesell­schaft, den wir nicht ger­ne spüren.

Ich freue mich, daß der Atter­see­kreis seit 2017 an mei­nen Bei­trä­gen inter­es­siert ist. Offen­bar wird die „Pro­vo­ka­ti­on“ von der Leser­schaft mit Wohl­wol­len oder zumin­dest mit intel­lek­tu­el­ler Offen­heit auf­ge­nom­men. Ich muß aber rela­ti­vie­ren: Ich bin nur ein ein­fa­cher Gläu­bi­ger und kein Amts­trä­ger der Kir­che. Ihre For­mu­lie­rung „alten Schlags“ beja­he ich inso­fern, als ich mich in mei­nen Stel­lung­nah­men am über­lie­fer­ten und nie­mals ver­al­te­ten Offen­ba­rungs­gut ori­en­tie­re und damit die Gene­ra­tio­nen vor mir, also „die Alten“, nach­ah­me. Das emp­fin­den man­che Zeit­ge­nos­sen tat­säch­lich als „Sta­chel im Fleisch“. An den Reak­tio­nen gemes­sen schei­nen die­sen „Sta­chel“ am mei­sten der orga­ni­sier­te Links­extre­mis­mus und die hei­mi­sche Kir­chen­bü­ro­kra­tie zu spü­ren. Erste­rer dul­det kei­ne Pro­kla­ma­ti­on zugun­sten des unge­bo­re­nen Men­schen­le­bens und der Fami­lie in der Öffent­lich­keit, letz­te­re hat sich in Kom­pro­miß und Unter­wür­fig­keit mit der poli­ti­schen Macht bequem eingerichtet.

Die FPÖ, zu der ja unser Atter­see­kreis gehört, ist histo­risch klar anti-kle­ri­kal gewe­sen, die tra­di­tio­nel­le Hei­mat poli­tisch enga­gier­ter Chri­sten war stets die ÖVP. Hat sich das geän­dert? Ich fra­ge das nicht zuletzt des­halb, weil Alfons Adam vor eini­gen Wochen ver­stor­ben ist, der mit der Par­tei Die Chri­sten ja selbst einen poli­ti­schen Ver­such unter­nom­men hat. Sein Nach­fol­ger in der spä­te­ren CPÖ, Rudolf Geh­ring, der ja auch Prä­si­dent­schafts­kan­di­dat war, ist expli­zit des­halb aus der ÖVP aus­ge­tre­ten: weil es dort mit dem christ­li­chen Fun­da­ment nicht mehr weit her sei.

Die ÖVP, nach der Farb­re­vo­lu­ti­on als „die neue Volks­par­tei“ auf­tre­tend, mag von man­chen noch als Hei­mat poli­tisch enga­gier­ter Chri­sten ver­stan­den wer­den. Aber die­se Ein­schät­zung beruht auf einem Irr­tum. Zu oft waren christ­li­che und natur­recht­li­che Posi­tio­nen ver­ra­ten wor­den. Christ­lich auf­tre­ten­de ÖVP-Kan­di­da­ten haben bei Wah­len die Auf­ga­be, Stim­men von Chri­sten für die Par­tei zu akqui­rie­ren, einen erkenn­ba­ren Ein­fluß auf die Par­tei­li­nie üben sie nicht aus. Der Voll­stän­dig­keit hal­ber sei ange­fügt, daß die Kir­chen­füh­rung welt­weit und in Öster­reich seit den 60er Jah­ren zur Ent­christ­li­chung der Poli­tik selbst bei­getra­gen hat. Die bei­den von Ihnen genann­ten Her­ren waren nicht nur – zu Recht – von der ÖVP ent­täuscht, sie erfuh­ren auch kei­ner­lei Unter­stüt­zung durch die Kirche.

Im Zuge diver­ser öffent­lich gewor­de­ner Chat­ver­läu­fe hat sich sogar ein umge­kehr­tes Bild erge­ben: Die ÖVP hat mit Nach­druck mehr poli­ti­sche Neu­tra­li­tät von der Katho­li­schen Kir­che in Öster­reich ein­ge­mahnt, Stich­wort Migra­ti­ons­po­li­tik. Ist das nicht mehr als ver­ständ­lich? Die öster­rei­chi­sche Poli­tik ist ja doch kei­nem uni­ver­sa­len Glau­bens­reich ver­pflich­tet, son­dern den sehr irdi­schen aktu­el­len Inter­es­sen der Bevöl­ke­rung. Oder anders gefragt: Kann sich spe­zi­fisch Christ­li­ches in der Poli­tik über­haupt äußern, ohne dass man es mit einem „poli­ti­schen Chri­sten­tum“ ana­log zum „poli­ti­schen Islam“ zu tun bekommt?

In die­sem Fra­gen­kom­plex gibt es eini­ge impli­zi­te Annah­men, die kor­ri­giert wer­den müs­sen. Erstens wider­spre­chen die Stel­lung­nah­men der öster­rei­chi­schen Bischö­fe und ihrer Appa­ra­te zum The­ma Mas­sen­ein­wan­de­rung der kirch­li­chen Leh­re selbst. Der Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che, des­sen Redak­ti­ons­se­kre­tär immer­hin Kar­di­nal Schön­born war, lehrt in § 2241 u. a.: „Die poli­ti­schen Auto­ri­tä­ten dür­fen im Hin­blick auf das Gemein­wohl, für das sie ver­ant­wort­lich sind, die Aus­übung des Ein­wan­de­rungs­rech­tes ver­schie­de­nen gesetz­li­chen Bedin­gun­gen unter­stel­len und ver­lan­gen, daß die Ein­wan­de­rer ihren Ver­pflich­tun­gen gegen­über dem Gast­land nach­kom­men. Der Ein­wan­de­rer ist ver­pflich­tet, das mate­ri­el­le und gei­sti­ge Erbe sei­nes Gast­lan­des dank­bar zu ach­ten, des­sen Geset­zen zu gehor­chen und die Lasten mit zu tra­gen.“ Ich habe das noch nie aus dem Mund eines öster­rei­chi­schen Bischofs gehört. Im Gegen­teil unter­stüt­zen die Auto­ri­tä­ten der Kir­che de fac­to die Mas­sen­ein­wan­de­rung nach Euro­pa („Migra­ti­on“ ist ein ver­schlei­ern­der Aus­druck, denn die Ein­wan­de­rer „migrie­ren“ ja nicht wei­ter). Damit sind sie auf der Linie der noto­ri­schen trans­na­tio­na­len Mäch­te. Die öster­rei­chi­sche Poli­tik ist damit eben­falls kom­pa­ti­bel: Wir erin­nern uns bei­spiels­wei­se, daß 2014 der dama­li­ge ÖVP-Gene­ral­se­kre­tär Ger­not Blü­mel den Aus­druck „Aus­län­der“ als „retro“ bezeich­ne­te und damit impli­zit die Legi­ti­mi­tät der Unter­schei­dung von In- und Aus­län­dern bestritt. Im Jahr 2018 zwang die ÖVP die Salz­bur­ger Euro­pa­par­la­men­ta­rie­rin Clau­dia Schmidt wegen derer No-na-Aus­sa­gen zu den Pro­ble­men der Immi­gra­ti­on zum Wider­ruf und setz­te sie nicht mehr auf die Liste. Abseits insze­nier­ter Abschie­bun­gen ist die öster­rei­chi­sche Poli­tik in der Fra­ge der Mas­sen­ein­wan­de­rung und Isla­mi­sie­rung nicht den legi­ti­men „aktu­el­len Inter­es­sen der Bevöl­ke­rung“ ver­pflich­tet, son­dern tat­säch­lich einem „uni­ver­sa­len Glau­bens­reich“, und zwar dem links­li­be­ra­len und glo­ba­li­sti­schen. Auf die­sem Sek­tor kann es also kei­nen wirk­li­chen Dis­sens zwi­schen öster­rei­chi­scher Kir­chen­füh­rung und „neu­er Volks­par­tei“ geben. Und zwei­tens, ja, es wäre tat­säch­lich die Auf­ga­be der Kir­che, auf eine Ver­christ­li­chung der Poli­tik und Kul­tur zu drän­gen (nach der tra­di­tio­nel­len Leh­re vom Christ­kö­nig­tum, zuletzt von Papst Pius XI. 1925 pro­kla­miert). Das Ergeb­nis von des­sen Umset­zung ist ein ande­res als das des „poli­ti­schen Islam“ (übri­gens ein Pleonasmus).

Man könn­te das Meta­the­ma, das wir hier gera­de bespre­chen, viel­leicht mit dem Begriff der Super­e­ro­ga­ti­on (i. e.: von jeman­dem mehr an Lei­stun­gen zu ver­lan­gen, als jener an Pflich­ten über­nom­men hat) auf den Punkt brin­gen. Es fällt auf, dass bei Fra­gen wie der von Ihnen erwähn­ten Mas­sen­ein­wan­de­rung die kirch­li­che Bot­schaft zu sein scheint: Ihr müsst euch in die­ser Sache um der Ande­ren wil­len eurer Selbst ent­äu­ßern, das ist euch zumut­bar. Nun sieht etwa Jür­gen Haber­mas gera­de in der Zurück­nah­me von super­e­ro­ga­to­ri­schen Zumu­tun­gen einen ethi­schen Vor­zug des moder­nen Staa­tes. Ich wür­de dem grds. bei­pflich­ten. Jetzt ist es aber einer­seits bezeich­nend, dass die Kir­che, die ja ganz ande­re Vor­aus­set­zun­gen hat als der moder­ne Staat und die zudem ja das Wohl­erge­hen des Men­schen in einem Jen­seits in die Rech­nung hin­ein­neh­men muss, bei ihrem eige­nen Ver­kün­di­gungs­auf­trag eben­falls auf die­ser Linie ist, d. h. den Men­schen nicht mehr mit den super­e­ro­ga­to­ri­schen Zumu­tun­gen der christ­li­chen Leh­re kon­fron­tiert. Und dass ande­rer­seits bei Mas­sen­ein­wan­de­rung die Super­e­ro­ga­ti­on dann plötz­lich wie­der auf­taucht. Das sei dann doch den Men­schen wie­der zumut­bar, so die trau­te Einig­keit zwi­schen (links)liberalen und kirch­li­chen Akteu­ren. Ich fin­de das schizophren.

Das ist prä­zi­se auf den Punkt gebracht. Weder das natür­li­che noch das geof­fen­bar­te, also das christ­li­che, Sit­ten­ge­setz ver­lan­gen die Selbst­auf­ga­be eines Vol­kes zugun­sten über­mä­ßi­ger Ein­wan­de­rung und die Selbst­auf­ga­be eines Staa­tes zugun­sten des Sou­ve­rä­ni­täts­ver­lu­stes. Den­noch wird die­se von Papst und west­eu­ro­päi­schen Bischö­fen – von weni­gen Aus­nah­men abge­se­hen – pro­pa­giert. Rich­tig ist auch, daß die Kir­chen­obe­ren nicht das ein­for­dern, was zur Ehre Got­tes und zum Heil der See­len (und übri­gens auch zum zeit­li­chen Wohl der Völ­ker) ein­ge­for­dert wer­den muß, näm­lich den Glau­ben und das Ein­hal­ten der Gebo­te. Skep­tisch bin ich bezüg­lich der Haber­masschen Ein­schät­zung, daß der „moder­ne“ Staat (was auch immer das ist) „super­e­ro­ga­to­ri­sche Zumu­tun­gen“ zurück­ge­nom­men hät­te. Die Tota­li­ta­ris­men des 20. Jahr­hun­derts, und schon das revo­lu­tio­nä­re Frank­reich, sind doch wohl „moder­ne“ Phä­no­me­ne. Zudem muten uns die „moder­nen“ euro­päi­schen Regie­run­gen im Zuge der Ober­ho­heit der EU vie­les zu, was nicht aus­ge­macht war (und was etwa bei der Volks­ab­stim­mung von 1994 in Öster­reich gar nicht zur Wahl stand): Auf­ga­be von Sou­ve­rä­ni­täts­rech­ten und Wäh­rung, Schul­den­uni­on und Enteignung.

Als Advo­kat des „moder­nen“ Staa­tes müss­te ich jetzt wohl ent­ge­gen­hal­ten, die Fran­zö­si­sche Revo­lu­ti­on wäre des­sen Geburts­we­hen und der Tota­li­ta­ris­mus des 20. Jahr­hun­derts des­sen Bewäh­rungs­pro­be gewe­sen – wobei der Natio­nal­so­zia­lis­mus mit Waf­fen­ge­walt nie­der­ge­run­gen und der Kom­mu­nis­mus mit der Stra­te­gie des „Con­tain­ment“ so lan­ge aus­ge­ses­sen wur­de, bis er an sich selbst kol­la­bier­te. Die Welt, in der ich groß gewor­den bin, liegt schon nach 1990. Inso­fern war Fran­cis Fuku­ya­mas The End of Histo­ry and the Last Man für mich als Jugend­li­chen ein prä­gen­des Buch – wobei die The­se ja nicht so sehr dar­auf beruht, dass die libe­ra­le Demo­kra­tie sich über­all durch­set­ze, son­dern dass sie der Maß­stab gewor­den war, an dem wir alle heu­te die poli­ti­schen Regimes mes­sen. Jetzt hat die Geschich­te seit dem 11.9.2001 aber in Gestalt des poli­ti­schen Islam, um die­sen Pleo­nas­mus, wie Sie sagen, noch ein­mal auf­zu­wer­fen, den Clash mit die­sem Kon­kur­renz­mo­dell erlebt. Gleich­zei­tig gehen auch euro­päi­sche Län­der – Russ­land, Polen, Ungarn usw. – wie­der einen Schritt „zurück“: mehr Tra­di­tio­na­lis­mus, mehr Volks­tum, mehr Auto­ri­tät. Sehen Sie die­se letz­te­re Ent­wick­lung posi­tiv? Wo soll­ten wir uns positionieren?

Das Wort „modern“ ist inhalt­lich unklar. Es wird sug­ge­stiv und pro­pa­gan­di­stisch ein­ge­setzt. Es impli­ziert einen linea­ren Fort­schritt der Geschich­te hin zum immer Bes­se­ren. Kla­rer­wei­se ent­behrt das jeder histo­ri­schen Evi­denz. Mir erschei­nen auch die Begrif­fe „Geburts­we­hen“ und „Bewäh­rungs­pro­be“ in die­sem Zusam­men­hang ver­harm­lo­send und irre­füh­rend. Zudem ist die Geschich­te des Kom­mu­nis­mus von Anfang an mit „moder­nen“ west­li­chen Kräf­ten ver­bun­den. Die frü­he Sowjet­uni­on wur­de doch pro­pa­gan­di­stisch und finan­zi­ell etwa aus den USA unter­stützt. Ich erin­ne­re mich übri­gens an die 1980er-Jah­re, als der Sowjet­block in der öffent­li­chen Mei­nung für sei­ne Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen prak­tisch nicht kri­ti­siert wur­de. Mich wun­der­te nach 1989, daß kei­ne adäqua­te Auf­ar­bei­tung des Kom­mu­nis­mus durch­ge­führt wur­de, so wie sie in bezug auf den Natio­nal­so­zia­lis­mus gemacht wor­den war. Sté­pha­ne Cour­tois wur­de wegen sei­nes Schwarz­buchs des Kom­mu­nis­mus von der west­li­chen Intel­li­gen­zi­ja mehr oder weni­ger ver­femt. Ande­rer­seits ist mir aus heu­ti­ger Sicht klar, daß auch in bezug auf den Natio­nal­so­zia­lis­mus kei­ne adäqua­te Auf­ar­bei­tung statt­fand, etwa in bezug auf des­sen rela­ti­vi­sti­sche, dyna­mi­sti­sche und eben „moder­ne“ Ideo­lo­gie. Inter­es­sant wäre über­dies auch, war­um der Westen das NS-Regime lan­ge hofier­te (etwa bei den Olym­pi­schen Spie­len 1936) und sich bezüg­lich Öster­reichs und der Sude­ten­ge­bie­te so kulant zeig­te. Auch in bezug auf den Islam zeigt sich der „moder­ne“ Westen ambi­va­lent. Einen rich­ti­gen „Clash“ kann ich nicht erken­nen: Das „rück­stän­di­ge“ Sau­di-Ara­bi­en ist ein Ver­bün­de­ter der „moder­nen“ USA, die EU begrüßt isla­mi­sche Zuwan­de­rung und stellt „Isla­mo­pho­bie“ unter Stra­fe. Ist die­se „Moder­ni­tät“ ein­fach ein Eti­kett für eine Opti­on gegen das Chri­sten­tum? Lou­is Bil­lot, ein bedeu­ten­der Theo­lo­ge der ersten Jahr­zehn­te des 20. Jahr­hun­derts, läßt die „Moder­ne“ mit den Schrift­ge­lehr­ten und Pha­ri­sä­ern zur Zeit Jesu Chri­sti begin­nen. Das hat etwas für sich. Von daher ist der von Ruß­land, Polen und Ungarn getä­tig­te „Schritt zurück“, wie Sie sagen, mög­li­cher­wei­se ein­fach eine Rück­be­sin­nung auf das, was ihre Geschich­te, Kul­tur und Exi­stenz aus­macht, näm­lich das Chri­sten­tum. Wenn das so ist, sehe ich es posi­tiv. Der „moder­ne“ Glau­be an den „Fort­schritt“ hat sich als trü­ge­risch erwie­sen. Ich habe kei­ne Detail­kennt­nis­se über die von Ihnen genann­ten Län­der. Mir scheint aber, daß sie sich für die legi­ti­men Inter­es­sen ihrer Völ­ker ein­set­zen. Ob das „mehr Auto­ri­tät“ bedeu­tet, als wie wir sie der­zeit bei uns erle­ben, kann ich man­gels inti­mer Kennt­nis die­ser Län­der nicht sagen. Pfle­ge der eige­nen Tra­di­ti­on, des natio­na­len Erbes und einer gesun­den Auto­ri­tät – das scheint mir auch für Öster­reich ein gutes Zukunftsmodell.

In der poli­ti­schen Theo­rie unter­schei­det man ger­ne drei Gestal­tungs­mäch­te, die in und zwi­schen den Staa­ten wir­ken: 1. Ideen, 2. Insti­tu­tio­nen und 3. Inter­es­sen, frei­lich hier nicht nur natio­na­le Inter­es­sen, son­dern auch par­tei­po­li­ti­sche Inter­es­sen, per­sön­li­che Inter­es­sen usw. Natür­lich lau­fen all die­se Moti­ve je durch­ein­an­der, ent­spre­chend groß die Gefahr fal­scher Vor­bil­der, Stich­wort „Wir brau­chen einen wie Putin!“. Ande­rer­seits, wenn jemand wie Orbán ange­sichts der Knie­fall­kon­junk­tur vor einem sport­li­chen Groß­ereig­nis sagt, ein Ungar wür­de „nur in drei Fäl­len nie­der­knien: vor Gott, vor sei­ner Hei­mat und wenn er sei­ne Lieb­ste um ihre Hand bit­tet“, hat das wohl in jedem Fall Vor­bild­cha­rak­ter. In unse­rer eige­nen, der öster­rei­chi­schen, Poli­tik sehen wir aber, dass oft per­sön­li­che und fast immer par­tei­po­li­ti­sche Inter­es­sen den Vor­zug genie­ßen vor natio­na­len, dass unse­re Insti­tu­tio­nen zum Spiel­ball gewor­den sind sowohl für gewis­se Seil­schaf­ten wie auch für das all­ge­gen­wär­ti­ge lin­ke Mei­nungs­kar­tell, und dass poli­ti­sche Ideen anschei­nend gleich gar kei­ne Rol­le mehr spie­len. Man könn­te sagen: Auf die geist­li­che Leer­stel­le ist die welt­li­che Leer­stel­le gefolgt. Reli­gi­on fin­det nicht mehr statt, Poli­tik aber auch nicht mehr. Πάντα χωρεῖ καὶ οὐδὲν μένει.

Exakt. „Alles fließt und nichts bleibt“: Die­sen Ein­druck habe ich schon lan­ge. In der Kir­che hat man ab dem II. Vati­ca­num an Dok­trin, Moral, Kate­che­se und Lit­ur­gie pau­sen­los her­um­ge­dok­tert. Dau­ernd wird etwas umge­baut, nie wird etwas fer­tig. Die Dauer-„Reform“ wur­de zum Selbst­zweck. Papst Fran­zis­kus hat die­se nega­ti­ve Dyna­mik mas­siv befeu­ert. Wor­um es in der Kir­che eigent­lich geht, kann dann natür­lich unmög­lich klar­wer­den. In der Poli­tik ist das auch so: Ein EU-Ver­trag jagt den näch­sten. Aber wird den Völ­kern rei­ner Wein ein­ge­schenkt, wozu alle die­se „Refor­men“ die­nen sol­len? Mei­nes Wis­sens nicht. Sinn­bild­lich für das selbst­zweck­haf­te Ver­än­dern ist übri­gens auch die Manie von Stadt­pla­nern, dau­ernd abzu­rei­ßen, neu zu bau­en, umzu­bau­en. Das geht auf Kosten der histo­ri­schen Sub­stanz und natür­lich der Funk­tio­na­li­tät (wie – ganz tri­vi­al – der­zeit bei der Wie­ner U‑Bahn ersicht­lich). Wäre man im „Mit­tel­al­ter“ auch so vor­ge­gan­gen, hät­ten wir heu­te in Euro­pa weder eine nen­nens­wer­te Bau­sub­stanz noch irgend­ei­ne gei­sti­ge Sub­stanz, von der wir zeh­ren kön­nen. Es ist, wie Sie es andeu­ten: Die Ideen spie­len kei­ne Rol­le (oder wer­den nicht offen­ge­legt), die tra­dier­ten Insti­tu­tio­nen ver­fal­len, die par­ti­ku­la­ren, ja ego­isti­schen Inter­es­sen eini­ger weni­ger prä­va­lie­ren. Des­we­gen fällt auch jemand wie Vik­tor Orbán im der­zei­ti­gen Ein­heits­brei auf. Und was den von Ihnen genann­ten Prä­si­den­ten Putin betrifft, so wür­de ich aus mei­nem Kennt­nis­stand sowohl von unkri­ti­scher Glo­ri­fi­zie­rung als auch von – mög­li­cher­wei­se bewußt kriegs­trei­be­risch ein­ge­setz­ter – Dämo­ni­sie­rung abraten.

Es ist eine inter­es­san­te Beob­ach­tung, was für ein poli­ti­sches Para­dig­ma die „Refor­men“ heu­te dar­stel­len. Ich kann mich erin­nern, da war ich noch ein klei­ner Bub, als Micha­el Häupl bei einem TV-Inter­view ein­mal gemeint hat: Refor­men, Refor­men, ich kann das Wort schon nicht mehr hören! Mein Vater muss­te vor dem Fern­se­her kurz lachen: Ja, da habe er sogar ein Stück weit Recht… Ist es nicht tat­säch­lich so, dass manch Refor­mie­rungs­ei­fer auch etwas von der, frei nach Leo Trotz­ki, per­ma­nen­ten Revo­lu­ti­on in sich trägt? Das Bei­spiel EU, das Sie auf­ge­wor­fen haben, zeigt das ja deut­lich. Es heißt oft, die EU sei wie ein Rad: Es muss sich wei­ter­dre­hen, sonst fal­le es um. Aber was ist das für ein wahn­sin­ni­ges Kon­zept! Anstatt uns auf ihren Zweck zu ver­stän­di­gen, wird ihr Pro­gress zum Ziel-Ersatz: die „ever clo­ser uni­on“, wie Jac­ques Delors einst sag­te. Ich möch­te noch ein ande­res Bei­spiel anfüh­ren: Seit ich den­ken kann, wer­den stän­dig „Bil­dungs­re­for­men“ gefor­dert. Eine jagt die ande­re, nie ist es genug. Ist unser Bil­dungs­stand seit­dem bes­ser gewor­den? Allein bzgl. des Reli­gi­ons­un­ter­richts – ich nut­ze das Bei­spiel ger­ne, zumal Sie ja auch Kate­chet sind – hat sich die päd­ago­gi­sche Theo­rie­bil­dung nur so über­schla­gen, seit man Kirch­li­che Kate­ch­etik nicht mehr in der Schu­le haben will: Auf die libe­ra­le Päd­ago­gik folg­te im evan­ge­li­schen Milieu etwa der her­me­neu­ti­sche Reli­gi­ons­un­ter­richt, dann der pro­blem­ori­en­tier­te, dann der sym­bol­di­dak­ti­sche, dann der sub­jekt­ori­en­tier­te, der per­for­ma­ti­ve, der semio­ti­sche, der neo­struk­tu­ra­li­sti­sche, der kom­pe­tenz­ori­en­tier­te usw. Eines scheint mir bei allen Model­len gleich zu sein: Es geht um alles Mög­li­che, nur nicht so sehr um die Letz­ten Din­ge. Und ich glau­be, uns um die­se Letz­ten Din­ge her­um­zu­drücken, unser uner­hör­tes Betrof­fen­sein davon zu ver­drän­gen, das prägt unser Zeitalter.

Der Aus­druck „Reform“ hat­te schon lan­ge vor der generv­ten Bemer­kung Micha­el Häu­pls sei­ne eigent­li­che Bedeu­tung ver­lo­ren. „Re-for­ma­re“ heißt zwar laut Lexi­kon auch „umge­stal­ten“, aber wört­lich ist es „in die rech­te Form zurück­brin­gen“. Um das zu tun, muß man zuerst ein­mal wis­sen, was die­se rech­te Form im jewei­li­gen Fall, etwa in der Poli­tik oder in der Päd­ago­gik, sein soll. Ohne also das Wesen und die Zweck­be­stim­mung einer Sache zu ken­nen, kann man weder etwas „for­men“ noch „in-for­mie­ren“ (also „in Form brin­gen“) noch „re-for­mie­ren“. Die von Ihnen genann­ten Blü­ten des evan­ge­li­schen Reli­gi­ons­un­ter­richts, die natür­lich zum Lachen rei­zen, erin­nern auch dar­an, daß schon die soge­nann­te „Refor­ma­ti­on“ kei­ne „Reform“ in zwei­te­rem Sin­ne war, son­dern ein gan­zes Spek­trum an revo­lu­tio­nä­ren Neu­erfin­dun­gen zwi­schen Wit­ten­berg, Zürich, Genf, Lam­beth und anders­wo. Und so ähn­lich ist es auch mit den end­lo­sen „Refor­men“ des von Ihnen ins Spiel gebrach­ten Schul­we­sens – und eben der EU. Inso­fern stim­me ich Ihnen zu, daß das adäqua­te Deu­tungs­mu­ster die­ser Vor­gän­ge die „per­ma­nen­te Revo­lu­ti­on“ Trotz­kis ist. Immer­hin ist einer der ideo­lo­gi­schen Grün­der­vä­ter des ver­ei­nig­ten Euro­pas der Kom­mu­nist Altie­ro Spi­nel­li, nach dem ein EU-Gebäu­de und eine Abge­ord­ne­ten­grup­pe benannt sind. Aber wir müs­sen tie­fer gra­ben. Sie sagen es ganz rich­tig: Es ist ein Wesens­zug des Men­schen unse­res Zeit­al­ters, sich um die Letz­ten Din­ge „her­um­zu­drücken“. Eine Art, das zu tun, sind eben selbst­zweck­haf­te Umge­stal­tun­gen im äuße­ren Bereich, die als Vor­wand die­nen, sich nicht den tie­fe­ren Fra­gen stel­len zu müs­sen. Die „ever clo­ser uni­on“, ja genau, aber was dann? Bricht dann das Para­dies aus? Da wird der „Pro­gress zum Ziel-Ersatz“, ganz rich­tig. In jun­gen Jah­ren war für mich das Buch des Arz­tes und Phi­lo­so­phen Max Picard Die Flucht vor Gott (1934) ein Erweckungs­er­leb­nis. Auch wenn ich nicht alles in die­sem etwas schwie­ri­gen Trak­tat ver­stand, so ver­stand ich genug, um mich betre­ten zu füh­len. Jeder muß sich den Letz­ten Din­gen immer wie­der stel­len. Und nur das ermög­licht dem Indi­vi­du­um und der Gesell­schaft eine rea­li­sti­sche und sinn­vol­le Ord­nung des eige­nen Lebens.

Sie haben es sich viel­leicht schon gedacht, aber mit die­sem letz­ten gro­ßen Fass, das ich hier auf­ge­macht habe: mit unse­rem Tod und mit dem, was mög­li­cher­wei­se danach ist oder auch nicht, und mit der Recht­fer­ti­gung unse­rer Exi­stenz, möch­te ich natür­lich am Ende doch noch den Bogen schla­gen zu der Fra­ge, die ich Ihnen eigent­lich schon am Anfang stel­len woll­te und die auch in gewis­ser Wei­se der Grund für unser Gespräch war: Sie haben in der letz­ten Aus­ga­be unse­res Reports einen Arti­kel mit dem Titel „Ver­schwin­den­des Land, ver­schwin­den­de Kir­che“ ver­fasst. Wir haben Ihnen einen Absatz raus­zen­siert, weil er in ein tages­po­li­ti­sches The­ma – hier die Gesund­heits­po­li­tik – Letz­te Din­ge hin­ein­ge­bracht hat, wozu man, und ich hof­fe, Sie konn­ten die Grün­de nach­voll­zie­hen, aus unse­rer Sicht nur sagen kann: Das ist gesell­schaft­lich unzu­mut­bar (bzw.: So etwas kann man nur in einem kri­ti­schen Gespräch erör­tern). Wür­den Sie viel­leicht Ihren Gedan­ken hier noch ein­mal schil­dern, und auch, war­um sie ihn doch für zumut­bar halten?

Ja, es ging in mei­nem Arti­kel um die Rol­le der Kir­che im Auf­bau der deut­schen Nati­on zur Zeit der Karo­lin­ger. Ich the­ma­ti­sier­te die iro-schot­ti­schen und angel­säch­si­schen Mis­sio­na­re, die Ein­glie­de­rung der Sach­sen in Kir­che und Reich und die Logik des Regie­rens unter dem Mot­to der Reichs­kro­ne: Per me reges regnant, durch mich regie­ren die Köni­ge (Spr 8,15). Ich hat­te dann den Ein­fall, zur bes­se­ren Illu­stra­ti­on das damals herr­schen­de Lebens­ge­fühl mit dem heu­ti­gen unter dem Gesichts­punkt der Teleo­lo­gie, dem Bewußt­sein für Ziel und Sinn des Lebens, zu kon­tra­stie­ren. Damals wuß­te man um die Ver­ant­wor­tung vor der Ewig­keit, heu­te bun­kert man sich men­tal im Dies­seits ein. Da bot sich die Manie um das neue Life­style-Acces­soire gera­de­zu an: Vie­le glau­ben, durch die Sprit­ze ihre Gesund­heit schüt­zen und ihr Leben ver­län­gern zu kön­nen. Abge­se­hen davon, daß nach allen bereits ver­öf­fent­lich­ten Infor­ma­tio­nen die­se Rech­nung wohl nicht auf­ge­hen wird, sind die­ser Glau­be, die ein­schlä­gi­ge, all­ge­gen­wär­ti­ge und wahr­heits­ela­sti­sche Pro­pa­gan­da und die nicht sehr sub­ti­le Nöti­gung auch uner­freu­li­che Sym­pto­me unse­rer Zeit. Mir ging es aber in erster Linie um den Ver­lust der Teleo­lo­gie: Ich woll­te sagen, daß es sinn­los ist, danach zu trach­ten einem letzt­lich als sinn­los emp­fun­de­nen Leben durch eine Injek­ti­on noch eini­ge sinn­lo­se Jah­re mehr anzu­fü­gen. Ich woll­te nicht sagen, daß das Leben der Zeit­ge­nos­sen per se sinn­los ist. Aber ange­sichts des tat­säch­li­chen Ver­lu­stes der Teleo­lo­gie und eben auch der Escha­to­lo­gie bei vie­len Zeit­ge­nos­sen war das als Weck­ruf gedacht. Die­ser ist zumut­bar, weil er erstens den grö­ße­ren Hori­zont auf­reißt und somit der Wahr­heit über den Men­schen ent­spricht und weil er zwei­tens kon­kret hilf­reich ist: Die Leh­re von den Letz­ten Din­gen rela­ti­viert die welt­li­chen Din­ge, beson­ders die Poli­tik, und stellt sie an ihren Platz. Die welt­li­chen Berei­che, Poli­tik, Wirt­schaft, Gesund­heits­vor­sor­ge u. a. sol­len als Hil­fe für das Leben die­nen und eben nicht Selbst­zweck sein. In Zei­ten wie die­sen, da sich die Poli­tik auto­ri­tär, ja tota­li­tär („alter­na­tiv­los“), gebär­det, kann das regime­kri­tisch und somit frei­heits­för­dernd sein. Ich kann mir natür­lich vor­stel­len, daß mei­ne Gedan­ken­füh­rung in dem Arti­kel den Ver­ant­wor­tungs­trä­gern einer Publi­ka­ti­on zu abrupt und daher als leicht miß­zu­ver­ste­hen erschei­nen muß­te. Es spricht aber für Ihre Publi­ka­ti­on, daß die Autoren unüb­lich vie­les erör­tern kön­nen. Und gege­be­nen­falls eine zwei­te Chan­ce erhalten.

Sehr geehr­ter Herr MMag. Schrems, vie­len Dank für das Gespräch!

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