(Santiago de Chile) Das Erzbistum Santiago de Chile veröffentlichte am 26. Juli eine lakonische Pressemitteilung zum Tod eines Mannes, der einst einer der bekanntesten Priester, dann eines der berüchtigtsten Individuen des Landes war.
„Das Erzbistum von Santiago hat den Tod von Fernando Karadima zur Kenntnis genommen. Wir begleiten die überlebenden Opfer und ihre Familien aus nächster Nähe und bitten den barmherzigen Gott, den Schmerz zu heilen, der allen, die gelitten haben, bereitet wurde. Gleichzeitig bekräftigen wir als Erzbistum unsere Verpflichtung, weiterhin an der Förderung einer gesunden und sicheren Umgebung innerhalb der Kirche zu arbeiten.“
Auch Opfer haben in sozialen Medien eine Erklärung publiziert:
Fernando Karadima, ehemaliger katholischer Priester, der viele Menschen, darunter auch uns, sexuell und spirituell mißbraucht hat, ist verstorben. Alles, was wir über Karadima zu sagen hatten, ist gesagt. Er war ein weiteres Glied in dieser Kultur der Perversion und der Vertuschung der Kirche. Wir sind im Frieden und nur angetrieben vom Wunsch, dafür zu kämpfen, daß sich diese Verbrechen nicht wiederholen, und für so viele, die das erlebt haben und noch keine Gerechtigkeit erfahren haben.
Juan Carlos Cruz
James Hamilton
José Andrés Murillo
Fernando Karadima, der im Alter von 90 Jahren verstorben ist, war ab 1980 Pfarrer in einem eleganten Stadtteil der chilenischen Hauptstadt. Dort baute er ein eigenes Exerzitienhaus und sammelte einen Kreis von jungen Männern um sich, aus dem fünf Bischöfe hervorgingen.
2010 gingen Opfer Karadimas an die Öffentlichkeit und beschuldigten den durch Fernsehen und Radio sehr bekannten und angesehenen Priester, von ihm homosexuell mißbraucht worden zu sein. Die Anschuldigungen waren so schwerwiegend und so evident, daß die Glaubenskongregation Karadima bereits 2011 zu einem Leben der Buße und des Gebets verurteilte. Seither lebte er isoliert im Haus einer Schwesterngemeinschaft.
Der Fall Karadima erschütterte das Ansehen der katholischen Kirche in Chile bis in die Grundfesten. Dazu hatte beigetragen, daß Papst Franziskus sich drei Jahre lang weigerte, die Klagen der Opfer auch nur anzuhören. Er verteidigte einen von ihm ernannten Bischof aus dem Karadima-Kreis, Msgr. Juan Barros Madrid. Dem Bischof warfen Opfer vor, daß er anwesend gewesen sei und nichts unternommen habe, als Karadima sie mißbrauchte. Erst 2018 emeritierte Franziskus Msgr. Barros. Zuvor mußte allerdings der gesamte Episkopat Chiles seinen Rücktritt anbieten, was in der Kirchengeschichte beispiellos ist.
Die Mehrheit der Bischöfe hatte diesen Weg gewählt, um Franziskus zur überfälligen Emeritierung von Msgr. Barros zu drängen. Im Gegenzug verlangte Franziskus, daß alle Bischöfe auch tatsächlich ihren Amtsverzicht einreichen, damit er das Gesicht wahren und einige Oberhirten aus dem Amt entfernen konnte, die ihn in der Sache besonders unter Druck gesetzt hatten.
Die in der Öffentlichkeit bekanntesten Opfer sind die drei Unterzeichner der oben zitierten kurzen Erklärung. Sie hatten auch gegen Papst Franziskus harte Anklage erhoben, als dieser im Januar 2018 Chile besuchte. Der Großteil der Chilenen quittierte den Papstbesuch, indem sie den Veranstaltungen und Zelebrationen fernblieben. Im Frühjahr 2018 wurden die drei Hauptankläger Cruz, Hamilton und Murillo von Franziskus zu einem Wochenende in den Vatikan eingeladen.
Was Cruz, der heute in den USA lebt und von Beruf Journalist, aber auch bekennender Homo-Aktivist ist, über die Tage im Vatikan berichtete, aber natürlich nur informellen Charakter hat, kommt einer Anerkennung der Homosexualität durch Papst Franziskus gleich. Im vergangenen März wurde Cruz von Papst Franziskus zum Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission ernannt (siehe Der homophile Papst).
Auch im Zusammenhang mit dem Fall Karadima und in Folge mit dem Fall Barros wurde zwar der sexuelle Mißbrauch Minderjähriger thematisiert, aber der zentrale Aspekt, daß es sich um homosexuellen Mißbrauch handelte und der Täter ein Homosexueller war, wurde weitgehend verschwiegen, von der Kirche und von den internationalen Medien.
Wegen der Haltung von Franziskus, die sich mit anderen homophilen Gesten deckt, geht es beim Fall Karadima nicht um einen perversen Einzeltäter, sondern um Vertuschung und Protektion und, durch das Verschweigen der wirklichen Ursachen und Zusammenhänge, um die faktische Förderung der Homosexualisierung in der Kirche.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Twitter (Screenshots)
Die Verwicklungen Bergoglios in diesen Fall lassen eigentlich nur eine einzige Notmaßnahme für dringend geboten erscheinen. Alle nicht von Bergoglio kreierten Kardinäle, weil wegen seiner Haltung seine Kreierungen ev. ungültig sein können, machen ein Konklave und wählen einen Papst, dieser weist Bergoglio ein Kloster zum Verbleib zu und kann Benedikt XVI. hoffentlich überreden, den Vatikan zu verlassen und die weiße Soutane abzulegen. Damit klar ist, dass es nur einen gültig gewählten Papst gibt, der dann auch wirklich katholisch ist.
Wenn Benedikt 2014 oder 15 als Papst gestorben wäre, dann würden wir die Kirche schon lange nicht mehr erkennen. Franziskus halt ein paar Jahre früher und unbehindert, so bisher doch etwas gehemmt.