Träger des Bugnini-Rings von Franziskus empfangen

Der neue Sekretär der Gottesdienstkongregation


Msgr. Vittorio Viola als Kustos des Protokonvents in Assisi beim Besuch von Papst Franziskus 2014 in der Geburtsstadt des heiligen Franziskus.
Msgr. Vittorio Viola als Kustos des Protokonvents in Assisi beim Besuch von Papst Franziskus 2014 in der Geburtsstadt des heiligen Franziskus.

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Frei­tag, kurz vor dem Wochen­en­de, emp­fing Papst Fran­zis­kus den neu­en Sekre­tär der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung in Audi­enz. Die Lage zu Fra­gen der Lit­ur­gie ist der­zeit hei­kel, wes­halb jede die­ser Begeg­nun­gen „Gefah­ren“ in sich birgt.

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Am 27. Mai ernann­te Fran­zis­kus eine neue Füh­rung für die Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on. Der bis­he­ri­ge Sekre­tär, Erz­bi­schof Arthur Roche, wur­de neu­er Prä­fekt und der Fran­zis­ka­ner Vitto­rio Vio­la neu­er Sekre­tär der Kongregation.

Msgr. Vio­la, ein Lit­ur­gie­wis­sen­schaft­ler, war zuvor Kustos des Pro­to­kon­vents des Fran­zis­ka­ner­or­dens an der Por­tiunku­la-Kapel­le in der Basi­li­ka San­ta Maria degli Ange­li in Assi­si und dann Bischof von Tor­to­na. Papst Fran­zis­kus ver­lieh ihm mit der Beru­fung an die Römi­sche Kurie die Wür­de eines Erz­bi­schofs ad per­so­nam.

Msgr. Vio­la ist nicht nur ein Ver­tre­ter der Bug­nini-Schu­le, son­dern trägt seit 2014, als Papst Fran­zis­kus ihn zum Bischof von Tor­to­na ernann­te, den Bischofs­ring von Msgr. Anni­ba­le Bug­nini. Man darf also von einer beson­ders engen Form der „Nach­fol­ge“ im Geist des Bau­mei­sters der Lit­ur­gie­re­form von 1969/​70 sprechen.

Die erste Audi­enz für die neue Num­mer zwei der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on wur­de daher in Tei­len der Kir­che auf­merk­sam und nicht ohne Sor­ge zur Kennt­nis genom­men, denn die Lage ist der­zeit ange­spannt. Aus der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on kam, kaum war Kar­di­nal Robert Sarah im Febru­ar von Papst Fran­zis­kus eme­ri­tiert wor­den, der Vor­stoß gegen das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum. „Jeder Besuch“ des Bug­nini-Ring­trä­gers in San­ta Mar­ta „stellt eine poten­ti­el­le Gefahr dar“, wie ein gut unter­rich­te­ter Vati­kan-Mit­ar­bei­ter kommentierte.

Als Papst Fran­zis­kus Ende Mai hin­ter ver­schlos­se­nen Türen bei der Früh­jahrs­voll­ver­samm­lung der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz sowohl die Ernen­nung der neu­en Füh­rungs­spit­ze der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on als auch sei­ne Absicht bekannt­gab, Sum­morum Pon­ti­fi­cum „neu inter­pre­tie­ren“ zu wol­len, stell­te er selbst eine Ver­bin­dung zwi­schen den bei­den Aspek­ten her (sie­he auch Über­le­gun­gen zur befürch­te­ten Ein­schrän­kung des Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum).

Das Tages­bul­le­tin des Hei­li­gen Stuhls vom 18. Juni kün­dig­te die Audi­enz von Erz­bi­schof Vio­la für den Nach­mit­tag an. Die Bestä­ti­gung, daß sie tat­säch­lich statt­fand, folg­te im Osser­va­to­re Roma­no.

Über die in der Audi­enz bespro­che­nen The­men wur­de bis­her nichts bekannt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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