
(Rom) Das Thema Segnungen beschäftigt derzeit die Kirche. Im deutschen Sprachraum sehen manche ein zweites 1517 heraufziehen und sprechen von einem nahenden Schisma. Während Papst Franziskus zu den umstrittenen Homo-Segnungen vom 10. Mai schweigt, prangerte er am Donnerstag die Segnung von Waffen an. Franziskus besuchte die Zentrale der von ihm errichteten Stiftung Scholas Occurrentes. Die vom Papst bei diesem Anlaß gehaltene Ansprache ließ erstaunen.
Die Stiftung Scholas Occurrentes geht auf eine Initiative von Kardinal Jorge Mario Bergoglio als Erzbischof von Buenos Aires zurück. Nach seiner Wahl zum Papst wurde sie von Franziskus auf die ganze Welt ausgedehnt. Der Startschuß dazu erfolgte im August 2013 mit viel Prominenz. Fußballer wie Lionel Messi und Hollywood-Stars wie George Clooney und Richard Gere engagierten sich dafür. Dafür zeichnet Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo verantwortlich, der „politische Arm“ des Papstes. Die Stiftung wurde daher im März 2014 im Vatikanstaat bei der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften angesiedelt, deren Kanzler Msgr. Sanchez ist. 2015 wurde sie kirchenrechtlich als Päpstliche Stiftung anerkannt. Auf deren Internetseite heißt es:
„In den Scholas träumen wir von einer Bildung, die uns für die Begegnung mit anderen öffnet, uns wieder in Kontakt mit dem Leben bringt, um eine neue Welt erschaffen zu können.“
Ihre Zentrale befindet sich im exterritorialen Palazzo San Callisto im römischen Stadtteil Trastevere. Niederlassungen gibt es heute in 15 Staaten, von den USA bis Japan, aktiv ist die Stiftung in 190 Ländern. Das ist fast die Gesamtheit aller von der UNO anerkannten Staaten der Welt.
Anlaß für den Besuch von Franziskus war die Eröffnung einer Niederlassung in Australien. Damit ist die Stiftung auf allen fünf Kontinenten vertreten. Nach Trastevere wurde der Papst von Fabiola Yáñez, der zweiten Frau von Alberto Fernández, dem amtierenden linksperonistischen Staatspräsidenten von Argentinien, begleitet. Eine Geste der Eintracht, die unter dem rechtsliberalen Amtsvorgänger Mauricio Macri (2015–2019) undenkbar gewesen wäre. Nicht weil es von Macri nicht gesucht worden wäre, sondern weil es von Franziskus nicht gewünscht war. Als die Regierung Macri 2016 den Scholas Occurrentes eine finanzielle Unterstützung zukommen lassen wollte, wurde das Geld von der Stiftung abgelehnt. Politische Sympathien und Antipathien sind unter Franziskus und seinen Vertrauten eben unzweideutig verteilt.
Umstrittene Initiativen
Im Palazzo San Callisto kam es zur Begegnung mit Schülern, die an Initiativen der Scholas-Niederlassungen in Australien, den USA und Spanien beteiligt sind. Alle Anwesenden waren maskiert, obwohl Papst Franziskus seit Monaten gegen das Coronavirus geimpft ist und das Virus für 99,9 Prozent der Bevölkerung keine wirkliche Gefahr darstellt, für Jugendliche schon gar nicht. Doch sobald Kameras und Journalisten anwesend sind, gilt die bedingungslose Corona-Maskerade auch im Vatikan.
Die Stiftung Scholas Occurrentes machte nach ihrer Gründung vor allem durch umstrittene Initiativen von sich reden, etwa 2015 in Argentinien durch eine Medienkooperation zur Förderung der Gender-Ideologie.
Im Sommer 2017 übermittelte Franziskus eine Videobotschaft zum Abschluß einer mehrtägigen Tagung der Stiftung in Jerusalem und warb darin für eine „Kultur der Begegnung“. Eine Erwähnung von Gott, Jesus Christus oder des Christentums suchte man in der Videobotschaft vergebens.
Bereits im Juni 2016 hatte der Vatikanist Sandro Magister die Ausrichtung der Päpstlichen Stiftung als „pädagogische Revolution“ bezeichnet: Scholas Occurrentes sei ein zweifelhaftes Lieblingsprojekt des Papstes, das eine „Erziehung ohne Christentum, aber mit Gender-Ideologie“ betreibe. Magister formulierte noch deutlicher:
„Die Schule der Jesuiten waren durch Jahrhunderte Leuchttürme der katholischen Bildung. Das Paradox ist, daß heute der erste Jesuit als Papst sich zum äußerst aktiven Förderer einer völlig säkularisierten Schulerziehung macht.“
So verwundert es vielleicht weniger, daß Franziskus zur Segnung von Homo-Paaren und dem Zeigen politischer Symbole in deutschen Kirchen, wie der Homo-Fahne auf Altären, am 10. Mai schwieg und seine Stimme dazu auch seither nicht wiedergefunden hat.
„Mein Herz schmerzt“
Ganz anders hielt er es am Donnerstag, dem 20. Mai. In seiner Ansprache bei den Scholas Occurrentes kritisierte Franziskus jene Priester scharf, die Waffen segnen und erklärte, daß sein „Herz schmerzt“, wenn er von solchen Ereignisse höre, die im Internet Verbreitung finden. Der Krieg bedeute die „Niederlage“ der Politik.
Der Papst nannte einen Maßstab, um festzustellen, ob eine Staat „moralisch gesund ist“. Das Kirchenoberhaupt erwähnte dabei nicht den Schutz des Lebens unschuldiger Kinder und prangerte nicht den legalisierten Massenmord an Ungeborenen an, sondern, ob ein Staat „Waffen verkauft, damit andere töten können“.
„Ich sage es aufrichtig, mein Herz schmerzt, wenn ich einige Priester sehe, die Waffen und Instrumente des Todes segnen.“
„Eine Politik, die nicht in der Lage ist, einen Dialog zur Vermeidung eines Krieges zu führen, ist besiegt“, so Franziskus. Sie habe ihre „Berufung zur Einheit und Harmonie verloren“.
Weitere Aussagen in seiner Ansprache ließen erstaunen, so zum Beispiel:
„Politik ist die höchste, die größte Form der Nächstenliebe.“
Oder:
„Die Liebe ist politisch, sie ist sozial und für alle.“
„Wenn diese Universalität der Liebe fehlt, fällt die Politik, wird krank oder wird schlecht.“
„Es muß immer bedacht werden, daß die Einheit dem Konflikt überlegen ist. Wir müssen die Einheit suchen.“
„Politik ist nicht die Ankunft, sie ist der Weg, sie ist ein Beginnen von Prozessen.“
(Im Video zwischen 1:22:33 und 1:25:40).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Scholas Occurrentes/Youtube (Screenshots)
Wenn der Papst mal schweigen würde, statt dauern Unsinn zu verzapfen, wäre das eine Form der Nächstenliebe. Die
Menschen werden ja irre durch sein dauerndes Geschwätz.
„In den Scholas träumen wir von einer Bildung (mit Gender gegen Gottes Schöpfungsordnung?), die uns für die Begegnung mit anderen (ohne Gott?) öffnet, uns wieder in Kontakt mit dem Leben (mit der sündhaften Lebenswirklichkeit?) bringt, um eine neue (satanische?) Welt erschaffen zu können.“
Allein das Christentum öffnet Menschen für die Begegnung mit anderen in der Wahrheit, in Kontakt mit dem Leben sind wir nur als lebendiger Rebzweig am Weinstock, der Christus ist und eine neue Welt kann nur Christus erschaffen.
Papst Franziskus schweigt da, wo er reden sollte und redet da, wo er schweigen sollte.
Krieg ist nicht Niederlage der Politik, sondern ein geplanter weiterer Schritt zur satanischen Neuen Weltordnung.
Das Anstoßen von Prozessen ist auch eine Methode des derzeitigen Pontifikats, Schlußfolgerung wäre, das Pontifikat ist politisch.
Ein Staat ist moralisch gesund, wenn seine Bürger Christus nachfolgen.
Priester segnen Waffen zur wirksamen Verteidigung gegen den Tod bringenden Angreifer.
Liebe ist politisch und Politik ist die höchste, die größte Form der Nächstenliebe. Wie wirr ist das?
Liebe ist göttlich, nur weil Gott uns zuerst liebt, können wir Menschen lieben. Im übrigen wäre es dringende Aufgabe der Kirche den manipulierten Menschen von heute zu sagen, dass Sex nicht Liebe ist. Liebe ist persönlich und völlig freiwillig, sie ist Hingabe, kein Befehlen und kein Sich-Nehmen. Und ich wiederhole es: Politik heute ist der gekaufte Mietling, der Weg, das Anstoßen von Prozessen zur satanischen Neuen Weltordnung – das Gegenteil von Liebe.
„Politik ist die höchste, die größte Form der Nächstenliebe.“
Also wenn ich Papst wäre würde ich alle Bischöfe und Politiker dieser Welt einladen und mit ihnen Russland an das unbefleckte Herz Mariens weihen. Ich kann mir jetzt schon die große Begeisterung vorstellen die bei ihnen ausbrechen wird.
Per Mariam ad Christum.
Der Kampf gegen Satan kann ich nicht mehr mit Jesuiten gewinnen sondern nur mit der allerseligsten Jungfrau.
Das ist zwar auf der einen Seite zwar höchst bedauerlich aber auf der anderen Seiten aber eine unglaubliche Auszeichnung.
Per Mariam ad Christum.
So sprach Papst Franziskus. Die Nächstenliebe soll somit das Kriterium der Politik eines Staates sein, ob er dem Gebot der Nächstenliebe gerecht wird. Der spontane Einwand, die Politik sei doch ein schmutziges Geschäft, soll nun ausgeklammert werden, stattdessen konzentrieren wir uns jetzt auf die Konkretisierung dieses Prüfungskriteriumes:
„Der Papst nannte einen Maßstab, um festzustellen, ob eine Staat „moralisch gesund ist“. Das Kirchenoberhaupt erwähnt dabei nicht den Schutz des Lebens unschuldiger Kinder und prangerte nicht den legalisierten Massenmord an Ungeborenen an, sondern, ob ein Staat „Waffen verkauft, damit andere töten können“.
Auch diese päpstliche Äußerung stellt den Leser wie so oft vor die Frage: Kennt Papst Franziskus die Lehre der Kirche vom gerechtfertigten Krieg und dem Recht zur Selbstverteidigung nicht oder will er sie abschaffen, wegmodernisieren? Aber schon ein paar Bibelkenntnisse hätten ausgereicht, um hier ein Warnschild aufleuchten zu lassen. (Es ist wohl zulässig, anzumerken, daß im Kontrast zum Theologenpapst Benedikt XVI der jetzige Papst sich profilieren versucht als nichttheologischer Seelsorger.) Das im Buch der Richter, Kapitel 18 Erzählte ist nämlich die bedeutsamste Kritik dieser Meinung! Erzählt wird von der Ausrottung eines ganzes Volkes, daß überfallen und vernichtet wird. Das überfallene Volk wird als „ruhiges und friedliches Volk“ charakterisiert (18, 27). „Sie erschlugen die Leute mit scharfem Schwert und steckten die Stadt in Brand.“ (18,28). Dies Volk lebte nämlich auf einem guten und fruchtbaren Boden. Das erweckte das Begehren anderer und sie eroberten das Land für sich. Damit es ihr Besitz werden konnten, wurde das „ruhige und friedliche Volk“ getötet.
Moralisch beurteilt ist dieser Fall eindeutig: Es gibt für diesen Raubmord keine moralische Berechtigung. Aber was kümmert das diese Eroberer, wenn sie mit ihrem „scharfen Schwert“ sich das Recht nehmen, den anderen zu überfallen und zu töten, um sein Land in Besitz zu nehmen.
Hier offenbart sich uns die Differenz zwischen der Moral und der Politik. Was unmoralisch ist, kann die Politik sehr wohl vollbringen, weil die Realpolitik eines Staates Machtpolitik ist: Was die Politik will und kann, ist in erster Linie eine Frage der Macht. Ein Staat mit scharfen Schwertern kann sich viel erlauben gegen nicht bewaffnete Staaten. So bitter es auch klingen muß: Ein nicht verteidigungsfähiger Staat zieht Aggressoren auf sich wie eine unbeaufsichtigte Geldbörse Diebe.
Uwe Lay