
(Rom) Kardinal Angelo Becciu, der in Ungnade gefallene Vertraute von Papst Franziskus, könnte vor seiner Rehabilitierung stehen, während die Rechtsordnung der Kirche durch ein Erdbeben namens „Vatikanisierung“ in ihren Grundmauern erschüttert sein könnte.
Der Fall Becciu in umgekehrter Abwicklung?
Kardinal Becciu war von Mai 2018 bis September 2020 Präfekt der römischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Zuvor hatte er sieben Jahre lang das Amt des Substituten im vatikanischen Staatssekretariat bekleidet. Seit 2019 ermittelt die vatikanische Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen eines Finanzskandals rund um den Kauf und die Verwaltung von Londoner Luxusimmobilien. Als die Ermittlungen publik wurden, trat der Kardinal von seinem Amt zurück und verzichtete auf die Ausübung seiner Kardinalsrechte.
Becciu beteuerte wiederholt seine Unschuld. In der Zwischenzeit ist es etwas ruhiger um ihn geworden. Nun mehren sich Gerüchte, daß ihn Papst Franziskus rehabilitieren könnte. Das erstaunt, da die Vorrechte der Purpurträger von Papst Franziskus massiv beschnitten wurden. Die Kardinäle, die bisher keiner staatlichen Jurisdiktion unterworfen waren, konnten nur vom Papst selbst gerichtet werden – was in der Regel nicht geschah. Dadurch wurde der Rang der Kardinäle betont, aus deren Reihen der Papst erwählt wird.
„Das Bergoglio-Lehramt schickt zwischen Hochsicherheitstrakt und Homo-Universum auch das tausendjährige Kirchenrecht in die Katakomben“, so der schillernde Journalist Luigi Bisignani in einem Kommentar in der römischen Tageszeitung Il Tempo.
Bisignani wäre fast in die Ermittlungen zu Vatileaks‑2 geraten, weil Msgr. Lucio Ángel Vallejo Balda, einer der Angeklagten, ihn belastete. Die vatikanische Justiz erachtete die Aussagen aber als nicht glaubwürdig. In seinem am Samstag veröffentlichten Beitrag schreibt Bisignani weiter:
„Und als würde das nicht schon reichen, scheint aus den Katakomben, wohin er geworfen wurde, bald auch Kardinal Becciu wieder aufzutauchen, der den Vorsitz im Komitee für das Heilige Jahr 2025 übernehmen soll.“
Während dem sardischen Kardinal, folgt man den Gerüchten, eine baldige Rückkehr bevorstehen könnte, blicken die Angehörigen des Kardinalskollegiums insgesamt einer ungewohnten Zukunft entgegen.
„In dieser Periode werden im Vatikan nicht Altäre für das Gebet errichtet, sondern Gerichtssäle hergerichtet, um Purpurträgern und Prälaten in einem neuen Klima der Inquisition den Prozeß zu machen.“
Unterwirft Franziskus den Heiligen Stuhl staatlichem Recht?
Mit einem der vielen Rechtsakte motu proprio, die von Franziskus bisher ergingen, wurde vom Papst im Februar festgelegt, daß das Gericht Erster Instanz der Vatikanstadt künftig auch für Strafverfahren gegen Kardinäle und Bischöfe zuständig ist, die an der Römischen Kurie Dienst tun.
Verfahren gegen Kardinäle und Bischöfe bedurften bisher der Genehmigung durch den Papst. Er allein konnte dadurch entscheiden, ob und wofür jemand vor Gericht gestellt wurde. Zudem konnte nur ein Richtersenat des Obersten Gerichtshofs unter dem Vorsitz eines Kardinals über andere Purpurträger urteilen. Allerdings waren diese Bestimmungen toter Buchstabe, da es keine solche Verfahren gab.
Der springende Punkt dabei ist nicht, daß sich künftig auch die Kirchenfürsten vor einem dem Rang nach untergeordneten Gericht verantworten müssen. Der springende Punkt ist, daß sie von Franziskus einem staatlichen Gericht ausgeliefert werden. Das nun zuständige Gericht ist eine Einrichtung der Rechtspflege des Staates der Vatikanstadt und nicht des Heiligen Stuhls. Die Kardinäle und Prälaten werden nicht mehr vor ein Kirchengericht, sondern vor ein staatliches Gericht gestellt. Daran ändert nichts, daß es sich um ein Gericht des Kirchenstaates handelt. Papst Franziskus hebelt durch die Neuregelung das Kirchenrecht aus.
Im Gegensatz zur bisherigen Regelung sind die Richter nicht mehr unbedingt Kleriker. Vorsitzender des Gerichts Erster Instanz der Vatikanstadt ist der ehemalige italienische Anti-Mafia-Staatsanwalt und Laie Alberto Pignatone. Pignatone war von 2012 bis zu seiner Pensionierung 2019 Leitender Staatsanwalt von Rom. Noch im selben Jahr berief ihn Papst Franziskus in den Vatikan. Pignatone ist auch Kolumnist der führenden linken Tageszeitung La Repubblica, der bekanntlich einzigen Tageszeitung, die Franziskus täglich liest.
Die von Franziskus an den Gerichtshof berufenen Richter erhalten für die Dauer ihrer Amtszeit die vatikanische Staatsbürgerschaft und unterstehen allein dem Papst.
„Sie werden ganz schön etwas zu tun haben, da für diesen neuen päpstlichen Kreuzzug in der Mehrzweckhalle der Vatikanischen Museen ein großer Hochsicherheitsgerichtssaal eingerichtet und mit teuren Apparaturen zur Videoüberwachung ausgestattet wird, die des Mossad würdig sind.“
Derzeit gibt es mindestens sechs hochrangige Vatikanmitarbeiter, die auf ihren Prozeß warten, vier vom Staatssekretariat und zwei von der Gottesdienstkongregation. Sie wurden kurzerhand entlassen und in ihre Heimatdiözesen zurückgeschickt. Das erste Verfahren wird die Londoner Luxusimmobilie betreffen, die den Heiligen Stuhl dem Vernehmen nach mehr als 300 Millionen Euro kostete.
Auf der Anklagebank werden drei bekannte Namen Platz nehmen: der amtierende Substitut Erzbischof Edgar Peña Parra, der italo-argentinische CL-Vertreter und Chef der Sozialgenossenschaft OSA Giuseppe Milano und der frühere Substitut und „Mann der Fokolarbewegung“ im Vatikan Angelo Kardinal Becciu.
Für Kardinal Becciu scheint dennoch die Rückfahrkarte in den Vatikan bereits gelöst worden zu sein. Für den Amtsverlust und ähnliche Unannehmlichkeiten soll er eine „Wiedergutmachung“ erhalten, die darin bestehen soll, daß er den Vorsitz im Komitee für das Heilige Jahr 2025 erhält.
Kurienerzbischof Rino Fisichella, der die Vorarbeiten leistet und mit dem Vorsitz rechnet, soll nur Sekretär des Komitees werden. Msgr. Fisichella, der bereits Weihbischof von Rom, Rektor der Päpstlichen Lateranuniversität und kurzzeitig auch Vorsitzender der Päpstlichen Akademie für das Leben war, wurde 2010 von Papst Benedikt XVI. zum Vorsitzenden des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung ernannt, einem Dikasterium, das ohne nachhaltige Wirkung blieb und unter Franziskus bedeutungslos geworden ist.
Msgr. Fisichella wird sich auch im Petersdom mit dem zweiten Platz begnügen müssen. Franziskus schickte den bisherigen Sekretär der Dombauhütte von St. Peter, Kurienbischof Vittorio Lanzani, als Domherrn an die Lateranbasilika. Msgr. Fisichella soll seinen Platz übernehmen. Zum Erzpriester des Petersdomes und Leiter der Dombauhütte hatte Franziskus bereits am 29. März Mauro Kardinal Gambetti OFMConv, den vormaligen Generalkustos des Heiligen Konvents von Assisi, ernannt.
Statt Weitergabe des Lebens „erotische Dimension“ der Ehe?
Letztlich, so Bisignani, wisse man bei Franziskus aber bis zum letzten Moment nicht sicher, wer aufsteigt und wer absteigt. Seine jüngsten Änderungen des Kirchenrechts seien nicht nur angetan, die Kirchenrechtler in Unruhe zu versetzen, sondern auch die Zahl der Papstkritiker zu vermehren. Franziskus scheint dennoch entschlossen weiterzugehen. Nach der Kommunion für Geschiedene sei nun die Rede, die Grundlagen des Ehesakraments umzuschreiben: Nicht mehr die Weitergabe des Lebens sei deren Sinn und Zweck, sondern die „erotische Dimension“.
Hinzu kommen starke Spannungen wegen der Homo-Segnungen, mit der vor allem die Kirche im deutschen Sprachraum die kirchliche Moral- und Ehelehre „revolutionieren“ will. Eine Gruppe von Kardinälen verlangte von Franziskus eine persönliche Erklärung gegen den deutschen Homo-Vorstoß, was dieser ausgerechnet seinem Glaubenspräfekten Kardinal Ladaria SJ gegenüber ablehnte.
„Es scheint, daß Franziskus die Homo-Paare segnen will, um ‚peronistisch‘ zu noch mehr Popularität zu gelangen.“
„Vatikanisiert“ Franziskus den Heiligen Stuhl?
Bisignani macht noch auf einen anderen Aspekt aufmerksam, der seit zwei Wochen verschiedene Kommentatoren umtreibt. Die Kirche habe Jahrhunderte gebraucht, die Trennung von Staat und Kirche anzuerkennen. Nun sei Franziskus dabei, diese wieder, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen, in Frage zu stellen. Die Legalisierung eingetragener Partnerschaften für Homosexuelle sei ein Bereich, der in die Eigenständigkeit des Staates falle. Indem Franziskus aber hinterherlaufe und diese segnet, werde die Trennung von Staat und Kirche neutralisiert. Diesmal allerdings, indem die Kirche als verlängerter Arm des Staates handelt. Bisignani erwähnt es nicht, doch darin liegt die Gefahr eines neuen Staatskirchentums, von dem sich in der Vergangenheit zwischen den Orthodoxen auf der einen und den Protestanten auf der anderen Seite nur die römische Kirche freihalten konnte.
Das ist aber nur ein Teilaspekt.
Bisignani schlußfolgert, daß der Teufel bei den jüngsten Änderungen der Rechtsordnung „seinen Fuß“ im Spiel gehabt haben muß, denn falsche Schritte auf diesem Parkett bedrohen mehr als 60 Konkordate, die der Heilige Stuhl mit ebenso vielen Staaten abgeschlossen hat. Der Rechtsordnung des Vatikanstaates, quasi eine Belanglosigkeit im Vergleich zum Heiligen Stuhl, wurde von Franziskus auch der Heilige Stuhl unterworfen. Beide sind Völkerrechtssubjekte. Während der Vatikanstaat ein Staat wie jeder andere ist und über eine staatliche Rechtsordnung verfügt, unterliegt der Heilige Stuhl dem Kirchenrecht. Die staatliche Autorität gegenüber der kirchlichen zu stärken, das hatten alle Päpste vor dem amtierenden tunlichst vermieden, um die Unterscheidung zwischen den beiden Gewalten zu verdeutlichen. Franziskus fördert die „Vatikanisierung“ des Heiligen Stuhls, wie der Vatikanist Andrea Gagliarducci auf ACI Stampa im April schrieb.
Die Verschiebung, mit der die geistliche Dimension der weltlichen unterworfen wird, könnte weitreichende Folgen zeitigen. Wenn die Kardinäle dem weltlichen Recht des Vatikanstaates unterliegen, warum dann nicht auch dem anderer Staaten? Kardinäle erhalten mit ihrer Kreierung die Bürgerschaft des Vatikans, um sie der Strafverfolgung der Staaten zu entziehen. 2018 erfolgte ein Dammbruch, dem sich Franziskus nicht entgegenstellte. Erstmals hatten sich Kardinäle vor einem weltlichen Gericht zu verantworten. Kardinal Barbarin in Frankreich und Kardinal Pell in Australien. In beiden Fällen ging es um den Themenkomplex des sexuellen Mißbrauchs. Beide Verfahren endeten mit einem Freispruch. Dennoch wurden historische Präzedenzfälle geschaffen. Franziskus scheint sie durch die Änderung der Rechtsordnung des Vatikanstaates zu unterstützen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Google Maps (Screenshot)
Wie lange dulden denn noch die Purpurträger den Totengräber des Papsttums. Schon lange ist dieser zumindest im Stande der materiellen Häresie, wenn nicht sogar der formellen, insofern man die Ablegung des Titels „Vicarius Christi in Terris“ als formelle Aufkündigung des Papstamtes sehen mag. Welchen Rechtstitel beansprucht eigentlich Bergoglio noch für sich? Willkürlich stellt er auch das Leben seiner Staatsbürger zur Disposition, gefährdet Hochrangige Glieder der Kirche, entzieht ihnen das freie Wort gegenüber der Welt. Wenn er, Jorge Mario Bergoglio, Papst wäre, so hätte er den Richtspruch über den ökumenischen Kirchentag, sie Homo-Segnungen, Präsident Biden getroffen, um des Evangeliums willen. Nein! Konsequent unterwirft Bergoglio die Heilige Katholische und Apostolische Kirche der Welt. Das kann ein Mensch nur machen, wenn er vom Glauben abgefallen ist, was angesichts des Pachamama-Sakrilegs auf Heiligem Boden nur noch eine logische Konsequenz ist. Seit „Mitis Judex“ ist die Abtreibung keine so schwere Sünde mehr, daß sie keine Lösung erfahren konnte, wie sie eigentlich seit Apostolischer Zeit immer die schwerste aller Sünden war, die Menschen einander antun konnten, sondern kann in der regulären Beichte ohne die spezielle Aufhebung der Exkommunikation „inquantum possum“, wie sie in der überlieferten Form ausgesprochen wird, einfach vergeben werden. Wieviele Tausende von Seelen haben solche Priester nun auf dem Gewissen, wenn sie Abtreibung die Absolutio aussprechen??
Nein Bergoglio will aus der Kirche eine NGO machen, die liberalenen Hardlinern aus dem säkularen Milieu gefällt, wie etwa einem Koe Biden, einer Annalena Baerbock, etc…
Ich fordere die Kardinäle aller Welt auf, endlich das Kapitel Bergoglio zu beenden und einen wenigstens ansatzweise Glaubenstreuen Prälaten auf den Thron des Apostelfürsten Petrus zu erheben. Denn wo auch immer die Kirche in Gefahr ist – und das ist derzeit überall auf der Welt – da ist ihr eigenes Leben zur Disposition gestellt, stell man ihnen nach, will sie verurteilen, inhaftieren physisch und moralisch zerstören! Und wozu? Um endgültig das Papstamt zum Verschwinden zu bringen und damit die Kirche in der Welt von Grund auf zu vernichten. Das ist der satanische Plan und Jorge Mario Bergoglio ist ein Teil davon!