
Von S. Ex. Athanasius Schneider
Es gab in der Geschichte der Kirche noch nie eine Zeit, in der das Sakrament der Eucharistie in einem so alarmierenden und schwerwiegenden Ausmaß missbraucht und geschändet wurde wie in den letzten fünf Jahrzehnten, insbesondere seit der im Jahr 1969 mit päpstlicher Genehmigung erfolgten Einführung der Handkommunion. Diese Missbräuche werden darüber hinaus noch vermehrt durch die in vielen Ländern weit verbreitete Praxis, dass Gläubige, obwohl sie jahrelang nicht mehr das Bußsakrament empfingen, dennoch regelmäßig zur heiligen Kommunion gehen. Der Höhepunkt des Missbrauchs der Heiligen Eucharistie zeigt sich in der Kommunionzulassung von Paaren, die in einem öffentlichen und objektiven Zustand des Ehebruchs leben und dabei ihr unauflösliches gültiges sakramentales Eheband verletzen, wie im Fall der sogenannten „wiederverheirateten Geschiedenen“, wobei diese Zulassung in einigen Regionen durch einschlägige Normen offiziell gebilligt und im Fall der argentinischen Region Buenos Aires sogar vom Papst gutgeheißen wurde. Zusätzlich zu diesen Missbräuchen kommt die Praxis der offiziellen Zulassung protestantischer Ehegatten in Mischehen zur heiligen Kommunion, so z. B. in einigen Diözesen Deutschlands.
Die Behauptung, dass der Herr wegen der gegen Ihn im Sakrament der heiligen Eucharistie begangenen Beleidigungen nicht leidet, kann zu einer Verharmlosung der großen Gräueltaten führen, die gegen Ihn verübt werden. Einige Leute sagen: Der Missbrauch des Allerheiligsten Sakraments ist eine Beleidigung Gottes, aber der Herr leidet deswegen nicht persönlich. Dies ist theologisch und geistlich gesehen allerdings eine zu enge Sicht. Obwohl sich Christus jetzt in Seinem verklärten Zustand befindet und daher nicht mehr auf menschliche Weise dem Leiden ausgesetzt ist, ist Er dennoch in seinem heiligsten Herzen von den Missbräuchen und Verbrechen gegen die göttliche Majestät und die Unermesslichkeit seiner Liebe im Allerheiligsten Sakrament betroffen und berührt. Unser Herr hat einigen Heiligen seine Klagen und seine Trauer über die Sakrilegien und Verbrechen, mit denen die Menschen Ihn beleidigen, zum Ausdruck gebracht. Man kann diese Wahrheit aus den Worten des Herrn verstehen, die Er an die hl. Margareta Maria Alacoque gerichtet hat, wie sie Papst Pius XI. in seiner Enzyklika Miserentissimus Redemptor berichtet:
„Als Christus der Margareta Maria erschien, offenbarte er ihr die Größe seiner Liebe und klagte wehmütig über viel bitteres, brennendes Unrecht undankbarer Menschen. Möchten doch seine Worte in gläubigen Seelen fest haften bleiben und nie vergessen werden! Er sprach: „Siehe da dieses Herz, das die Menschen so sehr liebte und mit lauter Wohltaten überhäufte. Als Lohn für seine maßlose Liebe widerfuhr ihm Lauheit und Schimpf, und zwar mitunter sogar von Seelen, die eigentlich zum schuldigen Dienst besonderer Liebe gehalten wären“ (Nr. 12).
Frère Michel de la Sainte Trinité gab eine tiefgreifende theologische Erklärung der Bedeutung des „Leidens“ oder der „Traurigkeit“ Gottes aufgrund der Übeltaten, die die Sünder gegen Ihn begehen:
„Dieses ‚Leiden‘, diese ‚Traurigkeit‘ des himmlischen Vaters oder Jesu seit seiner Himmelfahrt sind analog zu verstehen. Sie werden nicht wie bei uns passiv gelitten, sondern im Gegenteil frei gewollt und gewählt als letztendlicher Ausdruck ihrer Barmherzigkeit gegenüber den zur Bekehrung gerufenen Sündern. Sie sind nur ein Beweis der Liebe Gottes zu den Sündern, einer Liebe, die souverän frei und unentgeltlich ist und die nicht unwiderruflich ist“ (vgl. The Whole Truth About Fatima, Bd. I, S. 1311f).
Diese analoge geistige Bedeutung der „Traurigkeit“ oder des „Leidens“ Jesu im Geheimnis der Eucharistie wird durch die Worte des Engels bestätigt, als er den Kindern von Fatima 1916 erschien, und auch durch die Worte und das Beispiel des Lebens des hl. Francisco Marto bekräftigt. Die Kinder wurden vom Engel eingeladen, Sühne für die Beleidigungen des eucharistischen Jesus zu leisten und ihn zu trösten, wie wir es in den Erinnerungen von Schwester Lucia lesen können:
„Während wir dort weilten, erschien der Engel zum dritten Mal. Er hielt einen Kelch in der Hand, darüber eine Hostie, aus der Blutstropfen in den Kelch fielen. Er ließ den Kelch und die Hostie in der Luft schweben, kniete sich auf die Erde nieder und wiederholte dreimal das Gebet: ‚Heiligste Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist…‘ Dann erhob er sich und ergriff wieder Kelch und Hostie. Die Hostie reichte er mir, den Inhalt des Kelches gab er Jacinta und Francisco zu trinken mit den Worten: ‚Empfangt den Leib und trinkt das Blut Jesu Christi, der durch die undankbaren Menschen so furchtbar beleidigt wird. Sühnt ihre Sünden, tröstet euren Gott!‘ “ (Schwester Lucia spricht über Fatima, Fatima 2007, S. 183f).
Bei ihrem Bericht über die dritte Erscheinung vom 13. Juli 1917 hob Schwester Lucia hervor, wie Francisco das Geheimnis Gottes und die Notwendigkeit wahrnahm, ihn wegen der Verbrechen der Sünder zu trösten:
„Was ihn am meisten beeindruckte und fesselte, war Gott, die Heiligste Dreifaltigkeit in jenem unermeßlichen Licht, das uns bis in die Tiefe der Seele durchdrang. Danach meinte er: Wir brannten in jenem Licht, das Gott ist, und wir wurden nicht verbrannt. Wie Gott doch ist! Das kann man nicht aussprechen! Ja, das kann keiner jemals sagen! Aber wie schade ist es, daß Er so traurig ist! Wenn ich Ihn doch trösten könnte!“ (Schwester Lucia spricht über Fatima, Fatima 2007, S. 158).
Schwester Lucia schrieb, wie Francisco die Notwendigkeit wahrnahm, Gott zu trösten, den er wegen der Sünden der Menschen als „traurig“ empfand:
“Francisco, was tust du lieber: den Heiland trösten oder die Sünder bekehren, damit keine Seele mehr in die Hölle kommt? – Ich tröste lieber den Heiland. Hast du nicht gemerkt, wie Unsere Liebe Frau letzten Monat so traurig wurde, als sie sagte, daß die Menschen den Herrgott nicht mehr beleidigen sollen, der schon so sehr beleidigt wurde? Ich möchte den Heiland trösten und dann die Sünder bekehren, damit sie Ihn nicht mehr beleidigen” (Schwester Lucia spricht über Fatima, Fatima 2007, S. 167).
In seinen Gebeten und in der Aufopferung seiner Leiden gab der hl. Francisco Marto der Absicht Vorrang, „den verborgenen Jesus zu trösten“, d. h. den eucharistischen Herrn zu trösten. Schwester Lucia berichtete über diese Worte von Francisco, die er zu ihr sagte: „Nach der Schule geh und mache dem verborgenen Jesus einen Besuch, dann komm allein zurück“. Als Lucia Francisco nach seinen Leiden fragte, antwortete er: „Aber ich leide, um Unseren Herrn zu trösten. Zuerst opfere ich es auf, um den Heiland und die Gottesmutter zu trösten. Dann opfere ich es für die Sünder auf und für den heiligen Vater. … wenn ich den Heiland sehe… dann möchte ich Ihn lieber trösten“ (Schwester Lucia spricht über Fatima, Fatima 2007, S. 168; 174).
Jesus Christus setzt auf geheimnisvolle Weise sein Leiden in Gethsemane im Laufe der Jahrhunderte im Geheimnis seiner Kirche und auch im Geheimnis der Eucharistie, dem Geheimnis seiner unendlichen Liebe, fort. Bekannt ist diese Aussage von Blaise Pascal: „Jesus wird bis ans Ende der Zeit im Todeskampf sein. Wir dürfen in dieser Zeit nicht schlafen“ (Pensées, Nr. 553). Kardinal Karol Wojtyła hat uns eine tiefsinnige Betrachtung über das Geheimnis des Leidens Christi in Gethsemane hinterlassen, das in gewissem Sinne im Leben der Kirche fortbesteht. Kardinal Wojtyła sprach auch über die Pflicht der Kirche, Christus zu trösten:
“Und jetzt versucht die Kirche, diese Stunde von Gethsemane zurückzugewinnen – die Stunde, die Petrus, Jakobus und Johannes verloren haben –, um den Mangel der Begleitung des Meisters zu wiedergutzumachen, der das Leiden seiner Seele vermehrte. Der Wunsch, diese Stunde wieder zu gewinnen, ist für viele Herzen zu einem echten Bedürfnis geworden, insbesondere für diejenigen, die so vollständig wie möglich das Geheimnis des göttlichen Herzens leben. Der Herr Jesus erlaubt uns, ihn in dieser Stunde zu treffen, und er lädt uns ein, mit ihm das Gebet seines Herzens zu teilen. Angesichts all der Prüfungen, die der Mensch und die Kirche durchmachen müssen, besteht die ständige Notwendigkeit, nach Gethsemane zurückzukehren und am Gebet Christi, unseres Herrn, teilzunehmen“ (Zeichen des Widerspruchs, Kapitel 17, „Das Gebet in Gethsemane“).
Jesus Christus ist im Geheimnis der Eucharistie nicht gleichgültig und unempfindlich gegenüber dem Verhalten, das die Menschen Ihm gegenüber in diesem Sakrament der Liebe zeigen. Christus ist in diesem Sakrament auch mit Seiner Seele gegenwärtig, die hypostatisch mit Seiner göttlichen Person vereint ist. Der römische Theologe Antonio Piolanti legte diesbezüglich eine fundierte theologische Erklärung vor. Selbst wenn der Leib Christi in der Eucharistie weder sehen noch mit den Sinnen das fühlen kann, was am Ort seiner sakramentalen Gegenwart geschieht oder was dort gesagt wird, „hört Christus in der Eucharistie dennoch alles und sieht alles mit einem höheren Wissen“. Piolanti zitiert dazu dann Kardinal Franzelin:
“Die heilige Menschheit Christi sieht alle Dinge in sich selbst aufgrund des überreichlichen Wissens, das dem Erlöser der Menschheit, dem Richter der Lebenden und der Toten, dem Erstgeborenen aller Schöpfung, dem Zentrum aller himmlischen und irdischen Geschichte zukommt. All diese Schätze der beseligenden Anschauung und des eingegossenen Wissens sind in der Seele Christi sicherlich vorhanden. Die Gegenwart der Seele Christi in der Eucharistie und Einsetzung der Eucharistie selbst sind ein weiterer zusätzlicher Grund dafür, dass die Seele Christi alle Herzen der Menschen, alle Gedanken und Neigungen, alle Tugenden und alle Sünden sieht und auch alle Nöte der ganzen Kirche und ihrer einzelnen Mitglieder, die Mühen, die Ängste, die Verfolgungen, die Triumphe – mit einem Wort, das gesamte innere und äußere Leben der Kirche, Seiner Braut, die genährt von Seinem Fleisch und von Seinem Kostbaren Blut ist. Durch einen dreifachen Titel (wenn wir so sagen können) sieht und nimmt Christus im sakramentalen Zustand auf eine bestimmte göttliche Weise alle Gedanken und Neigungen, die Anbetung, die Ehrenbezeigungen und auch die Beleidigungen und Sünden aller Menschen im allgemeinen und speziell aller Gläubigen und insbesondere seiner Priester wahr; Er nimmt die Ehrenbezeigungen und die Sünden wahr, die sich direkt auf dieses unaussprechliche Geheimnis der Liebe beziehen” (De Eucharistia, S. 199f, zitiert in Il Mistero Eucaristico, Firenze 1953, S. 225f).
Einer der größten Apostel der Eucharistie der Neuzeit, der hl. Peter-Julian Eymard, hat uns die folgenden tiefsinnigen Überlegungen zu den Empfindungen der Opferliebe Christi in der Eucharistie hinterlassen:
“Durch die Einsetzung der Hl. Eucharistie hat Jesus unter einer neuen Form die Opfer seiner hl. Passion verewigt. Unser Herr wußte im voraus alles, was er in der Folge zu erdulden haben würde; er kannte alle seine Judasnachfolger, er zählte sie unter den Seinen, ja sogar unter seinen ihm liebsten Kindern. Trotzdem hielt ihn all dies nicht zurück. Er wollte seine Liebe viel weiter reichen lassen als jeden Undank und jede Bosheit des Menschen, und wäre diese auch sakrilegisch, ja würde sie selbst sogar noch darüber hinausgehen. Er sah die Lauheit der Seinen – und auch meine – voraus, wie auch die geringe Frucht, die wir aus der hl. Kommunion ziehen würden. Aber er wollte mehr lieben, als er geliebt würde und mehr schenken, als der Mensch überhaupt empfangen wollte. Ja, und was überdies? Jesus nimmt sogar den Anschein eines Toten auf sich, so er doch die Fülle des Lebens, und zwar eines unvergänglichen Lebens ist. Oder ist dies vielleicht nichts, als ein Toter angesehen und als solcher behandelt zu werden? Dieses Aussehen läßt Jesus bar aller Schönheit, ohne jede Bewegungsfreiheit, ohne die Möglichkeit, sich zu verteidigen, in die hl. Gestalten gleich wie in einem Leichentuche und im Tabernakel wie in einer Grabstätte eingehüllt, erscheinen; und trotzdem ist er dort lebend, benimmt sich aber in allem, als wäre er tot. Seine Liebe hat auch seine Allgewalt, seine Glorie und seine ganze Menschheit verhüllt; aber sein Herz schlägt trotzdem dort, um zu lieben, und er behält seinen Zustand als Opferlamm bei, um zu unseren Gunsten zu vermitteln” (Die Heilige Eucharistie: Die wirkliche Gegenwart 2. Neue Serie, II. Band, Paris-Montreal-Brüssel 1951, S. 46f).
Der hl. Peter-Julian Eymard schrieb das folgende bewegende und fast mystische Bekenntnis zur eucharistischen Liebe Christi mit einem leidenschaftlichen Appell zur eucharistischen Sühne:
“Das Herz, das die Leiden mit so viel Liebe ertrug, ist hier im Allerheiligsten Sakrament; es ist nicht tot, sondern lebendig und aktiv; nicht unempfindlich, aber noch liebevoller. Jesus kann nicht mehr leiden, das ist wahr. Aber leider kann der Mensch ihm gegenüber immer noch wegen monströser Undankbarkeit schuldig sein. Wir sehen, wie Christen Jesus im Allerheiligsten Sakrament verachten und Verachtung für das Herz zeigen, das sie so geliebt hat und das sich aus Liebe zu ihnen verzehrt. Um ihn ungeniert zu verschmähen, nutzen sie den Schleier, der ihn verbirgt. Sie beleidigen ihn in seiner Gegenwart mit ihrer Ehrfurchtslosigkeit, ihren sündigen Gedanken und ihren bösen Blicken. Um ihre Verachtung für ihn auszudrücken, bedienen sie sich seiner Geduld, der Güte, die alles im Stillen erleidet, wie er es damals vor den gottlosen Soldaten von Kaiphas, Herodes und Pilatus tat. Sie lästern sakrilegisch gegen den Gott der Eucharistie. Sie wissen, dass seine Liebe ihn sprachlos macht. Sie kreuzigen ihn sogar in ihren schuldbeladenen Seelen. Sie empfangen ihn. Sie wagen es, ihn dem Teufel zu übergeben, der ihr Herr ist! Nein! Noch nie seit den Tagen seiner Passion hat Jesus so viele Demütigungen erhalten wie in seinem Sakrament! Die Erde ist für ihn ein Kalvarienberg der Schmach. In seiner Todesangst suchte er einen Tröster. Am Kreuz bat er, dass jemand Mitleid mit seinen Leiden hat. Mehr denn je müssen wir heute dem anbetungswürdigen Herzen Jesu Abbitte und eine ehrenvolle Wiedergutmachung leisten. Seien wir verschwenderisch in unseren Anbetungen und unserer Liebe zur Eucharistie. Dem Herzen Jesu, das im Allerheiligsten Sakrament lebt, sei Ehre, Lob, Anbetung und königliche Macht für immer und ewig!” (Die Heilige Eucharistie: Die wirkliche Gegenwart. Das heiligste Herz Jesu).
In seiner letzten Enzyklika Ecclesia de Eucharistia hinterließ uns Papst Johannes Paul II. tiefsinnige Ermahnungen, mit denen er die außerordentliche Heiligkeit des Geheimnisses der Eucharistie und die Pflicht der Gläubigen betonte, dieses Sakrament mit äußerster Ehrfurcht und brennender Liebe zu behandeln. Von all seinen Ermahnungen hebt sich die folgende hervor:
„In der Sorge um dieses Geheimnis kann man nicht übertreiben, weil »in diesem Sakrament das ganze Mysterium unseres Heiles zusammengefaßt ist«“ (Thomas von Aquin, Summa Theologiae, III, q 83, a. 4c) (Nr. 61).
Es wäre eine pastoral dringende und geistlich fruchtbare Maßnahme für die Kirche, in allen Diözesen der Welt einen jährlichen „Tag der Sühne für die Missbräuche der Heiligsten Eucharistie“ einzuführen. Ein solcher Tag könnte der Oktavtag des Fronleichnamsfestes sein. Der Heilige Geist wird der Kirche in unseren Tagen besondere Gnaden der Erneuerung schenken, und zwar in dem Maße, in dem der eucharistische Leib Christi mit allen göttlichen Ehren verehrt, geliebt, sorgfältig behandelt und wirklich als das Allerheiligste verteidigt wird. Der heilige Thomas von Aquin sagt im Hymnus Sacris solemniis: „O Herr, besuche Du uns in dem Maße, wie wir Dich in diesem Sakrament verehren“ (sic nos Tu visita, sicut Te colimus). Und wir können ohne Zweifel sagen: O Herr, Du wirst Deine Kirche in unseren Tagen in dem Maße besuchen, in dem die moderne Praxis der Handkommunion zurückgehen wird und in dem Maße, wie wir Dir Akte unserer Sühne und Liebe schenken.
Im aktuellen sogenannten „COVID-19-Pandemie-Notfall“ haben die furchtbaren Missbräuche des Allerheiligsten Sakraments noch mehr zugenommen. Viele Diözesen auf der ganzen Welt haben die ausschließliche Handkommunion angeordnet, und an diesen Orten verweigern die Geistlichen den Gläubigen auf oft demütigende Weise die Möglichkeit, den Herrn kniend und in den Mund zu empfangen, dadurch legen diese Geistlichen einen bedauerlichen Klerikalismus sowie das Verhalten von rigiden Neo-Pelagianern an den Tag. Darüber hinaus wird der anbetungswürdige eucharistische Leib Christi mancherorts bei der Kommunionspendung vom Klerus wie auch von den Gläubigen mit Einmalhandschuhen angefasst. Die Behandlung des Allerheiligsten mit Handschuhen, die zum Anfassen von Müll geeignet sind, ist ein ungeheuerlicher Missbrauch der Eucharistie.
Aufgrund der Handkommunion wird der eucharistische Herr ständig mit Füßen getreten, weil dabei fast immer kleine Hostienpartikel auf den Boden fallen; durch die stehende Handkommunion wird Er zudem minimalistisch behandelt, ohne ausdrucksstarke Zeichen der Sakralität, gleichsam wie man einen Keks nimmt, oder mit Haushaltshandschuhen, wie man Müll anfasst. Angesichts der furchtbaren Missbräuche unseres eucharistischen Herrn kann kein wahrer katholischer Bischof, Priester oder Gläubiger gleichgültig bleiben und einfach zuschauen.
Es sollte ein weltweiter Kreuzzug der Sühne und der Tröstung des eucharistischen Herrn ins Leben gerufen werden. Als konkrete Maßnahme, um dem eucharistischen Herrn die dringend notwendigen Akte der Sühne und der Tröstung darzubringen, könnte jeder Katholik versprechen, monatlich mindestens eine volle Stunde eucharistische Anbetung zu halten, entweder vor dem Allerheiligsten Sakrament im Tabernakel oder vor dem in der Monstranz ausgesetzten Allerheiligsten Sakrament.
In der Heiligen Schrift heißt es: „Wo die Sünde zunahm, nahm die Gnade noch mehr zu“ (Röm 5, 20), und wir können analog hinzufügen: „Wo die Missbräuche der Eucharistie zunahmen, haben die Akte der Sühne noch mehr zugenommen“.
Der Tag, an dem in allen Kirchen der katholischen Welt die Gläubigen den eucharistischen Herrn, verhüllt unter der Gestalt der kleinen heiligen Hostie, mit wahrem Glauben, reinem Herzen und mit der biblischen Geste der Anbetung („Proskynese“) empfangen werden, indem sie niederknien und in der Haltung eines Kindes den Mund öffnen, um sich im Geiste der Demut von Christus selbst ernähren lassen, wird den authentischen geistigen Frühling der Kirche zweifellos näherbringen. Die Kirche wird in der Reinheit des katholischen Glaubens, im missionarischen Eifer der Seelenrettung und in der Heiligkeit des Klerus und der Gläubigen wachsen. In der Tat wird der Herr seine Kirche mit seinen Gnaden in dem Maße besuchen, wie wir ihn in seinem anbetungswürdigen Sakrament der Liebe verehren (sic nos Tu visita, sicut Te colimus).
Gebe Gott, dass durch den eucharistischen Sühnekreuzzug die Zahl der Anbeter, Liebhaber, Verteidiger und Tröster des eucharistischen Herrn zunehme. Mögen die beiden kleinen eucharistischen Apostel unserer Zeit, der hl. Francisco Marto und der künftige Selige Carlo Acutis (Seligsprechung am 10. Oktober 2020), und alle eucharistischen Heiligen die Beschützer dieses eucharistischen Kreuzzugs sein. Denn wie uns der heilige Peter-Julian Eymard erinnert, ist das die unwiderrufliche Wahrheit:
„Ein Zeitalter gedeiht oder schwindet im Verhältnis zu der Verehrung, die es der Eucharistie entgegenbringt. Dies ist das Maß für sein geistliches Leben, seinen Glauben, seine Nächstenliebe und seine Tugend“.
+ Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana
Sühnegebet zum eucharistischen Herzen Jesu
Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben. (dreimal)
O göttliches eucharistisches Herz Jesu, siehe, wir werfen uns mit mit reuevollem und anbetendem Herzen vor der Majestät Deiner erlösenden Liebe im Allerheiligsten Sakrament nieder. Wir erklären unsere Bereitschaft, durch freiwillige Sühne zu büßen, nicht nur für unsere eigenen persönlichen Sünden, sondern insbesondere für die unaussprechlichen Verbrechen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten, mit denen Du in dieser Zeit im Allerheiligsten Sakrament Deiner göttlichen Liebe beleidigt wirst, insbesondere durch die Praxis der Handkommunion und des Empfangs der heiligen Kommunion im Zustand des Unglaubens und der Todsünde.
Je mehr der Unglaube Deine Gottheit und Deine wirkliche Gegenwart in der Eucharistie angreift, desto mehr glauben wir an Dich und verehren Dich, o eucharistisches Herz Jesu, in dem die ganze Fülle der Göttlichkeit wohnt!
Je mehr Deine Sakramente geschändet werden, desto fester glauben wir an sie und desto ehrfürchtiger wollen wir sie empfangen, o eucharistisches Herz Jesu, Quelle des Lebens und der Heiligkeit!
Je mehr Dein allerheiligstes Sakrament verunehrt und gelästert wird, desto mehr verkünden wir feierlich: „Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben“, o eucharistisches Herz Jesu, das allen Lobes würdig ist!
Je mehr Du in Deinen Kirchen verlassen und vergessen bist, desto mehr wollen wir Dich besuchen, der Du unter uns in den Tabernakeln unserer Kirchen wohnst, o eucharistisches Herz Jesu, Haus Gottes und Pforte des Himmels!
Je mehr die Feier des eucharistischen Opfers ihrer Heiligkeit beraubt wird, desto mehr möchten wir eine ehrfürchtige Feier der Heiligen Messe fördern, äußerlich und innerlich auf Dich hingewendet, o eucharistisches Herz Jesu, Tabernakel des Allerhöchsten!
Je mehr Du von Kommunizierenden stehend und in die Hand empfangen wirst, ohne ein sichtbares Zeichen von Demut und Anbetung, desto mehr möchten wir Dich kniend und in den Mund empfangen, mit der Demut des Zöllners und der Einfachheit eines Kindes, o eucharistisches Herz Jesu von unendlicher Majestät!
Je mehr Du in der heiligen Kommunion von unreinen Herzen im Zustand der Todsünde empfangen wirst, desto mehr wollen wir Reue erwecken und unser Herz durch häufigen Empfang des Bußsakraments reinigen, o eucharistisches Herz Jesu, unser Frieden und unsere Versöhnung!
Je mehr die Hölle für das Verderben der Seelen wirkt, desto mehr möge unser Eifer für ihr Heil durch das Feuer Deiner Liebe brennen, o eucharistisches Herz Jesu, Heil derer, die auf Dich hoffen!
Je mehr die Verschiedenheit der Religionen als positiver Wille Gottes und als Recht erklärt wird, das auf der menschlichen Natur beruht, und je mehr der Relativismus in der Lehre wächst, desto unerschrockener wollen wir verkünden, dass Du der einzige Retter der Menschen und der einzige Weg zu Gott dem Vater bist, o eucharistisches Herz Jesu, König und Mittelpunkt aller Herzen!
Je mehr Verantwortliche in der Kirche die Aufstellung heidnischer Götzenbilder in Kirchen und sogar in Rom weiterhin nicht bereuen, desto mehr werden wir die Wahrheit bekennen: „Welche Übereinstimmung hat der Tempel Gottes mit Götzenbildern?“ (2 Kor 6, 16), desto mehr werden wir mit Dir „den Gräuel der Verwüstung, der an der heiligen Stätte steht“ (Mt 24,15) verurteilen, o eucharistisches Herz Jesu, heiliger Tempel Gottes!
Je mehr Deine heiligen Gebote vergessen und übertreten werden, desto mehr wollen wir sie mit Hilfe Deiner Gnade einhalten, o eucharistisches Herz Jesu, Urgrund aller Tugenden!
Je mehr Sinnlichkeit, Selbstsucht und Stolz unter den Menschen herrschen, desto mehr möchten wir Dir unser Leben im Geiste des Opfers und der Selbstverleugnung weihen, o eucharistisches Herz Jesu, mit Schmach gesättigt!
Je heftiger die Pforten der Hölle gegen Deine Kirche und den Felsen Petri in Rom stürmen, desto mehr glauben wir an die Unzerstörbarkeit Deiner Kirche, denn auch in den schwersten Stürmen verläßt Du nicht Deine Kirche und den Felsen Petri, o eucharistisches Herz Jesu, Quelle allen Trostes!
Je mehr die Menschen sich in Hass, Gewalt und Selbstsucht voneinander trennen, desto inniger wollen wir als Mitglieder der einen Familie Gottes in der Kirche einander in Dir lieben, o eucharistisches Herz Jesu voll Güte und Liebe!
O göttliches eucharistisches Herz Jesu, gib uns Deine Gnade, damit wir treue und demütige Anbeter, Liebhaber, Verteidiger und Tröster Deines eucharistischen Herzens in diesem Leben sind und die Herrlichkeit Deiner Liebe in der seligen Anschauung in der Ewigkeit empfangen. Amen.
Mein Gott, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich und ich liebe Dich. Ich bitte Dich um Verzeihung für jene, die an Dich nicht glauben, Dich nicht anbeten, auf Dich nicht hoffen und Dich nicht lieben. (dreimal)
Unsere Liebe Frau vom Allerheiligsten Sakrament, bete für uns!
Hl. Thomas von Aquin, hl. Peter-Julian Eymard, hl. Francisco Marto, hl. Pater Pio und alle eucharistischen Heiligen, bittet für uns!
+ Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana
Bild: Veritate in caritatem/prawoslawnikatolicy.pl (Screenshot)
Es verwundet mein Herz jedesmal wenn sogar ein heiliger Bischof die Boshaftigkeit und den Abfall vom Glauben in dieser modern Zeit nur als Beweis sieht, dass es ein Symptom von Vat. II und der letzten 50 Jahre der Kirchengeschichte ist; dabei zitiert Msgr Scheider die Hl Margareta Maria Alacoque aus dem 16. Jh. Der Hl Franziskus wiederholte viele Male voll Kummer: Liebe wird nicht geliebt. „Liebe kann nur mit Liebe vergolten warden“. Schon im ersten Jahrhundert des Christentums gab es schon mehrere Haeresien und Abwendung von der Wahrheit Christi; durch die ganze Kirchengeschichte wird um die Wahrheit und die Verkuendigung des Apostolischen Glaubens gerungen. Die Kirche hat Handkommunion erlaubt. Gott verlangt nach Liebe; es kommt deshalb auf die Einstellung und die Liebe und die Nachfolge Christi des Einzelnen an. Bis der Herr uns wieder einen heiligen Papst erlaubt, ist unser einziges Mittel Suehne und Beten aber nicht gegenseitiges Verurteilen. Die Kirche soll erneuert warden in der Liebe zu Christus und zueinander.