Jeanne Smits: „Wir wollen die Revolutionierung der Frauenrolle in der Kirche nicht“

Widerstand gegen den „synodalen Weg“


Jeanne Smits: „Eure Gleichmacherei der Geschlechter ist erbärmlich.“
Jeanne Smits (hinter Prof. Roberto de Mattei, vorne links mit Hut): „Eure Gleichmacherei der Geschlechter ist erbärmlich.“

Zum Wider­stand gegen den „syn­oda­len Weg“ von Kar­di­nal Marx und der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz rief bei der Pres­se­kon­fe­renz der Aci­es ordi­na­ta am ver­gan­ge­nen Sams­tag in Mün­chen die Fran­zö­sin Jean­ne Smits auf, die Grün­de­rin der katho­li­schen, fran­zö­si­schen Tages­zei­tung Pré­sent, deren Chef­re­dak­teu­rin sie lan­ge war. Die Initia­to­ren der Aci­es ordi­na­ta ver­öf­fent­lich­ten einen Auf­ruf an die Katho­li­ken in Deutsch­land, die Kir­chen­steu­er nicht mehr zu bezah­len. Jean­ne Smits sprach sich vor allem gegen die Bestre­bun­gen aus, die von Gott in der Schöp­fung zuge­wie­se­nen Rol­len von Mann und Frau umstür­zen zu wol­len, indem die Frau­en wie Män­ner agie­ren sollen.

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In einem gemein­sa­men Brief von Kar­di­nal Rein­hard Marx und Pro­fes­sor Tho­mas Stern­berg, Prä­si­dent des Zen­tral­ko­mi­tees der deut­schen Katho­li­ken, an die deut­schen Gläu­bi­gen vom ver­gan­ge­nen Dezem­ber wur­de die Ein­la­dung ver­sandt, „gemein­sam einen Weg der Ver­än­de­rung und Erneue­rung“ zu beschrei­ten. Aus­gangs­punkt sei die erklär­te Absicht gewe­sen, „die Kir­che zu einem siche­ren Ort zu machen“, nach­dem es zu Fäl­len von sexu­el­lem Miß­brauch gekom­men war.

Auf die­sem „Weg des Wan­dels“, der von dem Team, das den „syn­oda­len Weg“ koor­di­niert, in eine Rich­tung gelenkt wer­de, sei die Fra­ge nach dem Platz der Frau­en in der Kir­che und im kirch­li­chen Dienst eines der vier Hauptthemen. 

„Was aber hat das mit dem sexu­el­len Miß­brauch in der Kir­che zu tun?“

Eigent­lich nichts, so Smits, „es sei denn, es wird ange­nom­men, daß Frau­en am Altar ver­hin­dern, daß eine Min­der­heit von Per­ver­sen sich für klei­ne Jun­gen und männ­li­che Jugend­li­che interessiert“.

Als sie die Schluß­fol­ge­run­gen der gemein­sa­men Tagung der Arbeits­grup­pe über den „syn­oda­len Weg“ gele­sen hatte: 

„(…) war ich betrof­fen von ihren offe­nen Angrif­fen gegen die Leh­re der Kir­che über die Rol­le der Frau. Es geht aus­drück­lich dar­um, auf der gan­zen Welt die tra­di­tio­nel­le Leh­re an das anzu­pas­sen, was sie ‚wis­sen­schaft­li­che Theo­lo­gie‘ nen­nen, und an die all­ge­mei­ne und wir­re Vor­stel­lung, daß sich die Din­ge geän­dert hät­ten, und daß alle Posi­tio­nen beset­zen dür­fen, ein­schließ­lich des Dia­ko­nats und viel­leicht auch des Priestertums.“

„In einer Zeit, in der die Gen­der-Ideo­lo­gie weit­ver­brei­tet ist, scheint es als gute Idee zu gel­ten, eine Form der Aus­tausch­bar­keit zwi­schen Män­nern und Frau­en zu pro­kla­mie­ren, die letzt­end­lich dazu füh­ren wür­de, daß Frau­en oder Män­ner zu Prie­stern ordi­niert wer­den, ohne Rück­sicht auf das bio­lo­gi­sche Geschlecht: Das wäre eine extre­me Form der Geschlechterunordung.“

„Sie wol­len“, so Jean­ne Smits, eine „geschlech­ter­ge­rech­te Kir­che, die in ihren Augen die ein­zig „wah­re“ Kir­che wäre. „Sie wol­len eine Kir­che, in der Frau­en immer mehr tun: eine akti­ve Rol­le in der Lit­ur­gie spie­len, Gemein­schaft ver­brei­ten, viel­leicht pre­di­gen, wie kürz­lich von Kar­di­nal Marx vor­ge­schla­gen und gene­rell Pfar­rei­en ver­wal­ten und Diö­ze­sen und war­um nicht gan­ze Dik­aste­ri­en. War­um also nicht auch weib­li­che Bischöfe?“

Durch die poli­ti­sche Kor­rekt­heit wer­de zugleich die Dis­kus­si­on unter­bun­den, denn wer Kri­tik äuße­re, wer­de an den Pran­ger gestellt und des Sexis­mus und der Dis­kri­mi­nie­rung bezichtigt. 

„Es scheint, daß der deutsche,’synodale Weg‘ mit einem Trick die Kir­che in eine Fal­le locken will.“

„In pro­te­stan­ti­schen Gemein­schaf­ten ist es heu­te poli­tisch nicht kor­rekt, sich über die auf­dring­li­che Frau des Vikars lustig zu machen, aber die syn­oda­len Refor­mer möch­ten die Zahl genau die­se Kir­chen­frau­en in der katho­li­schen Kir­che mul­ti­pli­zie­ren, die Män­ner davon abschrecken, treu ihren Dienst aus­zu­üben. Sie reden sogar von Frau­en­quo­ten in Füh­rungs­po­si­tio­nen, als wäre die Kir­che nicht der Fami­lie nach­emp­fun­den, son­dern der Geschäftswelt.“

„Wie erbärmlich ist diese Gleichmacherei der Geschlechter“

„Die tie­fe Gleich­heit in der Wür­de, aber auch die tie­fen Unter­schie­de und die Kom­ple­men­ta­ri­tät zwi­schen Män­nern und Frau­en wur­den im Lau­fe der Jahr­hun­der­te durch die tie­fe Weis­heit der Kir­che zum Aus­druck gebracht. Sie erwar­tet, daß Män­ner Gott als Män­ner und Frau­en als Frau­en die­nen. Dar­in lie­ge die Kir­che falsch, sagen die Refor­mer – nein, die Revo­lu­tio­nä­re –. Sie wol­len das Evan­ge­li­um einer ‚Über­prü­fung‘ unter­zie­hen und neu bewer­ten, ob die tra­di­tio­nel­le Wei­ge­rung, Frau­en zu ordi­nie­ren, ‚bin­dend‘ ist oder nicht.

Als Frau, als Jour­na­li­stin – in der Ver­gan­gen­heit war ich Chef­re­dak­teu­rin meh­re­rer Zeit­schrif­ten und Zei­tun­gen –und als Katho­li­kin kann ich nur sagen, wie erbärm­lich die­se gleich­ma­chen­de Hal­tung ist. Sie ist erbärm­lich und sogar gefähr­lich für mei­nen Glau­ben und für die Kir­che, die ich lie­be, weil sie bereit ist, die gesam­te Heils­öko­no­mie, die Wahr­heit und Schön­heit der jewei­li­gen Rol­len unse­res Herrn Jesus, des Soh­nes Got­tes, und des voll­kom­men­sten aller mensch­li­chen Geschöp­fe, sei­ner jung­fräu­li­chen Mutter.

Maria dräng­te nicht auf eine Haupt­rol­le, sie rich­te­te alle Augen auf Ihn, ihren Sohn, und dafür wuß­te sie, daß alle Gene­ra­tio­nen sie als geseg­net bezeich­nen wür­den. Sie stand am Fuße des Kreu­zes, aber nicht, um zu opfern. Sie litt mit ihrem gött­li­chen Sohn, um die Mensch­heit zu erlö­sen, aber sie bot ihren Kör­per nicht den Nägeln und Spee­ren der Hen­ker an. Dort erhielt sie den Auf­trag, die barm­her­zi­ge Mut­ter von uns allen zu sein. Ihre Ehre war es, zu die­nen, so wie sie es heu­te ist, über das gan­ze Uni­ver­sum zu herr­schen, sogar als Köni­gin der Engel. Es gibt kei­ne bes­se­re Theo­lo­gin als sie, die den Logos in ihrem Geist, im Her­zen und im Mut­ter­leib trug.

Ich den­ke, daß ist mehr als genug als Vor­bild und zu befol­gen­des Bei­spiel, auch für eine Frau. Es tut mir leid, daß die katho­li­sche Kir­che in Deutsch­land ver­sucht, die tra­di­tio­nel­le Schlüs­sel­rol­le von Frau­en zu mini­mie­ren, um sie wie Män­ner han­deln zu machen. Es ist nicht rich­tig für die Män­ner und es ist falsch für die Frau­en, aber vor allem ist es nicht rich­tig gegen­über Gott, der von Anfang an die Rol­le von bei­den fest­leg­te und einer Frau den ersten Platz zuwies auf­grund ihrer Demut.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: CR

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5 Kommentare

  1. Der Begriff „Demut“,ist in heu­ti­gen Zeit
    zum Fremd­wort geworden.
    Vie­le Frau­en wol­len sich ver­herr­li­chen und
    glau­ben sie kön­nen alles besser.
    Sie las­sen sich von den Für­sten dieser
    Welt verführen.
    Für mich ist „Maria“ mein Vorbild!

    • Ursu­la, Frau­en kön­nen ganz unbe­streit­bar vie­les bes­ser – erfah­rungs­ge­mäß am erfolg­reich­sten im Team mit väter­li­chen, wil­lens­star­ken, ziel­stre­bi­gen und ent­schei­dungs­freu­di­gen Män­nern oder Ehe­män­nern, die ihnen gut zuhö­ren kön­nen. In beson­de­rer Wei­se trifft dies auf ihre prä­gen­de Rol­le als Mut­ter zu. Es wäre recht span­nend zu erfah­ren, wel­che Bedeu­tung die Mut­ter Got­tes für die Erzie­hung ihres Soh­nes in des­sen ersten zwölf Lebens­jah­ren hatte.

  2. Die Per­ver­si­on beginnt mit dem Sozalismus/​Kommunismus. Die­se Ideologie‑n ent­wei­ben die Frau und machen sie zur Arbeiterin.
    Mit der Ent­schei­dung der DBK, die Wei­ber aus dem „Gegrüßt seist Du, Maria“ zu ent­fer­nen und durch Frau­en zu erset­zen, haben sie einer Ideo­lo­gie in die Hän­de gespielt.
    Dadurch ist zudem die absur­de Situa­ti­on ent­stan­den, daß heu­te sexi­stisch von Mann und Frau gespro­chen wird, obwohl die Paa­rung doch ein­deu­tig Mann und Weib, Herr und Frau, Vater und Mut­ter ist. Das Weib­li­che bestimmt das Wesen der Frau. Auch wenn sie sagt: Das kann ich auch. Trotz­dem kann sie nur emp­fan­gen und auf der Ent­bin­dungs­s­sta­ti­on wird der Gen­de­ris­mus Lügen gestraft.

    • Nach die­ser Logik müß­te es dann statt Lieb­frau­en­kir­che Lieb­weib­kir­che heißen.

  3. Eine Frau in kle­ri­ka­len Gewän­dern ist die Per­ver­si­on ihrer selbst. Schön­heit geht wahr­haft anders!

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