Benedikt XVI./Sarah-Plädoyer für den Zölibat ein Verkaufserfolg

Realitätsverweigerung in Rom?


Gestern kam das Plädoyer von Benedikt XVI. und Kardinal Sarah in Frankreich in den Buchhandel und findet starken Absatz.
Gestern kam das Plädoyer von Benedikt XVI. und Kardinal Sarah in Frankreich in den Buchhandel und findet starken Absatz.

(Rom) Das Buch von Bene­dikt XVI. und Kar­di­nal Robert Sarah zur Ver­tei­di­gung des prie­ster­li­chen Zöli­bats ist in Frank­reich ein Ver­kaufs­er­folg. Die Stör­feu­er, die in den ver­gan­ge­nen Tagen gegen das Buch insze­niert wur­den, haben dem Buch nicht gescha­det, mög­li­cher­wei­se sogar den gegen­tei­li­gen Effekt bewirkt.

Die deutsche Ausgabe erscheint demnächst.
Die deut­sche Aus­ga­be erscheint demnächst.
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Als eine „häß­li­che Geschich­te“ bezeich­ne­te der bekann­te ita­lie­ni­sche Jour­na­list Anto­nio Soc­ci die Ver­su­che von San­ta Mar­ta, die Mit­wir­kung von Bene­dikt XVI. am Buch „Des pro­fon­deurs de nos coeurs“ im letz­ten Augen­blick zu ver­hin­dern. Da Still­schwei­gen gewahrt wur­de, hat­te man im päpst­li­chen Umfeld erst am ver­gan­ge­nen Sonn­tag davon erfah­ren, als Le Figa­ro das Buch vor­ankün­dig­te. Durch die Ent­schlos­sen­heit sowohl von Bene­dikt XVI., der nicht bereit war, „ein Kom­ma“ von dem zurück­zu­neh­men, was er geschrie­ben hat­te, wie sein Sekre­tär, Kuri­en­erz­bi­schof Georg Gäns­wein, inzwi­schen klar­stell­te, als auch von Kar­di­nal Sarah, der sich gegen „Dif­fa­mie­run­gen“ öffent­lich wehr­te, indem er die unum­stöß­li­chen Gegen­be­wei­se vor­leg­te, gelang­te das Buch gestern wie geplant in den Buchhandel.

Obwohl oder viel­leicht gera­de weil das Buch in San­ta Mar­ta nicht ger­ne gese­hen ist und von der päpst­li­chen Prä­to­ria­ner­gar­de sofort unter Beschuß genom­men wur­de, fin­det es einen star­ken Absatz. In die­sem Kampf der bei­den Päp­ste ergriff der Main­stream ein­mal mehr ein­sei­tig Par­tei für Fran­zis­kus und gegen Bene­dikt XVI. Und er hat dies unre­flek­tiert und ließ sich mit Falsch­mel­dun­gen füt­tern, für die es frei­lich, auch das ist man gewohnt, kei­ne Ent­schul­di­gung geben wird.

La Croix, die Tages­zei­tung der fran­zö­si­schen Bischö­fe, ein noto­risch berg­o­glia­nisch gesinn­tes Blatt, titel­te bereits:

„Le liv­re de Benoît XVI et du car­di­nal Sarah est déjà un suc­cès de librairie.“

„Das Buch von Bene­dikt XVI. und Kar­di­nal Sarah ist schon ein Erfolg im Buchhandel.“

Auch bei Ama­zon in Frank­reich ist „Des pro­fon­deurs de nos coeurs“ seit gestern das meist­ver­kauf­te Buch.

Amazon, meistverkaufte Bücher
Bene­dikt XVI./Sarah-Buch bei Ama­zon auf dem ersten Platz der meist­ver­kauf­ten Bücher

Die­se Fak­ten aus Frank­reich ent­lar­ven um so deut­li­cher die Pro­pa­gan­da der inner­kirch­li­chen Gegen­sei­te. In Ita­li­en titel­te die ultra­ber­go­glia­ni­sche Fami­glia Cri­stia­na, die größ­te Wochen­zei­tung des Landes:

Anti-Zölibats-Propaganda
Anti-Zöli­bats-Pro­pa­gan­da

„Prie­ster­zö­li­bat: In Paris bleibt das Buch der Pole­mik unbeachtet.“

Ein Lehr­bei­spiel für Pro­pa­gan­da und Realitätsverweigerung.

Das ent­schie­de­ne Plä­doy­er für den prie­ster­li­chen Zöli­bat und gegen das Frau­en­dia­ko­nat wird dem­nächst auch in deut­scher Aus­ga­be erschei­nen. Dann schon mit dem „Kom­pro­miß“, daß nur mehr Kar­di­nal Sarah als Autor auf­schei­nen wird, aber mit dem Zusatz: „mit einem Bei­trag von Bene­dikt XVI.“

Die deut­sche Aus­ga­be wird vom fe-Medi­en­ver­lag mit dem Titel „Aus der Tie­fe des Her­zens. Prie­ster­tum, Zöli­bat und die Kri­se der katho­li­schen Kir­che“ ver­legt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: La Croix/​Amazon/​FC/​fe (Screen­shots)

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2 Kommentare

  1. Das Inter­es­se ist also gege­ben. Das ist gut so. Unfass­bar sind die Par­tei­un­gen in der Kir­che, die wie ver­fein­de­te Par­tei­en auf­ein­an­der los­ge­hen. Geziel­te Fake News, die aus Berg­o­gli­os Umfeld gestreut wer­den, ein­fach grauenvoll.

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