
(Rom) In der Nähe des Vatikan tauchte in der Silvesternacht ein Mural auf, der Papst Franziskus als Kill Bill mit dem Schwert eines Samurai zeigt. Solche Wandmalereien zu Papst Franziskus waren in den vergangenen Jahren mehrfach an römischen Hausmauern zu sehen.
Im Vicolo della Campanella konnten Besucher in den Morgenstunden des Neujahrstages an einer Hausmauer Papst Franziskus in der Pose von Kill Bill, der Hauptfigur des gleichnamigen, zweiteiligen Actionfilms von Quentin Tarantino sehen. In Deutschland ist der erste Teil des Films (2003) wegen seiner Brutalität erst ab 18 und der zweite Teil (2004) ab 16 freigegeben. Bill ist der Anführer eines „Attentatskommandos“. Das Katana-Schwert der Samurai ist seine bevorzugte Waffe. Bills ehemalige Geliebte macht Jagd auf ihn, daher der Titel. Am Ende des zweiten Teils wird er von diesem „Racheengel“ getötet.
Da Straßenkünstler mit solchen Aktionen Bekanntheit erlangen, meldete sich der Urheber zu Wort. Es handelt sich um den Street Artist Harrygreb. Er wollte die Darstellung als „Provokation“ verstanden wissen. Sie sollte, so der Straßenkünstler, die Tätlichkeit zwischen einer Chinesin und Papst Franziskus am Silvesterabend auf dem Petersplatz „mit Ironie entschärfen“. Beleidigen wolle er mit seiner Kunst niemanden. Nähere Angaben, wie nun die Darstellung zu verstehen sei, machte er nicht.
Nach knapp drei Stunden war die Wandmalerei von der römischen Stadtverwaltung beseitigt worden. Kurz darauf bat Franziskus, bevor er auf dem Petersplatz den Angelus betete, um Entschuldigung für den unglücklichen Zwischenfall am Vorabend. Wörtlich sagte das Kirchenoberhaupt:
„Die Geduld der Liebe: Liebe macht uns geduldig. Oft verlieren wir die Geduld; auch ich, und ich entschuldige mich für das schlechte Beispiel von gestern [er bezieht sich vermutlich auf seine Reaktion auf eine Person, die auf dem Petersplatz an seiner Hand gezerrt hatte]. Deshalb sehen wir bei der Betrachtung der Krippe mit den Augen des Glaubens die Welt erneuert, von der Herrschaft des Bösen befreit und der königlichen Herrschaft Christi unterstellt, des Kindes, das in der Krippe liegt.“
Der Einschub in der Klammer stammt von den Presseverantwortlichen des Heiligen Stuhls. So wurde die Ansprache auf der Internetseite des Vatikans und am 3. Januar auch im Osservatore Romano veröffentlicht. Der Hinweis verblüfft: Der Heilige Stuhl veröffentlicht eine „Vermutung“ zu einer Aussage des Papstes? Bezog sich Franziskus auf seine Reaktion vom Vorabend, oder wer erlaubt sich im Vatikan eigenmächtig „Vermutungen“ über päpstliche Aussagen zu veröffentlichen? Gibt es in Santa Marta keine Kommunikationswege, um eine solche Frage zu klären?
Ob sich Papst Franziskus in seiner Aussage tatsächlich auf den Vorfall vom Silvesterabend bezog, muß offenbleiben. Inzwischen ist ein Video vom Papstbesuch in Chile im Januar 2018 aufgetaucht, wo zu sehen ist, wie Franziskus jemanden auf die Hand schlägt. Das alles ist nicht überzubewerten. Interessant am Vorfall vom 31. Dezember ist wenn schon der Kontext.
Harrygreb ist nur einer von mehreren Straßenkünstlern, die sich seit einigen Jahren mit Darstellungen von Papst Franziskus versuchen. Sie folgen dem Beispiel von Maupal, der damit internationale Bekanntheit erlangte.
Hinter dem Künstlernamen Maupal verbirgt sich Mauro Pallotta, der Franziskus 2014 als Superhelden malte. Weltweit berichteten Medien über den Mural. Die „Superpope“-Darstellung wurde bald rund um den Vatikan auch als T‑Shirt angeboten. Sein Mural von 2016 zeigte Franziskus beim Spiel „Drei gewinnt“, während ein Schweizer Gardist Schmiere steht. Bemerkenswerter daran war, daß der imaginäre Gegenspieler Kreuze malte, während Franziskus nicht mit Kreisen, sondern Todesrunen gewann.
Anfang Mai 2017 war ein Mural angebracht worden, der einen Kuß zwischen Papst Franziskus und dem damals soeben ins Amt eingeführten US-Präsidenten Donald Trump zeigte. Franziskus war mit einem Heiligenschein, Trump mit Teufelshörnern dargestellt. Dazu war die Aufschrift „Der Gute vergibt dem Teufel“ angebracht worden. Trump, mit dem sich Franziskus im Präsidentschaftswahlkampf 2016 ein verbales Fern-Duell geliefert hatte, besuchte kurz darauf den Papst im Vatikan. Unterzeichnet war die Wandmalerei mit „TVBoy“. Dahinter wird ein italienischer Straßenkünstler vermutet.
Kritiker der Amtsführung von Papst Franziskus, darunter Enrico Maria Radaelli, sahen in den Murales eine „perfekte Symbiose mit den Werbe- und Medienmechanismen“, wie im August 2017 der Vatikanist Sandro Magister bemerkte. Radaelli , „eine der kultiviertesten Stimmen der theologischen Kritik an der Schieflage der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil“ (Magister) legte damals das Buch „Street Theology – Die große Flucht aus der Realität der postmodernen Kirche vom Zweiten Vatikanischen Konzil bis Papst Franziskus“ vor.
Die Steet Theology von Papst Franziskus, so Radaelli, stehe in einem Verhältnis zur katholischen Glaubenslehre wie Maupals Street Art zu den Werken eines Giotto und Michelangelo.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
An solchen Schmierereien sieht man leider auf welchem Niveau das Papstamt gesehen wird, schauerlich.
Der Vorfall mit der Chinesin auf dem Petersplatz ist bezeichnend, denn es zeigt wie egal dem Machthaber im Vatikan die Katholiken in China sind.
Schaut man sich das Pontifikat dieses Herren an, findet man ein ganz besonderes Merkmal nämlich eine fast krankhafte Geltungssucht.
Man wird den Eindruck nicht los, als opfere der Papst Chinas Märtyrerkatholiken auf, um „endlich“ der erste Papst zu sein der dorthin eingeladen wird.
Ich finde das Plakat ziemlich gelungen, zeigt es doch die geteilte Persönlichkeitsstruktur Bergoglios.
In einem Didaktikband für Lehrpersonen wird diese Art von Doppelmoral in der Gestalt des Lehrers Lämpel (W.Busch/Max und Moritz)so dargestellt: oben der erhobene Zeigefinger, eine Etage tiefer ein anderer erhobener Finger.
Beim Papst bedeutet das: oben, gleich sichtbarer Anteil, ist der der Barmherzigkeit; unten, gleich versteckter Anteil, ist der seelentötende Bereich der Unbarmherzigkeit, Machogehabe, Verhalten in der Manier eines Diktators, völlige Unbarmherzigkeit, Gewalt, Verfolgung, Hetze.
Dieser Papst ist ein schlechter Schauspieler. ‚Breitbeinbergoglio‘ erinnert an schießende Revolverhelden, der Säbel an die Art und Weise, Andersdenkenden in Samureimanier den Kopf (das Denken, den Glauben)mit einem Schlag ‚abzurasieren‘.
Ich mag diesen Papst nicht.
Das Volksmissale, also das vollständige römische Messbuch nach der Ordnung von 1962 lateinisch/deutsch, herausgegebenen von der Priesterbruderschaft St. Petrus, Thalwil 2015, enthält auch die gesamte Karfreitagsliturgie in der Fassung des Usus Antiquior. Bestandteil dieser Karfreitagsliturgie sind u.a. die Großen Fürbitten, deren zweite dem jeweiligen Heiligen Vater gilt. Auf den Seiten 410 T und 411 T des Volkmissale findet sich der Wortlaut dieser Fürbitte für den Papst. Als Teilnehmer an der Karfreitagsliturgie sollte man doch auch diese Fürbitte „mittragen“ können, selbst wenn man den gerade im Amt befindlichen Papst nicht mag.