
(Bogota) Der dunkle Schatten über der Amazonassynode verfinstert sich von Tag zu Tag mehr. Ein Foto macht derzeit die Runde. Es zeigt einen Schamanen, der die Teilnehmer des dritten Vorbereitungsforums für die Amazonassynode „segnet“. Das heidnische Spektakel ereignete sich in Bogota und läßt erahnen, wie berechtigt die Kritik, unter anderem von Kardinal Gerhard Müller, an der pantheistischen Ausrichtung der Synode ist.
Das dritte Forum, an dem Kirchenvertreter, Theologen, Ordensmänner und Ordensfrauen teilnahmen, fand am Sitz der Kolumbianischen Bischofskonferenz statt.
„Das Foto zeigt eine neue Kirche, in der Pantheismus, Animismus, Spiritismus, New Age, Schamanismus, Hexerei und Ketschua-Rituale vorherrschen.“
Mit diesen Worten kommentierte die katholische Internet-Tageszeitung La Nuova Bussola Quotidiana (NBQ) das Foto vom „ Stammeszauberers“, der die offenbar devot darauf wartenden, katholischen Synodenvorbereiter „segnet“. NBQ weiter:
„Das ist eine Kirche ohne Gott, ohne Kreuz, mit Yuca-Hostien, relativistisch und satanisch.“
Das Bild schreckte Katholiken auf der ganzen Welt auf, die ihren Augen nicht trauten.
Zu sehen ist darauf Isidoro Jajoy, ein Schamane der Inga, eines Stammes in Kolumbien, der allerdings den Namen eines großen, christlichen Heiligen trägt.
Alles nur Show? Ein bißchen christlich, ein bißchen schamanisch? Alles und nichts zugleich? Relativismus pur? Was eigentlich?
Die „Segnung“ fand am 14. August als Teil der Vorbereitungsarbeiten für die Amazonassynode statt, zu denen sich am 13./14. ausgewählte Kirchenvertreter aus den neun Staaten versammelten, die Anteil am Amazonas-Becken haben. Das erste Forum fand in den USA, das zweite in Rom und nun das dritte in Bogota statt.
Auf dem Bild sind mehrere Ordensfrauen und mehr oder weniger kenntliche Priester zu sehen. Alle fallen durch ihre andächtige, fromme Haltung auf, die sich dem Hokuspokus des Schamanen entgegenbringen.
Der Augenblick wurde von Manuel Rueda vom Catholic News Service, der Presseagentur der Amerikanischen Bischofskonferenz, festgehalten.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: NBQ