
(Paris) In Bordeaux, wo gerade die Schließung des erzbischöflichen Priesterseminars bekanntgegeben wurde, finden am kommenden 29. Juni die diesjährigen höheren Weihen des traditionsverbundenen Institut du Bon Pasteur statt. Seit kurzem verfügt das Institut auch über einen weiblichen Zweig.
Kardinal Jean-Pierre Ricard, der Erzbischof von Bordeaux, gab vor wenigen Tagen bekannt, daß das erzbischöfliche Priesterseminar, das seit einigen Jahren als interdiözesanes Priesterseminar auch einigen Nachbardiözesen dient, mit Ende des derzeitigen Studienjahres geschlossen wird. Grund für die drastische Maßnahme ist der anhaltende Berufungsmangel.
In keinem direkten Zusammenhang mit der Schließung, aber symbolträchtig ist, daß die diesjährigen, höheren Weihen für das altrituelle Institut du Bon Pasteur (Institut vom Guten Hirten) in Bordeaux gespendet werden.
Am 29. Juni wird Msgr. François Bacqué sechs Kandidaten des Instituts zu Priestern bzw. Diakonen weihen.
Msgr. Bacqué, Jahrgang 1936 wie Papst Franziskus, ist Titularerzbischof von Gradisca und stand bis zu seinem altersbedingten Rücktritt 2011 als Apostolischer Nuntius im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. Er stammt selbst aus Bordeaux und wurde 1966 für dieses Erzbistum zum Priester geweiht.
Die Weihen finden in der Kirche Saint-Eloi mit Beginn um 9 Uhr statt. Sie ist die Hauptkirche des Instituts. Zugleich mit den Weihen wird auch das 40. Priesterjubiläum des Gründers und Generaloberen Philippe Laguérie begangen.
P. Laguérie ging aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) hervor. Zum Zerwürfnis kam es, als er sedisvakantistische Positionen zu vertreten begann. Diese gab er später auf, gründete eine eigene Ordensgemeinschaft und näherte sich Rom wieder an. 2006, ein Jahr vor dem Motu proprio Summorum Pontificum, wurde das Institut du Bon Pasteur kirchenrechtlich als Institut des Apostolischen Lebens päpstlichen Rechts anerkannt und kehrte in die volle Einheit mit Rom zurück. Es untersteht seither der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, die jüngst von Papst Franziskus als Abteilung der Glaubenskongregation eingegliedert wurde.
Am vergangenen 6. April wurden fünf Kandidaten des Instituts zu Subdiakonen geweiht, während elf Kandidaten die niederen Weihen empfingen. Die Weihen spendete Msgr. Emery Kabongo Kaumdowi, emeritierter Erzbischof-Bischof von Ludo und Kanoniker des Petersdomes in Rom.

Am 19. März 2019, dem Fest des heiligen Joseph, wurde vom Institut in Warschau eine neue Niederlassung kanonisch errichtet. In Polen sind sechs Priester des Instituts in Bialystok, Tschenstochau und Warschau tätig.
Am 25. März legten die ersten drei Novizinnen des noch ganz jungen, weiblichen Zweiges des Instituts ihre feierlichen Gelübde ab. Die Servantes Réparatrices de la Sainte Famille (Esclavas Reparadoras de la Sagrada Familia) wurden in Bogota in Kolumbien errichtet und vom dortigen Erzbischof anerkannt. Zu ihrem Charisma gehört die Tradition und die überlieferte Form des Römischen Ritus. Sie unterstützen die Priesters des Instituts durch ihr Gebet. In besonderer Weise widmen sie sich sowohl im Gebet als auch im Apostolat der Heiligung der Familie.

Das internationale Priesterseminar Saint Vincent de Paul des Instituts du Bon Pasteur befindet sich in Courtalain bei Chartres. Zum weiblichen Zweig kann über die Niederlassung des Instituts in Bogota Kontakt aufgenommen werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Institut du Bon Pasteur (Screenshots)
Zu ihrem Charisma gehört die Tradition und die überlieferte Form des Römischen Ritus. In besonderer Weise widmen sie sich sowohl im Gebet als auch im Apostolat der Heiligung der Familie. Na dieser neue Ordenszweig wird sicher bald unter kommissarische Verwaltung gestellt werden, derartige Wertvorstellungen passen doch nicht in die bergoglianische New World Order-Kirche.