Am Abend vor dem Dreikönigsfest des Jahres 1870 hatte der heilige Johannes Bosco in Turin eine Vision. Sie wurde als Vision von der Heimsuchung oder Vision Nr. 75 bekannt.
Die Schauung ging um Monate dramatischen Ereignissen voraus, die Frankreich und besonders Paris erschütterten. Am 19. Juli 1870 kam es zum preußisch-französischen Krieg, da die französische Regierung durch Provokationen die Lage falsch eingeschätzt hatte. Paris wurde belagert und abgeschnürt. Das zweite Deutsche Reich entstand, während das Napoleonische Kaiserreich endgültig unterging. Im Frühjahr 1871, 14 Monate nach der Vision des Heiligen, kam es in Paris zur kommunistischen Revolution. Für drei Monate wurde die Stadt durch die Schreckensherrschaft der Kommune regiert, Kreuze von den Kirchen geschlagen und durch die Rote Fahne ersetzt. In blankem Vernichtungsdrang wurden Kirchen geschändet, Priester ermordet und sogar Gräber bekannter Kirchenvertreter aufgebrochen, ihre Leichen zur Schau gestellt und die Gräber zerstört.
Der Erzbischof von Paris, der sich geweigert hatte, sich in Sicherheit zu bringen, weil er seine Bischofsstadt nicht im Stich lassen wollte, wurde mit Domherren als Geisel genommen und in einem Mordrausch kurz vor dem Zusammenbruch der Kommune erschossen.
In seiner Vision der Heimsuchung sah Don Bosco Paris. EIne Schauung, die dem Heiligen gewährt wurde, die sich beim Anblick der brennenden Kathedralkirche Notre-Dame in der Nacht auf den 16. April ins Gedächtnis drängt. Gestern war der Brand das Hauptgesprächsthema im Vatikan. Es gab niemanden, der nicht darüber sprach und seinen Schmerz und seine Erschütterung zum Ausdruck brachte. Die Gedanken lagen dabei auch bei den päpstlichen Basiliken, Stations- und Titelkirchen Roms. Im Vatikan weiß man, daß äußere Ereignisse auch eine symbolische und vor allem eine geistliche Bedeutung haben. Die Details lassen sich nicht sicher interpretieren, doch sie sind Mahnung, die Verstand und Herz, so sie sensibel sind, innehalten und lassen in sich gehen. Wem drängen sich nicht ernsteste Fragen auf, beim Anblick der Luftaufnahmen vom brennenden Dachstuhl des Pariser Mariendomes, der in Form eines Kreuzes in der Nacht loderte.
Hier der Wortlaut der Vision, die der heilige Don Bosco Anfang 1870 zu Papier brachte:
„An der Vigil vom Feste der Erscheinung des Herrn dieses Jahres 1870 verschwanden alle Gegenstände meines Zimmers vor meinem Geiste, und ich fand mich bei der Betrachtung übernatürlicher Dinge. Dieser Zustand dauerte nicht lange, doch sah ich vieles. Obgleich der Gestalt und der Erscheinung nach sinnfällig, können diese Dinge doch nur äußerst schwer durch äußere sinnlich wahrnehmbare Zeichen anderen mitgeteilt werden. Man bekommt aus dem Folgenden eine Idee davon. Das ist die Sprache Gottes, der Ausdrucksweise der Menschen angepaßt.
Von Süden kommt der Krieg, von Norden kommt der Friede.
Die Gesetze Frankreichs anerkennen nicht mehr den Schöpfer. Der Schöpfer aber wird sich Anerkennung verschaffen und wird es dreimal mit der Rute seines Zornes heimsuchen:
Bei der ersten Heimsuchung wird er dessen Stolz niederschlagen durch Niederlagen, durch Ausplünderung und durch die Vernichtung der Ernte, der Tiere und der Menschen.
Bei der zweiten Züchtigung wird die große Hure von Babylon, also jene Stadt, welche die Guten unter Seufzen das Bordell Europas nennen, eine Beute der Unordnung und ihres Hauptes beraubt.
Paris! Paris! Statt dich mit dem Namen des Herrn zu rüsten, umgibst du dich mit den Häusern der Sittenlosigkeit. Diese werden von dir selbst zerstört: dein Götze, das Pantheon, wird zu Asche zerfallen, auf daß das Wort in Erfüllung gehe: mentitas es iniquitas sibi. [Die Schlechtigkeit betrog sich selbst]. Deine Feinde werden dich mit Schrecken und Angst erfüllen. Sie werden dich aushungern und du wirst sein ein Abscheu für die Völker. Aber wehe dir, wenn du die Hand nicht anerkennen willst, die dich schlägt. Ich werde die Sittenlosigkeit bestrafen und dich dafür züchtigen, daß du mein Gesetz verlassen und verachtet hast. So spricht der Herr.
Bei der dritten Heimsuchung wirst du in fremde Hand fallen. Von der Ferne werden deine Feinde sehen, wie deine Paläste in Flammen aufgehen, wie deine Wohnstätten Ruinenhaufen geworden sind, getränkt mit dem Blute deiner Verteidiger, die nicht mehr sind.
Doch siehe! Ein gewaltiger Kriegsheld aus dem Norden bringt ein Banner. Auf der Rechten, die es führt, steht geschrieben: ‚Überwältigend ist die Hand des Herrn.’ In diesem Augenblicke geht ihm der ehrwürdige Greis aus Latium entgegen, der ein stark leuchtende Fackel abflammte. Dann entfaltete sich das Banner; bisher schwarz, wurde es jetzt weiß wie Schnee. Mitten auf der Standarte stand mit goldenen Buchstaben der Namen dessen geschrieben, der alles vermag.
Der Kriegsheld verneigte sich vor dem Greis, und sie drückten einander die Hand.
Nunmehr richtet sich die Stimme des Himmels an den Hirten der Hirten: ‚Du bist auf der großen Versammlung mit deinen Beisitzern. Aber der Feind des Guten ist nicht einen Augenblick ruhig. Es sinnt aus und betätigt alle Künste wider dich. Er wird Zwietracht säen unter deinen Beisitzern; er wird Feinde erwecken unter deinen Söhnen … Die Mächte der Welt werden Feuer speien und möchten, daß die Worte den Wächtern meines Gesetzes im Halse stecken bleiben. Dem wird nicht so sein. Sie werden Schlechtes tun, indes Schlimmes für sich selbst. Beschleunige die Sache. Wenn sich die Schwierigkeiten nicht lösen, dann sollen sie durchgehauen werden. Wenn du in Bedrängnissen bist, halte nicht an, sondern fahre fort, bis das Haupt der Schlange des Irrtums wird abgeschlagen werden. Dieser Schlag wird die Erde und die Hölle erzittern lassen; aber die Welt wird gesichert sein und alle Guten werden aufjubeln. Sammle darum um dich nur zwei Helfer. Wo immer du gehst, setze das dir anvertraute Werk fort und vollende es.
Rasch gehen die Tage dahin, deine Jahre nähern sich der festgesetzten Zahl; aber die erhabene Königin wird dir immer Hilfe leisten; und wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft wird sie immer magnum et singulare in Ecclesia praesidium [der große und einzigartige Schutz der Kirche sein].
Heiliger Johannes Bosco, Vision Nr. 75, 1870.
Bild: La Repubblica (Screenshot)
Zitat:„Im Vatikan weiß man, daß äußere Ereignisse auch eine symbolische und vor allem eine geistliche Bedeutung haben.“
Das glaube ich nicht, der „Vatikan“, sprich Rom, hat Christi Kirche seit dem Vat. 2 erfolgreich entmythologisiert und Geister sowie Übernatürliches rund um den Glauben zum Märchen oder zur frommen Fabel herabgewürdigt.
Die Freimaurer Maxime gilt : „Glaub nur was Du siehst“ und „Mehrheit ist Wahrheit“
Rom gibt genau diese Maxime weiter, eben glaubenslos.
Deshalb braucht die Kirche Mystiker. Leider werden die meistens nicht geglaubt.Wie die Kinder von Fatima.
Auch ein Unterschied vom Freimaurer-Denken zum katholischen Glauben ist, dass unser Glaube Überlieferung bedeutet, Überlieferung bedeutet aber die Bindung an Traditionen. Neues, das von Menschen und nicht vom heiligen Geist kommt, ist daher ausgeschlossen.
Hier zeigt sich der Anpassungswahn der heutigen Amtskirche als Bindeglied zum Freimaurertum. Modernismus ist ein einfaches Erkennungsmerkmal von invasiven Strömen der Freimaurer in der katholischen Kirche.
Und Mehrheit ist selten Wahrheit. Die Mehrheit der Juden wollte damals von Pilatus die Kreuzigung Jesu Christi, und jetzt warten sie seit 2000 Jahren weiterhin auf ihren Erlöser, während die Zeitrechnung auf nach Christus umgestellt wurde, die katholische Kirche Ausbreitung in der ganzen Welt gefunden hat.
Die Juden wurden von Pilatus sogar gefragt „Euren König soll ich kreuzigen?“ und gaben u.a. zur Antwort „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“. Nicht lange danach kam die Judenverfolgung durch Rom. Ziemlich genau 1900 Jahre später geschah der Holocaust. Wie man sich selbst verfluchen kann…
Gottes Antworten auf Schicksalsfragen der Menschheit sind einfache.
Die Visionärin Anna Katharina Emmerick sah in ihren Schauungen u.a. den Grund und Ursprung dafür, dass es dunkelhäutige Menschen gibt. Kain der Abel erschlug, erhielt von Gott ein dunkles Mal, auf dass jeder der Kain erschlagen würde, siebenfacher Rache verfalle. Kains Nachkommen erhielten dieses Mal ebenfalls, es vererbte sich weiter. Und aus diesem dunklen Mal auf der Haut entstanden dunkelhäutige Menschen.
Zu einfach für moderne Menschen, um es glauben zu können, zu wollen.
Aber wie wir wissen, erleiden Schwarze auch heute noch Verfolgung überall auf der Welt. Wie die Folgen der Erbsünde, trotz der Urflut und dem Gerechten Noah, weiterbestand, bestand auch dieser Fluch der Dunkelhäutigen weiter. Darum haben es Schwarze schwerer im Leben. Was aber keine Verfluchung in der Ewigkeit bedeutet, sondern nur erschwerte Lebensbedingungen. Ein ererbtes Kreuz, das sie tragen müssen.
Aus A.K. Emmerick „Geheimnisse des Alten und des Neuen Bundes“.
„Am 19. Juli 1870 kam es zum preußisch-französischen Krieg, da die französische Regierung durch Provokationen die Lage falsch eingeschätzt hatte.“
Was soll denn das heißen? Frankreichs Kaiser Napoleon III. war ruhmbegierig, steckte in innenpolitischen Schwierigkeiten und wollte diese durch außenpolitische Erfolge überdecken. Als die spanischen Cortes einem (preußischen) Hohenzollernfürsten die spanische Krone anboten, verlangte Napoleon III. einen Verzicht dieses Fürsten auf die spanische Krone. Dem Verlangen wurde stattgegeben, womit Napoleon III. einen großen Erfolg erreicht hatte. Der Erfolg war ihm aber nicht genug, er ließ durch seinen Botschafter in Bad Ems von dem preußischen König Wilhelm I. den Verzicht des Hauses Hohenzollern auf die spanische Krone für alle Zeiten fordern. Diese Forderung lehnte Wilhelm I. ab und teilte diese Ablehnung seinem Kanzler, Otto von Bismarck, mit. Bismarck veröffentlichte daraufhin diese Ablehnung in der „Emser Depesche“, was Napoleon III. als Anlaß zur Kriegserklärung an Preußen benutzte. Doch bekam er es entgegen seiner Erwartung nicht nur mit Preußen, sondern mit allen deutschen Staaten außer Österreich zu tun. Damit wurde der Weg zur Einheit Deutschlands (ohne Österreich) frei.
Anna Katharina Emmerick scheint genau diesen Brand in ihren Visionen geschaut zu haben:
Und ich sah das Bild einer großen Kirche mit einem sehr hohen Turm in einer großen Stadt an einem breiten Fluss. Der Heilige der Kirche war Stephanus. Um diese Kirche her sah ich sehr viele vornehme Leute beschäftigt, darunter mehrere Fremde, als wären sie dahin gesandt, mit Schürzen und Maurerkellen die Kirche und den Turm abzubrechen. Es gesellten sich allerlei Leute aus dem Land zu ihnen, es waren selbst Priester, ja sogar Ordensgeistliche bei dieser geheimen Sekte. Ich geriet darüber in solche Betrübnis, dass ich zu meinem Bräutigam – Jesus – flehte, er möge doch helfen und den Feind nicht triumphieren lassen. Da schlug auch plötzlich eine Flamme aus dem Turm und warf sich um das ganze Dach, und es war, als sollte alles verbrennen. Und die Flammen verletzten sehr viele von der geheimen Sekte, die Hand zum Abbruch angelegt hatten, und vertrieben sie. Und die Kirche blieb stehen. Es wurde mir aber gesagt, diese Rettung werde erst nach dem großen Ungewitter – einem „Dritten Weltgeschehen“ – vor sich gehen. Das Feuer deute auf die große Gefahr. Erst nach dem Ungewitter – dem „Dritten Weltgeschehen“ – käme es zu neuem Glanz in der Kirche.“
Da trifft schon von der Beschreibung her einiges auf Notre Dame mit der Seine zu, aber jetzt kommt’s: Notre Dame ist der Gottesmutter Maria, dem hl. Stephanus und dem hl. Germanus geweiht.
@Toribio
Sehr interessant. Wo steht das bei K. Emmerich?
@Bálint József Das Zitat ist aus dem Buch ‚Leben der gottseligen Anna Katharina Emmerich“ von P. Schmöger 1885, Seite 444 und 445. Das Buch ist online einsehbar und kann als PDF runter geladen werden.