(Brasilia/Rom) Deutlich zeichnet es sich ab: Die Amazonas-Indios sollen instrumentalisiert werden, um in Deutschland den priesterlichen Zölibat zu kippen. Bei der Tagung zur bevorstehenden Synode im Vatikan kam überraschend eine weitere Forderung hinzu.
Das erste Ziel ist die Zulassung verheirateter Priester. Vor allem im deutschen Sprachraum drängen immer mehr Bischöfe darauf. Der Amazonas-Regenwald liefert nur die exotische Kulisse zu diesem Frontalangriff auf das Weihesakrament.
Nun kam völlig überraschend ein neuer Aspekt hinzu: Die Forderung nach geänderten Zubereitungsbestimmungen für Hostien. Im Codex des Kirchenrechts heißt es dazu im Canon 924, Absatz 2:
„Das Brot muß aus reinem Weizenmehl bereitet und noch frisch sein, so daß keine Gefahr der Verderbnis besteht.“
Doch der Reihe nach.
Die Tagung im Vatikan
Gleich im Anschluß an den Anti-Mißbrauchsgipfel fand im Vatikan vom 25.–27. Februar eine Tagung zur bevorstehenden Amazonassynode statt. Daran nahmen Schwergewichte der päpstlichen Entourage wie Kardinal Lorenzo Baldisseri und Kardinal Claudio Hummes teil. Beide sind maßgebliche Baumeister der Amazonassynode. Im Zusammenhang damit steht ein Artikel des US-Nachrichtenportals Crux. Ein seriöses Medium mit latenter Neigung zum innerkirchlichen Progressismus.
Die Überschrift nimmt den Inhalt vorweg:
„Verheiratete Priester werden auf der Agenda der Amazonassynode stehen“.
Crux beruft sich auf die Aussagen des brasilianischen Jesuiten Francisco Taborda, Theologieprofessor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule des Jesuitenordens in Belo Horizonte (Brasilien). Er war einer der Hauptredner bei der erwähnten Tagung im Vatikan.
P. Taborda ist sich sicher:
„Wenn die Bischofssynode über das Amazonasgebiet im Oktober beginnt, wird die lange diskutierte Möglichkeit, reife, verheiratete Männer in Gebieten zu Priestern zu weihen, in denen Priestermangel herrscht, auf der Tagesordnung stehen.“
Taborda wiederholte im Gespräch mit Crux das sozialromantische Narrativ, wie es Leute die Hand an den Zölibat und an das Weihepriestertum legen wollen, eben zu tun pflegen. Kritische Gegenfragen muß keiner befürchten. So beteuerte der Jesuit, daß „der Zugang zur Messe“, insbesondere für indigene Bevölkerungen „eine der wichtigsten pastoralen Herausforderungen im Amazonasgebiet“ sei. Die Tatsache, daß manche Gemeinden höchsten viermal im Jahr die Eucharistie erhalten, sei „ein sehr großes Problem“.
Es erstaunt, welche Dramatik in einer Kirche mit 1,3 Milliarden Angehörigen der Sakramentenzugang von höchstens 250.000–300.000 Indios zu haben scheint, von denen nur ein Teil getauft und noch weniger Teil der katholischen Kirche sind. Damit soll nicht die seelsorgliche Relevanz minimiert werden, aber die zweifelhafte Dramatisierung in Zweifel gezogen werden, die zur Begründung dient, das Weihesakrament ändern zu wollen. Dies um so mehr, wenn man bedenkt, wie lange es in unseren Breiten dauerte, das kapillare Netz an mit Priestern versorgten Meßorten zu schaffen, wie es in den vergangenen Jahrhunderten selbstverständlich war. Erst recht wäre zu klären, ob die Intensität des Zugangswunsches zur Eucharistie von den Indigenen ausgeht, oder ein solcher mehr von den Zölibatsgegnern behauptet wird.
Der Zugang zu den Sakramenten ist unter den Indios jedenfalls noch nicht so ausgeprägt, um einheimische Priester hervorzubringen. Da sich europäische Modernisten, wie der emeritierte Missionsbischof Erwin Kräutler, gewohnheitsmäßig mehr mit sozialen Kampfthemen befassen, wollen sie die Berufungsfrage „strukturell“ lösen samt dem wundersamen „Nebeneffekt“, daß endlich die Alt-68er-Forderung der Zölibatsaufhebung fast nebenbei umgesetzt werden könnte.
Solche „Zufälle“ gibt es natürlich nicht und von „fast nebenbei“ kann keine Rede sein. Der Amazonas dient nur dazu, potentiellen „konservativen“ Gegnern so lange als möglich Sand in die Augen zu streuen.
Über verheiratete Priester wird die Synode reden
Laut Taborda verlange der Priestermangel „ein Umdenken“, damit „jede Gemeinde die Sonntags-Eucharistie haben kann“. Auf die Frage, ob dieses „Umdenken“ die Weihe von verheirateten Männern bedeuten könnte, antwortete der Jesuit freimütig:
„Darum geht es!“
Das sei „die Lösung“, so Taborda, der sich überzeugt zeigte, daß dieses Thema bei der Amazonassynode „auftauchen“ werde.
Taborda erinnert zum Beleg an die „Offenheit“, die Papst Franziskus Ende Januar auf dem Rückweg vom Weltjugendtag gegenüber dieser Idee zeigte. Die Antwort des Papstes war jene Kryptik, die er gebraucht, wenn er eine Änderung der bisherigen Praxis anstrebt, aber dabei nicht gleich in die Karten schauen lassen will. Daß die Änderung der Praxis zwangsläufig eine Änderung der Lehre bedeutet, nimmt er billigend in Kauf. Auf dem Rückflug von Panama sagte er für die „konservativen“ Ohren, daß er den Zölibat für „ein Geschenk an die Kirche“ halte, und „nicht einverstanden“ sei, daß er für Priesteramtskandidaten nur „eine Option“ sei. Also Nein zur Zölibatsaufhebung. Dann aber fügte er für die progressiven Ohren hinzu, daß er offen sei, für „Möglichkeiten“ in Gegenden und Bereichen, in denen es eine „pastorale Notwendigkeit“ ist. Also doch Ja zur Zölibatsaufweichung.
Die Betonung möglichst ferner Anwendungsgebiete für einen verheirateten Klerus wie den Amazonas-Urwahl oder „Pazifikinseln“, von denen Franziskus auf dem Rückflug von Panama sprach, dient der Beruhigungsstrategie. Dabei wird offenbar bewußt mit einer gewissen Trägheit des katholischen Volkes und einem nur schwach ausgeprägten Widerstandsgeist des Klerus kalkuliert.
Weder die Amazonas-Indios noch die Katholiken irgendwelcher Südseeinseln streben einen verheirateten Klerus an. Sie sind weder Initiatoren noch Agitatoren der Causa. Die Zölibatsgegner sitzen auch nicht in den genannten Gegenden, sondern vor allem mitten in Europa, im deutschen Sprachraum. Sie werden, anders als es derzeit in Beruhigungspillen verabreicht wird, unter Berufung auf einen „pastoralen Bedarf“ die ersten Umsetzer der Zölibatsbeseitigung sein.
Das neue Thema: Hostien aus Yuca-Mehl
Taborda nannte im Crux-Gespräch noch ein weiteres Thema, das seiner Meinung nach bei der Amazonassynode behandelt wird, und das ist ganz neu, nämlich die Möglichkeit, das Weizenmehl für die Herstellung der Hostien durch Yuca zu ersetzen, besser bekannt als Maniok. Die südamerikanische Pflanze gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Ihre Wurzelknollen können zu Mehl gemahlen werden, womit der gefährliche Aceton- und Blausäure-Gehalt reduziert wird.
Heute ist das Gewächs in allen tropischen und subtropischen Teilen der Erde verbreitet. Die größte Produktion findet sich nicht mehr in Südamerika, sondern in Afrika und Südostasien.
Die Ersetzung von „reinem Weizenmehl“ durch Yuca-Mehl begründet Taborda „amazonisch“. Das Weizenbrot, das im lateinischen Ritus „normalerweise“ verwendet werde, sei für die Amazonasgegend „ungeeignet“. Während der Regenzeit würde es durch die hohe Luftfeuchtigkeit fast breiähnlich weich. Das bedeute, „es ist kein Brot mehr ist, und wenn es kein Brot ist, ist es nicht die Eucharistie“.
Im Amazonas werde Brot aus Yuca-Mehl hergestellt. Ihm sei bewußt, so der Jesuit, daß die Änderung einer so alten Tradition eine „sehr komplexe Frage“ sei. Dafür hat er dennocheine erstaunlich simple Lösung zur Hand: „Die Frage sollte von den örtlichen Bischöfen entschieden werden“.
Der Jesuit sparte m Gespräch auch nicht mit Kritik an der neuen brasilianischen Regierung und bestätigte eine feindselige Gesinnung, die ein Geheimdienstbericht im Zusammenhang mit der Amazonassynode attestierte. Taborda erklärte die erst seit zwei Monaten amtierende Regierung von Staats- und Regierungschef Jair Bolsonaro für „absolut unfähig“. Der Geheimdienstbericht warnte auch vor dem Versuch, die nationale Souveränität zu untergraben. Auch dazu lieferte der Jesuit die Bestätigung, indem er erklärte: „Der Amazonas ist nicht Eigentum eines Landes oder eines von acht oder neun Ländern. Er ist eine globale Frage.“
Bolsonaro, so Taborda, teile zum Klimawandel die Position von US-Präsident Donald Trump. Das sei aber nicht die Position des Heiligen Stuhls, für den der Klimawandel seit vier Jahren ein wichtiger Tagesordnungspunkt sei. Wörtlich sagte der Jesuit:
„Die Regierung Bolsonaro ist der Ansicht, daß der Klimawandel kein Problem des Klimas, sondern des Kulturmarxismus ist“.
Das aber, so der Jesuit, sei „völlig haltlos“.
Die Amazonassynode wird vom 6.–27. Oktober 2019 unter dem Motto „Der Amazonas: Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie“ stattfinden.
Die neue Nachrichtenplattform des Heiligen Stuhls Vatican News berichtete bereitwillig über die antizölibatäre Agenda. Der Boden dazu wird bereits seit fünf Jahren bereitet.
Das Titelbild zeigt Andres Muñoz und Teresa Cortes. Sie sind seit 32 Jahren verheiratet. „Als wir uns verliebten“, war er noch katholischer Priester. Seine Frau koordiniert die Bewegung für einen Wahlzölibat. Jeder Priester solle selber entscheiden könne, ob er zölibatär leben oder heiraten wollen. Es sei ein Unrecht, daß ihr Mann sein Priestertum nicht mehr ausüben dürfe. 2014 schrieb Teresa Cortes zusammen mit 26 anderen Frauen von laisierten Priestern Papst Franziskus. Sie ist überzeugt, die Kirche halte nur wegen „Macht und Geld“ am Zölibat fest. Eine theologische Dimension will sie nicht erkennen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Companheiros no Senhor/La Voz (Screenshots)
Da bin ich aber gespannt. Priestermangel „kenne“ ich seit meiner Geburt mitten in Bayern. Mit 4 kg Startgewicht wurde ich schon am 4. Tag als öffentliche Person in meiner Geburts‑, der Kreisstadt getauft, obwoh unser Dorf mit 17 Anwesen noch vor Kurzem einen eigenen Pfarrer hatte. Sein Schicksal ist mir nicht klar, Gestapo? Seine Pfarrköchin war Nachbarin in meiner Kindheit.
Wir wurden in Zukunft vom Nachbarpfarrer betreut, der starb 1953, dann kamen wir zum einen, die anderen zum anderen Pfarrer. Jeden Sonntag jeder Pfarrer drei Messen an drei Orten.
Die Zeiten haben sich „dank“ Konzil geändert. Jetzt hat der andere Pfarrer auch „uns“ am Hals, insgesamt 15 Dörfer.
Wollen die, die die Amazonas-Synode betreiben, wirklich den Priestermangel verringern, oder wollen die Revoluzzer nur eine andere Kirche?
Man muß nur schauen, wie unwillig die Berufenen sind, die Messe täglich zu feiern.
Dem Himmel entspricht
Ein fehlerloses Lamm…
Reines Weizenmehl…
Der Hölle entspricht
Maniok – Brot aus giftigen Wurzeln
Maniok – giftiges Wolfsmilchgewächs
Maniok – Blausäure muss erst ausgegast werden
Maniok – die ersten Versuche des Maniokanbaus in – Ostafrika mit Massenvergiftungen verbunden
Maniok – in China er wird nur in beschränktem Umfang als Viehfutter angebaut
Vielleicht kann dort kein Weizen wachsen da es zu heiss ist dort?
Ihr Einwand ist berechtigt. In Südamerika wird zwar auch Weizenanbau betrieben; dies aber vorwiegend in den südlichen De-La-Plata-Staaten Argentinien, Uruguay und Paraguay. Brasilien hingegen, vor allem das riesige Einzugsgebiet des Amazonas, liegt größtenteils im Tropengürtel, und dort ist Weizenanbau kaum möglich. Die traditionellen Nahrungsstärke-Lieferanten Südamerikas sind, je nach Region, Mais, Kartoffeln und eben Maniok (Yuca).
Maniok ist eine uralte Kulturpflanze in Südamerika, und deren Anbau ist relativ leicht, weil sie wegen des Blausäuregehalts kaum Freßfeinde hat. Nach der Ernte muß die gequetschte Wurzel oder das gewonnene Mehl gut gewässert werden, um die Blausäure und deren Cyanid-Salze auszuwaschen, aber das ist problemlos möglich. Man muß auch immer bedenken: Maniok ist ein Arme-Leute-Essen, und Südamerika ist eben reich an armen Menschen.
Überall kann man dann günstig die gebackenen, dünnen Fladen, genannt „Casave“, kaufen. Als gequetschte Beilage ist Yuca leicht fasrig und ähnelt im Geschmack am ehesten der Kartoffel. Und ich gestehe: Während meiner zahlreichen Aufenthalte in Südamerika habe ich oft und gerne Yuca und Casave gegessen und dabei nicht ein einziges Mal eine Vergiftung erlitten.
Man sollte auch bedenken, daß Maniok nicht die einzige giftige Nahrungspflanze ist: Sämtliche Solanaceae (Nachtschattengewächse) sind das ja ebenfalls, und nach entsprechender Reifung oder Zubereitung essen wir sie trotzdem seit Generationen: Tomaten, Paprika, Gurken, Kartoffeln. Auch Bohnen sind im rohen Zustand giftig, aber gekocht können wir sie bedenkenlos genießen.
Die theologische Debatte um Hostien aus Maniok-Mehl betreiben die Konzilskirche und deren Epigonen, Adepten und Eleven freilich aus völlig anderen Gründen, die ja im Artikel bereits dargelegt sind.
In Cristo per Mariam +
Carlosmiguel
Wenn Zölibat aufgehoben wird, werden in Deutschland noch mehr Austritte aus der Kirche geschehen. Viele Katholiken werden sich von der Kirche trennen. Die wahre katholische Kirche wird in Katakumben sein.
Man liest immer wieder, dass gerade in der zölibatfreien evagelischen ‚Kirche‘ die Pfarrer noch schneller weniger werden als die Gläubigen. Die Aufweichung des Zölibats wird sicher keine Probleme lösen, sondern diese nur kaschieren oder sogar befördern, nur dass man dann nicht mehr drüber spricht.
Angriffspunkt aller ‚Unreinen‘ ist das Keuschheitsgelübde der Gottgeweihten. Und nichs anderes.
Dieser Papst wird das Zölibat auf jeden Fall so behandeln wie das Ehesakrament. Ich glaube nicht , dass dieser Papst wirklich hinter dem Zölibat steht.
Nachtrag. Papst Fransiskus hat bekanntermaßen Gründonnerstag aus der offiziellen päpstlichen Liturgie entfernt. Das hat einen für ihn sehr sinnvollen Grund. Papst Fransiskus tut nie irgendetwas unüberlegtes. Papst Fransiskus wird und da bin ich noch viel sicherer, auch Frauen das Priesteramt und auch das Bischofsamt ermöglichen. Das mag Johanns Paul II kategorisch ausgeschlossen haben. Das ist für diesen Papst aber nicht wirklich ein Hindernis. Man sollte aufhören, darüber zu reden was er zu diesen Themen bereits gesagt hat. Dieser Papst ändert seine Positionen.
Katholisches.info berichtete von einer Anekdote, die sich ziwschen einem einem Besucher und Papst Franziskus zugetragen haben soll:
Der Besucher: Papst Johannes Paul II hat den Zugang zum Frauenpristertum ein für alle Male geschlossen.
Der Papst: Ja, es stimmt. Die Tür ist zu. Aber ich habe die Schlüssel.
(Aus dem Gedächtnis wiedergegeben.)
Maniok-Hostien? Wird als Nächstes bei der Eucharistie Chicha in Blut Christi verwandelt?
Die Unwilligkeit der Priester auch bei uns Hl. Messen zu feiern, kann ich nur bestätigen. Ich erlebe selber, dass in Ordenskirchen und Studienhäuser für Preister 3–4 und mehr Priester bei einer Messe konzelebrieren und im Umkreis von 20 km die Leute nur Sonntags Gottesdienst haben.
Das andere ist, was ich nicht verstehe, warum ein Priester nicht verheiratet sein soll? Laut Paulus konnten sogar Bischöfe heiraten. Abgesehen davon dürfen in den orthodoxen Kirchen Priester heiraten, sogar 2x. Und die Sakramente sind die selben. Oder liege ich ganz falsch?
1.Timotheus 3
1Das ist gewißlich wahr: So jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein köstlich Werk. 2Es soll aber ein Bischof unsträflich sein, eines Weibes Mann, nüchtern, mäßig, sittig, gastfrei, lehrhaft, 3nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zänkisch, nicht geizig,…
Als Antwort auf die Frage nach dem Zölibat kann diese Katechese von Papst Benedikt XVI. empfohlen werden:
„Der Zölibat ist wahre Gegenwart der Zukunft“.