
(Rom) Das Generalsekretariat der Bischofssynode, das von Kardinal Lorenzo Baldisseri, einem engen Vertrauten von Papst Franziskus, geleitet wird, organisiert in den kommenden Tagen mit Blick auf die Amazonassynode in Rom eine Studientagung.
Die Sondersynode zur Amazonasregion wurde von Papst Franziskus für kommenden Oktober einberufen zum Thema: „Amazonas: Neue Wege für die Kirche und für eine integrale Ökologie“.
Die Studientagung im Vorfeld der Synode wird vom 25.–27. Februar im Instituto Maria Santissima Bambina, gleich neben den Kolonnaden des Petersplatzes, stattfinden. Das Thema lautet: „Auf dem Weg zur Sondersynode für den Amazonas: regionale und universale Dimension“.
Am ersten Tag sollen laut Programm „einige kirchliche und pastorale Aspekte im Licht des Apostolischen Schreibens Evangelii gaudium untersucht“ werden. Am zweiten Tag werden Fragen im Zusammenhang „mit der Förderung der integralen Ökologie im Sinne der Enzyklika Laudato si behandelt“ werden. Am dritten und letzten Tag wird eine „Synthese der sichtbar gewordenen Perspektiven und eine Stellungnahme über den Weg der Synodenvorbereitung“ erarbeitet.
An der Tagung werden unter anderen „die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der Amazonas-Region, einige andere Prälaten und Experten aus dem Amazonas und aus anderen geographischen Gegenden“ teilnehmen.
Für die Amazonassynode wurde vom Heiligen Stuhl eine eigene Internetseite eingerichtet, die unter www.sinodoamazonico.va aufgerufen werden kann.
Offiziell sollen ökologische Fragen und die Evangelisierung der rund 250.000 Urwald-Indios Gegenstand der Sondersynode sein. Seit Ende 2015, also zwei Jahre bevor der Vatikan die Einberufung einer Synode zum Amazonas bestätigte, gehen Beobachter davon aus, daß die „tiefere Agenda“ der Synode die Einführung eines „zweiten Typus“ von Priestertum ist durch die Zulassung von verheirateten Priestern und die Einführung neuer Ämter für Frauen.
Papst Franziskus und Kardinal Baldisseri befeuerten in der Vergangenheit mehrfach solche Vermutungen. Baldisseri sagte im im Januar 2018, im Vorfeld der Papstreise nach Chile und Peru, daß die Synode nicht einberufen wurde, um bereits Bekanntes zu wiederholen. Papst Franziskus antwortete auf dem Rückflug aus Abu Dhabi auf eine Journalistenfrage, ob es verheiratete Priester geben werde mit jener Kryptik, die er einsetzt, um das Gegenteil dessen zu meinen, was er vordergründig zu sagen scheint. Jüngst gab auch der Osservatore Romano unter seinem neuen Chefredakteur zu verstehen, daß der priesterliche Zölibat im Visier der „Modernisierer“ steht. Das wird auch daran erkennbar, daß keine theologische Verteidigung des Zölibats mehr zu hören ist, wie sie noch Papst Benedikt XVI. lehrte („Der Zölibat ist wahre Gegenwart der Zukunft“).
Die brasilianische Regierung warnte zudem jüngst vor einem politischen Mißbrauch der Synode durch einen „linken Klerus“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Sinodoamazonico.va (Screenshot)