
Die Kirche feiert heute das Gedächtnis des Martyriums von Johannes dem Täufer. Er war es, der Christus als das „Lamm Gottes“ bezeichnet hat, das die Sünde der Welt hinwegnimmt (Joh 1,29). Bis zum Vergießen seines eigenen Blutes hat er die Treue zum Herrn gehalten. Der heilige Beda sagt, er wurde nicht aufgefordert, Christus zu verleugnen; aber er wurde aufgefordert, die Wahrheit zu verschweigen. Und das hat er nicht getan. Er ist für die Wahrheit gestorben, und so ist er für Christus gestorben. In der Zurückgezogenheit und Stille der Wüste ist er in der inneren Freundschaft zu Gott gewachsen und gereift. In dieser Zeit ist Gott selbst zu seiner Kraft, zur Mitte seines Lebens geworden. So zeigt uns Johannes der Täufer, daß die Beziehung zu Gott, die innere Beziehung zu ihm wesentlich ist und daß Beten nie verlorene Zeit ist. Im Gegenteil. Durch das Gebet befähigt uns Gott, Schwierigkeiten zu überwinden und ihn mit Mut zu bezeugen, auch in unserer Zeit.
Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am 29. August 2012 an die Pilger deutscher Sprache