
(Buenos Aires) Der Senat von Argentinien, die zweite Kammer des Argentinischen Parlaments, hat den Gesetzentwurf zur Legalisierung der Abtreibung abgelehnt. Mit 38 gegen 31 Stimmen und zwei Enthaltungen fiel die Ablehnung deutlicher aus als die Zustimmung im Abgeordnetenhaus.
Die Argentinische Bischofskonferenz äußerte ihre Genugtuung und sprach den Senatoren ihr Lob aus, die für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder gestimmt haben. Die Bischöfe bemühen sich in ihrer Stellungnahme der ganzen Gesellschaft die Hand zu reichen, um „gemeinsam“ für die Verteidigung des Lebens zu arbeiten.
Die Bischöfe danken auch allen Menschen im Land, die sich an der Debatte beteiligt und ihre Stimme für die Schutzlosen erhoben haben. Ausdrücklich genannt wurde dabei die Großkundgebung #ValeTodaVida (was mit „Jedes Leben zählt“ übersetzt werden kann) für das Leben im argentinischen Wallfahrtsort Unserer Lieben Frau von Lujan am vergangenen 8. Juli.
Bischof Ojea von San Isidro, der Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, sagte damals:
„Abtreibung ist kein Recht, sondern immer ein Drama“.
In der nun von ihm unterzeichneten Erklärung der Bischofskonferenz heißt es:
„Möge unsere Mutter uns helfen und lehren, das Leben zu achten, zu bewahren, zu verteidigen und ihm zu dienen“.
Am 14. Juni hatte die Abgeordnetenkammer mit 129 gegen 125 Stimmen, bei einer Enthaltung, für die Tötung unschuldiger, ungeborener Kinder gestimmt. Papst Franziskus waren Vorwürfe gemacht worden, sich nicht in die Debatte in seinem Heimatland eingemischt und seine Stimme erhoben zu haben. Die Lebensrechtsbewegung zeigte sich überzeugt, daß die wenigen, fehlenden Stimmen für das Leben dann nicht gefehlt hätten.
Im März hatten zwei Millionen Argentinier mit einem gigantischen Marsch für das Leben ein unüberhörbares Ja zum Schutz des Lebens und zur Kultur des Lebens gesagt.
Vorerst ist das Thema vom Tisch und Argentinien hat sich als starke Nation erwiesen, die sich dem Diktat der Kultur des Todes nicht gebeugt hat. Die argentinische Lebensrechtsbewegung weiß, daß Wachsamkeit angesagt ist.
Text: Andreas Becker
Bild: Senado de la Nacion Argentina (Screenshot)