(Rom) Die Erleichterung ist nicht zu überhören, die vor allem die Lebensrechtsbewegung am zurückliegenden Wochenende erfaßte: Papst Franziskus fand deutliche Worte zum größten Massenverbrechen der Menschheitsgeschichte: der globalen, industriellen Tötung unschuldiger, ungeborener Kinder. Endlich, sagen gläubige Katholiken und Lebensschützer. Die improvisierten Worte wurden von verschiedenen Medien in einen Zusammenhang mit dem päpstlichen Schweigen zur Abtreibungsdebatte in seiner Heimat Argentinien gestellt.
Konkret kritisierte Franziskus die selektive Abtreibung durch Tötung behinderter Kinder im Mutterleib und damit implizit die Abtreibung an sich. So titelte der Osservatore Romano in seiner Sonntagsausgabe:
„Papst Franziskus brandmarkt das Übel der selektiven Abtreibung“.
Franziskus spielte damit darauf an, daß beispielsweise auf Kinder mit Trisomie-Abweichung (Down Syndrom) vorgeburtlich regelrecht Jagd gemacht wird. In machen Staaten werden Tötungsquoten von fast 100 Prozent erreicht, wie sich beispielsweise Dänemark in jüngster Vergangenheit rühmte. Aber auch in den deutschsprachigen Ländern sind es an die 90 Prozent.
Im Rahmen einer Audienz für das italienische Forum der Familienorganisationen (Forum delle Associazioni Familiari) verglich Papst Franziskus am vergangenen Samstag die Tötung behinderter Kinder im Mutterleib mit den Verbrechen des NS-Regimes. Papst Franziskus wich dabei vom vorbereiteten Text ab und sprach frei und spontan.
„Im vergangenen Jahrhundert hat sich die ganze Welt darüber empört, was die Nazis für die Rassenreinheit machten. Heute machen wir dasselbe, nur mit weißen Handschuhen.“
„Die Kinder sind das größte Geschenk“, so Franziskus, der zugleich der Pränataldiagnostik eine Absage erteilte, mit der „kranke“ Kinder aufgespürt werden sollen, um sie zu beseitigen. Die Folge solcher „Reinheits“-Methoden ist „die Tötung der Kinder“, so Franziskus.
Der Papst kritisierte auch, daß Ärzte heute Schwangeren raten, Kinder mit Behinderungen abzutreiben.
„Um ein ruhiges Leben zu haben, wird ein Unschuldiger umgebracht.“
Franziskus sagte, er stelle sich beispielsweise die Frage, warum heute in der Öffentlichkeit keine kleinwüchsigen Menschen mehr zu sehen seien.
Zugleich betonte der Papst in seiner Ansprache, daß die Familie, „die ihr auf verschiedene Weise fördert“, eine Verbindung von einem Mann und einer Frau mit Kindern ist und „im Mittelpunkt von Gottes Plan steht, wie die gesamte Heilsgeschichte zeigt. Wegen eines geheimnisvollen göttlichen Plans machen die Komplementarität und die Liebe zwischen dem Mann und der Frau sie zu Mitwirkenden des Schöpfers, der ihnen die Aufgabe anvertraut, neues Leben zu zeugen“ und ihre Kinder aufzuziehen und zu erziehen.
Der Osservatore Romano brachte es in seiner Nebenüberschrift unter Verweis auf den Papst zum Ausdruck:
„Und er erinnert, daß die Familie, Ebenbild Gottes als Mann und Frau, nur eine einzige ist“.
Der Papst hatte gesagt:
„Heute – es tut weh, das sagen zu müssen – spricht man von ‚diversifizierten‘ Familien, verschiedenen Typen von Familie.“
Im alltäglichen Sprachgebrauch werde das Wort „Familie“ analog für allerlei gebraucht wie „Sternenfamilie, Pflanzenfamilie, Tierfamilie“. Dann formulierte Franziskus eine deutliche Absage an den pluralen Familienbegriff der Gender-Ideologie und besonders die „Homo-Ehe“. Es gebe nur eine Familie, und die sei klar definiert.
„Das größte Geschenk, das Gott der Menschheit gemacht hat, ist die Familie. Nach der Schöpfungsgeschichte schuf Gott den Mann und die Frau nach seinem Ebenbild. Jesus selbst sagt, wenn er über die Ehe spricht: ‚Der Mann wird Vater und Mutter verlassen und mit seiner Frau ein Fleisch werden‘, weil sie Ebenbild Gottes sind. Ihr seid ein Abbild Gottes: Die Familie ist eine Ikone Gottes. Der Mann und die Frau sind wirklich ein Abbild Gottes. Er selbst hat es gesagt. Das sage nicht ich. Und das ist groß und heilig.“
In den Tagen zuvor war das Schweigen von Papst Franziskus zur Abtreibungsdebatte in seinem Heimatland Argentinien kritisiert worden. Die erste Kammer des Parlaments hatte mit hauchdünner Mehrheit die Legalisierung der Abtreibung mit einer Fristenregelung bis zur 16. Schwangerschaftswoche gebilligt. Der Gesetzentwurf ist damit noch nicht beschlossen. Demnächst hat sich der argentinische Senat damit zu befassen.
Zunächst hatte der Vatikan den vorbereiteten Text veröffentlicht, der die genannten, spontanen Aussagen des Papstes nicht enthielt. Inzwischen wurde auch die vollständige Fassung publiziert. Auf der offiziellen Seite des Heiligen Stuhl finden sich hintereinander beide Fassungen, wodurch die Papst-Worte genau wiedergegeben werden können.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Osservatore Romano/Vatican.va (Screenshots)
Es ist gut, dass der Bischof von Rom endlich etwas gegen die Abtreibung gesagt hat.
Jedoch bezieht er sich auf die selektive Abtreibung und nicht generell auf die Abtreibung! Daher müssen wir wachsam bleiben und dürfen uns von zunächst so positiv klingenden Nachrichten nicht täuschen lassen!
Die andere Frage ist die, warum er dies erst nach der Abstimmung in Argentinien sagt? Hätten sich die vier entscheidenden Stimmen ansonsten womöglich anders entschieden, wenn ihnen eher ins Gewissen geredet worden wäre?
Und was ist mit den Kommunisten?
Es waren die Kommunisten, nicht die Nationalsozialisten, die, wo immer sie die Macht an sich rissen, sofort ungeborene Kinder töten ließen. Noch heute leidet Rußland an dieser Gedankenseuche und was in China passiert, weiß „jedes Kind“. Alles auf die Nazis abschieben ist unzulässig und billig.
Sehr auffallend in diesem Pontifikat: stets wieder wird mit kräfigen Worten diesen und jenen Mißstand angeprängert, der gerade mit großem öffentlichen Getöse durch den Mainstream zu Stand gekommen ist und wohl mit billigendem Schweigen des Vatikans und dem jetzigen Stuhlinhaber.
Das sind also „Feigen nach Ostern“.
Billige Schadensbegrenzung.
Es erinnert an die Aussage des zwielichtigen Politikers Talleyrand, der sich bei mehreren Revolutionen zuerst abwartend verhielt, um sich dann erst später wieder sehr laut hören zu lassen:
„Da lauft mein Volk! i chnell hinterher, ich muß es führen!“
De facto Scheineiligkeit und billigen Peronismus.
Dagegen bat der frühchristlicher Theologe Origenes schon:
„…bitten wir dem allmächtigen Herrn, daß Er uns fähig mache Seine Worte nicht nur anzuhören, sondern auch in Taten zu verwirklichen..“
Gerade auf desem Gebiet hat Bergoglio schwerste Defizite.
Nein, nein und nochmals nein!
Das Übel ist nicht die „selektive“ Abtreibung, sondern die Abtreibung an sich. Nicht die Tötung behinderter Kinder, sondern überhaupt von Kindern.
Auch gesunde Kinder haben Lebensrecht.
Was Bergoglio da von sich gibt, ist wiedermal die reinste masonistische Agenda. Es geht nicht um „Ungleichbehandlung“. Das Problem ist nicht, dass es in Ländern wie keine Down-Syndrom-Kinder mehr gibt. Das Problem ist die Abtreibung.