CDU-Generalsekretärin will Priesterinnen


Kirchliches Abrißkommando
Kirchliches Abrißkommando

(Berlin/​Wien) Das kirch­li­che Abriß­kom­man­do rollt. Der neue Vor­sit­zen­de des Pasto­ral­ra­tes der öster­rei­chi­schen Diö­ze­se Linz, Wolf­gang Froschau­er, spricht sich „für ver­hei­ra­te­te und weib­li­che Prie­ster“ aus. Die CDU-Gene­ral­se­kre­tä­rin Anne­gret Kramp-Kar­ren­bau­er, Bis­tum Trier,  die trotz ihres Alters schon ver­blüf­fend an Rita Süss­muth erin­nert, for­dert in der neu­en Aus­ga­be von Christ & Weltkatho­li­sche Prie­ste­rin­nen“. Eli­te­ka­tho­li­ken schei­nen vor allem eines zu wis­sen, was das Gegen­teil der kirch­li­chen Leh­re und Ord­nung ist.

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Ob Kramp-Kar­ren­bau­er, die erst im Febru­ar zur CDU-Gene­ral­se­kre­tä­rin wur­de, bereits über beruf­li­che Alter­na­ti­ve nach­denkt, ist nicht bekannt. Immer­hin hät­te sie „sich selbst vor­stel­len kön­nen, Prie­ste­rin zu wer­den“. Mehr stellt sich die Fra­ge, ob ihre Wort­mel­dung pri­va­ter Natur war oder eine Ein­mi­schung der Poli­tik in kirch­li­che Ange­le­gen­hei­ten darstellt.

Der ver­hei­ra­te­te Froschau­er, seit 2011 stän­di­ger Dia­kon, scheint hin­ge­gen ziem­lich sicher in eige­ner Sache zu spre­chen. Als stu­dier­ter Theo­lo­ge wür­de er wohl lie­ber an der Spit­ze der Pfar­rei ste­hen, als nur Pfarr­as­si­stent zu sein.

Froschauer für verheiratete und weibliche Priester
Froschau­er für ver­hei­ra­te­te und weib­li­che Priester

Froschau­er muß sich um nichts sor­gen. Er wag­te sich nur soweit, wie sein Bischof ohne­hin schon gegan­gen ist. Damit ist er sogar ein treu­er Die­ner sei­nes bischöf­li­chen Herrn. Bischof Man­fred Scheu­er, der Ver­wal­ter des Nie­der­gangs, äußer­te bereits kurz vor Ostern, daß ver­hei­ra­te­te Prie­ster sei­ne „Hoff­nung“ seien.

Anstatt Grund­la­gen­ka­te­che­sen zu hal­ten und zual­ler­erst den eige­nen Haupt­amt­li­chen­ap­pa­rat in der kirch­li­chen Glau­bens­leh­re und Kir­chen­ord­nung zu unter­wei­sen, machen glau­bens­schwa­che Berufs­ka­tho­li­ken unter man­chen Bischö­fen die gro­ße Karriere.

Das darf nicht ver­wun­dern, wenn selbst der gewich­ti­ge Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Rein­hard Kar­di­nal Marx, Erz­bi­schof von Mün­chen-Frei­sing, es schafft, bei allen umstrit­te­nen Fra­gen treff­si­cher auf der fal­schen Sei­te zu ste­hen. Ob als Luther-Jub­ler, Karl-Marx-Ver­eh­rer, Homo­seg­ner, Ehe­bruch-Hofie­rer, Kreuz­ver­äch­ter im öffent­li­chen Raum, Migra­ti­ons­för­de­rer

Wer sol­che Bischö­fe hat, braucht kei­ne Fein­de mehr.

Gin­gen die Din­ge mit rech­ten Din­gen zu, müß­te Papst Fran­zis­kus für bestimm­te Kir­chen­hier­ar­chen das welt­ent­le­gen­ste Klo­ster aus­fin­dig machen und sie mit stren­gem Fast- und Buß­ge­bot dort­hin ver­ban­nen – viel­leicht auf Lebzeit.

Statt­des­sen sit­zen sie breit und mäch­tig auf ihrem Thron und dekon­stru­ie­ren als Abriß­kom­man­do den ver­blie­ben Rest der Kir­che. Wobei alles mit Kir­chen­bei­trä­gen finan­ziert wird. Und wenn es Rom nicht pas­sen soll­te, so scheint die Dro­hung zu klin­gen, die man hin­ter ver­schlos­se­nen Türen durch­schim­mern läßt, wer­de man es machen wie wei­land Dok­tor Mar­ti­nus Luther und sich samt Pfrün­den von der Kir­che abset­zen. Alles was nicht niet- und nagel­fest ist, geht dabei mit. Vor allem die Kir­chen­steu­er. Aus der Geschich­te lernt man ja vor allem die Ver­fei­ne­rung nega­ti­ver Din­ge: Auch im deut­schen Sprach­raum hat der Staat schließ­lich in den ver­gan­ge­nen 500 Jah­ren schon eini­ge Erfah­rung mit der Ent­eig­nung von Kir­chen­be­sitz gesammelt.

Das ver­langt auch, daß sich jene Bischö­fe, Prie­ster, Ordens­leu­te und Gläu­bi­ge, die Chri­stus und der von ihm der Kir­che anver­trau­ten Wahr­heit treu blei­ben wol­len, orga­ni­sie­ren – ganz illu­si­ons­los, aber auch völ­lig unver­zagt. Denn die Ver­hei­ßung Chri­sti, daß die Kir­che nicht zer­stört wer­den kön­ne, gilt ihnen. Die Ver­hei­ßung gilt nicht für Völ­ker und Staa­ten. Was die Zukunft brin­gen wird, läßt sich anhand einer Poli­tik, die nicht von gläu­bi­gen Chri­sten bestimmt wird, nicht sagen. Die Ver­hei­ßung Chri­sti aber gilt ganz unab­hän­gig davon.

Text: Mar­tha Burger
Bild: Die Zeit/​Oberösterreichische Nach­rich­ten (Screen­shots)

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3 Kommentare

  1. Völ­lig klar ist, daß die Kräf­te, die jetzt euphe­mi­stisch eine „Erwei­te­rung“ des Prie­ster­stan­des for­dern, vor­her für den Prie­ster­man­gel gesorgt haben. Die „Stra­te­gie“ war von vor­ne­her­ein die einer kri­mi­nel­len Erpres­sung. Selbst wenn man vom See­len­heil absieht (es kom­men ja nach der neu­en Theo­lo­gie ohne­hin alle in den Him­mel), bleibt die­ses Ele­ment, ein Mit­tel gewählt zu haben, wel­ches bereits den Zweck des­avou­iert. Nein, es sind wirk­lich bei­de falsch: Mit­tel und Zweck. Die katho­li­sche Kir­che wird bei dem blei­ben, was nicht umsonst zum Besten erkannt wur­de und sich auch bewährt hat.
    Wei­ter stellt sich ohne­hin die Fra­ge, wofür die neue Theo­lo­gie über­haupt noch eine Prie­ster­schaft braucht? So gese­hen sind die nun wie­der auf­ge­stell­ten For­de­run­gen am Ende doch nur unge­dul­di­ge Zwi­schen­schrit­te auf der Trep­pe abwärts zur tota­len Ega­li­sie­rung: Es darf nichts hei­li­ge­res und nichts hei­lig­mä­ßi­ge­res mehr geben als den Durch­schnitts­sün­der. Sei­ne Kir­che aber bleibt unab­ding­bar hier­ar­chisch. Die Hier­ar­chie der Kir­che ist ohne­hin, zumal ange­sichts ihrer Grö­ße, eine der denk­bar flach­sten über­haupt. So wie es ist, ist das gut. Es ist nicht alles egal. Und die, die alles und jeden in ihr eng­stir­ni­ges gei­sti­ges und see­li­sches Pro­kru­stes­bett zu zwin­gen suchen, fin­den sich auch hier wie­der unter den Unduld­sa­men demo­kra­ti­scher Gewalt. Es ist unse­li­ge Poli­tik, denen, die nicht über ihr eige­nes Ich hin­aus­den­ken kön­nen, auch nur Gehör zu schen­ken. Sol­che brau­chen Klau­sur, nicht Publikum.

  2. Es wird lang­sam lang­wei­lig. Die kön­nen ja mal bei „Wir sind Kir­che“ nach­fra­gen, wes­halb die sich jetzt „Wir sind exkom­mu­ni­ziert“ nen­nen könnten.

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