„Ich habe Luzifer gedient – ohne es zu wissen“


Freimaurerei : Ich habe Luzifer gedient - ohne es zu wissen.
Freimaurerei : Ich habe Luzifer gedient - ohne es zu wissen. Wesen, Ziele und Macht der Freimaurerei.

(Paris) Ein neu­es Buch über die Frei­mau­re­rei sorgt in Frank­reich für eini­ge Unru­he. „Je ser­vais Luci­fer sans le savoir“ (Ich dien­te Luzi­fer, ohne es zu wis­sen) wur­de von Ser­ge Abad-Gall­ar­do vor­ge­legt, der selbst 24 Jah­re lang Mit­glied einer Frei­mau­rer­lo­ge und Mei­ster war.

Die Suche nach exklusivem Geheimwissen

Suche nach geheimem Wissen - abseits der Wahrheit
Suche nach gehei­mem Wis­sen – abseits der Wahrheit
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Die Frei­mau­re­rei sei sehr für­sorg­lich gegen­über neu­en „Brü­dern“. Man wer­de mit offe­nen Armen emp­fan­gen. Die Logen­brü­der sei­en auf der Suche nach Ant­wor­ten über den Sinn des Lebens, über das, was das Uni­ver­sum zusam­men­hält. Ant­wor­ten, die sie aber nicht bei Chri­stus und der Kir­che suchen, nach denen sie auto­nom stre­ben, weil sie ein gehei­mes Wis­sen suchen, das nur den „Ein­ge­weih­ten“ zugäng­lich sei. Die­ses „Geheim­wis­sen“ sol­le sie „zum Licht“ füh­ren. Dar­in wer­de bereits der zen­tra­le Grund­zug deut­lich, die Ableh­nung Jesu Chri­sti, der von sich selbst sagt: „Ich bin der Weg und die Wahr­heit und das Leben“. Wer also die Wahr­heit anders­wo sucht, kann die Wahr­heit nicht fin­den. Er fin­det viel­mehr etwas ganz ande­res, die um so mehr als er die wirk­li­che Wahr­heit, Chri­stus, bewußt ablehnt.

Im Gegen­satz zur Kir­che, deren Ant­wor­ten ein­fach und für jeden ver­ständ­lich sind, weil sie allen zugäng­lich sein sol­len, bie­tet die Frei­mau­re­rei ver­schlüs­sel­te Ant­wor­ten, die zahl­rei­che Bedeu­tun­gen haben, weil sie eine „viel­glied­ri­ge Wahr­heit verteidigt“.

Abad-Gall­ar­do bestä­tigt, daß man in den Logen von „Mani­pu­la­ti­on“ spre­chen könne.

„Ja, ich den­ke, daß man von Mani­pu­la­ti­on spre­chen kann. Unglück­li­cher­wei­se sind sich vie­le Frei­mau­rer des­sen nicht bewußt. Die Frei­mau­re­rei ver­wen­det eine eso­te­ri­sche Spra­che. Die Ant­wor­ten, die sie gibt, wer­den um so mehr akzep­tiert, wenn sie unter dem Sie­gel der Ver­schwie­gen­heit gege­ben wer­den. Und wenn man etwas nicht ver­steht, heißt es: Du wirst es im näch­sten Grad bes­ser verstehen.“

Luzifer? „Wer ein bißchen sucht, der findet…“

Was aber recht­fer­tigt den Buch­ti­tel mit der ein­deu­ti­gen Anspie­lung auf Satan?

„Da gibt es ein­mal Ritua­le, an denen ich teil­ge­nom­men habe, aber das ist nicht das Wesent­li­che. Wesent­lich ist, was man nicht sieht oder nicht liest, was aber zwi­schen den Zei­len all­ge­gen­wär­tig ist. Frei­mau­rer­sym­bo­le bezie­hen sich impli­zit auf Luzi­fer. Wenn man nur ein biß­chen sucht, fin­det man die­se Verbindungen.“

Er selbst habe sie schnell gefun­den, aber lan­ge akzep­tiert im Bestre­ben ein exklu­si­ves Wis­sen zu erlangen.

„Ich bin mir des­sen sehr schnell bewußt gewor­den, bereits im Lehr­lings­grad, also bald nach der Initia­ti­on, im Rah­men einer Zere­mo­nie, die aus­drück­lich Luzi­fer ver­herr­lich­te. Man sag­te mir aber, das sei nicht Luzi­fer, son­dern in Wirk­lich­keit der Licht­trä­ger. Was ja nicht ganz falsch ist!“

Falsch sei jedoch der Kontext.

„Erst viel spä­ter, als ich den Weg des Glau­bens wie­der­zu­fin­den begann, fing ich an mir vie­le Fra­gen zu stel­len. In der Zere­mo­nie, als ich den Mei­ster­grad erlang­te, wur­de mir die Wor­te ‚Tubal Caïn‘ ins Ohr geflü­stert. Eine ein­deu­ti­ge Anspie­lung auf einen sata­ni­schen Ein­fluß, die in den mei­sten Frei­mau­rer­ri­ten vorkommt.“

Der Relativismus ist der Schlüssel zur Freimaurerei

Mit der Initiation schwört man der Taufe ab, ohne es zu wissen
Mit der Initia­ti­on schwört man der Tau­fe ab, ohne es zu wissen

Wäh­rend die sata­ni­schen Anspie­lun­gen in man­chen Gra­den ver­bor­gen sind, wer­de das eigent­li­che Wesen der Frei­mau­re­rei in ande­ren deut­lich sicht­bar. Dazu gehö­re, so Abad-Gall­ar­do im 33. Grad des Schot­ti­schen Ritus, daß der Frei­mau­rer, der den Grad erlangt, mit dem Dolch auf eine päpst­li­che Tia­ra ein­ste­chen muß. Wenn er zögert, erklärt man ihm, das rich­te sich nicht gegen die Kir­che, son­dern gegen Papst Cle­mens V., der den Temp­ler­or­den der Ver­fol­gung durch den fran­zö­si­schen König preis­ge­ge­ben hat­te, was angeb­lich nichts mit Kir­chen­feind­lich­keit zu tun habe.

Abad-Gall­ar­do läßt kei­nen Zweifel:

„Die Frei­mau­re­rei ist in ihrem Wesen luzi­fe­risch im Sin­ne eines luzi­fe­ri­schen Stol­zes. Es wer­den kei­ne Schwar­zen Mes­sen zele­briert, jeden­falls soweit mir bekannt, aber ihr Ziel ist es, dem Frei­mau­rer die Los­lö­sung von Gott ein­zu­schär­fen, was direkt damit zu tun hat, daß er sich als Gott füh­len soll, indem er sich selbst zur Gött­lich­keit hin­auf­ar­bei­tet. Im Gegen­satz zur Kir­che, die das Gesetz Got­tes, das Natur­recht, ver­tei­digt, bekennt die Frei­mau­re­rei, daß es kein sol­ches Gesetz gibt, son­dern nur eine flie­ßen­de, sich ver­än­dern­de Moral. Sie begün­stigt eine neue sozia­le Ord­nung, in der die indi­vi­du­el­le Frei­heit vor­herr­schend und das Gesetz Aus­druck der Gesell­schaft ohne jeden Bezug zu einem unver­än­der­li­chen Moral­ge­setz oder einem gött­li­chen Gesetz ist. Der Rela­ti­vis­mus ist der ent­schei­den­de Schlüs­sel der frei­mau­re­ri­schen Lehre.“

Christliche Logen „sind ein Schwindel“

Abad-Gall­ar­do, der der Obö­di­enz Le Droit Humain, einem Zweig des Groß­ori­ents von Frank­reich, ange­hör­te, nimmt auch zur oft behaup­te­ten Exi­stenz „christ­li­cher Logen“ Stel­lung. Die eng­li­sche Frei­mau­re­rei, der auch die mei­sten Logen im deut­schen Sprach­raum ver­pflich­tet sind, wird im Gegen­satz zur roma­ni­schen Frei­mau­re­rei als christ­lich bezeichnet.

Der ehe­ma­li­ge Logen­mei­ster winkt jedoch ab:

„Sie sind ein Schwin­del. Eini­ge Logen sagen sogar chri­stisch, um nicht christ­lich sagen zu müs­sen, weil der ‚ehr­wür­di­ge Mei­ster‘ das Brot bricht und ver­teilt. Es spielt kei­ne Rol­le, wel­chen Namen sie tra­gen: Wich­tig ist auf die Ritua­le zu schau­en, die sie prak­ti­zie­ren, und die sind alle eso­te­risch, und daher okkult.
Alles, was okkult, magisch, hell­se­he­risch ist, wird vom Alten Testa­ment bis zum hei­li­gen Pau­lus ver­ur­teilt. Die Frei­mau­re­rei wur­de mehr­fach von der katho­li­schen Kir­che ver­ur­teilt, aber auch von der Pres­by­te­ria­ni­schen Kir­che von Schott­land, von den ame­ri­ka­ni­schen und eng­li­schen Metho­di­sten. Die Kir­che hat recht, wenn sie sagt, daß die bei­den Wege der Kir­che und der Loge anti­no­misch sind, sich wider­spre­chen, und daher unver­ein­bar sind. Man kann nicht zwei Her­ren dienen.
Die­se Logen nen­nen sich christ­lich, um die Chri­sten anzu­zie­hen, aber in Wirk­lich­keit zie­len sie auf die Apo­sta­sie, auf den Glau­bens­ab­fall der Gläu­bi­gen von jeder Reli­gi­on ab, beson­ders aber auf den Glau­bens­ab­fall jener, die katho­lisch sind.
Wenn ein Christ Frei­mau­rer wird, schwört er beim Initia­ti­ons­ri­tus, ohne es zu wis­sen, sei­ner Tau­fe ab. Das Ziel der Frei­mau­re­rei aller Obö­di­en­zen ist die Zer­stö­rung des Chri­sten­heit, beson­ders der katho­li­schen Kir­che, um sie durch die Frei­mau­r­er­re­li­gi­on und deren Dog­men zu ersetzen.“

Der Einfluß der Logen

Auch zum Ein­fluß der Frei­mau­rer läßt Abad-Gall­ar­do kei­nen Zwei­fel. Die Logen ver­su­chen die­sen Ein­fluß und ihre Rol­le her­un­ter­zu­spie­len, um kei­ne uner­wünsch­te Auf­merk­sam­keit auf sich zu zie­hen. Es gehe vor allem dar­um, das Logen­image in der Öffent­lich­keit zu kontrollieren.

„Vom 19. Jahr­hun­dert an steht die Frei­mau­re­rei am Ursprung aller gesell­schafts­po­li­ti­schen Geset­ze, ob Schei­dung, Abtrei­bung, Eutha­na­sie oder Ehe für alle. Sie wur­den von der Frei­mau­re­rei vor­be­rei­tet, geschrie­ben und in die Par­la­men­te getra­gen, weil es ihr Ziel ist, eine Ord­nung auf­zu­rich­ten, die der gött­li­chen Ord­nung wider­spricht. Die Tat­sa­che, daß sie immer offe­ner auf­tritt, ist der Beweis für ihre Macht. Heu­te schwim­men unse­re Gesell­schaf­ten in der Ideo­lo­gie der Frei­mau­rer: dem Relativismus.“

Ser­ge Abad-Gall­ar­dos Bücher: Je ser­vais Luci­fer sans le savoir und J’ai frap­pé à la por­te du Temp­le. Bei­de sind bei Édi­ti­ons Pierre Téqui in Paris erschienen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Édi­ti­ons Pierre Téqui

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3 Kommentare

  1. Gibt es irgend­et­was, das in die­sem Buch bespro­chen wird, was nicht gera­de­zu cha­rak­te­ri­stisch für unse­re Gegen­wart wäre? In Poli­tik, Kir­che, Medi­en, Gesell­schaft? Ich den­ke, nein!

  2. Wer das Heil nicht bei Chri­stus und sei­ner Kir­che sucht, wird, ggf. über Umwe­ge, immer zwin­gend bei denen lan­den, die als Gegen­kir­che „Frei­heit!“ (von Got­tes Gebo­ten) ver­spre­chen. Frei­heit für das eige­ne Ego und die eige­ne Trieb­be­frie­di­gung. Dabei bezie­hen sie sich (logi­scher­wei­se) auf den­je­ni­gen, der das „Licht der Erkennt­nis“ brach­te, dass der Mensch Gott eben­bür­tig sein kann, wenn er revol­tiert und die Got­tes­kind­schaft ablehnt.
    Gott oder Luzi­fer – ter­ti­um non datur.
    Jeder hat die freie Wahl…

  3. Jesus ant­wor­te­te ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrie­ben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“?

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