(Rom) In der Vergangenheit gab es Spekulationen, daß zwei weitere der engsten Mitarbeiter von Papst Benedikt XVI. ihre Ämter verlieren könnten. Laut Guido Horst von Der Tagespost sei dem nicht so, doch die Transparenz lasse unter Papst Franziskus zu wünschen übrig. Glasnost herrsche im argentinischen Vatikan nicht.
Bei den beiden engen Vertrauten des vormaligen Papstes, der seit bald fünf Jahren ein zurückgezogenes Leben im Vatikankloster Mater Ecclesiae führt, handelt es sich um Kurienerzbischof Georg Gänswein und Msgr. Guido Marini. Gänswein, der langjährige Erste Sekretär von Benedikt XVI., wurde von diesem kurz vor seinem Amtsverzicht zum Präfekten des Päpstlichen Hauses ernannt. Seither dient er damit Papst Franziskus. Einige Zeit blieb er auch noch persönlicher Sekretär Benedikts.
Guido Marini wurde 2007 von Benedikt XVI. zum Päpstlichen Zeremonienmeister ernannt. Er stand dem liturgischen Verständnis des deutschen Papstes weit näher als der Bugnini-Schüler Piero Marini, der zuvor dieses Amt innehatte. Mit Guido Marini begann Benedikt seine „Reform der Liturgiereform“ umzusetzen, die durch seinen Rücktritt unvollendet blieb.
In Rom gingen zuletzt Gerüchte um, Franziskus könnte beide nach Ablauf ihres Mandates vor die Tür setzen, wie er es mit Kardinal Gerhard Müller als Präfekt der Glaubenskongregation getan hatte.
In der Freitagsausgabe schrieb Guido Horst, der Rom-Korrespondent der Tagespost, über das neue Nachrichtenportal des Vatikans, VaticanNews, das am Samstag in Netz ging.
„Wird aber nun das Geheimnis Vatikan transparenter? Die Technik wird moderner. Aber Glasnost heißt das noch lange nicht. Drei Beispiele: Im Internet war darüber spekuliert worden, ob der Papst die Amtszeit von Erzbischof Georg Gänswein als Präfekt des Päpstlichen Hauses und die des Zeremonienmeisters Guido Marini verlängern wird. Wie nun Insider mit Sicherheit bestätigen, hat Franziskus das getan.“
Die Kritik ist eindeutig. Glasnost herrscht unter Papst Franziskus im Vatikan nicht. Daher Horst zu den offiziell noch nicht bestätigten Bestätigungen von Msgr. Gänswein und Msgr. Marini weiter:
„Warum erfährt man das nicht? Eine Notiz im Vatikan-Bulletin würde reichen und die Gerüchte hätten ein Ende.“
Die neue Nachrichtenplattform des Vatikans ist da. Sie wird den Informationsfluß technisch verbessern und optisch gefälliger „ins Bild rücken“. Transparenz ist aber ein Wort, das Papst Franziskus sehr restriktiv und vor allem einseitig auslegt. Das Versteckspiel um den tatsächlich gewollten Inhalt von Amoris laetitia, mit dem das Kirchenoberhaupt die katholische Welt jahrelang genarrt hat, steckt seit wenigen Wochen – seit bekannt wurde, daß ein Privatschreiben des Papstes an die Bischöfe der Kirchenprovinz Buenos Aires vom September 2016, mit dem er deren Richtlinien zu Amoris laetitia zur „authentischen“ Interpretation erklärte („es kann keine andere geben“), bereits im Juni in den Acta Apostolicae Sedis veröffentlicht und damit Teil des päpstlichen Lehramtes wurde – vielen in der Kirche, vom einfachen Gläubigen bis zum höchsten Kirchenfürsten so tief in den Knochen, daß sie noch nicht einmal wissen, wie sie darauf reagieren sollen.
Glasnost war Michael Gorbatschow. Papst Franziskus ist es nicht.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Ich sehe unseren Papst als gespalten zwischen – oder eher zusammengesetzt aus frommem Marienverehrer und [sozialistischem] Befreiungstheologen. Sein Katholischsein ist eindeutig geprägt vom Geizungst des Konzils. Der wiederum ist eine nicht recht gelungene Fortsetzng der Revolution von 1517.
Aber zur Zerstörung der Einheit hier reicht es!