(Paris) 2018 wird Emmanuel Macron der Karlspreis der Stadt Aachen verliehen. Seine einzige Leistung: Die Wahlen in Frankreich gewonnen zu haben.
Verdienstlose Preisverleihung
Nachdem bereits der Friedensnobelpreis entwertet wurde, vollzieht ein ideenlose Establishment nun auch die Entleerung des renommiertesten europäischen Preises. 2009 wurde Barack Obama vom linksorientierten Nobelpreiskomitee am Beginn seiner Amtszeit dafür geehrt, die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen – und der Welt einen weiteren republikanischen Präsidenten „erspart“ zu haben.
Gleiches geschieht nun bei Macron. Der neue französische Staatspräsident wird dafür ausgezeichnet, daß in der Stichwahl er und nicht Marine Le Pen, die Vertreterin des EU-kritischen Front National gesiegt hatte. Selten dürfte jemand so meritenlos zu höchsten Auszeichnungen gelangt sein wie Barack Obama und Emmanuel Macron. Und noch nie feierte ein bestimmtes Establishment ungenierter sich selbst.
Frankreichs antichristliche Tradition
In Frankreich spielt die Freimaurerei im Staat, besser gesagt in der Republik, eine große Rolle. Sie weiß, wann und wie, welchen Druck ausüben. Den Beweis lieferte soeben der ehemalige sozialistische Minister (wie Macron) und heutige Senator Jean-Luc Melenchon. Der überzeugte Jakobiner, Hypergrüne, Antikapitalist und Anführer der radikalen Linken ist vor allem Freimaurer. Das war schon sein Vater und das war schon sein Großvater. Die Familientradition erinnert an jene von Eugenio Scalfari, doch das ist ein anderes Kapitel.
Melenchon nützte sogar die Begräbnis des französischen Rocksängers Johnny Halliday, um zu einer weiteren Verbalaggression gegen das Christentum auszuholen.
Zur einem Aspekt der Vorgeschichte muß gesagt werden, daß der Großorient von Frankreich, die einflußreichste freimaurerische Obödienz des Landes, 2016 im Abstand von zwei Wochen zwei potentielle Kandidaten für die Nachfolge von Hollande als Staatspräsident eingeladen hatte. Es handelte sich um Melenchon und um Macron. Ersterer hatte die Sozialistische Partei bereits verlassen und war zum Anführer der radikalen Linken aufgestiegen, zweiterer war damals noch sozialistisches Parteimitglied und Minister. Die beschürzten Brüder entschieden sich für Macron, weil sie dessen Aussichten zu Recht höher einschätzten (siehe dazu auch „Der Pate“ hinter Macron: Jacques Attali und dessen apokalyptische Zukunftswelt). Seither sind sich beide nicht sonderlich wohlgesonnen.
Die Begräbnisfeier für Halliday fand in der katholischen Pariser Kirche La Madeleine statt, wenn auch mehr als Provokation. Dem Priester antwortete nicht das Volk, sondern vier Rockmusiker mit schrillen Tönen. Alles was Rang und Namen hat, ließ sich – wie gewohnt bei solchen Anlässen – sehen. Auch Staatspräsident Macron war erschienen.
Melenchon: Linksradikaler, aber zuerst Freimaurer
Das veranlaßte Melenchon zu einem Rundumschlag. Die Tatsache, daß Macron in einer Kirche anwesend sei, lasse an seiner „republikanischen und laizistischen Gesinnung“ zweifeln. Die Madeleine sei nämlich ein „antirepublikanisches Monument“. Dabei hatte Macron auch das geringste Zeichen eines christlichen Bekenntnisses vermieden. Weder beim Betreten noch beim Verlassen der Kirche noch während der Zeremonie hob er eine Hand, um sich zu bekreuzigen.
Mit dem „antirepublikanischen Monument“ spielte Melenchon auf die turbulente Baugeschichte der Kirche hin, die der heiligen Maria Magdalena geweiht ist. Als Monumentalbau mit ungewöhnlichem Aussehen und aufgrund der Lage an der Place de la Concorde, nahe dem Louvre, wurde sie zur Berühmtheit.
König Ludwig XV. hatte 1764 mit dem Anlegen des Platzes, damals noch nach ihm benannt, und mit dem Bau der Kirche begonnen. Als die Französische Revolution ausbrach, war die Kirche noch nicht fertiggestellt. Die Jakobiner, die alle Kirchen Frankreich zusperrten und das Christentum für abgeschafft erklärten, nützen das Gebäude für das Parlament, als Gericht und als Börse. Napoleon I. ließ ihr das heutige Aussehen verleihen, das einem antiken Tempel nachempfunden ist. Er wollte sie zur Ruhmeshalle für seine Armee machen. Nach dem gescheiterten Rußlandfeldzug konnte davon keine Rede mehr sein. So nahm Napoleon das ursprüngliche Projekt einer Kirche wieder auf, das nach der bourbonischen Restauration von König Ludwig XVIII. fortgesetzt und vom Bürgerkönig Louis-Philippe vollendet wurde. 1842 fand die Weihe der Kirche statt. Seither scheinen die Feinde der Kirche zu zürnen, wie Melenchons Ausbruch zeigte.
Wann kommt Trennung von Staat und Freimaurerei?
Ausgerechnet Macron, der seine Fahrkarte in den Élyséepalast beim Großorient löste und seinen Wahlsieg mit „einer Party im halbfreimaurerischen Ritual“ (Corrispondenza Romana) feierte, als Krypto-Katholiken behaupten zu wollen, fällt sogar Melenchon schwer. Eine Gelegenheit gegen das Christentum zu schimpfen, läßt sich der ehemalige Minister allerdings nicht entgehen. Alles was ihn am Christentum, genauer gesagt an der katholischen Kirche, stört, stört den Linksradikalen nicht an der Freimaurerei.
Melenchon findet es nicht kritikwürdig, daß in Frankreich schon seit vielen Legislaturperioden jene, die führende Ämter im Staat bekleiden sollen, ob Minister oder Vorsitzende von Parlamentsausschüssen, sich vorher die Zustimmung der Loge holen müssen. Vor dem Großorient müssen sie einen Beweis ihrer verläßlichen, republikanisch-laizistischen Gesinnung abgeben. Mit anderen Worten: Sie müssen zeigen, keine Katholiken zu sein.
Die französische Presseagentur Medias-Presse fragte daher jüngst, ob es nicht an der Zeit wäre, eine Trennung von Staat und Freimaurerei festzuschreiben. Seit 1905 gilt in Frankreich ein Gesetz der radikalen Trennung von Staat und Kirche. Auf der Grundlage dieses Gesetzes wurde jüngst angeordnet, daß das Kreuz auf einem Denkmal für Papst Johannes Paul II. zu verschwinden habe (siehe auch). So zuwider ist den Feinden der katholischen Kirche der bloße Anblick des Kreuzes und anderer christlicher Symbole in der Öffentlichkeit. In keiner anderen Demokratie wird das Christentum mit größerer Radikalität aus dem öffentlichen Raum verbannt und vom Staat bekämpft.
Parlamentspräsident macht seine Aufwartung
Gestern fand eine weitere, von den meisten Kräften stillschweigend akzeptierte Einmischung der Logen in die französische Politik statt. Der Präsident der Nationalversammlung, des französischen Unterhauses, François Henri Goullet de Rugy, war zu Gast beim Großorient von Frankreich. In Anwesenheit des Großmeisters Philippe Foussier durfte der „rote“ Adelige zu den beschürzten Brüdern sprechen. De Rugy konnte dabei mit einem wohlwollenden Publikum rechnen, da seine politischen Kampfthemen genau mit jenen des Großorients übereinstimmen: Ökologismus und „Homo-Rechte“. Er verhehlte auch nie, Abtreibung und künstliche Befruchtung für „Etappen der Emanzipation der Individuen“ zu halten. Zudem ist er ein überzeugter Verfechter der Cannabis-Freigabe, der Legalisierung der Euthanasie und der „Leihmutterschaft“.
François de Rugy gehörte seit 1991 den Grünen an, die mit Ausnahme der Wahlen zum Europäischen Parlament von 2009 nie wirklich nennenswerte Wahlergebnisse erzielten.
In diesem Frühjahr wechselte er zur neuen Partei von Emmanuel Macron La République en marche (LREM) und wurde im Juni zum Präsidenten des Unterhauses gewählt, dem er seit 2007 angehört.
Siehe auch: „Der Pate“ hinter Macron: Jacques Attali und dessen apokalyptische Zukunftswelt
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Medias-presse (Screenshot)/Wikicommons
Der 1. Karlspreisträger ist Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi.
Und der Rest passt dazu, fast alles Menschen, die die Nationalstaaten auflösen wollen.…Neue Weltordnung.
Ich würde solch einen „Preis“ nicht annehmen, mit derartigen Menschen stelle ich mich nicht in eine Reihe.
Wie gut ist es zu wissen daß schließlich, sei es vielleicht erst am Ende, nicht die Karlspreis-Gewinner aber das unbefleckte Herz Mariens siegen wird. Kein Grossorient der daran etwas ändern kann.
„Pray, hope and don’t worry“ (padre Pio)
Die Überschrift ist brillant, („Wann kommt Trennung von Staat und Freimaurerei?“), aber die nachfolgenden Zeilen lassen einen nicht den eigenen Augen trauen:
„Nachdem bereits der Friedensnobelpreis entwertet wurde, vollzieht ein ideenlose Establishment nun auch die Entleerung des renommiertesten europäischen Preises. 2009 wurde Barack Obama vom linksorientierten Nobelpreiskomitee am Beginn seiner Amtszeit dafür geehrt, die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen..
Wie bitte, das soll ein renommierter Preis sein? Schon was von einem gewissen Preisträger namens Churchill gehört?
Leider erhebt der gallische Episkopat kaum seine Stimme wider die Freimaurerei.
Allein der glaubenstreue Msgr. Bernard Barsi, Erzbischof v. Monaco und damit vor den Klauen der laizistischen Staatsmacht Frankreichs geschützt, hat mehrfach vor der Freimaurerei eindringlich gewarnt und sie verurteilt. Er hat wiederholt daran erinnert, daß sich Logenbrüder im Stand schwerer Sünde befinden und folgerichtig von den Sakramenten ausgeschlossen sind.