
(Brasilia) Die Brasilianische Bischofskonferenz (CNBB) veröffentlichte pastorale Richtlinien für die Umsetzung des umstrittenen nachsynodalen Schreibens Amoris laetitia. Darin erklärt sie die Tür für wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten für offen.
Die Bischöfe Brasiliens sagen in den Richtlinien ausdrücklich, daß wiederverheiratete Geschiedene in „einigen Fällen“ die heilige Kommunion empfangen können. Gleichzeitig betonen sie, daß der „Unterscheidungsprozeß“ nicht einfach nur „eine Rückkehr zum sakramentalen Leben“ sei, denn eine solche sei „nicht immer möglich“. Das Dokument spricht von „begrenzten Fällen“, wo mildernde Umstände die moralische Verantwortung von Personen in irregulären Verbindungen „mildern oder annullieren“ können. Dabei verweisen die Bischöfe auf die Paragraphen 301 und 303 von Amoris laetitia. Man könne daher nicht sagen, so die Bischöfe, daß alle, die in einer „irregulären“ Verbindung leben, sich im Stand der Todsünde befinden und daher der heiligmachenden Gnade Gottes beraubt seien.

Progressive Medien betonen, daß die Brasilianische Bischofskonferenz die Türen zu den Sakramenten für Personen, die in irregulären Verbindungen leben, nicht sperrangelweit aufreißt. Unter Berufung auf das nachsynodale Schreiben Amoris laetitia von Papst Franziskus öffnet sie die Türen aber. Das ist der wichtigste Punkt der neuen Richtlinien, nach denen, 16 Monate nach dessen Veröffentlichung, Amoris laetitia im bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas umgesetzt werden soll.
Die Endfassung der Richtlinien wurde im Rahmen der 55. Generalversammlung der Bischöfe vom vergangenen 26. April bis 5. Mai erstellt. Die Bischöfe bekräftigen darin, daß Papst Franziskus mit Amoris laetitia „keine Normen“ setzten wollte. Die Bischöfe betonen ebenso, daß Amoris laetitia „kein Bruch“ mit der bisherigen Lehre der Kirche sei. Das gelte auch für das VIII. Kapitel des Apostolischen Schreibens. „Im Gegenteil bekräftigt es die Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe und des intrinsisch verderblichen Ehebruches“, so das Dokument.
Die Priester werden aufgefordert, den Gläubigen bei der Bildung ihres Gewissens zu helfen.
In den Richtlinien finden sich zudem ausführliche Angaben für die Priester, die Nichtigkeit einer sakramentalen Ehe im Sinne der neuen, von Papst Franziskus erlassenen Bestimmungen für ein Ehenichtigkeitsverfahren in Betracht zu ziehen.
Laut Msgr. Leonardo Ulrich Steiner OFM, Weihbischof von Brasilia und Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz, werden die Richtlinien bei einer „pastoralen Erneuerung im Land“ helfen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: CNBB (Screenshot)
„Man könne daher nicht sagen, so die Bischöfe, daß alle, die in einer „irregulären“ Verbindung leben, sich im Stand der Todsünde befinden und daher der heiligmachenden Gnade Gottes beraubt seien.“ Richtig, nicht alle, „nur“ die, die nicht wie Bruder und Schwester leben.
Die Todsünde ist daher offensichtlich jeder einzelne Sexualakt. Ist es tatsächlich wirklich katholisch, die Ehe auf den Sexualakt zu reduzieren? Darauf läuft es nämlich hinaus. Nicht das Scheitern der Ehe, nicht das neuerliche Zusammenleben mit einer Person anderen Geschlechts ist das Problem, sondern einzig und allein der Sexualakt.
Tja, und so macht eine Bischofkonferenz nach der nächsten ihren Kotau vor der normativen Kraft des Faktischen. Es ist die gleiche unterschwellige revolutionäre Grundstimmung wie am Vorabend der Reformation, wie am Ende des II. Vatikanischen Konzils. AL öffnet mit einer Fußnote die Schleusen zur bedingungslosen und von vielen heimlich herbeigesehnten Kapitulation der katholischen Lehre vor dem Weltgeist einer absterbenden Kulturepoche. Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Genau das war und ist Bergoglios Auftrag: den Widerstand der Kirche gegen diesen Weltgeist von innen heraus zu brechen. Er handelt mit Hilfe seiner „Jesuiten“ sehr erfolgreich und nichts und niemand scheint sich ihm ernsthaft in den Weg zu stellen. Alle starren paralysiert wie die sieben jungen Geißlein auf das weiße Pileolus und rufen: Aber das ist doch unser guter, lieber Heiliger Vater, warum sollten wir ihm nicht vertrauen und gehorchen!? Täuschen wir uns nicht: diese Kultur, der AL die Schleusen öffnet, ist eine Kultur des Todes, und die Kirche, die sich ihr ausliefert, wird mit ihr untergehen. Ja, ja, ich weiß und höre schon die Worte: „Ach was, der Herr hat doch gesagt und zugesichert, dass sie nicht untergehe bis er wiederkommt“. Aber der Herr sagte auch, dass er sich nicht sicher sei, ob er noch Glauben vorfindet, wenn er wiederkommt. Und genau so wird es sein, dank der Unentschlossenheit, Verzagtheit, Bequemlichkeit, dank der falschen Strategien unserer vielen lieben, naiven Geißlein unter den Lehramtstreuen. Der Glaube wird bis auf kleine Zellen, in denen er – schwach und immer gefährdet – überlebt, aus den Herzen und Hirnen getrieben (und er ist es ja schon längst) und eine christliche Kultur, die sich über 2000 Jahre auferbaut hat, wird vernichtet (und sie ist es ja schon längst), so wie die einstmals blühenden christlichen Gemeinden Kleinasiens und Nordafrikas vernichtet wurden. Denn das, was wir hier an Zusammenbruch erleben, ist (obwohl schon längst begonnen) erst der Anfang eines gigantischen Vernichtungswerkes an unserer sogenannten abendländisch-christlichen Kultur.
Ja, der Anblick der kirchlichen Strukturen, der kirchlichen Hierarchie kann einen sehr pessimistisch stimmen. Und eine gesunde Traurigkeit über diese Situation ist durchaus angebracht. Dies darf aber niemanden dazu veranlassen, deshalb die Flügel hängen zu lassen.
Das Wort Jesu Christi von der Unzerstörbarkeit der Kirche behält seine Gültigkeit bis ans Ende aller Tage! Und ja: Die Kirche unseres Herrn ist schon seit längerem kaum noch in ihren scharfen Konturen zu erblicken. Es gibt tatsächlich nur noch eine kleine Schar „waschechter“ rk Christen. Und dennoch sollten wir auch bedenken, daß die rk Kirche die Gründung Jesu Christi schlechthin ist. Es werden einige Getreue übrig bleiben, und ich bin mir sicher, daß auch unter der Geistlichkeit von fast ganz oben bis in die unteren „Etagen“ Getreue die Wirren dieser Zeit überleben werden.
Wichtig sind auch die Verse des ersten Kapitels des Galaterbriefes, wo der hl. Apsotel u.a. schreibt:
„Allein wenn auch wir, oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündete, als wir euch verkündet haben, der sei ausgestoßen!
Wie wir eben gesagt haben, so sage ich auch jetzt abermals: Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkündet als das, welches ihr empfangen habt, der sei ausgestoßen!“ (Gal 1, 8.9)
Das bedeutet doch eigentlich auch, daß alle, die im Widerspruch zur katholischen Lehre und Heiligen Schrift stehen, sich aus der „Gemeinschaft der Heiligen“ selber ausschließen. Das Traurige und Furchtbare an der ganzen Situation ist, daß diejenigen, die sich von der gesunden Lehre der rk Kirche verabschiedet haben, dennoch sich katholisch nennen, obwohl sie es wahrscheinlich in ihrem Herzem längst nicht mehr sind.
Und ja: Sie haben Recht, daß die gesunde Lehre der rk Kirche wieder auf den Scheffel gestellt werden muß, wo sie in altem Glanz wieder leuchtet und das Licht in der Dunkelheit ist.
Ein Gebet zum heiligen Josef:
„Heiliger Josef, in unserer Not kommen wir zu dir und bitten voll Vertrauen um deinen Schutz. Du warst in Liebe mit der unbefleckten Gottesmutter verbunden und hast väterlich für Jesus gesorgt. Darum bitten wir dich: Sieh auf das Volk, das Jesus Christus mit seinem Blut erworben hat, und hilf uns mit deinem mächtigen beistand. Du Beschützer der heiligen Familie, wache über das Haus Gottes. Halte fern von uns alle Ansteckungen durch Irrtum und Verderbnis. Du starker Helfer, steh uns bei im Kampf mit den Mächten der Finsternis. Du hast das Jesuskind aus der Lebensgefahr errettet; so verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes gegen den bösen Feind und seine Verführung. Nimm uns in deinen Schutz, daß wir nach deinem Beispiel heilig leben, selig sterben und das ewige Leben erlangen. Amen.“