„Mose ist so vertraut mit Gott, dass er von Angesicht zu Angesicht mit ihm sprechen kann“

Mittwochskatechese mit Papst Franziskus


Papst Franziskus Generalaudienz 1762020

Blicken wir im Rah­men unse­rer Kate­che­sen über das Gebet auf die Gestalt des Mose, so wird deut­lich, dass Gott kei­nes­wegs die „unkom­pli­zier­ten“ Beter bevor­zugt. Mose war trotz der ihm eige­nen Demut (Nm 12,3) ein bis­wei­len recht „hart­näcki­ger“ Dialogpartner. 

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Gott lässt sich auf sein Fra­gen und Nach­fra­gen ein, auch wenn er bis­wei­len erzürnt ist über das man­geln­de Ver­trau­en von Mose. Schon bei sei­ner Beru­fung am bren­nen­den Dorn­busch bringt die­ser aller­lei Aus­flüch­te vor, er ver­han­delt gera­de­zu mit Gott. Mose ist so ver­traut mit Gott, dass er von Ange­sicht zu Ange­sicht mit ihm spre­chen kann (vgl. Ex 33,11). Eben­so nahe ist er den Men­schen; er emp­fin­det Mit­leid ange­sichts ihrer Sün­den und tritt immer wie­der ver­mit­telnd beim Herrn für das Volk ein. Sein Gebet wird zum ergrei­fen­den Bild des für­bit­ten­den Gebe­tes, das sich in Jesus Chri­stus, dem ein­zi­gen Mitt­ler zwi­schen Gott und den Men­schen, voll­enden wird (vgl. KKK 2574). Selbst in den schwie­rig­sten Momen­ten, z.B. als das Volk sich von Gott und dem von ihm bestimm­ten Füh­rer los­sagt und sich selbst­ge­mach­ten Göt­zen zuwen­det, geht Mose nicht auf Distanz zu sei­nem Volk. Das ist das Gebet des wah­ren Gläu­bi­gen, der trotz der Sün­den sei­ner Mit­men­schen – ja gera­de des­we­gen – betend für sie ein­tritt (vgl. KKK 2577). Davon lebt die Welt: vom from­men und bis­wei­len küh­nen Gebet, das die Hei­li­gen über­all und zu aller Zeit für die Mensch­heit an Gott richten. 

Herz­lich grü­ße ich die Gläu­bi­gen deut­scher Spra­che. Mose betet nicht für sich, er betet für ande­re, er wird zum gro­ßen Für­spre­cher des Vol­kes Got­tes. Machen auch wir uns bewusst, dass wir nie nur als ein­zel­ne, son­dern immer in der Gemein­schaft der Kir­che vor Gott ste­hen, mehr noch, dass wir alle Söh­ne und Töch­ter der einen Mensch­heits­fa­mi­lie sind. Das soll auch an unse­rem Gebet für­ein­an­der sicht­bar wer­den. Gott seg­ne euch!

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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1 Kommentar

  1. Moses war von Gott erwählt, das war der sprin­gen­de Punkt. Der Dia­log­part­ner von Gott kann sich ihm schlicht nicht entziehen.

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