(Mexiko-Stadt) Die mexikanischen Bischöfe gaben bekannt, sich nicht der Enteignung der neuen Basilika von Guadalupe zu widersetzen. Neben anderen Bischöfen teilte auch die Erzdiözese von Mexiko-Stadt mit, sich nicht in das Enteignungsverfahren einzuschalten, mit dem die mexikanische Regierung die neue Basilika des bekannten Marienwallfahrtsortes Guadalupe in Staatseigentum überführen will.
In der Basilika wird das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Guadalupe aufbewahrt.
Die neue Basilika soll „nationalisiert“ werden. Unter dem Stichwort „Templo Nueva Basilica de Guadalupe, Atrio Y Anexos“ ist ein Verstaatlichungsaktionen im Gange. Mit der Zustimmung und Unterstützung der katholischen Kirche wurde der mexikanischen Bundesregierung grünes Licht erteilt.
Die neue Basilika wurde in den 70er Jahren errichtet und 1976 geweiht. Obwohl sie nicht in das Verzeichnis der Bundesimmobilien eingetragen ist, reklamiert sie der Staat für sich. Er beruft sich dabei auf die antikatholischen Gesetze der Revolutionszeit. Gemäß der Ley de Asociaciones Religiosas y Culto Público, dem Gesetz der religiösen Vereinigungen und des öffentlichen Kultes, sind alle vor 1992 errichteten öffentlichen Kultstätten automatisch Staatseigentum. Erst in jenem Jahr wurde unter Staatspräsident Carlos Salinas de Gortari die Religionsgesetzgebung geändert.
Die Marienerscheinungen von 1531
Vom 9. bis 12. Dezember 1531 erschien dem Indio Juan Diego Cuauhtlatoatzin (1474–1548) in der Nähe von Mexiko-Stadt die Gottesmutter Maria. Die Erscheinung erfolgte nur 14 Jahre, nachdem die ersten Spanier Mexiko erreicht hatten.
Die Gottesmutter wünschte, daß der zuständige Bischof an der Erscheinungsstelle eine Kapelle errichtet. Als dieser aber Zweifel an der Schilderung Juan Diegos äußerte, ließ Maria Juan Diego in seinem Mantel Blumen sammeln und dem Bischof bringen. Als Juan Diego vor dem Bischof den Mantel mit den Blumen ausbreitete, wurde auf dem Mantel das Gnadenbild Mariens sichtbar. Daraufhin glaubte der Bischof an die Echtheit der Botschaft und ließt eine Kapelle errichten.
Wegen der großen Zahl der Pilger wurde 1695 mit dem Bau einer großen Basilika begonnen, die 1709 geweiht wurde. Sie ist heute die „Alte Basilika“. Wegen des weichen Bodens mußten mehr Nachbesserungen durchgeführt werden, um den Einsturz der Basilika zu verhindern.
Während der schweren Kirchenverfolgung durch die freimaurerische-liberale Regierung verübten Kirchenfeinde 1921 einen Bombenanschlag auf die Basilika. Das Ziel der Attentäter war die Zerstörung des Gnadenbildes, das dank einer Christusstatue aus Bronze unversehrt blieb.
Die Baufälligkeit der alten Basilika führte 1974 zum Bau der neuen Basilika, die 1976 fertiggestellt wurde.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Ein weiteres sozialistisches Lumpenstück.