Gastkommentar von Endre A. Bárdossy*
Heinrich Denzingers Quellensammlung Enchiridion Symbolorum et Definitionum ist seit 1854 ein allseits bekanntes Kompendium der Glaubensbekenntnisse und Lehrentscheidungen der Päpste und der Konzilien. Eine kleine Lesehilfe möge zur Auffrischung dienen: En-cheir‑àdion bedeutet altgriechisch etwas auf der Hand liegendes; es handelt sich also um ein „Handbuch“. Symbolus heißt „Kennzeichen, Sinnbild“; und Symbolum bedeutet im Kirchenlatein „Glaubensbekenntnis“.
Latein als die Muttersprache der Römisch-Katholischen Kirche verdient wieder mehr Pflege und Aufmerksamkeit von uns, sowohl im prachtvollen „Alten Ritus“ der Tridentinischen Messe wie auch im „Dialog“ mit der säkularisierten Welt. Wir dürfen die Präzision der sogenannten toten Sprachen – die subkutan in uns weiterleben – nicht vergessen: Der Platonische Diálogos heißt nicht Anbiederung & Kapitulation, sondern ein tapferes Streitgespräch.
Ein flüchtiger Blick auf 44 Auflagen in 160 Jahren ist ein überzeugender Hinweis auf die Unentbehrlichkeit dieser Anthologie (griech. Blütenlese) des katholischen Glaubens. Der Ariadnefaden der Tradition führt durch die Jahrhunderte hindurch im Spiegel dieses Werkes.
Auflage | Jahre | Herausgeber |
1–5. | 1854–1883 | Heinrich Denzinger |
6–9. | 1888–1900 | Prof. Ignatius Stahl |
10–27. | 1908–1951 | Clemens Bannwart SJ und
Johannes Baptist Umberg SJ |
Erweitert 28–31. | 1952–1957 | Karl Rahner SJ |
Überarbeitet 32–36. | 1963–1976 | Adolf Schönmetzer SJ – „DS“ |
Lateinisch mit dt.
Übersetzungen 37–44. Mit CD-Rom ab 42. |
1991–2014 |
Prof. Peter Hünermann – „DH“ |
Im folgenden Beitrag soll versucht werden, die Wurzeln einer Tendenz chronologisch freizulegen, – spezifisch auf die Herkunft von Jorge Mario Bergoglio bezogen, – die seit dem Zweiten Vaticanum die Lehre der Römisch-Katholischen Kirche immer drastischer verwässern. Hand in Hand damit haben wir uns von jener grundlegenden Tradition entfernt, deren Inbegriff und Fahnenträger „Der Denzinger“ bis zum heutigen Tage ist.
1962–1965: Vaticanum II
Der Umfang von Denzingers erster Auflage (432 Seiten) ist durch neue Dokumente des Lehramtes (1854–1957) auf etwa 700 Seiten herangewachsen. Mit dem Konzil stieg das Volumen des Denzingers nochmals nahezu auf 1000 Seiten. Da in unserer postkonziliaren „Neuzeit“ selbst die Neupriester der lateinischen Amts‑, Liturgie- und Wissenschaftssprache kaum mehr mächtig sind, hat Hünermann den Originaldokumenten deutsche Übersetzungen angeheftet. Damit verdoppelte sich das ohnehin umfangreiche Werk auf etwa 1900 Seiten.
1965–1981: Generalat von P. Pedro Arrupe S.J.
Arrupe war der tonangebende Generalobere von damals, der sogar als Zweiter Ordensgründer, aber auch als Zerstörer eingeschätzt wurde.
Jesuiten weltweit
1965: 36.038
1973: 29.436
2002: 21.061
2003: 20.403
2007: 19.216
2009: 18.516
2012: 17.637
2013: 17.287
2014: 16.968
Unter seinem Generalat desertieren zahlreiche Jesuiten in die lateinamerikanische Befreiungs- und Volkstheologie, ja sogar auf die Seite des subversiven Guerillakriegs nach kubanischen Leitbildern. Laut offizieller Statistik des Ordens setzte ein anhaltender Mitgliederschwund ein, wofür neben Apostasie vor allem die Überalterung und der fehlende Nachwuchs verantwortlich sind. Dass für einen katholischen Orden aus einem agitatorischen Linkstrend wenig Anziehungskraft entströmen kann, ist im Grunde genommen auch sehr verständlich.
1973: Der unbekannte Jorge Mario Bergoglio wird mit 37 Jahren – und lediglich nach 15 jähriger Ordenszugehörigkeit – ziemlich „jung“ Pater Provinzial in seiner argentinischen Heimat. In jenen zunehmend trüben Zeiten war er ein Adept des Peronismus. Damals war Argentinien vom hohen Klerus (wie Antonio Quarracino, Raúl Francisco Primatesta) angefangen bis zum einfachen Volk durch und durch von Peróns ideologisch gemäßigter Demagogie begeistert: „Weder Yankees noch Kommunisten“ war das prophetische Losungswort des Generals Juan Domingo Perón. Vor den 70er Jahren blieb seine rechts stehende, eher nur verbal dahin deklamierende Gewerkschaftsbewegung, wie durch ein Wunder, von marxistischer Infiltration verschont. „Soziale Gerechtigkeit“ war das gefühlsmäßig verbindende, aber inhaltsleere Schlagwort zwischen der Kirche und Peróns redegewaltiger Politik.
Anfangs der 70er Jahre mischte sich den inneren Querelen des Peronismus eine kommunistisch inspirierte, vom kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro und dem internationalen Sozialismus mächtig geförderte kontinentalweite Unterwanderung bei.
An einem denkwürdigen 11. September 1973 sah sich das Militär in Chile unter dem General Augusto Pinochet – Gott und dem Vaterland verpflichtet – gezwungen, gegen die „Kubanisierung“ des Landes durch den Altsozialisten Salvador Allende mit den Waffen zu intervenieren. General Augusto Pinochet regierte bis 1990 mit eiserner Hand gegen den Kommunismus.
1974: Als im Juli dieses Jahres der mehrfach wiedergewählte, populäre General Perón starb, waren damit die letzten, schützenden Schleusen gegen die Sintflut von Linksaußen auch in Argentinien geöffnet.
1974–1975: Sogar in der 32. Generalkongregation des weltweiten Jesuitenordens vollzog sich eine radikale Kehre nach links. Bergoglio war einer der zahlreichen Teilnehmer an dieser Kongregation, allerdings ohne aufzufallen. Als überzeugter, aufrechter Peronist war er vermutlich noch fern von einer Umkehr positioniert – aber vom Linksrutsch seiner Mitbrüder sicher nicht unbeeindruckt.
Obwohl Karl Rahner in seinen jungen, vorkonziliaren Jahren ein Denzinger-Herausgeber war, äußerte er sich später oft abfällig über die sogenannten „Denzinger-Katholiken“. Seine Kehrtwendung hängt sicherlich mit dem säkularisierten „Konzilsgeist“ zusammen, der ein Jahrzehnt nach dem II. Vaticanum auch im Jesuitenorden zum Durchbruch kam.
1976: Anfangs ließ der Militärputsch in Argentinien viele Menschen aufatmen
General Jorge Rafael Videla erhob sich gegen die regierungsunfähige Präsidentenwitwe Isabel Martànez de Perón, die wie ein peinlich wirkendes „dummes Ganserl“ nicht imstande war, das von ihrem verstorbenen Gemahl (1974) geerbte Amt des Staatsoberhauptes auszuüben. Für die staatstragende Peronistische Partei war die Gefahr des kommunistischen Umsturzes durch links-peronistische Montoneros sowie durch die marxistische Volksarmee (Ejército Revolucionario del Pueblo / ERP) eine beinharte, akute Realität geworden. Diese genossen Applaus und volle Unterstützung der Sozialisten aus aller Welt.
Anfangs gab es eine natürliche und zumindest gefühlsmäßige Allianz aus Militär, rechten Gewerkschaften und Kirche für den „Proceso de Reorganización Nacional“, wie es offiziell hieß. Am Anfang flogen dem von der Presse als „korrekt, höflich und beinahe puritanisch“ beschriebenen General Videla im bürgerlichen Lager durchaus Sympathien zu. In diesem an und für sich wünschenswerten Prozess gab es aber bedauerlicherweise keine geistige Führung, auch seitens der argentinischen Kirche nicht, sondern eine mehr oder weniger willkürliche Herrschaft von brutalen Offizieren, die der Korruption auch nicht abhold waren.
1978: Hinter den Kulissen einer triumphalen Fußball-Weltmeisterschaft entfachte ein erbarmungsloser Kampf. Die Terrorakte der Subversion wurden mit militärischer Härte, aber auch mit unverhältnismäßigen Kriegsverbrechen vergolten. Videla – als Chef der Junta mit allen Vollmachten ausgestattet – war nicht in der Lage, den von seinen Kommandanten verübten „Terror gegen den Terror“ in Grenzen zu halten.
Im Gegensatz zu Chile, das unter Pinochet ein moderates „Wirtschaftswunder“ erlebte, war in Argentinien die Abwehr des Kommunismus von einer wirtschaftlichen Dauerkrise überschattet. In Chile wurde die Führung in Banken und Schaltstellen der Wirtschaft von einer jungen, kompetenten Generation der sogenannten „Chikago Boys“ übernommen, die ihre Studien an den päpstlichen Universitäten des Landes absolviert und an der Universität von Chikago bei Friedrich August von Hayek und Milton Friedman promoviert hatten, währenddessen José Martànez de Hoz, der Wirtschaftsminister Videlas, ein unprofessioneller Dilettant war. In Argentinien fungierte über 30 Jahre lang die astronomische Inflation – in den 70er und 80er Jahren sogar weit über 1000 Prozent jährlich – als Ersatz für die fehlenden Staatseinnahmen, was den wirtschaftlichen Niedergang des Landes definitiv besiegelte. Die Strukturen der Produktivität sind langfristig bis heute ruiniert.
1978: Wahl von Papst Johannes Paul II.
1979: Der unbeliebte, umstrittene, autoritäre Pater Provinzial Bergoglio wurde von seinen Ordensbrüdern abgelöst. Er verschwand aus der Öffentlichkeit und tauchte in die Anonymität einer erstaunlich langen Zeitspanne (1979–1992) unter. Was ist in dieser Zeit geschehen? Nach der Darstellung von Stefan Kiechle, dem derzeitigen Pater Provinzial der Deutschen Provinz des Jesuitenordens (cf. Grenzen überschreiten, Echter Verlag, Würzburg 2015): „Gott hat ihn verändert…“. Oder hat ihn der Orden von der rechten auf die linke Seite umgepolt?
1980: Am 6. Januar wurde der am 29. Dezember des Vorjahres zum Erzbischof von Mailand ernannte Jesuit Carlo Maria Martini geweiht und inthronisiert.
1981–1983: Papst Johannes Paul II. ordnete eine kommissarische Verwaltung des gesamten Jesuitenordens an, womit Arrupe und ein von ihm bereits designierter Nachfolger schließlich und endlich entmachtet wurden. Aber der rebellische Orden versteckte sich alsdann schweigsam bis halblaut im kirchlichen „Untergrund“, in der „Sozialarbeit“, an „Universitäten in Übersee“ wie in Argentinien, Zentralamerika und Japan, weit weg vom „bösen“ Vatikan.
Die päpstliche Maßregelung von Arrupe war ein leichtes und gerechtes Verfahren. Nachdem er einen schweren Schlaganfall und eine halbseitige Lähmung erlitt, war er noch 10 Jahre lang bis zum Lebensende (1981–1991) ohnehin regierungsunfähig.
1983: Mailands Erzbischof Martini wird vom Papst in das Kardinalskollegium aufgenommen. Setzte Johannes Paul damit eine versöhnliche Geste oder ein Zeichen der Schwäche dem Orden gegenüber? Alsdann scharte sich die progressive, intellektuelle 68er-Schickeria vorzugsweise in der Umgebung des neuen Jesuitenkardinals. Dieser polterte als „Ante-Papst“ in der breiten Öffentlichkeit und wartete sprungbereit auf das nächste Konklave. Johannes Paul II regierte jedoch „zu lang“ und Martini wurde „zu krank“, sodass der Heilige Geist ihn doch nie ernsthaft für die Papstwürde auserkoren hat.
1983: In Argentinien trat nach dem verlorenen Falklandkrieg (1982) die letzte Militärjunta zurück. Es war der Beginn der unrühmlichen Regierungszeit des demokratisch gewählten Raúl Alfonsàn vom sozialistischen Flügel der sogenannten „Radikalen Partei“. Nach einem Währungs- und reinem Namenswechsel von 1000 „Peso Argentino“ zu einem neuen „Austral“ trieb der neue Wirtschaftsminister der sozialdemokratischen Regierung Juan Vital Sorrouille die übliche Inflation wieder bis auf die absolute Spitze von 30 Prozent pro Monat. Sobald dieser akkumulierte Grenzwert ((1+0,30)^12–1)*100 = 2229,8 % im Jahresschnitt erreicht war, lösten sich alle Märkte im Chaos auf – und die Gesellschaft versetzte sich in den Reizzustand der Rebellion.
1986: Zwecks Dissertation, angeblich über den Religionsphilosophen und Dogmatiker Romano Guardini (1885–1968), tauchte der bereits fünfzigjährige Bergoglio kurz auf, als er sich auf den Weg nach Frankfurt in die Jesuitenhochschule begab, um sie unverrichteter Dinge nach einigen Wochen wieder zu verlassen. Wahrscheinlich hatte er eingesehen, dass diese Aufgabe für ihn einige Nummern zu groß war. Eine Dissertation ist Voraussetzung für eine akademische Laufbahn und die Ernennung zum Bischof.
1990: Auch in Chile wurde die Militärregierung durch friedliche Wahlen zurückgedrängt. In Argentinien unter dem triumphal gewählten Präsidenten Carlos Saúl Menem, einem Dissidenten aus dem klassischen Peronismus, und seinem Minister Domingo Cavallo kam es zum abrupten Ende der Hyperinflation dank einer genial ausgedachten Peso-Dollar-Parität 1:1. Diese wurde nicht durch die darniederliegende Wirtschaftskraft des Landes ermöglicht, sondern durch die Privatisierung der maroden Staatsbetriebe finanziert. Die neuen, kräftigen Investoren kamen aus dem Ausland, vor allem aus Spanien.
Eine weitergehende Analyse der Ursachen dafür, warum auch das Jahrzehnt der 90er Jahre schief verlief, würde zeigen, dass ab 1995 nach dem Abflauen des wirtschaftstötenden Inflationsfiebers eine vorsichtig ausbalancierte Abwertung nötig gewesen wäre. Die Einkünfte aus der Privatisierungswelle waren bald verflossen und für die weitere Erhaltung der Peso-Dollar-Parität sprang die Auslandsverschuldung ein – so wie bei uns in Griechenland. In einem komplexen wirtschafts‑, innen- und weltpolitischen Umfeld wurden die Banken und die Regierung Menem durch den Internationalen Währungsfonds „gerettet…“
Jorge Mario Bergoglios rapider Aufstieg
1992: Bergoglio wurde urplötzlich Weihbischof von Buenos Aires. Sobald der nach wie vor unbekannte, – sagen wir mal so – erfolglose Jesuitenprovinzial Jorge Mario Bergoglio in das Erzbischöfliche Palais von Buenos Aires gehievt worden war, gelangte er sehr rapide aufwärts. Ausgerechnet als fünf wirtschaftlich schwungvolle bis vielversprechende Jahre (1900–1995) ins Land einkehrten, kehrte er seine geharnischten Hassgefühle gegen die „neoliberale“ Marktwirtschaft hervor. Er schloss sich immer lauter dem progressivsten, mehr Illusionen als realen Erfolg versprechenden Hauptstrom deren an, die stets an der jüngsten Vergangenheit „basteln“, aber für den Aufbau der Gegenwart und Zukunft bar jeder brauchbaren Idee herumstehen.
Ob Bergoglio insgeheim tüchtiger geworden war oder geschoben wurde, bleibt ein Rätsel seiner ungewöhnlichen Karriere. Jedenfalls wurde er erst im nachhinein ein rigoroser Kritiker des Gewesenen und ein inkompetenter Besserwisser in wirtschaftlichen Fachfragen. Denn zur historisch rechten Zeit, am historisch rechten Ort verlautbarte er kein lautes Wort gegen die Misswirtschaft der Militärdiktatur. Er hat sich mit ideologischen Äußerungen lange zurückgehalten, sich wenig kompromittiert, und war ein treuer Diener für seinen betagten Chef Quarracino, der ganz und gar im „Justicialismo“ und damit in der Vergangenheit engagiert war. Justicialismo ist ein argentinisches Synonym für den rechten Peronismus.
Bezüglich einer bohrenden Rätselfrage kann ich nur wiederholen, dass in Bergoglios Curriculum zwischen seiner Abwahl als „unbekannter, junger, erfolgloser Pater Provinzial“ (1979) und seiner urplötzlichen, kometenhaftigen Erscheinung als „Weihbischof auf sicherem Posten“ (1992) eine gähnende Lücke besteht.
In Buenos Aires Weihbischof zu sein, nämlich in der Hauptstadt und somit in der wichtigsten Erzdiözese des Landes, war der Königsweg, der nach innerkirchlichem „Brauch und Sitte“ unweigerlich zur Kardinalswürde und zu einem „möglichen“ Thronanwärter auf das Papsttum führen musste. Als sich der unscheinbare Bergoglio in Frankfurt vergeblich um ein Doktorat bemühte, waren vermutlich seine Ordensoberen auf ihn aufmerksam geworden. Meine Arbeitshypothese besagt, dass es dem umtriebigen Jesuitenkardinal Carlo Maria Martini und dem oppositionellen, „progressistisch“ eingestellten gesamten Orden sicherlich nicht schwer gefallen war, in Bergoglio einen idealen Spitzenkandidat für die Palastrevolution zu entdecken.
1997: Also haben sie ihn als künftigen Koadjutor mit Nachfolgerecht auf das Amt des Erzbischofs von Buenos Aires aufgebaut. Dem alternden, ahnungslosen Quarracino verursachte Bergoglio ganz bestimmt kein Unbehagen, da beiden der gute Ruf von „aufrechten, rechten“ Peronisten zugeschrieben war.
1998: Nach dem Ableben von Erzbischof Quarracino wurde Bergoglio in der Tat automatisch sein Nachfolger als Erzbischof und Primas von Argentinien.
2001: Kurz darauf wurde er eo ipso auch Kardinal.
Als Zwischenbilanz kann gesagt werden, dass ab 1990 die politische Lage in Argentinien ganz und gar nicht „schwierig, chaotisch oder undurchsichtig“ war. Im Gegenteil die soziale Stimmung im Lande war sehr vielversprechend, da nach der katastrophal versagenden Regierung des Sozialdemokraten Raúl Alfonsàn (1983–1989) in der Person von Carlos S. Menem ein „waschechter“ Peronist an die Reihe kam, der während der Militärregierung sogar zeitweilig eingesperrt war. Er verstand vom Wirtschaften zwar gar nichts, aber er erwählte einen gescheiten, energischen Wirtschaftsminister. Nach zwei Jahren erfolgreicher Wirtschaftspolitik (1990–1992) entpuppte sich Menem als Dissident aus den „klassischen“ Klischees des altväterlichen Peronismus, was für Erzbischof Quarracino und seinen Weihbischof Bergoglio als ein „neoliberaler“ Unfug und Verrat vorkommen musste. Präsident Menem hatte den längeren Atem und wurde 1995 triumphal wiedergewählt, es ging aber bis Ende des Jahrzehnts bergab mit ihm, da er viele Fehler beging und er verlor die Wahlen gegen Fernando de la Rúa von der oppositionellen „Radikalen Partei“, der nur vorübergehend vom 10. Dezember 1999 bis zum 21. Dezember 2001 Präsident von Argentinien war. Er wurde von den „hemdlosen“ Peronisten (d. h. von der Plebs der Vorstädte) in der vorweihnachtlichen Hitze gestürzt. Buenos Aires war in Flammen, die Supermärkte wurden geplündert. Der ehemalige Vizepräsident von Carlos S. Menem und aktuell regierender Landeshauptmann von Buenos Aires, Eduardo Duhalde, war der anführende Caudillo.
2002: Im totalen Chaos gab es in Argentinien in der ersten Januar-Woche zu viele Präsidenten nacheinander: Ramón Puerta, Adolfo Rodràguez Saá, Eduardo Camaño… Schließlich riss Eduardo Duhalde die Mehrheit des Kongresses hinter sich, und als starker Mann der Stunde übergab er die Macht an Néstor Kirchner (2002–2007). Kardinal Bergoglio konnte sich nach dem Rummel ungeniert als Verbündeter des Kirchnerismus entfalten.
2005: Wahl von Papst Benedikt XVI.
Unter dem polnischen „Philosophenpapst“ Karol Wojtyla war Joseph Kardinal Ratzinger der standhafte Präfekt der Römischen Kongregation für die Glaubenslehre. In seiner präzisen Erklärung „Dominus Iesus“ (2000) bezog er sich 17 Mal ausdrücklich auf den Denzinger. Als Nachfolger ist er selber ein begnadeter „Theologenpapst“ geworden, der nach gezielten Konspirationen und mangelnder Loyalität seitens der Martini-Partei und der sogenannten „Mafia“ von Sankt Gallen (Godfried Danneels, Walter Kasper u. a. m.) das Petrusamt im Alter von 86 Jahren verlassen hat. Die Etikettierung „Mafia“ ist in diesem Kontext kein Schimpfwort von dritter Seite, da es von Kardinal Danneels selber mit „Galgenhumor“ ins Gespräch gebracht worden ist.
Allem Anschein nach war es in den 27 Regierungsjahren von Johannes Paul II. der folgenschwerste Fauxpas, Bergoglio die Kardinalswürde zu verleihen. Dieser Kardinalshut zog also ungeahnte Konsequenzen nach sich, da sein Amtsinhaber als Thronanwärter aus dem Konklave 2005 zwar mit einem leeren Korb, aus dem Konklave 2013 jedoch als Sieger hervorging. Bergoglio ist seitdem unermüdlich dabei, die von Karl Rahner angezettelte, von Pedro Arrupe, dem sogenannten „Schwarzen Papst“ angeführte und von Carlo Maria Martini und Godfried Danneels patronisierte Palastrevolution rücksichtslos gegen die Tradition durchzuziehen. Der Staatsstreich im Vatikan war offenbar an den regierenden Päpsten Johannes Paul und Benedikt vorbei von langer Hand geplant gewesen.
Bergoglio hat sich erst langsam – nicht bevor er die Kardinalswürde erhielt – vollständig „geoutet“ und blieb für eine lange Zeit ein unbeschriebenes (oder nur ein wenig auffälliges) Blatt im Hintergrund. Erst gegen Benedikt bezog er eine unverbrämte, feindliche Stellung. Seine Beförderung dürfte eine undurchsichtige Heimzahlung gewesen sein, die systematisch von seinem Orden aufgebaut wurde, der bis heute nicht verwinden kann, dass Arrupe abgesetzt und die marxistisch-linkslastige „Theologie der Befreiung“ von den beiden Päpsten Johannes Paul und Benedikt abgekanzelt worden war.
2006: Benedikts Regensburger Vorlesung wurde von Bergoglio brüsk und demonstrativ vor aller Welt abgelehnt. Um die vatikanische Befremdung darüber zu glätten und den frommen Schein zu wahren, entließ er Guillermo Marcó, seinen damaligen Pressesprecher als Sündenbock, der heute jedoch im „Video vom Papst 2016“ einer der Darsteller ist.
Aber ein Jesuitenkardinal und Erzbischof wie Martini oder Bergoglio – mit einem militanten Orden hinter sich – galten praktisch als pragmatisierte Beamte auf höchster Ebene, die beinahe so unabsetzbar, unversetzbar und unangreifbar waren wie der Papst selber. Einmal so hoch angekommen, konnte also Bergoglio freihändig obstruieren, zunächst einmal in seiner Heimat als Verbündeter des linkslinken Kirchner-Regimes.
2007–2015: Nach dem frühen Herztod Néstor Kirchners kam seine Ehefrau ins Präsidentenamt. Das „Präsidenten-Ehepaar“ Kirchner gehörte bekanntlich in seinen Studentenjahren zur revolutionären Jugend, als Bergoglio noch ein „provinzieller“ Pater Provinzial war.
2013: Bergoglios Wahl zum Papst
Franziskus hat mit seinen Säuberungen bereits mehrmals vorexerziert, dass ein unbotmäßiger (weil traditionsverbundener) Kurienkardinal mit einem Federstrich aus seinem Amt entlassen werden kann. Einem ebensolchen Einzelgänger im Bischofsamt kann abermals mit leichtfertiger Hand eine „Apostolische Visitation“ mit vorzeitigem Ruhestand angehängt werden. Dafür lieferte der unbarmherzige Franziskus auch schon manche Beispiele.
2016: Im unsäglichen „Video vom Papst“ (Gebetsmeinungen Januar 2016) über die vier synkretistisch präsentierten Weltreligionen steht jetzt der ganze Unfug von Nostra aetate schwarz auf weiß fest. Papst Franziskus spricht höchstpersönlich als Conferencier und lässt den Priester Guillermo Marcó, seinen ehemaligen Pressesprecher aus Buenos Aires, als Statisten in diesem interreligiösen Indifferentismus auftreten. Das theatralische Machwerk ist ein kitschiger Schwachsinn gegen alle Glaubensbekenntnisse und Definitionen der katholischen „Denzinger Tradition“. Die frei erfundenen Phantasieprodukte von vier komplementär ineinander verzahnten Religionen täuschen eine Versöhnung von Differenzen vor, wo in der Tat fundamentale Abgründe bestehen.
Der theologische „Dialog“
Ein theologisches Gespräch („Dialog“) hätte Sinn und sachlich klärende Aussagekraft nur dann, wenn die Darsteller aus Judentum, Islam und Buddhismus nicht anonyme Schauspieler in einem Aufnahmestudio oder solitäre Einzelgänger auf eigene Faust wären, sondern prominente Anführer mit Namen und Angabe ihrer näheren Stellung und Herkunft aus einer kohärenten Gemeinschaft benannt wären. Gerade diese Glaubensgemeinschaften bestehen aber außerhalb des Rest-Katholizismus und der russischen Orthodoxie nirgendwo mehr. Die Säkularisierung zehrt überall an der Substanz.
Im Prolog des Evangeliums nach Johannes steht die exklusive Distinktion:
„Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden, denen nämlich, die an seinen Namen glauben…“ (1,12)
Mit Franziskus feiern jedoch der Relativismus und der Synkretismus einen bislang ungekannten Höhenflug:
„Viele denken anders, fühlen anders, sie suchen und finden Gott auf unterschiedliche Weise. In dieser Vielfalt, in dieser Auffächerung der Religionen [= en el abanico / also in der Form eines eng verflochtenen, egalitären Fächers, damit sagt er im spanischen Originalton unverhohlen die Unwahrheit] gibt es eine einzige [??!] Gewissheit, an der wir für alle festhalten: Wir sind alle Kinder Gottes.“
Somit muss sich dieser Papst kategorisch auf seinen Kopf zusagen lassen, dass er eine schwere, offensichtliche Häresie gegen das Johannes-Evangelium verbreitet.
Mit dieser Fehleinschätzung haben sich die Protestanten längstens, und aber auch das Vaticanum II in den letzten 50 Jahren völlig überflüssig gemacht. Wenn man Gott außerhalb der Kirche ebenso gut in einem „Abanico“ (Fächer) suchen und finden könnte – dann hätte die Kirche selber abgedankt und wäre entbehrlich geworden. Joseph Kardinal Ratzinger, aber auch Erzbischof Marcel Lefebvre haben recht behalten:
„Mit dem Kommen Jesu Christi, des Retters, hat Gott die Kirche für das Heil aller Menschen eingesetzt. Diese Glaubenswahrheit nimmt nichts von der Tatsache weg, dass die Kirche die Religionen der Welt mit aufrichtiger Ehrfurcht betrachtet, schließt aber zugleich radikal jene Mentalität des Indifferentismus aus, die durchdrungen ist von einem religiösen Relativismus, der zur Annahme führt, dass eine Religion [bzw. jede beliebige Konfession oder jede primitive Kultur] gleich viel gilt wie die andere.“
(Dominus Iesus. Erklärung der Römischen Glaubenskongregation vom 6. VIII. 2000. § 22)
Tief sitzende Zerrissenheit zwischen „Treue und Untreue“
Die ständig wiederkehrenden Refrains der historischen „Schuldbekenntnisse“, die stereotype „Bewältigung“ der Vergangenheit und die eigene „Nestbeschmutzung“ im interreligiösen, interkonfessionellen und internationalen Dialog erklingen immer wieder einseitig von katholischer (oder deutscher Seite) aus. Ich habe noch keinen indigenen Prediger gehört, der seine Vorfahren als Kannibalen bedauerte, keinen protestantischen Pastor, der über Luthers Antisemitismus ein Wort verlöre… Auch gab es noch keinen amerikanischen Präsidenten, der in Hiroshima und Nagasaki Kränze niederlegte. Bislang hat kein einziger Muselman eingestanden, was sie einst in Iberien, in Byzanz oder in Ungarn von Mohács über Budavár bis an die Mauern vom Türkenschanzpark in Wien angerichtet hatten.
Es ist zu bedauern, wenn unser Papst als führende Amtsperson anstelle der Glaubenswahrheiten uns Illusionen vorspiegelt, unerfüllbare Forderungen stellt, Wetter- und Klimaprognosen formuliert, grundlose Schuldgefühle hochschaukelt und unsere eigene Abwehrkraft einschläfert: Seid umschlungen Millionen – während im Nahen Osten die Christen ausgerottet und im Abendland überflutet werden. Gott möge auch den Naiven und Einfältigen seine Gnade walten lassen, wenn sie wenigstens guten Willens sind. Der Weg, der in die Hölle führt, ist allerdings mit guten Vorsätzen gepflastert.
Die immer tiefer sitzende Zerrissenheit zwischen „Treue und Untreue“ zur überlieferten Lehre schwillt seitdem weiter. Der Widerstand wächst. Der Konflikt ist noch nicht ausgefochten und wirkt auf die Kämpfer der Tradition wie erfrischend. Mit seiner Hermeneutik der geistigen Kontinuität vermachte uns Ratzinger ein Erbe, das vom argentinischen „Soziologenpapst“ nicht sogleich, leicht und komplett desavouiert werden kann.
In Ratzingers Nachlassenschaft findet sich ein ganzes Arsenal für die Verteidigung der Glaubenswahrheiten. Franziskus liebt dagegen keine Präzisionssprache und palavert nur in seiner spanisch-italienischen Muttersprache (da er anscheinend keine andere beherrscht) über sekundäre Themen, die dem Massengeschmack entgegenkommen. Dementsprechend ist er lediglich ein Repetent alter Gemeinplätze aus der Wirtschaft, der Tagespolitik, der Klimaänderung und aus den pastoralen Irrtümern des II. Vaticanums. Er will ein Macher, kein Denker, ein Praktiker, kein Theoretiker sein. Seinen nebulösen Bildungsweg hat er ohne Dissertation abgeschlossen, was im durch und durch akademisch trainierten Jesuitenorden ein seltenes Manko darstellt.
Triviales Volksempfinden der Jakobinerphilosophie
Franziskus verlangt von uns einerseits an die Peripherien des Geistes und der Zivilisation auszuwandern und dem trivialen Volksempfinden der Jakobinerphilosophie entgegenzukommen. Dementsprechend fordert er, der laufenden Völkerwanderung nach Europa bedingungslos Platz zu machen: „Nehmt Gute und Schlechte gleichermaßen auf!“ Die Habe- und Taugenichtse sollen uns Mores lehren – und nicht wir ihnen.
Der allgemeinen Nivellierung nach unten ist entschieden entgegenzuhalten, dass uns die Befreiungs- und Volkstheologie keine neue Offenbarung bescheren kann. Die Option der lateinamerikanischen Kirche für die Armen hat schwerwiegende Konsequenzen wie Bildungsdefizit, mangelnde Initiative und fehlendes Verantwortungsbewusstsein, die in der Dritten Welt zu einem anhaltenden Pauperismus führen müssen.
Die Ideologen der „Liberación“ und Angela Merkel scheinen dem gleichen Irrtum erlegen zu sein: Als ob es unsere monokausale Pflicht wäre, für alle Misswirtschaft der Weltgeschichte die direkte Verantwortung zu übernehmen und nicht nur unserer „nächsten Umgebung“ und unserem eigentlichen Verantwortungsbereich, sondern auch den Abermillionen „Übernächsten“ gegenüber Schuldgefühle zu hegen, die in zahlreichen Aberglauben, Sitten und Bräuchen, Irrlehren und offenbar falschen Religionen unbelehrbar verstockt sind. Wer auf Buddha vertraut – na, dann rechne er auch mit den wirtschaftlichen Konsequenzen dafür. Wer wider besseres (und mögliches) Wissen seine Einsichten und seine falschen Glaubenssätze nicht laufend überprüft, dem kann schwerlich geholfen werden. Was der Dritten Welt fehlt, ist die Option für eine breite Bildungsgesellschaft und die Formung einer ethisch gesinnten Elite. Ohne elitäre Führungspersönlichkeiten sind die Massen wie verloren.
Selbstverständlich müssten die Armen und Verfolgten vor allem zu Selbsthilfe – für sich persönlich und für ihre Heimat notfalls auch mit der Waffe in der Hand – angehalten werden. Widrigenfalls haben sie die Folgen ihrer selbstauferlegten Misswirtschaft und Unfreiheit zu ertragen. Es gibt freilich auch viel schuldloses Unglück, aber noch mehr selbstverschuldete Unmündigkeit und Unmut unter ihnen. Es gibt kein Liebes-Gebot für eine parasitäre Lebensweise:
„Wer nicht arbeiten [d. h. keine Selbsthilfe leisten] will, soll auch nicht essen! Wir haben nämlich gehört, dass einige unter euch einen faulen Lebenswandel führen, nichts arbeiten, sondern sich unnütz machen. Denen, die es angeht, gebieten und befehlen wir im Herrn Jesus Christus, dass sie… ihr eigen Brot essen“ (2 Thessalonicher 3,10–12).
Niemand verfügt über grenzenlose Vorräte an Gütern, Diensten und Rechten. Die „kapazitätsorientierte“ Obergrenze für die Umverteilung der Errungenschaften der Zivilisation ist eine unelastische Barriere, jenseits deren eine totale Demoralisierung bei den ausgebeuteten Gebern, aber auch bei den über Gebühr verwöhnten Nehmern eintritt. Gegen eine Betonwand sollte man nicht mit dem Kopf anrennen. Selbst ein reicher Finanzminister wie Wolfgang Schäuble muss es einsehen, dass seine Futtersäcke keine selbstvermehrend regenerierbare Füllhörner sind, die für Glück und Taschengeld, Fruchtbarkeit und Gratisessen der auf uns lauernden Migranten aus aller Welt offenstehen.
Ultra posse nemo tenetur
Freilich, das Nötige und Mögliche muss getan werden, wohltätig und freigebig, jedoch nicht verschwenderisch und nicht zuletzt auch militärisch, wo eine Intervention unerlässlich wird. Und das Unabänderliche – was wir entgegen Merkels naivem Optimismus nicht schaffen können – müssen auch die „Gutmenschen“ mit Gelassenheit ertragen. In der Wirtschaft gibt es keine unbezahlten Rechnungen, die Frage ist lediglich, wem der Schwarze Peter zugeschoben wird.
Ultra posse nemo tenetur: Über sein Können hinaus ist niemand verpflichtet, eine Leistung zu erbringen. Es ist untragbar und unmoralisch uns zuzumuten, dass wir ein paar Millionen kulturfremde Migranten auszuhalten hätten. Unlängst hat Andreas Unterberger in seinem Tagebuch (cf. „Heiße Luft…“ am 21. Januar 2016) dieses uralte Prinzip in Erinnerung gerufen, das selbstverständlich sowohl bei objektiver Unmöglichkeit, als auch bei subjektivem Unvermögen gilt. Fraglich wäre es nur, falls es auf Heuchelei gründen sollte. Eine Rechtfertigung aus Pflichtenkollision ist also durchaus auch für uns, angeblich wohlhabende Europäer nicht unzulässig. Verdientermaßen haben wir unseren krisengefährdeten, relativen Reichtum in der Regel hart erarbeiten und nach einem Weltkrieg Generationen hindurch praktisch aus dem Nichts ansparen müssen, während die Ideologen der Dritten Welt auf die gebratenen Tauben warten. Derselbe Grundsatz gilt auch im Verwaltungsrecht für die Frage, ob sich der Staat wie, wann, wo, womit und wieweit karitativ einsetzen kann, wenn dafür weder Mittel, Kontrollen noch Kompetenzen vorhanden sind. Die moralischen Pflichten sind also durch das Machbare begrenzt. Allerdings, wer es unterlässt sein kleines Wissen und breites Gewissen stets auf Vordermann zu bringen, begeht eine schwere Fahrlässigkeit.
Grenzgebiet, wo Fahrlässigkeit in der Politik und Irrtumsanfälligkeit der Kirche aufeinandertreffen
Und nun stoßen unsere Überlegungen schließlich in das Grenzgebiet vor, wo die Fahrlässigkeit in der Politik und die Irrtumsanfälligkeit der Kirche selbst aufeinandertreffen. Für Laizisten ist das freilich keine Sorge, denn sie glauben, dass minderwertige Ideologien aus dem dunklen XX. Jahrhundert wie die demokratische „Diktatur der Massen“, ein ethisch frei schwebender, unfundierter „Liberalismus“ oder der internationale und nationale „Sozialismus“ eine zivilisierte Hochkultur hervorbringen können. Selbstverständlich jeder Religion und jedem Religionsersatz entspricht eine typisch geprägte Kulturverfassung, von den primitiven Indigenen angefangen bis zur militanten Unkultur der Französischen, Bolschewistischen oder Sexuellen Revolution.
Die Irrtumsfreiheit des kirchlichen Lehramtes ist auf die Bekenntnisse und Definitionen beschränkt, die uns in Angelegenheiten des Glaubens und der Sitten üblicherweise aus dem Denzinger bekannt sind. Für pastorale und kulturell nachwirkende Entscheidungen und Richtwerte gibt es freilich Erfahrungen, Überlieferungen und weise Vordenker, aber keine unfehlbare Haftung der Autoritäten, egal ob sie Priester, Staatsmänner oder Professoren sind. Hoch oben im delikatesten Amt aller Ämter gibt es also keinen Papst und keine Kirchenlehrer frei von Irrtümern in den zeitlichen Dingen, wenn auch die Kirche Jahrhunderte hindurch eine überaus erfolgreiche Mater et Magistra für die abendländische Zivilisation war. Wer das leugnet ist entweder ein Ideologe oder ein Ungebildeter, der dringend auf eine historische Nachschulung angewiesen ist.
Deshalb brauchen wir nicht am Glauben zu verzweifeln und auch nicht am nötigen Gehorsam dem Lehramt gegenüber zu rütteln, wenn wir aufgrund einer 50-jährigen soliden Erfahrung respektvoll fragen, ob das Aggiornamento des Konzilspapstes Johannes XXIII. vielleicht doch ein Fehlschlag war, der für die abendländische Zivilisation bis heute katastrophale Folgen gezeitigt hat.
Folge der Unvernunft sind bis heute anhaltende interreligiöse und interkonfessionelle Zumutungen
Das Vaticanum II war von seinem Urheber als „pastorales“ Konzil vorgesehen, das nicht vorhatte irgendwelche Definitionen zu erlassen. Es sollte am Ton und an der Wellenlänge gefeilscht werden, um das Alte im neuen, saloppen Gewand für die Blue-Jean-Generation verständlicher zu machen. Nur dabei ist es freilich nicht geblieben und die Väter verfassten auch völlig richtige dogmatische Konstitutionen über die fortwährende Subsistenz des „Depositum fidei“ in der Einen, Katholischen, Apostolischen Kirche. Die verfassungsrechtlichen, traditionskonformen Aussagen über das Selbstverständnis des Katholizismus können natürlich kein Gegenstand der Kritik sein. Kurz und gut: Für die pastoralen und kulturellen, vor allem aber für die politischen Vorhaben, da diese variabel sind, gibt es jedoch keine sicheren Depots und diese können rundweg richtig oder verfehlt sein. Zweifellos gehören in dieses Genre die allererste Konstitution über die leichtfertige Zertrümmerung der heiligen Liturgie sowie die zum Schluss folgenden Erklärungen Nostra aetate und Dignitatis humanae über den religiösen Liberalismus, die nach den überlang dahinziehenden Konzilsberatungen am Ende des dritten Jahres mit großer Eile und ohne Tiefe durchgepeitscht wurden.
Direkte Folge dieser Unvernunft sind die bis heute anhaltenden interreligiösen und interkonfessionellen Zumutungen, die sogar in den unrühmlichen Assisi-Treffen des nicht unweisen und nicht ungeschickten polnischen Papstes kulminierten. Benedikt zog zwar in seinem Pontifikat alle Notbremsen, es war jedoch bereits zu spät. In Assisi 3 von 2011 war die Verwilderung der kirchlichen Disziplin bereits so weit fortgeschritten, dass der Papst bald darauf inmitten einer allgemeinen Einschüchterung sich gezwungen sah, mutlos zu resignieren.
„Allertreueste Opposition“: legitim, tapfer, unablässig für die objektive Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten
Dennoch scheint es völlig absurd und ausgeschlossen zu sein, für die postkonziliaren Päpste – all ihrer Irrtumsanfälligkeit zum Trotz, die ihnen in den nicht-unfehlbaren Grauzonen der Regierungstätigkeit eigen ist – eine Sedisvakanz-Hypothese zu erwägen. Das wäre selbst dann unmöglich, wenn „unser Franziskus“ auf die Dauer versagen und noch lange leben sollte. Eine papstlose Kirche ist schlichtweg unvorstellbar. Als „Allertreueste Opposition“ seiner Majestät – wie einst die alten Whigs in England genannt wurden – bekennen wir uns in den dogmatisch undefinierbaren Belangen eher zu einem fehlbaren Papsttum und beten in stürmischen Zeiten für seine Erleuchtung, anstatt an einen endgültigen Schiffbruch zu glauben. Daran zu poltern, warum und wie lange Gott die Zustände eines unfähigen oder gar abwegigen Papstes dulden möge, steht uns so wenig zu, wie Gott dem Propheten Jonas kein Recht für seine eschatologischen Reklamationen zubilligte (Jonas 4,9).
Wer es besser weiß, was die objektive Wahrheit ist, und es sich nicht bloß einbildet oder nur vortäuscht, der muss legitim und demütig, tapfer und unablässig dafür eintreten. Anstelle der ontologischen Wahrheit erkennen wir zwar nur „Objekte“, die durchaus empirisch und wissenschaftlich, intuitiv und traditionell, oder sonst, wie in einem Kunstwerk, durchaus nicht subjektiv beliebig, sondern höchst gesichert sein können, aber nach dem hl. Paulus sehen wir immer nur „durch einen Spiegel rätselhaft… und stückweise“ (1. Korintherbrief 13,9–12). Das ist zwar ein schmerzhaftes Vorgehen und verlangt eine beständige, strenge Revisionsbereitschaft gegen sich selbst, die für die ganze Kirche und die ganze Zivilisation vorteilhaft wäre, um aus den falschen Erwartungen der liberalen Katholiken endlich einmal munter zu werden. Einen absoluten „Punkt“ vermögen wir nicht wahrzunehmen, denn was wir für eine punktgenaue Definition halten, stellt immer nur einen kleinen „Fleck“ dar, der sich mit mehr oder minder unscharfen Abweichungen vor uns als „Vorstellung“ präsentiert. Dieser unsichtbare Punkt heißt im Spanischen „Das Weiße“ (El Blanco) einer Zielscheibe, das beharrlich anzuzielen ist, aber in diesem Leben weder völlig zu sehen noch völlig zu übersehen ist. Manche haben allerdings ein besseres Sehvermögen und eine höhere Zielgenauigkeit.
Wir können zusammen mit dem kleingläubigen Jonas keine Fahrkarte für eine Urlaubsreise ans Ende der Welt nach Tarschisch lösen, wenn Gottes Marschbefehl Richtung Ninive bestimmt worden ist (Jonas 1:3). Zorn und Strafen sind allein Gott und seiner Gerechtigkeit vorbehalten, der kein „barmherziger, seniler“ Opa ist. Wann Er uns einen wohlverdienten Fisch bestellen will, um uns samt all unseren Ungeheuerlichkeiten zu verschlingen, dafür brauchen wir Ihm keine Ratschläge zu erteilen.
*Der Autor war über 20 Jahre lang o. Universitätsprofessor für Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre in Argentinien und Leiter eines „Seminario de Aplicación Interdisciplinaria“. Die Zwischentitel wurden von der Redaktion eingefügt.
Bilder: Kantod.com/lanacion.com/jesuitas.org/MiL (Screenshots)
Ein guter Text. Dennoch sind seine Bestandteile:
1. Denzinger
2. Geschichte Argentiniens
3. Geschichte der Jesuiten
4. Biographie Bergoglios
5. Nachkonziliare Situation
6. Sedisvakanz-Hypothese
zu wenig miteindander verwoben und man merkt, dass der Schwerpunkt des Autors im Wirtschaftlich-Politischen liegt. Aber jeder hat ja seine Schwerpunkte.
Was geschah mit Bergoglio zwischen 1979 und 1992? Er scheint wahrscheinlich der richtigen Loge oder einer anderen Geheimsgesellschaft beigetreten zu sein, wenn es nicht schon früher stattfand, und wurde sukzessiv hochgehoben. Wenn wirklich nichts näheres darüber weiß, so scheint es sehr geheimt gewesen zu sein.
Leider spricht sehr viel für den Austausch zwischen den Geheimgesellschaften und den Teilen des Jesuitenordens, es ist ein Prozess, der wohl zu seiner ersten Auflösung geführt hat. Es wurde auf katholisches.info schon darüber andeutend geschrieben.
Dass in diesen Geheimsgesellschaften Okkultismus und verschiedene Rituale praktiziert werden, welche den Restglauben aushebeln und den Übergang „auf die dunkle Seite der Macht“, um es mit „Krieg der Sterne“ zu sagen, ermöglichen, so ist der spirituell-intelektuelle Zustand unseres Papstes verständlich. Dieses zerstörende Pontifikat wurde wirklich lange vorbereitet und man suchte sich einen willfährigen, mit keinen besonderen Gaben ausgestatteten Mann – Bergoglio – dafür aus, den man sukzessiv hochhieven und ausbauen konnte. Man muss immer das Geistliche hinter dem Politischen sehen.
Daher also die Abscheu Bergoglios vom Heiligen und seine Affinität zum esoterisch-gnostischen und der Einheitsreligion. So ist es leider.
Wenn das so ist, wie es der Autor sieht, dann kann man nur von einem Hochverrat gegen Papst Benedikt XVI. sprechen. Ich weiß nicht, inwieweit sich die Politiker und Kirchenfürsten in der Lage sehen, einzusehen, daß im Vatikan ein unrechtmäßiger (illegitimer) Papst regiert, der sich in dieses Amt hat putschen lassen, indem etliche Kardinäle Papst Benedikt XVI in catilinarisacher Weise untreu geworden sind und dann in persona Martini den Rücktritt nahegelegt haben. Sobald man die staatspolitischen Aspekte betrachtet, welche das Papstamt impliziert, dann sind alle Regierungen, die diesen Putsch als legitim betrachten als Mitverschwörer im Sinne des Catilinarismus anzusehen. Im Falle der Elfenbeinküste steht deshalb ein Politiker vor dem Internationalen Strafgerichtshof und wird sein Urteil erwarten müssen. Warum nicht im Falle des Staates der Vatikanstadt? Staatspolitisch wäre ein Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Vatikanstaat gerechtfertigt gewesen, wären die gesamten G7-Politiker nicht tateinheitlich mit dem Putsch gegen den rechtmäßig gewählten Papst Benedikt XVI. Dessen Fehler war es die freiheitlich-demokratische Grundordnung im Bundestag 2011 zu relativieren und Fatima neu aufzuschließen.
So, wie historisch die Militärdiktatur Argentiniens mit den Großverbrechern des 20. Jahrhunderts Stalin und Hitler gleichgesetzt wurde, so hat der Linkskatholische Flügel um Bergoglio/Martini/Kasper S. E. Marcel Lefebrve immer wieder als Unterstützer menschenverachtender Diktaturen hinzustellen und damit bei Papst Johannes Paul II Erfolg gehabt. DIeser Putsch ist nun erfolgreich zuende geführt worden. Dies bestätigte Reise nach Kuba und Mexiko wird dann theologisch und politisch den Dammbruch bedeuten. Die geplante Weihe von verheirateten Standigen Diakunen zu Priestern durch den Papst selbst wird das Zölibat opfern. Weitere Artikel des Depositum Fidei zugunsten des Linksliberalismus werden folgen. Diesen Weg geht Bergoglio nun bis zu Ende. Die Spielernatur Bergoglios begünstigt die Festigung seiner Machtposition. Das Ende nach Fatima und der Offenbarung des Johannes ist theologisch für ihn weit entfernt, die Zukunft ist die Auflösung der Kirche in die Welt. Insofern vollendet er das II. Vatikanum bis zur bitteren Neige.
Das Wort „Hochverrat“ ist nicht übertrieben @Christoph Rhein. Man hat ja seitens der „Mafia“ andauernd offen und geheim gegen Papst Benedikt XVI. agiert.
Papst Benedikt fand trotz allen Widerstandes dennoch die Kraft, die Dinge zum Guten zu führen, bspw. auch, was die richtige Lesart des Konzils angeht oder seine Ansprachen in Regensburg, Berlin, Freiburg und weltweit, der wichtige Besuch in Manoppello wie ich finde u.v.a.m.
Er wußte, daß die „Wölfe“ in der Kirche ihn loshaben wollten. Er hat dann aus Gesundheitsgründen die Amtsgeschäfte abgegeben (nicht das Papstamt- man muß sich das mal vorstellen: sehr gut) und konnte dann erleben wie sie sich gefreut hatten. Er hatte dann dem neu zu wählenden Papst seinen Gehorsam versprochen und sich dabei nicht an diesen gebunden wie es aussah, sondern hat diesen an sich gebunden. Er konnte sich ausrechnen, das war nicht allzu schwer, daß der Neue von der Gegenkirche gewählt werden würde.
Aber mit dem Ungehorsam gegen Benedikt haben sie sich selbst die Grube gegraben. Und mit seinem Rücktritt hat Benedikt ihnen einen Bärendienst erwiesen, aber das wollten sie ja so. Diese Kardinäle sind in die eigene Falle getappt- und mit ihnen offenkundig ihr Erwählter. Und der bringt jetzt das ans Ende, was Papst JP II. und Benedikt nicht gelungen ist, nämlich die Anti-Kirche wie es aussieht. Bravo! Besser könnte es doch nicht laufen.
Der langen Rede kurzer Sinn. All das Gerede von erarbeitetem Reichtum, die Rechnungen, die schliesslich bezahlt werden müssen, und dann doch nicht bezahlt werden, weil das Reich Gottes doch anders ist, als wir es uns vorstellen und gerne die Bibel zur Stützung der eigenen Weltsicht und Erfahrung heranziehen, all die Besserwisserei sind schlussendlich leeres Geplapper. Jede harte Arbeit ist keine Arbeit, wenn sie nicht im Gebet verrichtet wird. Ora et Labora. Arbeit im Gebet ist der Neuanfang zu einem neuen Urchristentum, das im Stillen bereits begonnen hat. Der jetzige Zustand der Kirche und sogar mit dem Aggiornamento den Niedergang der Gesellschaft als kirchliches Versagen hinstellen zu wollen ist eine Vedrehung und Verkennung von Ursache und Wirkung. Wenn wir den Zustand der Zivilisation menschlichem Versagen zuschreiben, dann ist das richtig. Gott hat es sicher auch so gewollt und wenn wir darob verzweifeln, heisst das an der Allmacht Gottes zweifeln. Lassen wir Franziskus so handeln. Es ist gottgewollt. Selbst der Teufel arbeitet letztlich auch wenn er nicht will für Gott. Leider wird unser Glaube manchmal als Gefühls- und Herzens Religion oder als Verstandesreligion verstanden, weil der persönliche Zugang zur Offenbarung, den Menschen vorbehalten ist, die nicht dem Hedonismus verfallen sind durch Demut, Opfer, Busse, Reue vom Licht der Gnade erleuchtet sind. Die Gnade können wir uns nicht selbst erarbeiten. Sie wird von Gott nach seinem Willen zugeteilt, wie sie den Kirchenlehrern zuteil wird. Im übrigen gibt es ein gutes Buch von Felix Sardi y Salvany: der Liberalismus ist Sünde. Vielleicht sollten wir doch bei uns selber anfangen!
Eine sehr gute Bestandsaufnahme mit guten kritischen Worten „in alle Richtungen“. Aber was soll man als Christ tun?
Persönlich hielt ich Papst Franziskus im Jahre 2013 trotz einiger Äußerungen für konservativ. Das hat sich dann im Laufe der Jahre 2014 und 2015 geändert. Und nun mit dem Video von Januar ist man bestätigt in der „neuen“ Einschätzung. Papst Franziskus ist häretisch- und politisch „links“ (links ist ja sehr schillernd in seiner Bandbreite) orientiert.
J.M Bergoglio hatte sich in jungen Jahren intensiv mit dem Marxismus befaßt. Ins Priestertum hatte er sich offenkundig (mit oder ohne Hilfe) eingeschleust und war viele Jahre lang ein „Schläfer“.
Der hl. Papst JP II. hatte nicht nur Bergoglio zum Kardinal erhoben, sondern bspw. auch den Mainzer Bischof Lehmann. Er wird schon gewußt haben warum. Nach dem Motto vielleicht : wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die linke hin. Denn damit haben sie ihre Chance bekommen und nutzen sie nun auch schamlos aus. Nun sind sie aber in der Verantwortung und müssen vor Gott geradestehen. Sie selbst sind es, die an sich scheitern und scheitern werden.
Papst Benedikt XVI. hatte alles Gute getan und konnte seinen Rücktritt vom aktiven Dienst verkünden ohne aber sein Papstamt aufzugeben. Er ist immer noch Papst und hat, mit der Kraft Gottes, die Fäden in der Hand. Sein Rücktritt war eine Falle für Kasper und Bergoglio und Lehmann usw. Da sind sie hineingetappt und sitzen mitten drin.
Ja genau: Papst Benedikt ist intelligent, schlau und weise.
Ich denke auch, dass Bergoglio persönlich Angst hat vor erneuten, öffentlichen Worten von Papst Benedikt (zu denen er gezwungen sein wird, sobald Bergoglio ganz offen (und nicht feige und hinten herum, wir bis jetzt) eine häretische Aussage machen wird, z.B. in einem neuen, öffentlichen Dokument.
Konservativ ? Was auch immer das besagen soll, wenn man sich an den Glauben hält, das war für mich Berdoglio nie. Anfangs meinte ich, was auch nach wie vor noch stimmt, dass er „eigen“ ist. Eine Kirche nach dem Motto: „Wie es Euch gefällt“, das ist Bergoglios Amtsführung.
Hans Z. @ Besserwisserei, was ist Besserwisserei. Jeder hat doch eine Meinung
und ob die immer richtig ist, sei dahin gestellt. Mit Sicherheit hat die Kirche dazu beigetragen, dass der Unglaube und davon ableitend die Moral, sich so mani-
festieren konnte. Der Ungehorsam der sich nach dem Konzil ausgebreitet hat,
und dem Zeitgeist die Tür geöffnet hat, wurde zwar von den letzten Päpsten, be-
sonders von Benedikt XVI. bekämpft, aber erfolglos. Das nun mit Franziskus ein
Kirchenoberhaupt, dazu noch ein Jesuit, an der Spitz der Kirche steht, der von
sich sagt nur Bischof sein zu wollen, nicht den Glauben verkündet, verwirrende
Aktionen durchführt und der Allerlösung das Wort redet, zeigt die ganze Tragik
der Kirche. Hochinteressant ist der Werdegang von Bergoglio, von dem geschmäh-
ten, getadelten Kritiker, besonders von Benedikt XVI. zum strahlenden Sieger bei
der Papstwahl. Natürlich wurde sein Weg aufgebaut, geplant und schließlich durch
die Mehrzahl der progressiven Kardinäle gewählt. Franziskus hat selber gesagt,
er tue nur das was die Kardinäle von ihm verlangen.
Eine Bemerkung zum Denzinger: ich besitze ein Exemplar und benütze ihn als wichtige Quelle für kirchliche Lehrentscheidungen. Aber auch dann, wenn ich etwas Unterhaltsames lesen will, nehme ich den Denzinger gerne zur Hand. Es gibt so viele unsinnige kirchliche Entscheidungen, dass sie deswegen sehr unterhaltsam sind, weil man sie nicht ernstnehmen kann. Würde man sie ernstnehmen, müsste man an der Kirche verzweifeln.
Nur ein Beispiel: Denzinger 3512 bis 3514, Pius X., Bibelkommission, 30. Juni 1909: Kann … gelehrt werden, dass die … (ersten drei) Kapitel der Genesis keine Erzählungen wirklich geschehener Dinge enthalten, die nämlich der objektiven Realität und historischen Wahrheit entsprechen; sondern … ? Antwort: Nein.
Jeder, der seinen Verstand auch nur halbswegs beisammen hat, kann darüber nur lachen. Deshalb empfehle ich dem geneigten Leser den Denzinger als hervorragende Unterhaltungsliteratur.
Warum zum lachen? Die Schöpfung ist ein Faktum und zu leugnen, dass die drei ersten Kapitel in Genesis Erzählungen wirklich geschehener Ereignisse enthalten (dazu gehört nunmal die Schöpfung aus dem nichts, allein durch das Wort Gottes – wie geschildert) ist ganz einfach falsch.
Natürlich handelt es sich hier nicht um naturwissenschaftliche Reporte, und die Inhalte müssen der jeweiligen Gattung entsprechend gelesen werden, am besten noch mit dem Hintergrundwissen, dass die Schöpfungsgeschichte eine Art polemische Antwort an andere „Schöpfung„sepen (wie dem Gilgameschepos) darstellt.
Während für die heidnischen Völker Gestirne und Naturgewalten selbst schon Götter sind, werden sie in Genesis nur durch Sein Wort geschaffen.
Gott befiehlt es sei- und es ist.
Die Schöpfung ist also keine Emanation bunter Götter, welche selbst den Gesetzmäßigkeiten der ewigen Welt unterworfen sind und eine Art Urmaterie benötigen, um Welt schaffen zu können.
Dass Gott schafft, dass die Schöpfung einen Anfang hat und dem Willen Gottes unterworfen ist und dass Gott außer seinem Wort nichts weiter braucht, um aus dem Nichts zu schaffen, sind essentielle Glaubenswahrheiten, von denen uns in Genesis berichtet wird. Das zu leugnen ist objektiv falsch.
Kleine zusätzliche Anmerkung: Wer nicht alles schon beim Urknall dabei war, um es „besser“ zu wissen als der Schöpfungsbericht…
Unsere Anfänge bleiben uns im Dunkeln. Vielleicht hat ein inspirierter Verfasser sogar auch „naturwissenschaftlich gesehen“ ins Schwarze getroffen (Da werden wir vielleicht wirklich zu lachen haben, wenn wir vor dem Schöpfer treten).
Immerhin: Trotz (immer fraglicher) Evolutionstheorie, muss die Menschheit auf „Stammeltern“ zurückgehen (oder sollen‑, um der ET zu folgen, ‑zufällig dieselben Mutationen an mehreren Tieren gleichzeitig passiert sein?). Wer weiß, vielleicht steckt in der Bibel in vielerlei Hinsicht mehr prophetische Ahnung über unsere Anfänge als angenommen…
Und was war v o r dem Urknall? Die Urknall-Theorie ist nur eine von vielen anderen.Man muss Gott viel grösser denken. Das Universum in seiner ungeheure Grösse zahlt über 200 Milliarden Galaxien und es werden immer mehr entdeckt,ahrscheinlich über 500 Milliarden Glaaxien.Die Bibel hat uns nicht alles gesagt.Die Schöpfung ist viel unermesslicher und Gott ist es ebenso.Unzählige Planeten sind auch bewohnt mit Lebewesen,ect,ect.Warum soll sich Gott sich nur mit so kleinen Würstchen abgeben,die wir ja alle sind?
sMarlensche, Sie haben völlig recht. …die Inhalte müssen der jeweiligen Gattung entsprechend gelesen werden… Genau das ist es aber, wogegen im Jahr 1910 Pius X mit seiner massiven Ablehung der historisch-kritischen Methode gekämpft hat. Mit diesen vom Papst gebilligten Feststellungen der Bibelkommission hat man versucht, jede nicht wortwörtliche Auslegung der Schöpfungsberichte als häretisch zu brandmarken! Der Kampf gegen den Antimodernismus hat bis zum 2. Vatikanischen Konzil gedauert, bei dem dann durch „Dei verbum“ endlich die Vernunft Einkehr gehalten hat und seither die historisch-kritische Methode als selbstverständlich gilt. Es ist für mich fast unglaublich, dass man solange gebraucht hat, um die Wahrheit zu erkennen. Die Wahrheit ist einfach, dass es das Paradies historisch gesehen nie gegeben hat. Ebenso nicht die Schöpfung in 7 Tagen und so weiter. Übrigens – ich verstehe Ihre Argumentation für die Schöpfung nicht. Die historisch-kritische Methode leugnet ja nicht die Schöpfung an sich. Gott ist die Letztursache allen Seins, das ist doch völlig unbestritten!
An Leone: „Und was war v o r dem Urknall?“ ist eine in sich völlig unsinnige Frage. Jeder, der ein bisschen Physik gelernt hat, weiß, dass die Zeit mit dem Urknall entstanden ist. „Vor“ ist ein Begriff der Zeit. Dieser Begriff ist nur im Zeitablauf „nach“ dem Urknall mit Sinn befüllt. Und es ist ja nicht nur eine Frage, wie groß unser Universum ist. Die viel größere Frage ist die Frage des Multiiversums, aus dem wahrscheinlich unser Universum aus dem „Nichts“ (Quantenvakuum) auf naturgesetzliche Weise entstanden ist und in wahrscheinlich 10 hoch 35 Jahren (hängt mit einer Halbwertszeit der Quarks zusammen) wieder ins Nichts versinken wird. Also – Gott ist noch viel, viel größer und unermesslicher als es unsere Vorstellungskraft darstellen kann. Letztlich ist jedes Gottesbild anthropomorph (kann es ja gar nicht anders sein) und geht an der Realität vorbei. Jesus ist das einzige, wo wir uns festhalten können. Und auch er, weil er ja auch voller Mensch war, spricht in Gleichnissen, weil mit menschlichen Mitteln Gott in Wahrheit nicht denkbar ist.
Das Lachen darüber bleibt einem heute eher im Halse stecken. Ist doch die „objektive Realität und historische Wahrheit“ nahezu der gesamten Bibel inzwischen „in Frage“ gestellt. (von entsprechenden „Fragestellern“ auf den Lehrstühlen, allein der Antworten auf die aufkommenden Fragen sind dünnflüssig)Insofern wird nur klar, wie früh das Lehramt schon erkannte, wohin die Tendenzen führen werden.…nämlich zur Beschleunigung auf der schiefene Ebene direkt in den totalen Glaubensverlust hinein.
Danke Katholisches für diesen interessanten Artikel. Man vergisst ja heutzutage aufgrund der Informationsflut in den Nachrichten so Manches, vor allem Angelegenheiten Papst Franziskus betreffend scheinen gerne vergessen zu werden. Ich bin ein Freund solcher Dokumentationen bzw Zusammenstellungen, da man damit den Überblick behält und für sich selbst besser urteilen kann.
Jetzt solltet ihr euch mal das Aufnahmeritual des Jesuitenorden ansehen…! Das ist unglaublich! Dann solltet ihr mal den Gründer des Ordens (Loyola) unter die Lupe nehmen…! Spanischer Jude(kath. konvertit) kommt aus einer Soldatenfamilie , selber war er auch Soldat (Oberst)! Der Jesuitenorden ist der Geheimdienst des Vatikan, arbeitet eng mit dem Mossad zusammen! Ex US-Präsident R.Reagen hat mal gesagt, dass das der beste (informierte) Geheimdienst ist der Welt (mit dem Mossad zusammen) und das schon seit sehr langer Zeit! Übrigens, Adam Weißhaupt(bay. jude /kath. konvertit) war auch Jesuit und den kennt man ja.…! Also passt alles gut zusammen!
ach hab ich fast vergessen Jozef Retinger war auch Jesuit…! könnt ja mal über ihn recherchieren…!
@der Agent
Und wozu sollen Ihre beiden Sinnlos-Meldungen gut sein? Stecken Sie Ihren Kopf unter kaltes Wasser. Sie werden sehen, das tut dem Verstand gut.
Ignatius von Loyola war kein Konvertit und Adam Weishaupt war kein Jesuit, ebensowenig Josef Retinger.
Die Behauptung Loyola stamme aus einer jüdischen Familie, entstand, als der Antisemitismus politisch eine Rolle zu spielen begann: die Vorstellung von einem jüdischen Jesuiten war das Nonplusultra einer anti-katholischen und anti-semitischen Propaganda.
Adam Weishaupt besuchte ein von Jesuiten geführtes Gymnasium, das er im Alter von 15 Jahren ohne Abschluss verliess. Das ist alles. Er war zeitlebens ein Feind der Jesuiten.
Josef Retinger mag vielleicht (!), wie fast alle katholischen Jungen, einmal gesagt haben „Wenn groß bin, werde ich Priester“. Er hat aber nichts dergleichen unternommen. Gleich nach der österreichischen Matura immatrikulierte er im Herbst 1906, im Alter von 18 Jahren, an der Sorbonne in Paris. Er gehörte nie dem Jesuitenorden an, trat nie in ein Priesterseminar ein, studierte nie Theologie. Ganz im Gegenteil trat er in den Dienst der freimaurerischen mexikanischen Regierung, die damals blutig den Cristero-Aufstand niederschlug.
Zünden Sie sich im Garten ein Lagerfeuer an, setzen Sie sich ein Narrenkappe auf und springen Sie ums Feuer. Heute ist Karneval, morgen wird es ernst…
ja selbiger!
Also Karneval überlasse „Katholiken“ wie Ihnen! Ich habe nichts damit zu tun!
Weil Weißhaupt nicht einer jüdischen Familie entstammt, deshalb haben seine Eltern auch den Name Adam für ihn ausgesucht…! Natürlich hasste er die Jesuiten, sie haben recht er war nicht in dem Orden(nur im Jesuiten Gymnasium)! Er hat das Handwerk so zu sagen für die Gründung seines Ordens bei ihnen gelernt und sie waren/sind eine Konkurrenz-Organisation so zu sagen(desahlb der Hass). Er nahm sich den Jesuiten Orden als Vorbild so zu sagen! Retinger war in Mexico Berater von einem mex. Gewerkschafter glaub ich und der der mex. Präsident hieß damals Calles so viel ich weiß. Er war an der Sorbonne ja und was das für eine Uni ist wissen sie ja dann(wie viele Hochschulen halt Erzkatholisch)und studierte Literatur so viel ich weiß,einer der Gründer Ludwig der Heilige war im Kampf gegen die Templer(auch ein Konkurrenz Orden) dabei! Retinger einer der Mitgründer der Bilderberger nahm sich auch den Jesuiten Orden zum Vorbild bei der Gründung der Bilderberger und was das für eine Organisation ist wissen sie ja!
Interessanter finde ich, dass sie nicht darauf eingehen, dass die Jesuiten der Geheimdienst des Vatikan ist oder was Reagen gesagt hat(und er hat es gesagt),
oder das Aufnahmeritual!? Tatsache ist, dass mit dem aktuellen Papst die Jesuiten jetzt ganz offiziell die Macht haben nicht mehr die Macht über den schwarzen Papst ausüben müssen und ich glaube er nennt sich Franziskus nur um die Leute in die irre zu führen!
Retinger war auch dabei bei der Gründung der EU (über die Bilderberger) und die EU ist…! Die Jesuiten und Templer (und andere)sind so zu sagen mit die Blaupause für Geheimdienste od. Geheimgesellschaften. Dann noch das kath. Sozialgesetz/Lehre „Rerum Novarum“ auch im wesentl. erfunden so zu sagen von den Jesuiten und für mich ist diese Lehre Sozialismus! usw usw aber das wissen sie ja alles (besser)…
In vielem gebe ich Ihne recht, bes. was die Jesuiten betrigfft, kann ich Ihnen die Zustimmung nicht versagen. Man weiß zu sehr, welchen Gebrauch ihrerer Macht sie macht, welche Pläne ausgeführt und welche Fesseln sie den Nationen auferlegt haben! Joseph II. (er war kein Freimaurer, er verspottete sie und hat sie schließlich unterdrückt. Sein in konservativen Kirchenkreisen schlechter Ruf, entspringt der jesuitischen Propaganda, welche ihn und sein Werk mit aller Macht in Verruf zu bringen versuchten. Pius VI. hat nach seinem Besuch in Wien sich sehr erstaunt gezeigt, daß der Kaiser dem kolortierten Klischees seiner jesuitischen Einflüsterer gar nicht entsprach) hat in einem Brief and den spanischen Botschafter in Versailles, dem Grafen Aranda folgendes mitgeteilt: „Wenn ich zu irgendeinem Hasse fähig, so müßte ich diese Jesuiten hassen“.
Ein mir befreundeter Priester aus der russischen orthodoxen Kirche, welcher in Sergijew Possad Jahre lang unterrichtet hat, hat mir letztes Jahr Neuaflagen sehr schwer zugänglicher von Schriften Sergei Alexandrowitsch Nilus geschenkt. Sergei Nilus zeigt in ihnen auf, wie die Jesuiten, welche Katharina II., nach dem clementinischen Verbot in ihrem Reich fatalerweise aufnahm, in Rußland die Keimzelle des Aufruhrs, der Revolution und des Aufbegehrens gegen die Ordnung des zarischen Staates bildeten. Über den Umsturz von 1917 haben sie ihre Revolution über die Welt eingeleitet. Doch haben sie dann nicht mit Stalin gerechnet.
@Ratkaj
Sie sollten @der agent aber nicht den Kopf noch mehr verdrehen, sondern ihn zur Unterscheidung der Geister anhalten. Man muss zunächst erklärte Kirchenvertreter und erklärte Kirchenfeinde unterscheiden. Dann kann man in einem zweiten Moment prüfen, ob es Kirchenvertreter gab, die sich verdeckt eigentlich wie Kirchenfeinde aufführten. Dann muss man nach den Gründen fragen, warum diese so verkehrt gehandelt haben. Glaubten sie aufgrund einer fehlegeleiteten Meinung im guten Glauben zu handeln, waren sie mißbraucht worden oder handelte sie so, weil sie insgeheim zum Feind übergelaufen waren.
@der agent nimmt einfach alle greifbaren Schlagworte (Jesuiten, Templer, Freimaurer, Bilderberger usw.) und mischt alles wirr durcheinander. Das hilft niemandem, schon gar nicht der Wahrheit.
Jesuiten haben, das ist ein Wesenmerkmal des Ordens eine Mischung aus dem alles überragenden geistlichen Auftrag, unterhalb dem dann Kirchenpolitik und Staatsräson eine starke und nicht immer glückliche Rolle spielen. Das ist im Einzelfall konkret zu untersuchen und Gutes und Schlechtes zu benennen, ohne ein ungerechtes Pauschalurteil zu fällen, denn:
Jesuiten haben viel grossartiges geleistet, und das ist anzuerkennen.
Blaise Pascal etwa lieferte schon vor 350 Jahren eine heute lustig zu lesende, doch unfruchtbare Polemik gegen den Jesuitenorden, der seit seiner Gründung von den Protestanten und wechselweise von Staatsführern und mehr noch von deren aufstrebenden Höflingen angefeindet wurde. Die jansenistische Propaganda hat dem Katholizismus in Frankreich wohl weit mehr geschadet als es jesuitische Kasus-Spitzfindigkeiten getan haben.
Das Verbot des Jesuitenordens von 1773 ist kein Ruhmesblatt des damaligen Papstes und erst recht nicht der Bourbonen-Herrscher, die beinhart ihre damalige Machtfülle missbrauchten. Die Behauptung, der „wahre“ Grund seien zweifelhafte Inkulturationsversuche in Indien und China gewesen, klingt sehr nach nachträglicher Rechtfertigung.
Tatsache ist, dass durch das Verbot nicht nur das „Jesuitische Experiment“ der Reduktionen in Lateinamerika zunichtegemacht wurde, deren Ruinen man heute noch bestaunen kann, sondern vor allem der dritte Christianisierungsversuch Chinas zerschlagen wurde. Inzwischen sind wir beim fünften Versuch angekommen, wenn wir die heutige Zeit so sehen wollen. Gelungen ist die Christianisierung noch immer nicht.
Joseph II. beschönigen bringt nichts: Er war ein absolutistischer Monarch, etwas, was die Geschichte bis dahin nicht gekannt hatte und meilenweit von den christlichen Kaisern des Mittelalters entfernt war. Die Massenklösteraufhebung in den österreichischen Ländern, die Zahl ist schwindelerregend, war Unrecht. Sie stand dem Kaiser nicht zu. Er raubte den Klosterbesitz und setzte ihn nach seinem Willen ein. Der Besitz war aber Stiftungsgut. Hier wurde tausendbach Recht gebrochen. Das war übelstes Raubrittertum. Der Umstand, dass dieser Raub der Kirche vielleicht sogar gut getan hat, kann zur Rechtfertigung nicht herangezogen werden. Vor allem wurde das Ordenswesen weitgehend eliminiert. Für einen Staat, der die Kirche nur als religiösen Dienstleister im Auftrag des Staates betrachtete, waren Orden natürlich lästiger Ballast.
Die Jesuiten hatten es in Russland immer schwer, dem Wesen ihres Ordens nach, drängte es sie auch nach Russland. Doch es waren immer nur wenige Jahre, bis sie ausgewiesen wurden, weil die russische Kirche und die Staatsräson die Anwesenheit eines katholischen Ordens nicht duldete. Katharina liess die Jesuiten nur ins Land, weil sie die hochangesehene Qualität der Jesuitenschulen für ihr Reich nützen wollte. Das Verbot durch Rom lieferte ihre die Rechtfertigung. Kaum hatte Rom aber das Verbot 1820 zurückgenommen, wurden die Jesuiten sofort wieder aus Russland ausgewiesen. Das Verbot galt bis zum Ende der Zarenherrschaft. Das bedeutet aber, dass die Jesuiten weder vor 1917 in Russland wirken und erst recht nicht den Boden für die Revolutionen von 1917, gar die Oktoberrevolution bereiten konnten.
Tatsache ist, dass nach der Oktoberrevolution einige russische Emigranten im Westen konvertierten und in den Jesuitenorden eintraten. Diese drängten natürlich auf die Rückgewinnung Russlands vom Boschewismus, dann aber nicht mehr für die orthodoxe, sondern gleich für die katholische Kirche. Diese russischen Jesuiten, aber insgesamt der Jesuitenorden, hielten das russische Staatskirchentum für ein Übel, weshalb sie es nicht nur für richtig hielten, sondern auch tatsächlich hofften, daß mit dem Endes des Kommunismus Rom das Erbe Moskaus antreten würde. In diesem Licht wurde von Pius XI. 1929 das päpstliche Collegium Russicum in Rom gegründet. Diese Hoffnung lebte jedenfalls bis Stalins Terrorwellen in den 30er Jahren.
Man sollte den Jesuiten also nicht mit Schauermärchen, wie sie Protestanten, Freimaurer, Liberale und wahlweise Sozialisten, Kommunisten und Nationalsozialisten erfanden, Unrecht tun. Es ist schon schlimm genug, dass der Orden seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine schwere Krise erlebt und zum Teil seine Korrdinaten verloren hat.
„Sie sollten @der agent aber nicht den Kopf noch mehr verdrehen, sondern ihn zur Unterscheidung der Geister anhalten.“
Ich verbitte mir Ihre altklugen-altklugen Ratschläge.
Zum übrigen. Das ist eine duurch und durch jesuitische Lesart der Ereignisse und Begebenheiten, welche sie hier refieren und welche freilich mit dem durch die Umwälzungen der Revolutionen siegreichen Ultramontanismus im 19Jh. binnenkirchlich Monopolstellung seither genießt und von der Jesuitien und ihren Adepten kolportiert wird.
Das wurde in den letzten Monaten hier sehr kontrovers diskutiert. Ich möchte mich nicht wiederholen.
Nur als Vertreter des gallikanischen und febronianischen Ekklesiologiemodeells und der alten Kirchenverfasungen, wie sie in der orthodoxen oikumene in Kontinuität fortlebt sehe ich den Sachverhalt diametral anders als Sie.
@Ratkaj
Warum so abweisend? Weisen Sie mir nach, dass ich Unrechtes gesagt habe. Das Unsinns-Sammelsurium von @agent ist offensichtlich. Ich habe sachlich geantwortet. Wenn ich Falsches geschrieben habe, dann weisen Sie es nach und ich will meine Meinung gerne ändern.
Ich bin kein Jesuit und habe nichts mit einer „jesuitischen Lesart“ zu tun„ stehe vielmehr dem Orden aufgrund seiner derzeitigen Ausrichtung kritisch gegenüber.
Ich kenne aber anti-jesuitische Hetzliteratur, die so erbärmlich ist, dass sie den Autoren auf den Kopf fällt.
Wenn jemand über die Geschichte der Jesuiten spricht, muss er sich fragen: Ist meine Sicht frei von antikatholischer Anti-Jesuitenhetze? Anders gesagt: Ist mein Urteil tatsachen- und wahrheitsbezogen?
Ich habe geschrieben: Negatives muss genau benannt, aber auch Positives anerkannt werden. Negatives durch Jesuiten haben wir derzeit leider viel im Rampenlicht.
Das berechtigt aber nicht, den ganzen Orden in seiner ganzen Geschichte zu verurteilen. Warum auch?
Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie „den Sachverhalt diametral anders“ sehen als ich, wenn ich damit auch leider nicht weiss, wie Sie ihn genau sehen.
Gott befohlen.
ach selbiger!
ich vergaß… den auftrag einen orden zu gründen erhielt weißhaupt von einer jüd. familie in frankfurt/main!
loyola stammt aus einer baskischen adelsfamilie/soldatenfamilie aber seine mutter, die kurz nach seiner geburt starb so viel ich weiß, stammte aus einer jüd./bask. familie, je nach quelle…
oh selbiger, weil sie sich so gut auskennen, dann können sie mir ja auch erklären was es mit dem “ the secret treaty of verona (1822) auf sich hat…?
@der Agent
Wissen Sie, so funktioniert das nicht: wenn Sie eine Behauptung in die Welt setzen, dann haben Sie den Nachweis dafür zu erbringen und nicht andere.
Ich habe widerlegt, was auf Anhieb zu widerlegen war, nicht weil ich persönlich etwas gegen Sie habe, ganz bestimmt nicht, sondern um Ihnen vor Augen zu führen, dass in manchen Büchern Unsinn steht und dieser Unsinn nicht weiterverbreitet werden sollte. Damit ist niemand geholfen, schon gar nicht der Katholischen Kirche.
Eine ernstgemeinte Empfehlung: Wenn Sie irgendwo etwas lesen, dann müssen Sie an erster Stelle die Quelle prüfen. Ist sie seriös, fundiert, belegt sie die Behauptungen oder ist es ein Revolverbuch, von denen es viele gibt.
Zum Namen Adam: Der Name des ersten Menschen (Mensch) wurde in der Kirche immer als Taufnamen verwendet. Denken sie an den bekannten deutschen Chronisten Adam von Bremen 1040–1085. Der Protestantismus in seiner Ablehnung der Heiligennamen griff dann verstärkt auf alttestamentliche Namen zurück. Wenn Sie einen beliebigen Stammbaum, auch katholischer Familien lesen, werden Sie im 16. Jh. und frühen 17. Jh. erstaunliche Namen finden. Die kath. Kirche betonte in einer Gegenbewegung die NT-Heiligennamen, übernahm oder behielt aber bestimmte AT-Namen bei, dazu gehört auch Adam. Vornamen waren zudem immer schon Moden unterworfen, das gilt auch für das 18. Jahrhundert. Adam war beispielsweise auch der zweite Vorname von Adam Weishaupts Stiefvater, ein katholischer Rechtsgelehrter, der jedoch in erster Linie Aufklärer war und den Einfluss des Jesuitenordens auf das Ingolstädter Bildungswesen, besonders die Universität, bekämpfte. Aufklärung und Jesuiten haben sich eben nicht vertragen.
Weil jemand sich den Jesuitenorden zum Vorbild für kirchenfremde Organisationen nahm, kann man das weder der Kirche noch den Jesuiten anlasten. Es besagt zunächst nur, dass die Jesuiten von ihren Gegnern gefürchtet waren und respekteinflössend. Man orientiert sich im direkten Duell gern am Gegner, den man bekämpfen will. Man denke an Hitler und des Auswahl von Symbolen und Verhaltensweisen, für die er vor allem auf den von ihm gefürchteten und gehassten Bolschewismus schaute etc. Grundsätzlich bezweifle ich aber, dass Kirchenfeinde sich den Jesuitenorden als „Vorbild“ für ihre Organisation genommen haben. Was hätten sie denn da übernommen? 10–11 Jahre und mehr bis zur ewigen Profeß? Das taugt nicht für Organisationen, die zur Einflussvermehrung möglichst viele, wichtige Mitglieder gewinnen wollen. Mir fehlt, ehrlich gesagt, die Phantasie was ein kirchenfeindlicher Bund von den Jesuiten übernehmen sollte!?
Zu Weishaupt persönlich: Was also soll ein 14-Jähriger Schüler von seinen Lehrern gross für ein „Handwerk“ zur Gründung einer Geheimgesellschaft gelernt haben? Haben Sie ein Gymnasium besucht? Wenn ja, denken sie einfach an Ihren Schulalltag und Ihre Lehrer zurück als sie 14 oder 15 Jahre alt waren. Also bitte… Auch später hat er die Jesuiten in Ingolstadt natürlich gesehen und gehasst, aber was soll da ein Aussenstehender von seinen Feinden wohl lernen?!
Abgesehen davon bleibt grundsätzlich die Frage, ob Weishaupt so wichtig war, wie er sich selbst gerne gesehen hat. Sie haben vielleicht schon von „Graf Cagliostro“ gehört. Eine schillernde Figur, die von der Eitelkeit und Dummheit seiner Zeitgenossen lebte, denen er vorgaukelte „geheimes Wissen“ zu kennen, sich gut für die Weitergabe bezahlen liess und sucht dann natürlich immer schnell das Weite. Den Freimaurern, wie Weishaupt, ging (und geht) es um Macht und Einfluss und vor allem um die Zurückdrängung des Einflusses der Kirche. Auf der Ebene ist das zu sehen. Die Klingen Weishaupts haben sich aber nicht mit den Jesuiten gekreuzt, weil der Jesuitenorden zu seiner Zeit verboten war. Das hatte nichts mit Weishaupt zu tun, sondern mit den vielen Gegnern des Ordens. Als sich schließlich die Bourbonen-Herrscher von ihnen in ihrer Überseepolitik gestört fühlten, setzten sie beim Papst das Ordensverbot durch (das nennt sich Realpolitik). Das steht aber auf einem anderen Blatt geschrieben.
Von welchem „Aufnahmeritual“ bei den Jesuiten reden Sie. Da gibt es wenig Spektakuläres, ausser, dass bei den Jesuiten die Aufnahme am längsten dauert im Vergleich zu anderen kath. Orden. Schliesslich ist jeder Jesuit faktisch ein Einzelkämpfer, das und die akademische Ausbildung machten ihn seinen Gegnern so gefürchtet. Der Klerus allgemein war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nicht so gut ausgebildet, denen glaubten es die liberalen und sozialistischen Kirchenfeinde leicht zu sein, vor den Jesuiten hingegen fürchteten sie sich.
Was soll mit dem „the secret treaty of verona (1822)“ sein? Auf Anhieb würde ich sagen: gar nichts, weil man in Verona 1822 (wie noch heute) Italienisch gesprochen hat. Obwohl das Gebiet damals österreichisch war, sprach auch die Staatsverwaltung dort Italienisch.
Wo immer Sie etwas von jüdischen Vorfahren (ob väterlicher oder mütterlicherseits) von Ignatius de Loyola gelesen haben, werfen Sie das Buch weg, es ist offensichtlich eine verdorbene Quelle. Loyolas Mutter stammte aus dem Haus de Balda, das ist das, was man bei uns Uradel nennt, wenn Sie wissen, was das ist. Die Linie läßt sich bis ins frühe Hochmittelalter zurückverfolgen. Der Name des Ersten Señor de la Casa de Balda, lautete noch Valda. Beide Formen weisen auf einen germanischen, wahrscheinlich westgotischen Ursprung hin, wie das weitgehend beim spanischen Adel jener Zeit der Fall war.
Die Sorbonne war im Mittelalter von Franziskanern und Dominikanern geprägt. Die Jesuiten wurden dort seit deren Gründung, also schon im 16. Jahrhundert abgelehnt. Die Gründe dafür haben mit der Reformation und der Gegenreformation zu tun. Jesuitisch war die Sorbonne nie. Abgesehen davon wurde sie mit Ausbruch der Französischen Revolution 1789 von den neuen Machthabern aufgehoben und erst 1896 (!) vom damaligen französischen Staatspräsidenten Faure als laizistische, also rein staatliche Einrichtung wiedergegründet. Weder die Kirche noch die Jesuiten hatten damit noch etwas zu tun. Frankreich steuerte auf die radikale Trennung von Staat und Kirche zu, die noch heute gilt. Die Sorbonne als „erzkatholisch“ zu bezeichnen ist einfach nur ein schlechter, kirchenfeindlicher Witz. Siehe Vorschlag oben, schmeissen Sie das Buch weg, wo sie einen so verlogenen, falschen Müll gelesen haben. Faure war übrigens nachweislich Freimaurer (Großorient von Frankeich), bis er wegen der antisemitischen Dreyfus-Affäre ausgeschlossen wurde.
Ja was soll ich zu dem Reagen-Ausspruch sagen? Was besagt er denn? Ist er verbürgt? Selbst wenn er verbürgt ist, das Wort „Geheimdienst“ ist unsinnig. Tatsache ist, dass die katholische Kirche die einzige wirklich weltumspannende Einrichtung mit kapillarem Netz ist. Dieses Netzt funktioniert zwar nicht als „Geheimdienst“, aber die Kirche kann, wenn sie will, Informationen aus allen Ländern beziehen, weil sie mit akademisch gebildeten Leute vor Ort vertreten ist. Die Staaten können das nur durch einen Apparat namens Diplomatisches Corps und nur dort, wo sie Vertretungen haben. Die Kirche ist da viel flexibler und nicht auf Beamte angewiesen. Das macht sie aber weder zu einem „Geheimdienst“. Es ist einfach ein Faktum. Der Vatikan hat auch sein Diplomatisches Corps. Der Papst kann aber auch etwa 4000 Diözesanbischöfe mit einem Fragebogen anschreiben und er bekommt Informationen aus fünf Kontinenten, allen 194 Staaten der Welt und innerhalb der Staaten aus jeder Region, also alle nur denkbaren Realitäten dieser Welt. Welcher Staatsführer kann das? Die UNO ist ein Waisenknabe dagegen. Aber das macht aus der Kirche weder eine Geheimgesellschaft noch einen Geheimdienst.
Und die Templer dürfen natürlich nirgends fehlen. Das war ein tapferer katholischer Ritterorden, mit Stärken und Schwächen so wie Johanniter und Deutschorden u.a. auch. Er war allerdings der größte und reichste Ritterorden und hatte das Pech, dass der französische König damals leere Kassen hatte. Er war daher begierig auf das Ordensvermögen, das der Orden für weitere Kreuzzüge zur Befreiung des Heiligen Landes ansammelte. Damit wissen Sie schon alles, warum der Orden Opfer eines vom König getürkten Prozesses wurde. Die Staaten haben immer wieder aus Geldgier die Kirche beraubt, und sie haben dafür immer „schöne“ Ausreden gefunden. Zuletzt in Europa die Kommunisten nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch das war in fast allen Staaten so. In Deutschland gehören in den katholischen Gegenden noch heute die alten Klöster und Kirchen meist dem Staat. Die Orden dürfen nur darin wohnen, weil sich der Staat den Besitz, zur Zeit der Aufklärung und der Napoleonischen Zeit (da wären wir wieder bei der Zeit Weishaupts) unter den Nagel gerissen hat;
Also: trennen sie Bilderberger und andere schwindelige Organisationen von der katholischen Kirche und katholischen Orden, weil das Eine mit dem Anderen nichts zu tun hat. Wenn es personelle Querverbindungen gibt, dann sind diese im Detail anzuschauen.
Jörg Lanz von Liebenfels beispielsweise war Zisterziensermönch in Heiligenkreuz bei Wien. Doch irgendwann begann er an einer Form von Geisteskrankheit zu leiden und phantasierte von einer Scheinwelt von Affenmenschen und Außerirdischen und dem Hakenkreuz. Das Kloster verließ er und gründete in seinem Wahn eigene, weltliche Germanenorden usw. Sie könne sagen, er war einmal Katholik und sogar Mönch, aber die Kirche und der Orden, den er verliess, hatten mit seinen späteren Spinntisiereien nichts zu tun. Dafür ist nur er verantwortlich. Und natürlich hat er im Orden eine Ausbildung erfahren, aber für etwas anderes. Menschen sind frei in ihren Entscheidungen, daher auch frei, sich gegen die katholische Kirche, gegen ihren Orden und sogar gegen Gott zu entscheiden.
Damit, denke ich, habe ich Ihnen ausreichend gesagt und möchte Ihnen wirklich empfehlen, die Quellen zu prüfen, denn längst nicht jede taugt. Achten Sie auf Seriosität, sonst werden sie verführt und gehen irgendwem, der sein ganz eigenes Süppchen kocht, auf den Leim. Es gibt kirchenfeindliche Geheimgesellschaften, Zirkel, Kreise, kurz: Zusammenschlüsse, die ihre Interessen vertreten. Um deren Einflussnahme zu durchschauen braucht man einen klaren Kopf, und den bekommt man nicht, wenn man einfach alles durcheinander mischt.und unglaubwürdig wird. Damit hilft man nur den tatsächlichen Geheimbünden. Mit denen hat die katholische Kirche als Kirche nichts zu tun.
Ich wünsche Ihnen alles Beste.
@ selbiger
Da Sie offenbar sehr beschlagen sind, würde ich gern Ihre Anwesenheit nutzen, um von Ihnen zu erfahren, was Sie von dem sogenannten Jesuiteneid halten. Möchten Sie dazu etwas schreiben?
@Selbiger hat ausführlich und korrekt geantwortet.
Daß „der Jesuitenorden seine Koordinate verloren hat“: sehr wahr!
Daß „(der Jesuitenorden“ eine schwere Krise durchmacht“: das ist ebenfalls wahr, aber sehr euphemistisch ausgedrückt: dieser Orden ist objektiv gesehen und in Bezug auf der jetzige Lage der Kirche schrottreif.
@Laemmlein
Ich komme erst jetzt dazu, zu antworten. Nun, was soll ich sagen. Es ist ein bisschen wie mit den „Protokollen der Weisen von Zion“ und dem Maya-Kalender (in der Methode, natürlich nicht in der Sache).
Fundiert scheint mir die Arbeit von Sabina Pavone, Assistenzprofessorin für Neuere Geschichte an der Universität Macerata. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist der Antijesuitismus. Dass der Aufsatz in einer Schriftenreihe des Jesuitenordens erschienen ist, tut seinem wissenschaftlichen Anspruch keinen Abbruch:
Sabina Pavone: Between History and Myth: The Monita secreta Societatis Jesu, in The Jesuits II, Toronto 2006, S. 50–65
https://books.google.at/books?id=6OSux6Zfd74C&pg=PA61&dq=Michael+Ruckert&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjPnuKowfDKAhUBLhQKHQ_-DGkQ6AEISzAJ#v=onepage&q=Michael%20Ruckert&f=false
@selbiger
Also erstens gibt es meines Erachtens zwischen Geheimdienst und Geheimorganisation oder Geheimbund (what ever) keinen Unterschied, die UNO ist für mich auch nur ein Zirkel wie der CFR oder so! Es geht um das Geheime und das vorenthalten von Informationen etc, das die Jesuiten (und andere) Geheimnisse vor uns(Volk) haben, das ist wohl unbestritten, ich würde sogar soweit gehen und zwischen irgendwelchen Kirchen-Orden oder Freimaurern etc keinen großen Unterschied machen! Unter anderem von diesen Geheimbünden(etc) hatte JFK in seiner berühmten Rede (1963 in NY) gesprochen! Gibt es nun die Geheimverträge von Verona von 1822 oder nicht, dass Ihre Quellen das vielleicht bestreiten ist eh klar. Oder was ist nun mit der Geheimlehre „Monita Secreta“ ? Oder gibt es alles nicht?
Aber mal ehrlich Sie nennen sich auf deutsch „Die Gesellschaft Jesu“ oder nicht, und ob ihre Exerzitien und Rituale so im Sinne Jesu sind, wage ich zu bezweifeln im übrigen die Geheimhaltung etc ist bestimmt auch nicht in seinem(Jesus) sinne oder was meinen sie? Sie können es mir glauben ich habe vieles mit eigenen Augen gesehen, was unter anderem dieser Orden(kath. Kirche) in Lateinamerika angerichtet hat, ich bin viel gereist ob sie es glauben oder nicht, ich bin mehrmals kreuz und quer von Tijuana(Mex) bis Patagonien und von Chile über Amazonien bis in die Karibik, immer „low budget“ unterwegs gewesen!
Nun bin ich seit fast 20j mit eine Südamerikanerin mit Indigenen Wurzeln verheiratet (immer noch die erste Ehefrau, das wird auch so bleiben)!Wir haben länger in den USA gelebt und vor allem dort habe ich doch vieles darüber gelesen etc deshalb die engl Version so zu sagen von „The Secret Treaty of Verona“! Ich spreche Spanisch,Portugiesisch,Italienisch,Englisch,etwas Latein, etwas Russisch und die jugoslawischen Dialekte. Ich war in Nordafrika in Süd-und Südostasien, im mittleren Osten auf der arab. Halbinsel…!
Ich habe Menschen aus allen Gesellschaftschichten kennengelern mein lieber selbiger, da waren Geheimdienst Leute darunter,Lokalpolitiker, Professoren, arme Leute(die mag ich am liebsten) reiche Leute etc(möglicherweise glauben sie mir das alles nicht, aber das spielt für mich keine Rolle)! Mein Schwiegervater(er ist schon lange bei unserem Heiland) war in seinen jungen Jahren im Orden, später war er bei den Maurern (mittlerer Grad) und was er zu erzählen hatte…!Ich hatte auch einen Onkel(auch schon lange verstorben), er war auch in einem Orden, wurde aber später sogar exkommuniziert..! Mein Schwager(Bruder meiner Frau) war beim Militär und der sagt, dass auch in dem viele Offiziere/Generäle geradezu süchtig nach sind nach der Lehre der Jesuiten, das lässt tief blicken meine ich! Mein lieber (aktueller) Nachbar ein alter Italiener war in seine jungen Jahren bei Rom in einem Franziskaner Orden, der hat mir auch über diesen Orden so manches erzählt!
Er war fast 10 Jahre da (in den 1960er) am Ende ist er abgehauen od. besser geflüchtet(nach Deutschland)! Also mein Freund das sind unter andrem meine Quellen aber natürlich auch Bücher die sie natürlich verwerfen wie z.B. Edmond Paris od. Eric J. Phelps oder Carmin etc!
Naja man kann über Quellen immer streiten, sie sehen das alles natürlich durch ihre katholische Brille. Sie haben natürlich auch recht wenn sie sagen ich sollte aufpassen, dass ich niemandem auf den Leim gehe, aber ich sehe mir die Sachen gerne vor Ort an, heut komme ich leider nicht mehr dazu! Ich würde auch sagen, dass in manchen Belangen die kath. Kirche sogar noch eine Bastion des guten ist z.B. was Abtreibung betrifft, hoffentlich bleibt das so! Trotzdem sage ich ihnen es ist erstens viel jüdisches im Vatikan(und ich meine nicht unsere jüd-christl Kultur auf die wir uns im Abendland berufen) es ist viel Geheimbund im Vatikan so zu sagen, es ist viel mehr Schein und Irreführung dort als sie es sich in ihren kühnsten Träumen ausdenken könnten. Sie scheinen ja sehr belesen zu sein auf diesem Gebiet, vielleicht sind sie auch ein Theologe(od ähnl.)aber reden sie WIRKLICH mit den Menschen und sie werden mindestens so viel erfahren wie aus Büchern. Dann muss ich doch noch ein Lanze brechen für einen der in einem Jesuiten-Internat die Erziehung bekam: Peter Scholl-Latour(Gott hab ihn selig) den mag ich gern, und der redete übrigens nicht sehr viel über diese Zeit im Internat. Gute Fastenzeit ihnen allen!
Die Gemeinsamkeiten von Freimaurern und Jesuiten sind gar nicht mal strukturell zu verorten wie sie vermuten, sondern inhaltlich, denn allen geht es um die gleiche Sache, dem Tempel Salomo bzw. was dort verloren ging, allerdings und das übersehen Sie ist die Motivation absolut unterschiedlich. Übrigens spielt diese Thematik in die Offenbarung rein, sprich die Offenbarungszeit, zwei Parallelen zwischen Salomo und der Offenbarung – 666 und die Bundeslade, beides taucht an beiden Stellen auf und das hat seinen Grund. Durch den Lageort der Bundeslade sieht man das jene die sich als Juden heute nennen keine Juden sind. Man wird sehen wen die Synagoge Satans anbetet und wer dieser Engel ist, und dann wird das wahre Volk Gottes aus seinem Schlaf erwachen und in den Krieg ziehen, wobei einige wurden ja schon wach vielleicht haben sie ja welche von den Erweckten davon in Patagonien getroffen, dort leben ja genug aus der SS die wissen was bald läuft und worum es wirklich geht in diesem Krieg, außerdem sind genug längst wieder in Europa für den Tag X, jeder Nachrichtendienstler weiß das ich hatte genug mit dem paranoiden Pack zu tun, alle haben Angst und dies ist berechtigt, denn die Wahrheit kommt unaufhaltbar und wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Jedenfalls kann ich Ihnen sagen, weder Freimaurer noch Jesuiten werden das Rennen machen, jemand der rein ist verkehrt nicht mit der Synagoge Satans, nicht mal diplomatisch, Krieg kennt keine Diplomatie nur den Sieg.
@der agent
Ich wollte Ihnen keineswegs persönlich nahetreten. Sollte das der Fall gewesen sein, möchte ich mich dafür entschuldigen. Mir geht es um die Wahrheit. Und da bin ich der Meinung, dass Verschwörungsgeschichten zwar ein einfache „Lösung“ komplexer Fragen bieten, aber in der Sache kaum hilfreich sind.
Was „The Secret Treaty of Verona“ betrifft, müssen Sie mir helfen, weil ich einfach keine Ahnung habe, was das sein soll. Ich habe noch nicht davon gehört.