(Rom/Buenos Aires) Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Argentinien rücken die politische Vision von Papst Franziskus in das Interesse. Dabei geht es um seinen offen zur Schau getragenen Enthusiasmus für die „Volksbewegungen“ und die Utopie einer neuen kommunistischen und „papistischen“ Internationale, wie sie beim antikapitalistischen Forum in Buenos Aires mit frenetischem Applaus gefordert und von Kurienbischof und Papst-Berater Marcelo Sanchez Sorondo mit zustimmendem Nicken bedacht wurde.
Am vergangenen Sonntag fanden in Argentinien Vorwahlen statt, die besondere Aufmerksamkeit finden, weil Jorge Mario Bergoglio, heute Papst Franziskus, Staatsbürger dieses lateinamerikanischen Landes ist.
Der eigentliche Urnengang findet am 25. Oktober statt. Die Argentinier sind gerufen, ein neues Staatsoberhaupt zu wählen. Sollte der erstplatzierte Kandidat nicht mindestens 40 Prozent der Stimmen erreichen, wird am 24. November eine Stichwahl folgen zwischen allen Bewerbern, die im ersten Durchgang mindestens zehn Prozent der Stimmen erzielen. Der stimmenstärkste Kandidat der zweiten Runde wird neuer Staatspräsident.
Präsidentschaftswahlen in Argentinien: Die politische Vision des Papstes
Die Ära Kirchner geht in Argentinien ihrem Ende zu, jedenfalls jene, in der ein Kirchner persönlich in der Casa Rosada, dem Präsidentenpalast regiert. 2003 war Nestor Kirchner (1950–2010) Staatsoberhaupt geworden. 2007 folgte ihm seine Ehefrau und heutige Witwe Cristina Fernandez de Kirchner im Amt nach. Cristina Kirchner steht inzwischen am Ende ihrer zweiten vierjährigen Amtsperiode und darf laut Verfassung nicht mehr kandidieren. Sie bemüht sich allerdings darum, daß ein „Kirchnerista“ ihr Nachfolger wird.
Die Vorwahlen brachten keine Klarheit, ob die linksperonistische Ära Kirchner fortgesetzt wird oder ihr Ende findet.
Daniel Scioli (58), der amtierende Gouverneur der Provinz Buenos Aires, der bevölkerungsreichsten des Landes, kandidiert für den Frente para la Victoria (Front für den Sieg), dem Wahlbündnis Kirchners, und konnte 38,3 Prozent der Stimmen sammeln. Scioli ist Vorsitzender des Partido Justicialista, der als offizielle peronistische Partei Argentiniens gilt. Den Vorsitz übernahm er direkt von Nestor Kirchner.
Mit Mauricio Macrà, einem liberalkonservativen Unternehmer und Bürgermeister von Buenos Aires, gibt es einen ernstzunehmenden Herausforderer, der tatsächlich die Kirchner-Ära beenden könnte. Er steht an der Spitze der Propuesta Republicana (Republikanischer Vorschlag) und erreichte 30,2 Prozent.
Schließllich gibt es als dritten „Pol“ noch Sergio Massa, den Chef des Frente Renovador (Erneuerungsfront), der einen gemäßigten „Kirchnerismus“ vertritt. Er erhielt 20,6 Prozent der Stimmen. Hinzu kommen
Papst setzt auf den Kirchnerismus, die sozialistische Variante des Peronismus
Beide Hauptkandidaten, Scioli und Macrà warben mit einem Bild, das sie bei der jüngsten Buchmesse in Buenos Aires vor einem Bild von Papst Franziskus zeigt. Seither beschäftigt die Frage: Wen aber bevorzugt Papst Franziskus? Und: Wofür stehen die beiden Kandidaten?
Cristina Kirchner besuchte einerseits Papst Franziskus bereits mehrfach in Rom, andererseits fördert sie gleichzeitig zu Hause die Legalisierung von „Homo-Ehe“ und Abtreibung. Demonstrativ übernahm sie die Patenschaft eines Mädchens, das durch künstliche Befruchtung von einer Lesbe zur Welt gebracht wurde, die in einer eingetragenen Partnerschaft mit einer anderen Lesbe lebt. Trotz offenkundiger Widersprüche wurde in der zuständigen Diözese die Taufe gespendet, während die Patenschaft Kirchners politische Unterstützung signalisierte.
Der Verfassungsrechtler Marco Olivetti analysierte den „Kirchnerismus“ im lateinamerikanischen Kontext: „Der Kirchnerismus ist die x‑te Reinkarnation des Peronismus: nach dem vage faschistischen Original von Juan Domingo und Evita Perón, folgte der liberalkonservative der 70er Jahre des sterbenden Perón und seiner dritten Frau Isabelita, dann der hyper-liberalistische der 90er Jahre von Carlos Menem. Der Kirchnerismus seit der Jahrtausendwende stellt die sozialistische Variante dar in Fortsetzung der pararevolutionären Gruppen, die Argentinien in den 70er Jahren befallen hatten und die vom traditionellen peronistischen Gewerkschaftswesen unterstützt wird. Seine Zustimmung ist vor allem unter Menschen mit geringem Einkommen und geringer Bildung hoch.“
„Merkmal ist jener Populismus, der sich mit einem ‚guten Volk‘ identifiziert und der heute weite Teile Lateinamerikas beherrscht vom Venezuela von Chavez und seinen Erben über das Bolivien von Morales und Brasilien von Lula und Dilma bis zum Ecuador unter Correa, trotzt aller Unterschiede im Detail“, so Olivetti.
Während Scioli der Kandidat dieses Linksperonismus ist, steht Macrà für das Wahlbündnis Cambiemos, dem auch die Union Civica Radical angehört, die zweite große Partei Argentiniens des 20. Jahrhunderts und der historischer Gegenspieler der Peronisten. Die Union Civica Radical ist Teil der Sozialistischen Internationale. Ihr gehört auch die 2002 entstandene Coalicion Civica der katholischen Juristin und Abgeordneten Elisa Carrió an. Deren Gruppierung vertritt im politischen Spektrum sozialliberale Positionen. Eine katholische oder christlich-demokratische Partei im engeren Sinn gibt es in Argentinien aus historischen Gründen nicht, jedenfalls keine von nennenswerter Bedeutung.
Carriò: Papst spielt in Argentinien die „falsche Karte“
Carrió ist die erste Frau Argentiniens, die für die Casa Rosada kandidiert und gegen eine Legalisierung von Abtreibung und „Homo-Ehe“ ist, sich aber für eine staatliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften ausspricht. Carriò ist eine langjährige Freundin Bergoglios, die ihm 2001 auch dessen Wahl zum Papst vorausgesagt haben will.
Carriò ist heute der Meinung, daß Papst Franziskus in Argentinien die „falschen“ politischen Karten ausspielt, indem er den Kirchnerismus unterstützt. Damit bestehe, so die Politikerin, die Gefahr, daß Argentinien wie Venezuela ende.
Papst Franziskus äußerte nie öffentlich eine direkte Unterstützung für die Kirchner-Partei, weshalb dieses Urteil auf den ersten Blick voreilig scheint. „Daß der Papst allerdings seine politische Vision für Argentinien und das ‚große Vaterland‘ Lateinamerika hat, steht außer Zweifel“, so Sandro Magister.
Papst zeigte rege Sympathie für populistische Präsidenten, dem einzigen Konservativen aber die kalte Schulter
Die jüngste Reise des Papstes nach Ecuador, Bolivien und Paraguay war diesbezüglich eindeutig. Franziskus zeigte deutliche Sympathien für die populistischen Staatspräsidenten von Ecuador und Bolivien. Dem dritten Präsidenten, dem konservativen Staatsoberhaupt Paraguays, zeigte der Papst hingegen die kalte Schulter. Er ging sogar soweit, den Präsidenten öffentlich und völlig ungerechtfertigt eines Verbrechens zu beschuldigen (siehe Wenn der Papst einen kapitalen Bock schießt – Die Fettnäpfchen der zwanglosen freien Rede).
Das eigentliche politische „Manifest“ von Papst Franziskus war seine überlange, am 9. Juli in Santa Cruz in Bolivien gehaltene Rede an die „Volksbewegungen“, jene linken Globalisierungskritiker Lateinamerikas und vom Rest der Welt, die sich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres durch „Selbsteinladung“ um den Papst scharten. Das erste Mal fand am 28. Oktober 2014 in Rom statt und in beiden Fällen stand Boliviens „bolivarischer“ „Cocalero“-Präsident Evo Morales in der ersten Reihe.
Liest man die beiden Reden, sticht als „Merkmal“, um Olivetti aufzugreifen, der Populismus ins Auge, der sich mit dem „guten Volk“ identifiziert und sich damit genau mit dem sozialistischen Peronismus der Kirchner-Ära trifft, der die Empfänger staatlicher Zuwendungen auf nunmehr 36 Prozent der argentinischen Bevölkerung verdreifachte.
Der Populismus des Papstes, der Giacomo da Fiore nähersteht als Augustinus von Hippo
Das „Volk“, das Papst Franziskus als Avantgarde der Weltrevolution gegen das transnationale Imperium des Geldes sieht, ist das, das er selbst ziemlich unsystematisch als „Cartoneros, Wiederverwerter, Wanderhändler, Schneider, Handwerker, Fischer, Bauern, Maurer, Bergarbeiter“ beschrieb. Ihnen gehöre „die Zukunft der Menschheit“, so das katholische Kirchenoberhaupt. Wie? Durch einen „Prozeß der Machtübernahme, der die logischen Vorgangsweisen der formalen Demokratie übergeht“.
Laut dem Jesuiten James V. Schall, der an der Georgetown Universität in Washington politische Philosophie lehrte, habe die Rede von Santa Cruz „Bergoglio in Reinform“ gezeigt mit einer politischen Vision, „die Giacomo da Fiore nähersteht als Augustinus von Hippo“.
Aber auch die Kirchner-Partei und das Umfeld des Papstes setzten zahlreiche Zeichen, die eine Nähe des Papstes zu dieser politischen Richtung signalisieren sollen. Die häufigen Empfänge für Cristina Kirchner im Vatikan sind ein Aspekt davon.
Vattimo: „Allein Papst Franziskus ist fähig, die internationale Revolution gegen die Geldherrschaft anzuführen“
Im vergangenen März organisierte die argentinische Kulturministerin Teresa Parodi im Teatro Cervantes in Buenos Aires ein Internationales Forum für Emanzipation und Gleichheit, wo sich die Prominenz der linken antikapitalistischen Kritik ein Stelldichein gab.
Am Nachmittag des 13. März trat einer nach dem anderen ans Mikrophon, darunter Leonardo Boff, der Befreiungstheologe und ehemalige Ordensmann, der zur Mutter-Erde-Religion konvertiert ist; der italienische Philosoph Gianni Vattimo, Vertreter des „Schwachen Denkens“, einer anti-metaphysischen Postmoderne, die sich als eine Form des Nichilismus versteht. Der bekennende Homosexuelle bezeichnet sich selbst als Katholik, glaubt aber nicht an Gott. Mit dabei war auch der in diesen Kreisen neuerdings omnipräsente argentinische Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo, Kanzler der Päpstlichen Akademien der Wissenschaften und der Sozialwissenschaften und „großer Berater von Papst Bergoglio“, so Magister.
Vattimo forderte im Teatro Cervantes unter frenetischem Applaus die Bildung einer neuen kommunistischen und zugleich „papistischen“ Internationale. Sanchez Sorondo befand sich sichtlich zufrieden und zustimmend an seiner Seite. Vattimo forderte von der Bühne eine neue linksextreme Internationale deren unumstrittener „Leader“ Papst Franziskus sei, der einzige, der fähig sei, eine politische, kulturelle und religiöse Revolution gegen die Übermacht des Geldes anzuführen in dem „Bürgerkrieg“, der bereits weltweit tobe, und der als „Kampf gegen den Terrorismus“ getarnt werde, in Wirklichkeit aber der Klassenkampf des 21. Jahrhunderts gegen die Vielzahl der Kapitalismuskritiker sei.
Wer es nicht glauben sollte, kann sich Vattimos Rede beim Forum als Video anschauen. Es geht um den Teil zwischen Minute 15 und Minute 51. Es folgen die Reden von Sanchez Sorondo und Boff.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Settimo Cielo/Foro Internacional (Screenshots)
Das zweite Vatikanum konnte sich nicht für eine Verurteilung des Kommunismus durchsetzen,
wie es vor dem Konzil der Fall war. Durch Enzykliken und Rundschreiben wurde deutlich gegen
den Kommunismus als gottlose Gesellschaft gekämpft. Ebenfalls durch das II.Vatikanum wurde
der Modernisten-Eid gestrichen. Jetzt kann man in Rom Bestrebungen beobachten, die mit dem
Kommunismus und der Befreiungstheologie liebäugeln. Sogar der Papst soll Sympatie für diese
neue Bewegung haben. Da wundert es nicht, wenn diese Leute den Papst hochleben lassen und
als Lokomotive einsetzen wollen. Dieses gefährliche Spiel sollte nicht weiter verfolgt werden,
denn der Papst ist für den Glauben und der Religion da.
Der Papst lebt wohl in der Sozialwelt des Peronismus. dort ist er ja aufgewachsen und hat die längste Zeit seines irdischen Daseins verbracht. Diese Idee ist schillernd. Nach Bedarf mehr oder minder an kommunistische Vorstellungen angelehnt. Das aber alles betont südamerikanisch.
Mit Papst Franziskus sehen offenbar die Protagonisten des „guten Volkes“ keinen Grund mehr, gegen die Kirche zu wettern, forderte doch der bolivianische Zampano-Präsident Morales noch im Jahre 2009 ( also noch unter dem Pontifikat von Papst Benedikt XVI.!):
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„einen anderen Glauben, eine andere Religion und eine andere Kircheâ€,
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weil….die Kirche
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„ein Feind des Friedens“
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wäre und:
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„Wir müssen sie auswechseln“ (?!)
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Für die wahrheitsfernen „Weltrevolutionäre“ hat dieser „Wechsel“ offenbar nun stattgefunden, sodass eine „Koalition“ mehr als nur im Bereiche des Angedachten zu sein scheint.
„Bildung einer neuen kommunistischen und zugleich „papistischen“ Internationale […] “ – das ist Musik in meinen Ohren. Wer die Lebensrealität in Lateinamerika kennt und auch die Geschichte der lateinamerikanischen Länder kann sich den sozialen Transformationen unter den neuen „populistischen“ Regierungen als Katholik nicht wirklich verweigern. Was meint ihr auf wessen Seite Jesus wohl wäre beziehungsweise ist ? Auf der Seite der armen ausgepressten Volksmassen die nach Jahren der Diktatur oder neoliberalen Bedeutungslosigkeit wieder mitzureden haben oder auf der Seite der Grossgrundbesitzer, Yankee-Lakaien und Volksschinder ? Gott hasst die Abtreibung und die Verwässerung der Ehe aber er liebt eben auch die Armen. Wenn man sich an vermeintlich christlichen Parteien als Heilsbringer orientiert – ob in Lateinamerika oder hier – leidet sowohl der Arme wie auch der Herr.
Grinjow @ Leider machen Sie sich die Sache zu einfach. Wenn es um Kommunismus
und Sozialismus geht und um die Befreiungstheologie, kann man nicht fragen, wo steht
Jesus. Denn diese sozialistischen Bewegungen haben wenig mit Religion zu tun. In der Praxis ist es dann so, dass die Armen vom Regen in die Traufe kommen. Die Zeitge-
schichte lehrt das eindeutig. Natürlich ist Jesus mit Sicherheit auf der Seite der Armen,
aber dadurch sind die anderen nicht unbedingt verflucht, wenn sie christlich leben und
christliche Werke vollbringen. Natürlich sind unsere christlichen Parteien ( sie waren
mal christlich ) keine Heilsbringer, aber allemal besser als alle gottlosen Systeme und
politische Ausrichtungen.
@fredius Ich denke ich mache es mir nicht einfacher, wenn ich sozialreformatorische Ideen und deren konkrete Umsetzung in mehrheitlich katholischen Ländern, deren Bevölkerung jahrelang unter struktureller Sünde unter angeblich christlichen und „konservativen“ Regierungen oder „gotttreuen“ Militärdiktatoren gelitten haben und noch leidet, begrüsse. Die Kennzahlen zu Armut, Bildung und Gesundheitsversorgung sprechen eine deutliche Sprache in Ecuador, Bolivien und Venezuela. Was die Geschichte eindeutig lehrt ist nur, dass sich die Eliten wehren, die jahrelang von ungerechten Strukturen und Unterdrückung des Volkes profitiert haben. Sie sabotieren, lassen die Presse hetzen und manipulieren, führen Putsche durch wie in Honduras und Paraguay.
Nee, verflucht sind die Reichen und Ausbeuter nicht. Aber kennen Sie das Gleichnis vom reichen Jüngling, das Gleichnis vom Reichen und seiner Heilserwartung und dem Kamel und Nadelöhr, die Bergpredigt und ihre Seligpreisungen ? Deutlicher gehts doch nicht. Jesus bezieht eindeutig Position. Gegen Ausbeutung anderer, gegen Gleichgültigkeit, gegen Unterdrückung. Für Gerechtigkeit, für Solidarität, für rechtschaffenes Leben.
Die Reste der mehr oder weniger authentischen christlichen Gemeinde in der Diaspora Deutschland wird doch nur deswegen noch von „christlichen“ Parteien wie CSU und CDU programmatisch und ideologisch hofiert, weil sie noch etwas zählbares Wahlvolk darstellt und „Christlich sein und denken“ folkloristisch zur Tradition dieser Parteien dazugehört. Kirche gehört halt noch dazu – also Taufe, Hochzeit, Beerdigung. In 20–30 Jahren ist damit Schluss, wenn uns Russland nicht bekehrt.
Jesus sagt, klipp und klar „macht euch Freunde mit den ungerechten Mammon“,
Jesus sagt zu dem reichen Jüngling er soll seinen Besitz verkaufen, und den Erlös den Armen geben, also einfach verteilen, was ja genau nicht geschieht, wenn man sich das „Geschäft“ soziales, kirchliches Tun genau anschaut
Und es steht: in der Schrift, dass den Armen die frohe Botschaft verkündet wird, nicht die soziale Gerechtigkeit!
Jesus ist mit Sicherheit auf der Seite von allen Menschen, wäre er nun auf der Seite der Armen, dann sorgen wir ja dafür dass diese Gottes Zuneigung verlustig gehen, wenn wir dafür sorgen, auch durch die ganzen sozialen Projekte, dass die nicht mehr arm sind.
Selig sind übrigens nicht die die hungern und dürsten, sondern die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten und ins Reich des Vaters kommen die, die die Nackten bekleiden u.s.w und nicht die, die nackt sind.….
Es steht natürlich jedem frei, alles herzugeben, aber die Idee, dass nur der ein guter Christ sei, der selber arm ist, das wurde schon im sogenannten Armutsstreit, als eine Gruppe Franziskaner auf die Idee kam, alle Christen müssten arm und besitzlos leben wie sie selber, als Irrtum erkannt,
Ich denke, man versteht die Schrift komplett verkehrt, wenn man arm und reich, rein materiell versteht
Grinjow @ Glauben Sie mir, ich brauche keine Nachhilfe bezüglich Glauben
und Bibel. Ich kenne die Hl.Schrift genauso gut wie Sie. Bei dem Beitrag geht
es ausschließlich um linke Strukturen und Linksruck der Kirche gerade in La-
teinamerika. Was den reichen Jüngling anbelangt, so sollte er, wollte er voll-
kommen sein, alles verkaufen und den Armen geben. Das heißt nicht, dass er deswegen nicht in den Himmel gekommen ist, dazu sind andere Kriterien von
Bedeutung. Zu den christlichen Parteien und Systemen, kann man nur sagen,
dass in Deutschland keine Partei, die christliche CDU / CSU schon gar nicht,
von einem Christen gewählt werden können.
Gott befohlen !
Ich wollte ja eigentlich nicht mehr kommentieren, weil es nach meiner Meinung nichts bringt. Aber hier kann ich nicht anders. Denn eigentlich möchte man schreien. Der Kommunismus und Sozialismus ist immer atheistisch und gegen Gott gerichtet, weil dadurch ein irdisches Paradies errichten werden soll. Das wollte Gott nie und deshalb muss der liebe Gott irgendwann im Wege stehen. Der Sozialismus hat immer wo er durchgesetzt wurde, ein Paradies versprochen und eine Hölle geschaffen.
Der Arme den Gott meint ist jemand der, unabhängig vom persönlichen Vermögen, nichts von sich sondern alles von Gott erhofft (s. Hiob). Er lebt in der Gewissheit, dass er ohne Gott nichts erreichen kann..
Das hat mit den „Volksbeglückern“ nichts zu tun.
Haben Sie schon mal was vom Reich Gottes gehört ? Damit ist nichts anderes als das irdische Paradies gemeint. Warum sollte Gott auch in 1000 Jahren auf die Erde kommen und das himmlische Jerusalem hier auf Erden beziehen ? Weil er dann zufrieden sein kann, dasss wir es als sein Ebenbild geschafft haben in Eintracht miteinander und mit der Erde zu leben und er sich auf ein Leben mit uns freut. Gott ist der ultimative „Volksbeglücker“ !
@ Grinjow
Sie haben zwar ganz recht, wenn Sie darauf verweisen, dass sich hinter auch so frommem katholischem Getue oft nichts weiter als schwer sündhafter Machtwahn und das harte Herz von personen verschanzt, die sich selbst für „reich“ halten und andere für „arm“ und dies in einem materiellen UND geistigen Sinn, klassische Pharisäer also.
Nur: man merkt schnell, dass die Grenze hin zum geizigen Pharisäer schnell überschritten ist – für jeden von uns.
Dennoch muss man dieses unsäglich machtgeile „katholische“ Gehabe rechtgerichteter Regierungen und ihrer unbelehrbaren „Followers“ abweisen: das ist nicht nur nicht katholisch, sondern oft sogar regelrecht teuflisch, was da abgeht.
Es ist Chaos pur!
Ja, was ist heute noch Katholischsein…
Der materiell Arme kann allerdings theoretisch und praktisch ebenfalls ein geistiger Pharisäer sein, und es gibt ebenso materiell Reiche, die es nicht sind. Hier muss der Einzelfall betrachtet werden. Sonst wird man ungerecht.
Ihre Schlussbemerkung halte ich für irrig: Das Reich Gottes ist nicht identisch mit einem Ort hier auf Erden!
Die Schrift sagt uns dazu, dass es „jetzt schon mitten unter uns ist“, als „Vorgeschmack“ im Glauben, aber noch nicht im Schauen: das himmlische Jerusalem wird im Himmel sein.
Die Pharisäer aller Richtungen, der geistigen und der nichtgeistigen, materiellen und immateriellen haben Konjunktur. Das ist das Problem, das aber doch nichts mit der Kirche zu tun hat. Hier kann doch keine Verbindung bestehen, was nicht umständlich auch noch zu beweisen ist, weil es so war ist wie der Tag hell und die Nacht dunkel ist. Sind wir schon im Himmel ? Natürlich nicht. Das ist ja gerade der Gegensatz, der sich nicht auflöst. Dass der Herr bei uns ist, steht dem aber nicht entgegen.
@zeitschnur
Vielleicht liegt es ja an meiner Luther-Bibel aber bei mir steht bei Offb 21 :“ Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. […] Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen ! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; [ … ]“
Ich lege das so aus dass der Himmel zu uns kommt und nicht umgekehrt genauso wie auch Gott hier zu uns Menschen auf die Erde kommt und nicht umgekehrt. Ausserdem ist auch bei Markus vom Kommen des Menschensohns die Rede ( Mk 13.24 ).
@ Grinjow
der Menschensohn ist aber noch nicht wieder gekommen, der jüngste Tag ist noch nicht gewesen, von daher hat Reinhold schon recht.
@ Grinjow
Die besagte Stelle ist eine Vision – ob man das gewissermaßen buchstäblich im Sinne eines Ablaufes von Ereignissen in der Zeit auffassen darf, bezweifle ich (solche Verkennungen von Visionen sind auch der Grund, warum die jüdische Klerikerschicht Jesus nicht erkannte – sie haben die Visionen des AT zu konkret „irdisch“-politisch ausgedeutet).
Man muss es zusammen mit anderen Aussagen lesen. Da diese Erde mit Feuer verbrannt wird und Gott alles neu machen wird, kann man schwerlich davon ausgehen, dass das himmlische Jersualem in Wahrheit ein irdisches Jerusalem sein wird.
Das soll aber uns nicht zu unnützen Spekulationen anregen, weil wir es eben doch nicht wissen können.
Eines steht fest: Jesus kommt am Ende der Zeiten wieder und wird den Antichristen auslöschen (2. Thess.). Damit sind die Koordinaten für das, was wir erwarten sollen, eigentlich gesetzt…
„Sozialismus ist stets die Ideologie der fremden Schuld.“ – Davila
Was ich nicht verstehe, warum sollte das Mädchen (Tochter der Lesbe) nicht getauft werden – das Kind kann doch nichts für seine Entstehung?
Andere werden besser antworten können, ich kann es nur versuchen, weil ich den wilden argentinischen Fall ein bisschen verfolgt habe:
Das Kind kann natürlich nichts dafür, das ist nicht der Punkt.
Bei einer Kindestaufe bekennen Eltern und Paten den Glauben und versprechen, das Kind katholisch zu erziehen, weil das Kind selbst dieses Bekenntnis noch nicht ablegen kann. Dieses Bekenntnis der Mutter und der Patin Kirchner ist aber unglaubwürdig, wenn sie bekennde Lesbe ist und mit einer anderen Frau zusammenlebt und beide bei der Taufe als „Eltern“ des Mädchens auftreten, also sich bewußt der Lehre der Kirche widersetzen. Das gilt auch für Präsidentin Kirchner, die die Patenschaft für ihr unbekannte Menschen nur übernommen hat, um öffentlich die Anerkennung der Homosexualität und von „Rechten“ für Homosexuelle zu unterstützen.
In diesem Fall müsste der Priester die Taufe verweigern, weil die Voraussetzungen offensichtlich nicht gegen sind, bis das Kind zu einem späteren Zeitpunkt selbst aus freiem Willen um die Taufe bittet und den Glauben bekennt.
Danke für die ausführliche Antwort – da kann man nur hoffen, dass das Mädchen nicht stirbt, bevor es selbst um seine Taufe bitten konnte.
Naaaja! Mit dem Argument müsste man dann aber sehr viel öfter die Taufe von Kindern verweigern! Das Gros erzieht doch nicht im Glauben! Hilfe! das ist doch Messen mit zweierlei Maß.
Ich finde das nicht richtig: das Kind würde so nach der kath. Lehre verlorengehen, als Ungetauftes.
Als Getauftes hätte es wenigstens eine geringe Chance, doch eines Tages zur seligen Anschauung Gottes zu kommen – für den Fall, dass es stirbt, bevor es sich selbst entscheiden aknn.
eben Frau Zeitschnur genau das ist das Problem!
Das mit der Erziehung im Glauben weiß ich natürlich alles. Ausnahmsweise bin ich schon der Meinung, dass das Kind getauft werden kann, denn der Taufbefehl (so nannte man das einmal) geht doch vor. Das darf natürlich nicht wieder zu Falschannahmen führen, die allzu gern sich auslösen lassen.
Allerdings ist es schlimm, zu beobachten, wie gut zumindest in Deutschland diese politisch-mediale Manipulation der Massen funktioniert. Die meisten Einheimischen scheinen zu schlucken, dass es sich angeblich ausnahmslos um Flüchtlinge handelt. Und wo sich vereinzelt mal Widerstand auftut, wird er mit der Nazi- und Rassistenkeule plattgemacht. Trotz Internet ist die Macht von TV und Radio leider immer noch überwältigend. Zu beobachten ist neuerdings allerdings auch ein öffentliches Facebook-Bashing. Den letzten Hort unabhängiger Meinungsbildung und unabhängigen Meinungsaustausches will man dadurch plattmachen, dass man die verbalen Entgleisungen einiger Teilnehmer aufbauscht und zum nationalen Problem erklärt.
Das ist gut gesehen. Die Zensur ist weit verbreitet. Die Manipulation hat ihre Grenzen, aber wirksam ist sie dennoch.
Was macht Papst Franziskus seit dem 13. März 2013 eigentlich anderes als Politik, Diplomatie und Geheimdiplomatie? Jedenfalls vorwiegend damit ist er beschäftigt. Und wenn er erfolgreich hinter den Kulissen gewirkt hat, kommt es ans große Tageslicht, damit die ganze Menschheit bewundert, was für ein großer, segensreich wirkender Mann er ist. Jüngstes Beispiel: Seine Vermittlungsrolle bei der diplomatischen Annäherung zwischen den USA und Kuba (http://kath.net/news/51644 ) – und damit schließt sich der Bogen zum Thema des Artikels: Franziskus ist ein Kommunist, und anscheinend auf dem Weg zum „Leader“ der kommunistischen Weltrevolution. Roter Drache aus der Apokalypse, „ick hör dir trapsen“.
Ein Paradies auf Erden wird es nie geben,die Kirche hat den Millenniumsglauben immer verworfen.Trotzdem taucht er in diversen nicht anerkannten Privatoffenbarungen immer wieder auf.
Zu den „Armen“:
Glaubt jemand tatsächlich noch,das „die Armen“ die besseren Menschen wären!?
Gib ihnen Geld und Macht,dann sind die genau wie die „Reichen“,vielleicht schlimmer noch.
„Steigt der Bauer aufs Pferd, tritt er wilder als der Edelmann“? Mag sein – das rechtfertigt allerdings nicht die die Ungerechtigkeit des Edelmanns… hat also kategorial mit der Gerechtigkeitsfrage nichts zu tun.
Wenn der Bauer anschließend nur die Ungerechtigkeit des Edelmanns noch verstärkt, dann ist das dennoch kein Argument gegen die vorliegende Ungerechtigkeit – gleich ob sie vom Bauen oder vom Edelmann vollzogen wird.
„Volksbewegung“, Populismus, „Front für den Sieg“, Fortschrittsdenken, ein „Himmel auf Erde“, Kritik an Kapitalismus/Ausland, Versprechen von sozialen Reformen, Suchen von Unterstützung bei und Liebäugeln mit den Bevölkerungsklassen mit geringer Bildung und geringem Einkommen, autoritäres Gehabe:
Der Linksperonismus gehört (wie übrigens auch der Rechtsperonismus) zu der großen Gruppen von Fascismen (der Nationalismus kam übrigens besonders bei den Auseinandersetzungen mit Großbrittanien (Falklandinsweln/Islas Malvinas) und Chile (Beaglekanal) zu Tage).
Die Übergänge zwischen Rechts- und Linksperonismus sind übrigens fließend; das gilt genauso, wenn nicht noch mehr, für die Inviduen: Jugend- und Gewerkschaftsbewegungen, Ordnungs- und Schutzmannschaften usw.
Nur: das hat alles mit dem Evangelium Unseres Herrn Jesus‘ Christus‘ nichts zu tun- im Gegenteil.
Es ist einfach braune Soße.
Weiterhin ist es eine Mär, daß in Süd- und Mittelamerika „rechte“ Regimes meistens mit der Katholischen Kirche assoziert waren/sind.
Rios Montt in Guatemala gehörte einer protestantischen Sekte an, die Militärherrscher seit den Unabhängigkeitskriegen waren fast immer freimaurerisch gesinnt und antiklerikal/atheistisch;
die Kirche wurde enteignet- die Großgrundbesitzer waren dementsprechend nicht sehr kirchlich interessiert.
„Yankee-Lakaie“ und „Volksschinder“ (am Schlimmsten dann wohl die viele arme Chinesen bei dem Bau des Panamakanals): das hat nun mit der Kirche (und dann denke ich besonders an die Reduktionen der alten Jesuiten in Paraguay) nichts zu tun.
Trotzdem erstaunlich wie die nun schon überjahrhundertalte Slogans und Falschbehauptungen aus der Mottenkiste immer wieder aufgewärmt und als „frisch“ verkauft werden.
Die Verknüpfungen von fascistisch inspirierten Bewegungen mit befreiungsrevolutionärem Gedankengut und dies besonders bei kirchlich exponierten Personen in den 50er und 60er Jahren verdienen übrigens spezielle Beachtung.
Jaja, was nicht sein kann, das nicht sein darf… Pinochet z.B. war Katholik UND Freimaurer.
Er wurde von Johannes Paul II aktiv unterstützt (um nur eines der vielen degoutanten Beispiele zu nennen)…
Sie sollten sich der Realität stellen:
http://www.christundwelt.de/detail/artikel/eine-verhaengnisvolle-affaire/
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d‑14028590.html
Von den Verfilzungen des Opus Dei mit Pinochet, Fujimori, Franco etc. wollen wir gar nicht erst reden, aber davon, dass deren Gründer Escriva von wiederum JP II heiliggesprochen wurde, der inzwischen selbst heiliggesprochen wurde…
Ich fürchte, es wird einmal ein böses Erwachen geben: nein, es sind nicht nur die Linken, die fiktiven Freimaurer (man müsste die echten erst mal zur Kenntnis nehmen!) und die üblichen Verdächtigen, die die Kirche zugrunde gerichtet haben und hatten – es sind genauso die Konservativen. Sobald man etwas nachbohrt, stößt man allenthalben darauf.
Im übrigen sind schon im 19. Jh viele extrem rechtsgerichtete, reaktionäre Kleriker und Laien Freimaurer gewesen: z.B. Xavier de Maistre (https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Marie_de_Maistre), der dann schließlich auch ein Vordenker für die päpstliche Unfehlbarkeit wurde.
Es können einen da schon merkwürdige Ahnungen beschleichen, und das antimodernistsiche Geheule kann auch ein einziger Fake sein: während die Katholiken auf Modernisten scharfgemacht werden, wird unter der Hand, unter einer reaktionär-verlogenen Geste, die dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen schmeichelt, ebendoch doch die Freimaurerei durchgesetzt und zeigt dabei ihr wahres Gesicht, und das ist absolutistisch, reaktionär, frauenfeindlich und antisemitisch.
dass einzelne freimaurerische personen gewissermaßen „ehrliche“ humanistische Absichten hegten, kann ich nicht bestreiten, aber die Gemengelage ist einfach viel komplizierter, als die meisten es hier glauben wollen.
Passt doch alles. F. ist insgesamt nichts Neues unter der Sonne.
…und die Beziehung Msgr. Lefebvres und einiger seiner Zöglinge zur extremen Rechten (darunter eben auch südamerikanische Diktatoren) ist ohnehin sattsam bekannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Priesterbruderschaft_St._Pius_X.#cite_ref-97