„Kann die Kirche einen häretischen Papst ertragen? – Die Antwort von Bischof Athanasius Schneider

Ein Diskussionsbeitrag über Kreuz und Sühne


Bischof Athansius Schneider legt mit einem aufsehenerregenden Text den Finger in eine Wunde, um auf sie aufmerksam zu machen, aber auch, um mögliche Lösungen aufzuzeigen und Orientierung zu geben. Ein Text, der für Diskussionen sorgen wird.
Bischof Athansius Schneider legt mit einem aufsehenerregenden Text den Finger in eine Wunde, um auf sie aufmerksam zu machen, aber auch, um mögliche Lösungen aufzuzeigen und Orientierung zu geben. Ein Text, der für Diskussionen sorgen wird.

Die Kir­chen­kri­se und die Glau­bens­kri­se haben einen neu­en Höhe­punkt erreicht. Dies kommt in einem Text zum Aus­druck, den Weih­bi­schof Atha­na­si­us Schnei­der heu­te vor­leg­te. Dar­in befaßt er sich mit der Fra­ge eines häre­ti­schen Pap­stes, und wie die Kir­che, die Kar­di­nä­le, die Bischö­fe, die Prie­ster, die Gläu­bi­gen damit umge­hen kön­nen.
Die Beschäf­ti­gung mit die­ser hypo­the­tisch vor­ge­tra­ge­nen Fra­ge­stel­lung ver­deut­licht die dra­ma­ti­sche Unru­he, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus in der katho­li­schen Kir­che her­vor­bringt. Bischof Schnei­der bleibt nicht auf der bloß theo­re­ti­schen Ebe­ne stehen.

Anzei­ge

Der Text ist als Dis­kus­si­ons­bei­trag gedacht, der hel­fen soll, Ori­en­tie­rung zu geben und auf­tre­ten­de Fra­gen zu klä­ren. Weih­bi­schof Schnei­der, einer der pro­fi­lier­te­sten Bischö­fe der katho­li­schen Kir­che, sagt dar­in, daß die Kir­che selbst einen häre­ti­schen Papst über­le­ben kann, und selbst ein häre­ti­scher Prie­ster, Bischof oder auch Papst die Sakra­men­te gül­tig ver­wal­ten und in sei­ner Juris­dik­ti­on gül­ti­ge Amts­hand­lun­gen set­zen kann – sofern sei­ne Zeit begrenzt bleibt. 

Davon ist der Weih­bi­schof, der dem Kreuz­or­den ange­hört, über­zeugt: Die Gött­li­che Vor­se­hung wer­de zu gege­be­ner Zeit recht­zei­tig eingreifen. 

Mit die­sem Text mel­det sich der Weih­bi­schof zum zwei­ten Mal seit sei­nem Ad-limi­na-Besuch zu Wort und ist bemüht, den von Papst Fran­zis­kus bedenk­lich gespann­ten Bogen nicht rei­ßen zu las­sen, weil er dar­in eine Pflicht gegen­über der Kir­che sieht. Zugleich greift er erneut die Fra­ge des umstrit­te­nen Doku­ments für eine mensch­li­che Brü­der­lich­keit von Abu Dha­bi auf und läßt erken­nen, daß er die Ant­wort, die ihm Papst Fran­zis­kus auf mehr­fa­che Nach­fra­ge bei der Audi­enz im Rah­men des Ad-limi­na-Besu­ches gab, für unzu­rei­chend hält.

Eines steht bereits fest: Es sind Über­le­gun­gen, die für Dis­kus­sio­nen sor­gen werden

Zur Frage eines häretischen Papstes

Die Fra­ge, wie mit einem häre­ti­schen Papst umzu­ge­hen ist, wur­de in der katho­li­schen Tra­di­ti­on noch nicht in dem Maße behan­delt, daß man von einem all­ge­mei­nen Kon­sens oder auch nur einer Annä­he­rung an etwas spre­chen könn­te, das einem sol­chen ähneln wür­de. Weder ein Papst noch ein öku­me­ni­sches Kon­zil haben bis­her ein­schlä­gi­ge Lehr­aus­sa­gen zu einer sol­chen Even­tua­li­tät for­mu­liert; eben­so­we­nig wur­den ver­bind­li­che kano­ni­sche Nor­men erlas­sen über den mög­li­chen Umgang mit einem Papst, der wäh­rend sei­ner Amts­zeit zum Häre­ti­ker wird, bzw. als sol­cher handelt.

In der lan­gen Kir­chen­ge­schich­te mit ihren 266 Päp­sten gibt es kei­nen Papst, der sein Petrus­amt wegen Häre­sie oder mut­maß­li­cher Häre­sie ver­lo­ren hat. Papst Hono­ri­us I. (625–638) wur­de erst nach sei­nem Tod durch drei Öku­me­ni­sche Kon­zi­le exkom­mu­ni­ziert wegen des Vor­wurfs, die häre­ti­sche Leh­re des Mono­the­le­tis­mus begün­stigt zu haben. Papst Leo II. (682–683) bestä­tig­te die Dekre­te des Drit­ten Kon­zils von Kon­stan­ti­no­pel und ver­häng­te 40 Jah­re nach des­sen Tod den Kir­chen­bann über Hono­ri­us II. („ana­the­ma­tizamus Hono­ri­um“). Der Kir­chen­bann bedeu­te­te die Fest­stel­lung, daß er sich außer­halb der Kir­che gestellt hat­te und somit sich selbst über­las­sen war: 

„Hono­ri­us, der die­se apo­sto­li­sche Kir­che nicht mit der Leh­re der apo­sto­li­schen Über­lie­fe­rung erleuch­te­te, son­dern ver­such­te, in unhei­li­gem Ver­rat den unbe­fleck­ten Glau­ben umzu­stür­zen“ (Den­zin­ger, 563).

Der Liber Diur­nus Roman­o­rum Pon­ti­fi­cum, eine umfang­rei­che Samm­lung von For­meln, die bis zum 11. Jahr­hun­dert in der päpst­li­chen Kanz­lei ver­wen­det wur­den, ent­hält den Text für den päpst­li­chen Eid, mit dem jeder neue Papst bei Amts­an­tritt schwö­ren muß­te, das sech­ste öku­me­ni­sche Kon­zil anzu­er­ken­nen, das die Urhe­ber der mono­the­le­ti­schen Häre­sie mit dem ewi­gen Ana­the­ma bestraf­te (PL 105, 40–44).

In eini­gen Bre­vie­ren vom 16.–18. Jahr­hun­dert wur­de Papst Hono­ri­us I. in der Matu­tin des 28. Juni, dem Gedenk­tag des hei­li­gen Pap­stes Leo II., als Häre­ti­ker genannt.

„In syn­odo Con­stan­ti­no­po­li­ta­no con­dem­na­ti sunt Ser­gi­us, Cyrus, Hono­ri­us, Pyr­rhus, Pau­lus et Petrus, nec non et Mac­a­ri­us, cum disci­pu­lo suo Ste­pha­no, sed et Poly­chro­ni­us et Simon, qui unam vol­untatem et ope­ra­tio­nem in Dom­ni­no Jesu Chri­sto dixerunt vel praedicaverunt.“

Die Beharr­lich­keit die­ser Lesung im Bre­vier­jahr durch vie­le Jahr­hun­der­te hin­durch zeigt, daß vie­le Gene­ra­tio­nen von Katho­li­ken kein Ärger­nis dar­an nah­men, daß ein bestimm­ter Papst in einem äußerst sel­te­nen Fall der Häre­sie oder der Unter­stüt­zung der Häre­sie für schul­dig befun­den wur­de. Zu die­sen Zei­ten wuß­ten die Gläu­bi­gen und die Hier­ar­chie klar zu unter­schei­den zwi­schen der unzer­stör­ba­ren Kraft des katho­li­schen Glau­bens, die vom Lehr­amt der Cathe­dra Petri garan­tiert wird, und der Untreue und dem Ver­rat eines kon­kre­ten Pap­stes bei der Aus­übung sei­ner Lehrfunktion.

John Chap­man erklär­te in sei­nem Buch „The Con­dem­na­ti­on of Pope Hono­ri­us“ (Die Ver­ur­tei­lung des Pap­stes Hono­ri­us,Lon­don 1907), daß das­sel­be Drit­te Öku­me­ni­sche Kon­zil von Kon­stan­ti­no­pel, das über Papst Hono­ri­us I. den Kir­chen­bann ver­häng­te, eine kla­re Unter­schei­dung zwi­schen dem Irr­tum eines bestimm­ten Pap­stes und der Unfehl­bar­keit im Glau­ben des apo­sto­li­schen Stuh­les an sich vor­nahm. In dem Schrei­ben, in dem Papst Aga­tho (678–681) gebe­ten wur­de, die Kon­zils­be­schlüs­se zu bestä­ti­gen, bekräf­tig­ten die Kon­zils­vä­ter des Drit­ten Öku­me­ni­schen Kon­zils von Kon­stan­ti­no­pel, daß Rom einen unfehl­ba­ren Glau­ben hat, der mit Auto­ri­tät durch die Bischö­fe des Apo­sto­li­schen Stuh­les, den Nach­fol­gern des Petrus, für die gesam­te Kir­che ver­kün­det wird.
Man könn­te fra­gen: Wie war es mög­lich, daß das Drit­te Öku­me­ni­sche Kon­zil von Kon­stan­ti­no­pel einer­seits das bekräf­tig­te und gleich­zei­tig einen Papst als Ket­zer ver­ur­teil­te? Die Ant­wort ist aus­rei­chend klar. Papst Hono­ri­us I. war fehl­bar, er lag falsch, er war ein Häre­ti­ker, gera­de weil er nicht mit Auto­ri­tät bekräf­tigt hat­te, was er hät­te bekräf­ti­gen sol­len, näm­lich die Petri­ni­sche Über­lie­fe­rung der römi­schen Kir­che. Er hat­te sich nicht an die­se Tra­di­ti­on gehal­ten, son­dern statt­des­sen eine fal­sche Leh­re gebil­ligt und erwei­tert. Sobald die Wor­te von Papst Hono­ri­us I. von sei­nen Nach­fol­gern abge­lehnt wur­den, waren sie aber macht­los gegen die Unfehl­bar­keit im Glau­ben des Apo­sto­li­schen Stuhls. Sie wur­den auf ihren tat­säch­li­chen Wert redu­ziert, näm­lich den, daß es sich nur um sei­ne per­sön­li­chen Ansich­ten handelte.

Der hei­li­ge Papst Aga­tho wur­de durch das bedau­er­li­che Ver­hal­ten sei­nes Vor­gän­gers Hono­ri­us I, der zur Ver­brei­tung der Häre­sie bei­trug, nicht ver­wirrt und erschüt­tert, son­dern behielt sei­ne über­na­tür­li­che Sicht von der Unfehl­bar­keit der Cathe­dra Petri bei der Glau­bens­un­ter­wei­sung, wie er den Kai­sern in Kon­stan­ti­no­pel schrieb: 

„Das ist die Norm des wah­ren Glau­bens, den die­se geist­li­che Mut­ter dei­ner fried­li­chen Herr­schaft, die Apo­sto­li­sche Kir­che Chri­sti (der Stuhl von Rom), immer mit Ener­gie bewahrt und ver­tei­digt hat sowohl im Wohl­erge­hen als auch in Wid­rig­kei­ten; die, wie durch die Gna­de des All­mäch­ti­gen Got­tes bewie­sen, weder je vom Weg der apo­sto­li­schen Tra­di­ti­on abge­irrt ist noch soweit ver­dor­ben wur­de, den häre­ti­schen Neue­run­gen nach­zu­ge­ben, son­dern von Anfang an den christ­li­chen Glau­ben ihrer Grün­der, den Apo­stel­für­sten Chri­sti, bewahrt hat und dar­in aus­har­ren wird bis zum Ende gemäß der Gött­li­chen Ver­hei­ßung des Herrn und Hei­lands selbst, die er in den hei­li­gen Evan­ge­li­en dem Für­sten sei­ner Jün­ger gab: ‚Simon, Simon, der Satan hat ver­langt, daß er euch wie Wei­zen sie­ben darf. Ich aber habe für dich gebe­tet, daß dein Glau­be nicht erlischt. Und wenn du dich wie­der bekehrt hast, dann stär­ke dei­ne Brü­der‘ (Lk 22,31–32).“

Dom Pro­sper Gué­ran­ger gab eine kur­ze und anschau­li­che theo­lo­gi­sche und spi­ri­tu­el­le Erklä­rung zum kon­kre­ten Fall eines häre­ti­schen Pap­stes und sagte: 

„Was für eine Geschick­lich­keit war in die­sem Zug des Teu­fels vor­han­den! Und wel­cher Applaus bran­de­te in den Abgrün­den auf an dem Tag, als der Ver­tre­ter des Lich­tes [Hono­ri­us], sich mit den Mäch­ten der Fin­ster­nis ver­strick­te, um die Dun­kel­heit und die Ver­wir­rung ein­zu­füh­ren! Ver­hin­de­re, oh Leo [II.], daß sich so schmerz­li­che Situa­tio­nen wie­der­ho­len“ (El Año Litúr­gi­co, Bur­gos 1955, Bd. 4, S. 533).

Es ist eine Tat­sa­che, daß es seit zwei­tau­send Jah­ren kei­nen Fall eines Pap­stes gab, der wäh­rend sei­ner Amts­zeit wegen des Ver­bre­chens der Häre­sie für abge­setzt erklärt wur­de. Papst Hono­ri­us I. wur­de erst nach sei­nem Tod für gebannt erklärt. Der letz­te Fall eines Häre­ti­kers oder hal­ben Häre­ti­kers war der von Papst Johan­nes XXII. (1316–1334), als er sei­ne The­se lehr­te, daß die Hei­li­gen die selig­ma­chen­de Schau­ung erst nach dem Jüng­sten Gericht bei der Wie­der­kunft Chri­sti genie­ßen wür­den. Die­ser beson­de­re Fall wur­de damals wie folgt behan­delt: Es gab öffent­li­che War­nun­gen (Uni­ver­si­tät von Paris, König Phil­ipp VI. von Frank­reich), eine Wider­le­gung der fal­schen päpst­li­chen The­sen durch ver­schie­de­ne theo­lo­gi­sche Schrif­ten und eine brü­der­li­che Zurecht­wei­sung im Namen von Jac­ques Kar­di­nal Four­nier, der schließ­lich als Papst Bene­dikt XII. (1334–1342) sein Nach­fol­ger wurde.

Die Kir­che kann in den sehr sel­te­nen kon­kre­ten Fäl­len eines Pap­stes, der schwer­wie­gen­de theo­lo­gi­sche Irr­tü­mer oder Häre­si­en ver­tritt, durch­aus mit einem sol­chen Papst koexi­stie­ren. Die Pra­xis der Kir­che bestand bis­her dar­in, das end­gül­ti­ge Urteil über einen amtie­ren­den, häre­ti­schen Papst sei­nen Nach­fol­gern oder einem künf­ti­gen öku­me­ni­schen Kon­zil zu über­las­sen wie im Fall von Papst Hono­ri­us I.

Das­sel­be wäre wahr­schein­lich mit Papst Johan­nes XXII. gesche­hen, wenn er sei­nen Irr­tum nicht zurück­ge­nom­men hätte.

Die Päp­ste wur­den mehr­mals von welt­li­chen Mäch­ten oder kri­mi­nel­len Grup­pen abge­setzt. Das geschah beson­ders wäh­rend des soge­nann­ten sae­cu­lum obscurum (10. und 11. Jahr­hun­dert). Als damals die deut­schen Kai­ser meh­re­re unwür­di­ge Päp­ste absetz­ten, geschah das nicht wegen einer Häre­sie, son­dern wegen eines skan­da­lö­sen, unmo­ra­li­schen Lebens und wegen Macht­miß­brauchs. Sie wur­den jedoch nie nach einem kano­ni­schen Ver­fah­ren abge­setzt, da dies auf­grund der gött­li­chen Struk­tur der Kir­che unmög­lich ist. Der Papst erhält sei­ne Auto­ri­tät direkt von Gott und nicht von der Kir­che, daher kann ihn die Kir­che aus kei­nem Grund absetzen.

Es ist ein Glau­bens­dog­ma, daß der Papst kei­ne Häre­sie pro­kla­mie­ren kann, wenn er ex cathe­dra spricht. Dies ist die gött­li­che Garan­tie, daß die Pfor­ten der Höl­le die Cathe­dra veri­ta­tis, das ist der Apo­sto­li­sche Stuhl des Apo­stels Petrus, nicht über­wäl­ti­gen wer­den. Rev. John Chap­man, ein Exper­te für die Geschich­te der Ver­ur­tei­lung von Papst Hono­ri­us I., schreibt:

„Die Unfehl­bar­keit ist sozu­sa­gen die Spit­ze einer Pyra­mi­de. Je fei­er­li­cher die Erklä­run­gen des Apo­sto­li­schen Stuhls sind, um so mehr kön­nen wir von ihrer Wahr­heit über­zeugt sein. Wenn sie das Maxi­mum der Fei­er­lich­keit errei­chen, das heißt, wenn sie streng ex cathe­dra erfol­gen, ist die Mög­lich­keit eines Irr­tums völ­lig aus­ge­schlos­sen. Der Auto­ri­tät eines Pap­stes, selbst dann, wenn er nicht wirk­lich unfehl­bar ist, muß impli­zit gefolgt und sie ver­ehrt wer­den. Daß er mög­li­cher­wei­se auf der fal­schen Sei­te steht, ist eine Even­tua­li­tät, die, wie Glau­ben und Geschich­te zei­gen, mög­lich ist“ (The con­dem­na­ti­on of Pope Hono­ri­us, Lon­don 1907, S.109).

Wenn ein Papst dok­tri­nel­le Irr­tü­mer oder Häre­si­en ver­brei­tet, stellt die gött­li­che Struk­tur der Kir­che bereits ein Gegen­mit­tel bereit: die Amts­ver­tre­tung der Reprä­sen­tan­ten des Epi­sko­pats und den unfehl­ba­re sen­sus fidei der Gläu­bi­gen. In die­sem Bereich ist die Zah­len­stär­ke nicht ent­schei­dend. Es genügt, daß auch nur ein paar Bischö­fe die Inte­gri­tät des Glau­bens ver­kün­den und die Irr­tü­mer eines häre­ti­schen Pap­stes kor­ri­gie­ren. Es reicht aus, wenn die Bischö­fe ihre Her­de unter­wei­sen und vor den Irr­tü­mern eines häre­ti­schen Pap­stes schüt­zen, und ihre Prie­ster und die Väter der katho­li­schen Fami­li­en wer­den das­sel­be tun. Da die Kir­che auch eine über­na­tür­li­che Rea­li­tät und ein Myste­ri­um ist, ein ein­zig­ar­ti­ger über­na­tür­li­cher Orga­nis­mus, der mysti­sche Leib Chri­sti, müs­sen Bischö­fe, Prie­ster und Lai­en – neben den Zurecht­wei­sun­gen, den Appel­len, den Glau­bens­be­kennt­nis­sen und dem öffent­li­chen Wider­stand – not­wen­di­ger­wei­se der Gött­li­chen Maje­stät, wegen der häre­ti­schen Hand­lun­gen eines Pap­stes, auch Akte der Wie­der­gut­ma­chung und der Süh­ne lei­sten. Gemäß der dog­ma­ti­schen Ver­fas­sung Lumen gen­ti­um (vgl. Nr. 12) des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils kann der gan­ze Kör­per der Gläu­bi­gen nicht irren im Glau­ben, wenn er von den Bischö­fen bis zum letz­ten Lai­en in den Din­gen des Glau­bens und der Sit­ten einen all­ge­mei­nen Kon­sens zeigt. Selbst wenn ein Papst theo­lo­gi­sche Irr­tü­mer und Häre­si­en ver­brei­tet, wird der Glau­be der Kir­che in sei­ner Gesamt­heit, auf­grund der Ver­hei­ßung Chri­sti bezüg­lich des beson­de­ren Bei­stan­des und der dau­er­haf­ten Anwe­sen­heit des Hei­li­gen Gei­stes, des Gei­stes der Wahr­heit, in sei­ner Kir­che, erhal­ten blei­ben (vgl. Joh 14,17; 1 Joh 2,27).

Wenn ein Papst, weil Gott es aus uner­forsch­li­chen Grün­den zuläßt, zu einem bestimm­ten Zeit­punkt in der Geschich­te und in einem sehr sel­te­nen Fall durch sein ordent­li­ches, nicht unfehl­ba­res Lehr­amt Irr­tü­mer und Häre­si­en ver­brei­tet, weckt die Gött­li­che Vor­se­hung zugleich das Zeug­nis eini­ger Mit­glie­der des Bischofs­kol­le­gi­ums und auch die Gläu­bi­gen, um das vor­über­ge­hen­de Ver­sa­gen des päpst­li­chen Lehr­am­tes aus­zu­glei­chen. Es muß gesagt wer­den, daß eine sol­che Situa­ti­on sehr sel­ten, aber nicht unmög­lich ist, wie die Geschich­te der Kir­che gezeigt hat. Die Kir­che ist in der Tat ein ein­zi­ger, orga­ni­scher Leib, und wenn der Kopf des Lei­bes (der Papst) ver­sagt und erman­gelt, gleicht der Rest des Lei­bes (die Gläu­bi­gen), oder her­aus­ra­gen­de Tei­le des Kör­pers (die Bischö­fe), die vor­über­ge­hen­den päpst­li­chen Irr­tü­mer aus. Eines der berühm­te­sten und tra­gisch­sten Bei­spie­le für eine sol­che Situa­ti­on ereig­ne­te sich wäh­rend der aria­ni­schen Kri­se im 4. Jahr­hun­dert, als die Rein­heit des Glau­bens nicht so sehr von der Eccle­sia docens (Papst und Epi­sko­pat) auf­recht­erhal­ten wur­de, son­dern von der eccle­sia doc­ta (den Gläu­bi­gen), wie der seli­ge John Hen­ry New­man ausführte.

Die Theo­rie oder Mei­nung vom Ver­lust des päpst­li­chen Amtes durch Abset­zung oder durch die Erklä­rung des Amts­ver­lu­stes ipso fac­to setzt den Papst impli­zit mit der gan­zen Kir­che gleich oder mani­fe­stiert die unge­sun­de Hal­tung eines „Papst­zen­tris­mus“ oder letzt­end­lich einer Papo­la­trie.
Die Ver­tre­ter einer sol­chen Mei­nung (vor allem eini­ge Hei­li­ge) waren jene, die einen über­trie­be­nen Ultra­mon­ta­nis­mus oder „Papst­zen­tris­mus“ an den Tag leg­ten und den Papst zu einer Art Halb­gott mach­ten, der kei­ne Feh­ler machen kann, nicht ein­mal in Berei­chen, die außer­halb der päpst­li­chen Unfehl­bar­keit ste­hen. Daher ist ein Papst, der dok­tri­nel­le Irr­tü­mer begeht – was theo­re­tisch und logisch auch die Mög­lich­keit ein­schließt, den schwer­wie­gend­sten dok­tri­nel­len Irr­tum zu bege­hen, näm­lich eine Häre­sie –, für die Anhän­ger die­ser Mei­nung (ob die Abset­zung eines Pap­stes oder der Ver­lust sei­nes Amtes wegen Häre­sie) uner­träg­lich und undenk­bar, selbst wenn es sich um Irr­tü­mer han­delt, die außer­halb der päpst­li­chen Unfehl­bar­keit liegen.

Die theo­re­ti­sche oder theo­lo­gi­sche Mei­nung, daß ein häre­ti­scher Papst abge­setzt wer­den oder sein Amt ver­lie­ren kann, war dem ersten Jahr­tau­send fremd. Sie ent­stand erst im Hoch­mit­tel­al­ter zu einer Zeit, als der „Papst­zen­tris­mus“ einen gewis­sen Höhe­punkt erreich­te und der Papst unbe­wußt mit der Kir­che als sol­cher gleich­ge­setzt wur­de. Das nahm in ihrem Kern bereits die welt­li­che Hal­tung eines abso­lu­ti­sti­schen Für­sten vor­weg nach dem Mot­to: „L’É­tat, c’est moi!“, oder in kirch­li­cher Hin­sicht: „Ich bin die Kirche!“

Die Mei­nung, die besagt, daß ein häre­ti­scher Papst ipso fac­to sein Amt ver­liert, ver­brei­te­te sich all­ge­mein aus­ge­hend vom Hoch­mit­tel­al­ter bis zum 20. Jahr­hun­dert. Sie bleibt eine theo­lo­gi­sche Mei­nung und ist kei­ne Leh­re der Kir­che. Daher kann sie nicht die Qua­li­tät einer kon­stan­ten und bestän­di­gen Leh­re der Kir­che als sol­cher bean­spru­chen, da kein öku­me­ni­sches Kon­zil und kein Papst aus­drück­lich eine sol­che Mei­nung unter­stützt hat. Die Kir­che ver­ur­teil­te jedoch einen häre­ti­schen Papst, aber erst nach sei­nem Tod und nicht wäh­rend sei­ner Amts­zeit. Auch wenn eini­ge hei­li­ge Kir­chen­leh­rer (wie der hei­li­ge Robert Bell­ar­min und der hei­li­ge Franz von Sales) eine sol­che Mei­nung ver­tre­ten, beweist das nicht ihre Gewiß­heit oder einen all­ge­mei­nen, dok­tri­nel­len Kon­sens. Wie man weiß, haben sich auch Kir­chen­leh­rer geirrt. Dies ist der Fall beim hei­li­gen Tho­mas von Aquin in der Fra­ge der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis, der Fra­ge der Mate­rie des Wei­he­sa­kra­ments oder der Fra­ge des sakra­men­ta­len Cha­rak­ters der Bischofsweihe.

Es gab eine Zeit in der Kir­che, in der zum Bei­spiel eine all­ge­mei­ne theo­lo­gi­sche Mei­nung vor­herrsch­te, die objek­tiv falsch war, laut der die Über­rei­chung der Instru­men­te die Mate­rie des Wei­he­sa­kra­ments war, eine Mei­nung, die sich jedoch weder auf Alter noch Uni­ver­sa­li­tät beru­fen konn­te, obwohl die­se Mei­nung für eine begrenz­te Zeit durch einen Papst (Eugen IV.) und durch lit­ur­gi­sche Bücher (wenn auch nur für einen begrenz­ten Zeit­raum) unter­stützt wur­de. Die­se all­ge­mei­ne Mei­nung wur­de jedoch spä­ter von Pius XII. im Jahr 1947 korrigiert.

Die Theo­rie – einen häre­ti­schen Papst abzu­set­zen oder der Ver­lust sei­nes Amtes ipso fac­to wegen Häre­sie – ist nur eine theo­lo­gi­sche Mei­nung, die nicht die not­wen­di­gen theo­lo­gi­schen Kate­go­rien von Alter, Uni­ver­sa­li­tät und Kon­sens (sem­per, ubi­que, ab omni­bus) erfüllt. Es gab kei­ne Erklä­run­gen des all­ge­mei­nen und ordent­li­chen Lehr­am­tes oder des päpst­li­chen Lehr­am­tes, die die­se Theo­rien über die Abset­zung eines häre­ti­schen Pap­stes oder den Ver­lust sei­nes Amtes ipso fac­to wegen einer Häre­sie stüt­zen. Nach einer mit­tel­al­ter­li­chen, kano­ni­schen Tra­di­ti­on, die spä­ter im Cor­pus Iuris Cano­ni­ci (dem bis 1918 in der latei­ni­schen Kir­che gül­ti­gen Kir­chen­recht) zusam­men­ge­stellt wur­de, konn­te im Fall der Häre­sie ein Papst vor Gericht gestellt wer­den: „Papa a nemi­ne est iudi­can­dus, nisi depre­hen­da­tur a fide devi­us „, das heißt, „über den Papst kann nie­mand rich­ten, es sei denn, er wur­de als abwei­chend vom Glau­ben befun­den „(Decre­tum Gra­tia­ni, Pri­ma Pars, dist. 40, c. 6, 3. pars). Der Codex des Kir­chen­rechts von 1917 besei­tig­te jedoch die Norm des Cor­pus Iuris Cano­ni­ci, die von einem häre­ti­schen Papst sprach. Auch der Codex des Kir­chen­rechts von 1983 ent­hält kei­ne sol­che Norm.

Die Kir­che hat immer gelehrt, daß selbst eine häre­ti­sche Per­son, die auf­grund einer for­ma­len Häre­sie auto­ma­tisch exkom­mu­ni­ziert ist, die Sakra­men­te den­noch auf gül­ti­ge Wei­se ver­wal­ten kann, und daß ein häre­ti­scher oder exkom­mu­ni­zier­ter Prie­ster im Extrem­fall for­mal sogar einer Akt der Juris­dik­ti­on set­zen und einem Büßer die sakra­men­ta­le Abso­lu­ti­on ertei­len kann. Die Nor­men der Papst­wahl, die bis ein­schließ­lich Paul VI. gül­tig waren, sahen vor, daß sogar ein exkom­mu­ni­zier­ter Kar­di­nal an der Papst­wahl teil­neh­men und er selbst zum Papst gewählt wer­den konn­te: „Kein Kar­di­nal-Wäh­ler kann von der akti­ven oder pas­si­ven Wahl des Pap­stes wegen oder unter dem Vor­wand irgend­ei­ner Exkom­mu­ni­ka­ti­on, Sus­pen­die­rung, Inter­dik­ti­on oder eines ande­ren kirch­li­chen Hin­de­rungs­grun­des aus­ge­schlos­sen wer­den; die­se Stra­fen sind nur in Bezug auf die­se Wahl als sus­pen­diert zu betrach­ten“ (Paul VI., Apo­sto­li­sche Kon­sti­tu­ti­on Roma­no Pon­ti­fi­ce eli­gen­do, 35). Die­ses theo­lo­gi­sche Prin­zip muß auch für den Fall eines häre­ti­schen Bischofs oder häre­ti­schen Pap­stes ange­wandt wer­den, die trotz ihrer Häre­si­en gül­ti­ge kirch­li­che Hand­lun­gen aus­füh­ren kön­nen und daher ihre Posi­ti­on nicht wegen Häre­sie ipso fac­to verlieren.

Die Theo­rie oder theo­lo­gi­sche Mei­nung, die eine Abset­zung eines häre­ti­schen Pap­stes oder den Ver­lust sei­nes Amtes ipso fac­to wegen Häre­sie erlaubt, ist in der Pra­xis nicht durch­führ­bar. Wür­de sie in der Pra­xis ange­wandt wer­den, wür­de eine Situa­ti­on ähn­lich der des Abend­län­di­schen Schis­mas geschaf­fen, wie sie die Kir­che bereits im spä­ten 14. und frü­hen 15. Jahr­hun­dert ver­häng­nis­voll erleb­te. Es wird immer einen Teil des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums und einen beträcht­li­chen Teil des Epi­sko­pats der Welt und auch der Gläu­bi­gen geben, die nicht damit ein­ver­stan­den sein wer­den, einen kon­kre­ten päpst­li­chen Irr­tum (oder Irr­tü­mer) als for­ma­le Häre­sie (oder Häre­si­en) anzu­se­hen und folg­lich wei­ter­hin den regie­ren­den Papst als ein­zi­gen, legi­ti­men Papst betrach­ten werden.

Ein for­ma­les Schis­ma mit zwei oder mehr Anwär­tern, die Anspruch auf den päpst­li­chen Thron erhe­ben – was eine unver­meid­li­che Kon­se­quenz einer kano­ni­schen Abset­zung eines Pap­stes wäre –, wird der Kir­che als Gan­ze zwangs­läu­fig mehr Scha­den zufü­gen als eine rela­tiv kur­ze und sehr sel­te­ne Peri­ode, in der ein Papst dok­tri­nel­le Irr­tü­mer oder Häre­si­en ver­brei­tet. Die Situa­ti­on eines häre­ti­schen Pap­stes wird im Ver­gleich zu den zwei­tau­send Jah­ren der Exi­stenz der Kir­che immer rela­tiv kurz sein. Man muß in die­sem sel­te­nen und heik­len Fall dem Ein­grei­fen der Gött­li­chen Vor­se­hung Raum lassen.

Der Ver­such, einen häre­ti­schen Papst um jeden Preis abzu­set­zen, ist ein Zei­chen für ein zu mensch­li­ches Ver­hal­ten, was letzt­lich die Abnei­gung wider­spie­gelt, das zeit­li­che Kreuz eines häre­ti­schen Pap­stes zu ertra­gen. Viel­leicht spie­gelt es auch das zu mensch­li­che Gefühl der Wut wider. Jeden­falls bie­tet es eine zu mensch­li­che Lösung und ähnelt einer poli­ti­schen Hal­tung. Die Kir­che und das Papst­tum sind nicht rein mensch­li­che, son­dern auch gött­li­che Wirk­lich­kei­ten. Das Kreuz eines häre­ti­schen Pap­stes ist, selbst wenn es von begrenz­ter Dau­er ist, für die gan­ze Kir­che das größ­te nur vor­stell­ba­re Kreuz.

Ein wei­te­rer Irr­tum in der Absicht oder im Ver­such, einen häre­ti­schen Papst abzu­set­zen, besteht in der indi­rek­ten oder unbe­wuß­ten Gleich­set­zung der Kir­che mit dem Papst, dar­in, den Papst zum Mit­tel­punkt des täg­li­chen Lebens der Kir­che zu machen. Dies bedeu­tet letzt­lich und unbe­wußt, sich dem unge­sun­den Ultra­mon­ta­nis­mus, dem Papst­zen­tris­mus und Papo­la­trie zu unter­wer­fen, d.h. einem päpst­li­chen Per­so­nen­kult. Tat­säch­lich gab es in der Kir­chen­ge­schich­te Zei­ten, in denen der Stuhl des Petrus wäh­rend einer beträcht­li­chen Zeit­span­ne unbe­setzt blieb. Bei­spiels­wei­se gab es vom 29. Novem­ber 1268 bis 1. Sep­tem­ber 1271 kei­nen Papst und auch kei­nen Gegen­papst. Des­halb soll­ten Katho­li­ken den Papst, sei­ne Wor­te und sei­ne Hand­lun­gen nicht zu ihrem täg­li­chen Mit­tel­punkt machen.

Man kann die Kin­der einer Fami­lie ent­er­ben. Man kann aber nicht den Vater einer Fami­lie ent­er­ben, egal wie schul­dig er ist oder wie unge­heu­er­lich sein Ver­hal­ten auch sein mag. Das ist das Gesetz der Hier­ar­chie, das Gott auch in der Schöp­fung fest­ge­legt hat. Glei­ches gilt für den Papst, der wäh­rend sei­ner Amts­zeit der geist­li­che Vater der gesam­ten Fami­lie Chri­sti auf Erden ist. Im Fal­le eines kri­mi­nel­len oder unge­heu­er­li­chen Vaters soll­ten sich Kin­der von ihm zurück­zie­hen oder den Kon­takt mit ihm mei­den. Sie kön­nen aber nicht sagen: „Wir wer­den einen neu­en und guten Vater für unse­re Fami­lie wäh­len“. Es wäre gegen den gesun­den Men­schen­ver­stand und gegen die Natur. Der­sel­be Grund­satz soll­te daher auf die Fra­ge der Abset­zung eines häre­ti­schen Pap­stes ange­wen­det wer­den. Der Papst kann von nie­man­dem abge­setzt wer­den, nur Gott kann ein­grei­fen und wird dies zu sei­ner Zeit tun, da Gott in sei­ner Vor­se­hung nicht irrt („Deus in sua dis­po­si­tio­ne non fal­litur“). Wäh­rend des Ersten Vati­ka­ni­schen Kon­zils sprach Bischof Zinel­li, Bericht­erstat­ter der Kon­zils­kom­mis­si­on De Fide, in die­sen Wor­ten über die Mög­lich­keit eines häre­ti­schen Papstes: 

„Wenn Gott ein so gro­ßes Übel zuläßt (d. h. einen häre­ti­schen Papst), wird es an nicht an den Mit­teln, um einer sol­chen Situa­ti­on abzu­hel­fen“ (Man­si 52, 1109).

Die Abset­zung eines häre­ti­schen Pap­stes wür­de letzt­lich die Häre­sie des Kon­zi­lia­ris­mus, den Sedis­va­kan­tis­mus und eine men­ta­le Hal­tung för­dern, ähn­lich einer rein mensch­li­chen oder poli­ti­schen Gemein­schaft. Sie wür­de auch eine Men­ta­li­tät för­dern, die dem Sepa­ra­tis­mus der pro­te­stan­ti­schen Welt oder dem Auto­ke­pha­lis­mus in der Gemein­schaft der ortho­do­xen Kir­chen ähnelt.

Die Theo­rie oder Mei­nung, die eine Abset­zung und den Ver­lust von Ämtern ermög­licht, ent­puppt sich in ihren tief­sten Wur­zeln, wenn auch unbe­wußt, als eine Art „Dona­tis­mus“, der auf das Amt des Pap­stes ange­wandt wird. Die dona­ti­sti­sche Theo­rie setz­te die geweih­ten Kir­chen­die­ner (Prie­ster und Bischö­fe) fast mit der mora­li­schen Hei­lig­keit Chri­sti selbst gleich, wes­halb sie für die Gül­tig­keit ihres Dien­stes mora­li­sche Feh­ler­lo­sig­keit oder das Feh­len jedes Fehl­ver­hal­tens in ihrem öffent­li­chen Leben ver­lang­te. Die obge­nann­te Theo­rie schließt in ähn­li­cher Wei­se die Mög­lich­keit aus, daß ein Papst dok­tri­nel­le Irr­tü­mer bege­hen könn­te, d. h. Häre­si­en, wes­halb die Ungül­tig­keit sei­nes Amtes oder des­sen Vakanz behaup­tet wird, wie es die Dona­ti­sten taten, die wegen Feh­lern im Moral­le­ben das Prie­ster- oder Bischofs­amt für ungül­tig oder unbe­setzt erklär­ten erklärten.

Man kann sich vor­stel­len, daß die höch­ste Auto­ri­tät der Kir­che (der Papst oder ein öku­me­ni­sches Kon­zil) in der Zukunft die fol­gen­den oder ähn­li­che, kano­ni­sche Nor­men ver­bind­lich für den Fall eines häre­ti­schen Pap­stes oder eines offen­sicht­lich hete­ro­do­xen Pap­stes fest­le­gen könnte:

  • Ein Papst kann in kei­ner Wei­se und aus kei­nem Grund abge­setzt wer­den, auch nicht wegen Häresie.
  • Jeder neu­ge­wähl­te Papst ist bei sei­nem Amts­an­tritt wegen sei­nes Dien­stes als ober­ster Leh­rer der Kir­che ver­pflich­tet, den Eid zu lei­sten, die gesam­te Her­de Chri­sti vor den Gefah­ren der Häre­si­en zu schüt­zen und in sei­nen Wor­ten und Taten jeden Anschein einer Häre­sie im Respekt gegen­über sei­ner Pflicht zu mei­den, alle Hir­ten und Gläu­bi­gen im Glau­ben zu stärken.
  • Ein Papst, der offen­sicht­li­che theo­lo­gi­sche Irr­tü­mer oder Häre­si­en ver­brei­tet oder durch sei­ne Hand­lun­gen und Unter­las­sun­gen zur Ver­brei­tung von Häre­si­en bei­trägt, soll­te ver­pflich­tend in brü­der­li­cher und pri­va­ter Form vom Dekan des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums zurecht­ge­wie­sen werden.
  • Nach­dem pri­va­te Zurecht­wei­sun­gen fehl­ge­schla­gen sind, ist der Dekan des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums ver­pflich­tet, sei­ne Zurecht­wei­sung öffent­lich zu machen.
  • Mit der öffent­li­chen Zurecht­wei­sung soll der Dekan des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums zum Gebet für den Papst auf­ru­fen, damit die­ser wie­der zu Kräf­ten kom­men kann, um die gan­ze Kir­che ohne Zwei­deu­tig­kei­ten im Glau­ben zu bestätigen.
  • Zur glei­chen Zeit soll­te der Dekan des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums ein Glau­bens­be­kennt­nis ver­öf­fent­li­chen, in dem die theo­lo­gi­schen Irr­tü­mer, die der Papst lehrt oder tole­riert, zurück­ge­wie­sen wer­den (ohne den Papst zwangs­läu­fig zu nennen).
  • Wenn der Dekan des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums die Zurecht­wei­sung, den Auf­ruf zum Gebet und die Ver­öf­fent­li­chung eines Glau­bens­be­kennt­nis­ses unter­las­sen oder nicht vor­neh­men soll­te, soll­te jeder Kar­di­nal, Bischof oder eine Grup­pe von Bischö­fen es tun, und wenn auch die Kar­di­nä­le und die Bischö­fe es unter­las­sen oder nicht vor­neh­men soll­ten, müß­te es jeder gläu­bi­ge Katho­lik oder irgend­ei­ne eine Grup­pe von gläu­bi­gen Katho­li­ken tun.
  • Der Dekan des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums oder ein Kar­di­nal, ein Bischof oder eine Grup­pe von Bischö­fen, ein gläu­bi­ger Katho­lik oder eine Grup­pe von gläu­bi­gen Katho­li­ken, die die Zurecht­wei­sung vor­ge­nom­men, zum Gebet auf­ge­ru­fen und die Ver­öf­fent­li­chung des Glau­bens­be­kennt­nis­ses durch­ge­führt haben, dür­fen dafür weder kano­ni­schen Stra­fen unter­wor­fen noch darf ihnen dafür eine Miß­ach­tung des Pap­stes vor­ge­wor­fen werden.

In dem äußerst sel­te­nen Fall eines häre­ti­schen Pap­stes kann der geist­li­che Zustand der Kir­che mit den Wor­ten beschrie­ben wer­den, die der hei­li­ge Papst Gre­gor der Gro­ße (590–604) gebrauch­te, als er von der Kir­che zu sei­ner Zeit sag­te, sie sei „ein altes, schwer beschä­dig­tes Schiff, in das von allen Sei­ten Was­ser ein­dringt, und die Glie­der, und die ein­zel­nen Teil­se, betrof­fen von den täg­li­chen Erschüt­te­rung des Stur­mes, begin­nen zu ver­fau­len und kün­di­gen den Schiff­bruch an“ (Regi­strum I, 4, Ep. ad Ioan­nem epis­co­pum Con­stan­ti­no­po­li­ta­num).

Die im Evan­ge­li­um berich­te­ten Epi­so­den, daß Unser Herr die stür­mi­sche See beru­higt und Petrus ret­tet, der im Was­ser ver­sank, leh­ren uns, daß selbst in der dra­ma­tisch­sten und mensch­lich gese­hen ver­zwei­fel­ten Situa­ti­on eines häre­ti­schen Pap­stes alle Hir­ten der Kir­che und die Gläu­bi­gen glau­ben und ver­trau­en soll­ten, daß Gott in Sei­ner Vor­se­hung ein­grei­fen und Chri­stus den wil­den Sturm beru­hi­gen und den Nach­fol­gern des Petrus, sei­nen Stell­ver­tre­tern auf Erden, die Kraft zurück­ge­ben wird, alle Hir­ten und Gläu­bi­gen im katho­li­schen und apo­sto­li­schen Glau­be zu stärken.

Der hei­li­ge Papst Aga­tho (678–681), der die schwie­ri­ge Auf­ga­be hat­te, den Scha­den, den Papst Hono­ri­us I. an der Inte­gri­tät des Glau­bens ange­rich­tet hat­te, zu begren­zen, hin­ter­ließ leb­haf­te Wor­te in einem lei­den­schaft­li­chen Appell an jeden Nach­fol­ger des Petrus, der sich stets sei­ner gro­ßen Pflicht bewußt sein muß, die jung­fräu­li­che Rein­heit des Depo­si­tum fidei intakt zu bewahren: 

„Wehe mir, wenn ich ver­ges­se, die Wahr­heit mei­nes Herrn zu ver­kün­den, der auf­rich­tig gepre­digt hat. Weh mir, wenn ich die Wahr­heit mit Schwei­gen zudecke, die ich mei­ner Her­de geben soll, also das christ­li­che Volk leh­ren und über­zeu­gen soll. Was wer­de ich im künf­ti­gen Gericht Chri­sti sagen, wenn ich hier errö­te – Gott möge es ver­hin­dern – beim Ver­kün­di­gen der Wahr­heit sei­ner Wor­te? Wel­che Genug­tu­ung kann ich für mich selbst lei­sten, bezüg­lich der See­len, die mir anver­traut sind, wenn Er Rechen­schaft über das Amt ver­langt, das ich erhal­ten habe?“ (Ep. Con­side­r­an­ti mihi ad Impe­ra­to­res)

Als der erste Papst, der hei­li­ge Petrus, phy­sisch in Ket­ten gelegt war, erfleh­te die gesam­te Kir­che sei­ne Frei­las­sung: „Petrus wur­de ein­ge­sperrt, aber die Kir­che bete­te unauf­hör­lich zu Gott für ihn“ (Apg 12,5). Wenn ein Papst Irr­tü­mer oder sogar Häre­si­en ver­brei­tet, befin­det er sich in spi­ri­tu­el­len Ket­ten oder in einem spi­ri­tu­el­len Gefäng­nis. Des­halb muß die gan­ze Kir­che unauf­hör­lich für sei­ne Befrei­ung aus die­sem geist­li­chen Gefäng­nis beten. Die gan­ze Kir­che muß eine über­na­tür­li­che Beharr­lich­keit in die­sem Gebet haben und ein über­na­tür­li­ches Ver­trau­en in die Tat­sa­che, daß es letzt­lich Gott ist, der Sei­ne Kir­che regiert, und nicht der Papst.

Als Papst Hono­ri­us I. (625–638) eine mehr­deu­ti­ge Hal­tung gegen­über der Aus­brei­tung der neu­en Häre­sie des Mono­the­le­tis­mus ein­nahm, sand­te der hei­li­ge Sophro­ni­us, der Patri­arch von Jeru­sa­lem, mit fol­gen­den Wor­ten einen Bischof von Palä­sti­na nach Rom: 

„Geh zum Apo­sto­li­schen Stuhl, wo die Fun­da­men­te der hei­li­gen Leh­re sind, und höre nicht auf zu beten, bis der Apo­sto­li­sche Stuhl die neue Häre­sie verurteilt.“

Im Umgang mit dem tra­gi­schen Fall eines häre­ti­schen Pap­stes müs­sen alle Glie­der der Kir­che, von den Bischö­fen bis zum ein­fa­chen Gläu­bi­gen, alle legi­ti­men Mit­tel ein­set­zen, wie die pri­va­ten und öffent­li­chen Zurecht­wei­sun­gen des irren­den Pap­stes, beharr­li­ches und lei­den­schaft­li­ches Gebet und öffent­li­ches Bekennt­nis der Wahr­heit, damit der Apo­sto­li­sche Stuhl wie­der mit Klar­heit die gött­li­chen Wahr­hei­ten beken­nen kann, die der Herr dem Petrus und allen sei­nen Nach­fol­gern anver­traut hat. 

„Denn Petri Nach­fol­gern ward der Hei­li­ge Geist nicht dazu ver­hei­ßen, daß sie aus sei­ner Ein­ge­bung her­aus neue Leh­ren ver­kün­de­ten. Ihre Auf­ga­be ist viel­mehr, die von den Apo­steln über­lie­fer­te Offen­ba­rung oder das anver­trau­te Glau­bens­gut unter dem Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes gewis­sen­haft zu hüten und getreu auszulegen.“(Erstes Vati­ka­ni­sches Kon­zil I, Dog­ma­ti­sche Kon­sti­tu­ti­on Pastor Aeter­nus, Kap. 4).

Jeder Papst und alle Glie­der der Kir­che haben sich an die wei­sen und zeit­lo­sen Wor­te zu erin­nern, die das Öku­me­ni­sche Kon­zil von Kon­stanz (1414–1418) über den Papst aus­sprach, der als erste Per­son in der Kir­che gese­hen wird, die an den Glau­ben gebun­den ist, den er gewis­sen­haft unver­kürzt bewah­ren muß: 

„Da der römi­sche Papst eine so gro­ße Macht unter den Sterb­li­chen aus­übt, ist es rich­tig, daß er immer mehr mit dem unbe­streit­ba­ren Band des Glau­bens und der Riten gebun­den ist, die in Bezug auf die Sakra­men­te der Kir­che zu beach­ten sind. Des­halb beschlie­ßen wir und ord­nen wir an, damit die Fül­le des Glau­bens in einem künf­ti­gen römi­schen Papst mit ein­zig­ar­ti­ger Pracht vom ersten Moment an, da er zum Papst gewählt wird, auf­strah­len kann, daß er von die­sem Moment an fol­gen­des Bekennt­nis und Zeug­nis in der Öffent­lich­keit abgibt“ (39. Sit­zung vom 9. Okto­ber 1417, von Papst Mar­tin V. ratifiziert).

In der­sel­ben Sit­zung hat das Kon­zil von Kon­stanz beschlos­sen, daß jeder neu­ge­wähl­te Papst einen Glau­bens­eid able­gen muß, indem es fol­gen­de For­mel vor­leg­te, die wir in den wich­tig­sten Pas­sa­gen zitieren:

„Ich, N., erwähl­ter Papst, beken­ne mit mei­nem Her­zen und mei­nem Mund dem All­mäch­ti­gen Gott, daß ich fest glau­ben und den katho­li­schen Glau­ben gemäß den Tra­di­tio­nen der Apo­stel, der all­ge­mei­nen Kon­zi­le und der hei­li­gen Väter bewah­ren wer­de. Ich wer­de die­sen unver­än­der­li­chen Glau­ben bis zum letz­ten Punkt bewah­ren und ihn bis zum Tod und zum Ver­gie­ßen mei­nes Blu­tes bekräf­ti­gen, ver­tei­di­gen und ver­kün­di­gen, und auf die­sel­be Wei­se wer­de ich den über­lie­fer­ten Ritus der kirch­li­chen Sakra­men­te der Katho­li­schen Kir­che in jeder Hin­sicht  befol­gen und  einhalten.“

Wie drin­gend not­wen­dig wäre vor allem in unse­ren Tagen ein sol­cher päpst­li­cher Eid! Der Papst ist kein abso­lu­ter Mon­arch, der tun und sagen kann, was er will, der die Leh­re oder die Lit­ur­gie nach eige­nem Ermes­sen ändern kann. Lei­der wur­de in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten – ent­ge­gen der apo­sto­li­schen Tra­di­ti­on der alten Zeit –, das Ver­hal­ten der Päp­ste als abso­lu­te Mon­ar­chen oder Halb­göt­ter in dem Maße all­ge­mein akzep­tiert, in dem es die theo­lo­gi­schen und geist­li­chen Ansich­ten der Mehr­heit der Bischö­fe und der Gläu­bi­gen, und ins­be­son­de­re der from­men Men­schen, beein­fluß­te.
Die Tat­sa­che, daß der Papst der Erste in der Kir­che sein soll­te, der Neue­run­gen zu ver­mei­den hat, indem er auf vor­bild­li­che Wei­se der Tra­di­ti­on des Glau­bens und der Lit­ur­gie gehorcht, wur­de manch­mal im Gewis­sen der Bischö­fe und der Gläu­bi­gen durch blin­de und from­me Akzep­tanz eines päpst­li­chen Abso­lu­tis­mus vergessen.

Der päpst­li­che Eid des Liber Diur­nus Roman­o­rum Pon­ti­fi­cum sah als wich­tig­ste Ver­pflich­tung und her­aus­ra­gen­de Eigen­schaft eines neu­en Pap­stes sei­ne uner­schüt­ter­li­che Treue zur Tra­di­ti­on, so wie sie ihm von sei­nen Vor­gän­gern über­mit­telt wurde: 

„Nihil de tra­di­tio­ne, quod a pro­ba­tis­si­mis prae­de­ces­so­ri­bus meis ser­va­t­um repe­ri, dimi­n­ue­re vel mut­a­re, aut ali­quam novitatem admit­te­re; sed fer­ven­ter, ut vere eorum disci­pu­lus et sequi­pe­da, totis viri­bus meis cona­ti­bus­que tra­di­ta con­ser­va­re ac venerari.“

„Ich wer­de nichts von der emp­fan­ge­nen Tra­di­ti­on ändern und nichts von dem, was ich vor­fand, das von mei­nen ver­ehr­ten Vor­gän­gern bewahrt wur­de, noch wer­de ich Hand an sie legen, sie ver­än­dern oder irgend­ei­ne Neue­rung in ihr zulas­sen; viel­mehr wer­de ich sie ehr­erbie­tig mit bren­nen­der Zunei­gung als wahr­haft treu­er Jün­ger bewah­ren und mit mei­ner gan­zen Kraft und der größ­ten Anstren­gung weitergeben.“

Der­sel­be päpst­li­che Eid defi­nier­te auf kon­kre­te Wei­se die Treue zur lex cre­den­di (das Gesetz des Glau­bens) und der lex ordan­di (das Gesetz des Betens).  Was die lex cre­den­di betrifft (das Gesetz des Glau­bens), sagt die Eidesformel: 

„Verae fidei rec­ti­tu­di­nem, quam Chri­sto auto­re traden­te, per suc­ces­so­ri tuos atque disci­pu­los, usque ad exi­guitatem meam per­la­tam, in tua sanc­ta Eccle­sia repe­ri, totis cona­ti­bus meis, usi­co ad ani­mam et san­gui­nem cus­tod­ire, tem­po­rum­que dif­fi­cul­ta­tes, cum tuo adju­to­rio, tole­ran­ter sufferre.“

„Ich ver­spre­che, mit all mei­ner Kraft, bis zum Tod und zum Ver­gie­ßen mei­nes Blu­tes den wah­ren Glau­ben unver­kürzt zu bewah­ren, des­sen Ver­fas­ser Chri­stus ist, und der durch sei­ne Nach­fol­ger und Jün­ger mir demü­ti­gen Die­ner wei­ter­ge­ge­ben wur­de, und den ich in Sei­ner Kir­che vor­ge­fun­den habe. Ich ver­spre­che auch mit Geduld die Schwie­rig­kei­ten der Zeit zu ertragen.“

In Bezug auf die lex oran­di sagt der päpst­li­che Eid:

„Disci­pli­nam et ritum Eccle­siae, sicut inve­ni, et a sanc­tis prae­ces­so­ri­bus meis tra­di­t­um repe­ri, illi­ba­tum custodire.“

„Ich ver­spre­che, die Dis­zi­plin und die Lit­ur­gie der Kir­che unver­än­dert zu bewah­ren, so wie ich sie vor­ge­fun­den habe und wie sie von mei­nen Vor­gän­gern wei­ter­ge­ge­ben wurden.“

In den ver­gan­ge­nen hun­dert Jah­ren gab es eini­ge spek­ta­ku­lä­re Bei­spie­le für eine Art von päpst­li­chem Abso­lu­tis­mus, die Ände­run­gen in der lit­ur­gi­schen Tra­di­ti­on der Kir­che betref­fen. Betrach­ten wir die lex oran­di, so wur­den von den Päp­sten Pius X., Pius XII. und Paul VI. dra­sti­sche und radi­ka­le Ver­än­de­run­gen durch­ge­führt, und bezüg­lich der lex cre­den­di von Papst Franziskus.

Pius X. war der erste Papst in der Geschich­te der latei­ni­schen Kir­che, der die Lese­ord­nung der Psal­mo­die (Cur­sus Psal­morum) so radi­kal refor­mier­te, daß es zur Schaf­fung eines neu­en Offi­ci­um divinum (Stun­den­ge­bet) kam, was die Ver­tei­lung der Psal­men betrifft. Der näch­ste Fall war Papst Pius XII., der für den lit­ur­gi­schen Gebrauch eine radi­kal ver­än­der­te latei­ni­sche Ver­si­on der tau­send­jäh­ri­gen und melo­di­schen Tex­te des Psal­ters der Vul­ga­ta appro­bier­te. Die neue latei­ni­sche Über­set­zung, der soge­nann­te „pia­ni­sche Psal­ter“, war ein von Wis­sen­schaft­lern künst­lich geschaf­fe­ner Text, der in sei­ner Gewählt­heit kaum aus­sprech­bar war. Die­se neue latei­ni­sche Über­set­zung, zu Recht mit dem Sprich­wort „acces­sit lat­in­i­tas, rezi­tit pie­tas“ kri­ti­siert, wur­de de fac­to von der gesam­ten Kir­che unter dem Pon­ti­fi­kat von Papst Johan­nes XXIII. abge­lehnt. Papst Pius XII. änder­te auch die Lit­ur­gie der Kar­wo­che, einen tau­send­jäh­ri­gen, lit­ur­gi­schen Schatz der Kir­che, indem er teil­wei­se ex novo erfun­de­ne Ritua­le ein­führ­te. Eine bei­spiel­lo­se lit­ur­gi­sche Ände­rung wur­de schließ­lich von Papst Paul VI. mit einer revo­lu­tio­nä­ren Reform des Meß­ri­tus und der ande­ren Sakra­men­te voll­zogn, eine Lit­ur­gie­re­form, wie sie kein Papst zuvor mit einer sol­chen Radi­ka­li­tät gewagt hat.

Eine revo­lu­tio­nä­re theo­lo­gi­sche Ände­rung wur­de von Papst Fran­zis­kus vor­ge­nom­men, indem er die Pra­xis eini­ger Orts­kir­chen gut­hieß, die in ein­zel­nen, beson­de­ren Fäl­len sexu­ell akti­ve Ehe­bre­cher (die in soge­nann­ten „irre­gu­lä­ren Ver­bin­dun­gen“ leben) zur Hei­li­gen Kom­mu­ni­on zulas­sen. Auch wenn die­se loka­len Nor­men kei­ne all­ge­mei­ne Norm in der Kir­che dar­stel­len, so bedeu­ten sie doch eine fak­ti­sche Leug­nung der Wahr­heit der abso­lu­ten Unauf­lös­lich­keit der sakra­men­ta­len Ehe, die geschlos­sen und voll­zo­gen ist. Eine ande­re radi­ka­le Ver­än­de­rung in Fra­gen der Glau­bens­leh­re ist die Ände­rung der bibli­schen Leh­re und des zwei­tau­send­jäh­ri­gen Lehr­am­tes in Bezug auf die grund­sätz­li­che Legi­ti­mi­tät der Todes­stra­fe. Eine wei­te­re Ände­rung der Dok­trin stellt die Zustim­mung von Papst Fran­zis­kus zu dem im inter­re­li­giö­sen Doku­ment von Abu Dha­bi vom 4. Febru­ar 2019 ent­hal­te­nen Satz dar, der besagt, daß die Viel­falt der Reli­gio­nen dem „wei­sen, gött­li­chen Wil­len“ ent­spricht. Die­se For­mu­lie­rung, so wie sie ist, ver­langt nach einer offi­zi­el­len päpst­li­chen Kor­rek­tur, andern­falls wäre das ein offen­sicht­li­cher Wider­spruch zum Ersten Gebot des Deka­logs und der ein­deu­ti­gen und aus­drück­li­chen Leh­re unse­res Herrn Jesus Chri­stus, und es wäre letzt­lich ein Wider­spruch zur Gött­li­chen Offenbarung.

Vor die­sem Hin­ter­grund hebt sich eine beein­drucken­de und zum Nach­den­ken anre­gen­de Epi­so­de aus dem Leben von Papst Pius IX. ab: Auf das Ersu­chen einer Grup­pe von Bischö­fen, eine klei­ne Ände­rung des Meß­ka­nons vor­zu­neh­men, um den Namen des hei­li­gen Josephs ein­zu­fü­gen, ant­wor­te­te er:

„Ich kann es nicht. Ich bin nur der Papst!“

Das fol­gen­de Gebet von Dom Pro­sper Gué­ran­ger, in dem er den hei­li­gen Papst Leo II. für sei­ne tap­fe­re Ver­tei­di­gung des unver­kürz­ten Glau­bens nach der von Papst Hono­ri­us I. ver­ur­sach­ten Kri­se preist, soll­te von jedem Papst und von allen Gläu­bi­gen beson­ders in unse­rer Zeit gebe­tet werden:

„Hei­li­ger Leo, bewah­re den Hir­ten über dem Bereich der heim­tücki­schen Nebel, die von der Erde auf­stei­gen; bewah­re in der Her­de das Gebet, das bestän­dig aus der Kir­che für ihn zu Gott auf­stei­gen muß (Apg 12,5), und Petrus wird nicht auf­hö­ren, selbst wenn er in den Tie­fen der dun­kel­sten Gefäng­nis­se begra­ben sein soll­te, die gan­ze Herr­lich­keit der Son­ne der Gerech­tig­keit zu betrach­ten; und der gan­ze Leib der Hei­li­gen Kir­che wird im Licht sein. Das Auge, sagt Jesus, gibt dem Kör­per Licht: Wenn das Auge gesund ist, dann wird der gan­ze Kör­per hell sein (Mt 6, 22). Von dir über den Wert der Wohl­tat unter­wie­sen, die der Herr der Welt zukom­men hat las­sen, als er die unfehl­ba­re Leh­re der Nach­fol­ger des Petrus fest­leg­te, ken­nen wir nun die Kraft des Fel­sens, der die Kir­che trägt; wir wis­sen, daß die Pfor­ten der Höl­le sie nicht über­wäl­ti­gen wer­den (Mt 16,18). Tat­säch­lich sind die Anstren­gun­gen die­ser Kräf­te des Abgrun­des nie wei­ter­ge­gan­gen als in der unglück­se­li­gen Kri­se [von Papst Hono­ri­us], der du ein Ende berei­tet hast. Im übri­gen stand deren Erfolg, so groß er auch schei­nen moch­te, im Wider­spruch zur gött­li­chen Ver­hei­ßung: Denn es ist die Leh­re des Petrus und nicht das Schwei­gen des Hono­ri­us (und sei­ner Unter­stüt­zung der Häre­sie), der die unfehl­ba­re Hil­fe des Gei­stes der Wahr­heit ver­hei­ßen ist“ (Das lit­ur­gi­sche Jahr, Bur­gos 1955, Bd. 4, S. 533–534)

Der äußerst sel­te­ne Fall eines häre­ti­schen oder halb­hä­re­ti­schen Pap­stes muß letzt­end­lich ertra­gen und durch­lit­ten wer­den im Licht des Glau­bens an den gött­li­chen Cha­rak­ter und die Unzer­stör­bar­keit der Kir­che und des Petrus­am­tes. Der hei­li­ge Papst Leo der Gro­ße for­mu­lier­te die­se Wahr­heit und sag­te, daß sich die Wür­de des hei­li­gen Petrus in sei­nen Nach­fol­gern nicht abschwächt, so unwür­dig sie auch sein mögen: 

Cui­us digni­tas eti­am in indi­g­no hae­re­de defi­cit“ (Serm 3,4).

Es könn­te die unfaß­bar zügel­lo­se Situa­ti­on eines Pap­stes geben, der sexu­el­len Miß­brauch von Min­der­jäh­ri­gen oder Unter­ge­be­nen im Vati­kan treibt. Was hät­te die Kir­che in einer sol­chen Situa­ti­on zu tun? Soll­te die Kir­che einen sexu­el­len Miß­brauchs­tä­ter von Min­der­jäh­ri­gen oder Unter­ge­be­nen als Papst tole­rie­ren? Müß­te die Kir­che einen sol­chen Papst, der Min­der­jäh­ri­ge und Unter­ge­be­ne sexu­ell miß­braucht dul­den? Wie lan­ge müß­te die Kir­che einen sol­chen Papst tole­rie­ren? Soll­te er das Papst­tum ipso fac­to wegen des sexu­el­len Miß­brau­ches von Min­der­jäh­ri­gen oder Unter­ge­be­nen ver­lie­ren? In einer sol­chen Situa­ti­on könn­te eine neue Theo­rie oder kano­ni­sche oder theo­lo­gi­sche Mei­nung ent­ste­hen, die die Abset­zung eines Pap­stes und den Ver­lust sei­nes Amtes auf­grund scheuß­li­cher mora­li­scher Ver­bre­chen (zum Bei­spiel sexu­el­ler Miß­brauch von Min­der­jäh­ri­gen und Unter­ge­be­nen) für mög­lich hält. Doch eine sol­che neue Theo­rie oder Mei­nung (die Abset­zung eines Pap­stes und den Ver­lust sei­nes Amtes auf­grund von scheuß­li­chen, mora­li­schen Ver­bre­chen) wür­de nicht der immer­wäh­ren­den Den­ken und Pra­xis der Kir­che entsprechen.

Die Dul­dung eines häre­ti­schen Pap­stes als ein Kreuz bedeu­tet nicht Pas­si­vi­tät oder Bil­li­gung sei­nes Fehl­ver­hal­tens. Man müß­te alles Erdenk­li­che tun, um die Situa­ti­on eines häre­ti­schen Pap­stes zu behe­ben. Das Kreuz eines häre­ti­schen Pap­stes zu tra­gen, bedeu­tet unter kei­nen Umstän­den, sei­nen Häre­si­en zuzu­stim­men oder pas­siv zu sein. Genau­so wie die Men­schen zum Bei­spiel ein unge­rech­tes oder athe­isti­sches Regime als Kreuz tra­gen müs­sen (vie­le Katho­li­ken haben unter einem sol­chen Regime in der Sowjet­uni­on gelebt und die­se Situa­ti­on, im Geist der Süh­ne, als Kreuz getra­gen), oder wie Eltern das Kreuz eines erwach­se­nen Soh­nes tra­gen müs­sen, der ungläu­big oder unmo­ra­lisch gewor­den ist, oder wie die Mit­glie­der einer Fami­lie zum Bei­spiel einen Alko­ho­li­ker zum Vater als Kreuz ertra­gen müs­sen. Eltern kön­nen ihr irren­des Kind nicht von ihrer Fami­lie „abset­zen“, eben­so­we­nig kön­nen die Kin­der ihren irren­den Vater nicht von der Fami­li­en­zu­ge­hö­rig­keit „abset­zen“ oder ihm den Titel des  „Vaters“ nehmen.

Der siche­re Weg, einen häre­ti­schen Papst nicht abzu­set­zen, stellt die über­na­tür­li­che Sicht der Kir­che dar. Wenn man auf die­se Wei­se vor­geht, zusam­men mit allen prak­ti­schen und kon­kre­ten Gegen­maß­nah­men, bedeu­tet das auf kei­nen Fall Pas­si­vi­tät oder Kol­la­bo­ra­ti­on mit den päpst­li­chen Irr­tü­mern, son­dern einen sehr akti­ven Ein­satz und ein ech­tes Mit­lei­den mit der Kir­che, die in der Zeit eines häre­ti­schen oder halb­hä­re­ti­schen Pap­stes ihr Gol­go­ta erlebt. Je mehr ein Papst dok­tri­nel­le Zwei­deu­ti­gen, Irr­tü­mer oder gar Häre­si­en ver­brei­tet, desto leuch­ten­der wird der rei­ne katho­li­sche Glau­be der Klein­sten in der Kir­che erstrah­len: der Glau­be der unschul­di­gen Kin­der; der Ordens­schwe­stern; beson­ders der Glau­be der ver­bor­ge­nen Edel­stei­ne der Kir­che: der Klau­sur­schwe­stern; der Glau­be hel­den­haf­ter und tugend­haf­ter Lai­en aller sozia­len Ver­hält­nis­se; der Glau­be der ein­zel­nen Prie­ster und Bischö­fe. Die­se rei­ne Flam­me des katho­li­schen Glau­bens, die oft von Opfern und Süh­ne­ak­ten genährt wird, wird hel­ler bren­nen als die Feig­heit, die Treu­lo­sig­keit, die gei­sti­ge Starr­heit und Blind­heit eines häre­ti­schen Papstes.

Die Kir­che hat einen sol­chen gött­li­chen Cha­rak­ter, daß sie für eine begrenz­te Zeit trotz eines regie­ren­den häre­ti­schen Pap­stes exi­stie­ren und leben kann, gera­de weil der Papst nicht ein Syn­onym für die Kir­che und nicht mit ihr iden­tisch ist. Die Kir­che hat einen sol­chen gött­li­chen Cha­rak­ter, daß selbst ein häre­ti­scher Papst ihn nicht zer­stö­ren kann; selbst wenn er das Leben der Kir­che ernst­haft schä­digt, hat sei­ne Akti­on nur eine begrenz­te Dau­er. Der Glau­be der gan­zen Kir­che ist grö­ßer und stär­ker als die Irr­tü­mer eines häre­ti­schen Pap­stes, und die­ser Glau­be kann nicht besiegt wer­den, auch nicht durch einen häre­ti­schen Papst. Die Bestän­dig­keit der gesam­ten Kir­che ist grö­ßer und dau­er­haf­ter als die rela­tiv kur­ze Kata­stro­phe eines häre­ti­schen Pap­stes. Der wah­re Fels, auf dem die Unzer­stör­bar­keit des Glau­bens und die Hei­lig­keit der Kir­che ruht, ist Chri­stus selbst. Der Papst ist nur sein Instru­ment, denn jeder Bischof und Prie­ster ist nur ein Instru­ment von Chri­stus, dem Hohepriester.

Die dok­tri­nel­le und mora­li­sche Gesund­heit der Kir­che hängt nicht aus­schließ­lich vom Papst ab, da die­se durch gött­li­ches Gesetz auch in der außer­ge­wöhn­li­chen Situa­ti­on eines häre­ti­schen Pap­stes garan­tiert ist wegen der Treue der Bischö­fe zur Leh­re und letzt­end­lich auch wegen der Treue der Gesamt­heit der gläu­bi­gen Lai­en, wie der seli­ge John Hen­ry New­man und die Geschich­te es aus­rei­chend bewei­sen. Die dok­tri­nel­le und mora­li­sche Gesund­heit der Kir­che hängt nicht in dem Aus­maß von den rela­tiv kur­zen Lehr­irr­tü­mern eines ein­zel­nen Pap­stes ab, um den päpst­li­chen Stuhl vakant wer­den zu las­sen. Wie die Kir­che eine Zeit ohne Papst aus­hal­ten kann (was in der Geschich­te bereits für eine Zeit­span­ne von meh­re­ren Jah­ren gesche­hen ist), ist sie auf­grund ihrer gött­li­chen Ver­fas­sung so stark, auch für eine kur­ze Zeit einen häre­ti­schen Papst zu ertragen.

Der Akt, einen Papst abzu­set­zen oder die Cathe­dra Petri durch Ver­lust des Papst­am­tes ipso fac­to wegen Häre­sie für vakant zu erklä­ren, wäre eine revo­lu­tio­nä­re Neu­heit im Leben der Kir­che, die sich auf einen sehr wich­ti­gen Bereich ihrer Ver­fas­sung und ihres Lebens aus­wir­ken wür­de. In einer so heik­len Ange­le­gen­heit, auch wenn sie prak­ti­scher Natur und nicht streng dok­tri­nel­ler Natur ist, ist der sicher­ste Weg (via tuti­or), den es zu gehen gilt, jener, der sich am immer­wäh­ren­den sen­sus eccle­si­ase orientiert.

Trotz der Tat­sa­che, daß drei auf­ein­an­der­fol­gen­de öku­me­ni­sche Kon­zi­le (das Drit­te Kon­zil von Kon­stan­ti­no­pel im Jah­re 681, das Zwei­te Kon­zil von Nicäa im Jah­re 787 und das Vier­te Kon­zil von Kon­stan­ti­no­pel im Jah­re 870) und der hei­li­ge Papst Leo II. im Jah­re 682 Papst Hono­ri­us I. wegen Häre­sie exkom­mu­ni­zier­ten, haben sie nicht ein­mal impli­zit aus­ge­sagt, daß Hono­ri­us das Papst­tum ipso fac­to wegen Häre­sie ver­lo­ren hat. Tat­säch­lich wur­de das Pon­ti­fi­kat von Papst Hono­ri­us I. als gül­tig ange­se­hen, auch nach­dem er die Häre­sie in sei­nen Brie­fen an Patri­arch Ser­gi­os von Kon­stan­ti­no­pel im Jahr 634 unter­stützt hat­te, da er danach noch vier Jah­re bis 638 regierte.

Der fol­gen­de Grund­satz, vom hei­li­gen Papst Ste­pha­nus I. (+ 257) wenn auch in einem ande­ren Zusam­men­hang for­mu­liert, soll­te eine Richt­schnur sein im Umgang mit der äußerst heik­len und sel­te­nen Ange­le­gen­heit eines häre­ti­schen Papstes: 

„Nihil innov­etur, nisi quod tra­di­t­um est.“

Das heißt:

„Es wer­de nichts ein­ge­führt, was nicht über­lie­fert ist.“

21. März 2019

+ Atha­na­si­us Schnei­der
Weih­bi­schof des Erz­bis­tums der Aller­hei­lig­sten Jung­frau zu Astana

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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