Weihbischof Athanasius Schneider: „Masseneinwanderung ist ein Plan zur Islamisierung Europas“

Angesichts der Masseneinwanderung haben die Hirten der Kirche eine heilige Pflicht


Das neue Buch von Bischof Athanasius Schneider kommt in italienischer und französischer Ausgabe in den Buchhandel. Weitere Übersetzungen sind vorgesehen.
Das neue Buch von Bischof Athanasius Schneider kommt in italienischer und französischer Ausgabe in den Buchhandel. Weitere Übersetzungen sind vorgesehen.

Poli­ti­ker und inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen haben die Umsied­lung mus­li­mi­scher Bür­ger in christ­li­che euro­päi­sche Län­der in Gang gesetzt, um deren Iden­ti­tät zu ver­än­dern. Der Begriff „Flücht­ling“ wird miß­braucht. Vie­le in der Kir­che instru­men­ta­li­sie­ren die Bibel, um Mas­sen­ein­wan­de­rung zu recht­fer­ti­gen, anstatt Chri­stus zu ver­kün­den. Loren­za For­mico­la vom „Dai­ly Com­pass“ (Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na, der fol­gen­den Über­set­zung liegt die eng­li­sche Aus­ga­be zugrun­de) spricht mit Mon­si­gno­re Atha­na­si­us Schneider.

Anzei­ge

Mon­si­gno­re Atha­na­si­us Schnei­der, Titu­lar­bi­schof von Cele­ri­na und Weih­bi­schof der Erz­diö­ze­se Maria in Ast­a­na, ist eine der maß­geb­lich­sten Stim­men des zeit­ge­nös­si­schen Katho­li­zis­mus. Als her­vor­ra­gen­der Essay­ist ver­öf­fent­lich­te er kürz­lich sein Buch „Fug­gi­te le ere­sie. Una gui­da cat­to­li­ca agli erro­ri anti­chi e moder­ni“ („Flieht die Häre­si­en. Ein katho­li­scher Leit­fa­den zu anti­ken und moder­nen Irr­tü­mern“), das am 5. Sep­tem­ber erschei­nen wird. Gebo­ren in Kir­gi­si­en [als Sohn ruß­land­deut­scher Eltern; Anm. G. P.], ver­brach­te er sei­ne Jugend in der sowje­ti­schen Unter­grund­kir­che [und sie­del­te mit sei­ner Fami­lie 1973 in die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land über; Anm. G. P.]. Nach dem Zusam­men­bruch der UdSSR ging er [1991; Anm. G. P.] nach Rom, um sein Stu­di­um abzu­schlie­ßen, und pro­mo­vier­te am Insti­tut Augu­sti­nia­num in Pat­ro­lo­gie. Seit 1999 lehrt er am Prie­ster­se­mi­nar in Kara­gan­da, wo er auch geist­li­cher Beglei­ter und Stu­di­en­lei­ter ist. Er ist Prä­si­dent der Lit­ur­gie­kom­mis­si­on und Gene­ral­se­kre­tär der katho­li­schen Bischofs­kon­fe­renz von Kasach­stan. Kürz­lich kur­sier­te erneut ein Aus­zug aus einer sei­ner alten Vor­le­sun­gen über Ein­wan­de­rung. Der „Dai­ly Com­pass“ sprach mit ihm darüber.

Dai­ly Com­pass: In einem Vor­trag aus dem Jahr 2018 erklär­ten Sie, Mon­si­gno­re Schnei­der: „Das Phä­no­men der soge­nann­ten Ein­wan­de­rung stellt einen vor lan­ger Zeit von inter­na­tio­na­len Mäch­ten aus­ge­ar­bei­te­ten Plan dar, die christ­li­che Iden­ti­tät der euro­päi­schen Bevöl­ke­rung radi­kal zu ver­än­dern. Die­se Mäch­te nut­zen den immensen mora­li­schen Ein­fluß der Kir­che und ihrer Struk­tu­ren, um ihre anti­christ­li­chen und anti­eu­ro­päi­schen Zie­le effek­ti­ver zu errei­chen. Zu die­sem Zweck wer­den die Kon­zep­te des Huma­nis­mus und das christ­li­che Gebot der Näch­sten­lie­be miß­braucht.“ Sie sag­ten auch: „Es ist eine Inva­si­on, eine Mas­se­n­is­la­mi­sie­rung Euro­pas.“ Ver­tre­ten Sie heu­te, sie­ben Jah­re spä­ter, noch immer die­se Position?

Weih­bi­schof Schnei­der: Wir müs­sen ein­fach die Augen öff­nen und der Rea­li­tät ins Auge sehen. In den letz­ten zehn Jah­ren haben eini­ge west­eu­ro­päi­sche Län­der, ins­be­son­de­re Deutsch­land und das Ver­ei­nig­te König­reich, einen über­pro­por­tio­na­len Zustrom von Men­schen aus mehr­heit­lich mus­li­mi­schen Län­dern geför­dert, die haupt­säch­lich als Flücht­lin­ge ein­ge­stuft wer­den. Die­ser Pro­zeß läßt sich als Umsied­lung mus­li­mi­scher Bür­ger in christ­li­che euro­päi­sche Län­der beschrei­ben, orche­striert von hoch­ran­gi­gen poli­ti­schen Auto­ri­tä­ten in Zusam­men­ar­beit mit bestimm­ten inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­tio­nen. Tat­säch­lich haben die zen­tra­len EU-Behör­den euro­päi­sche Län­der wie Ungarn und Polen öffent­lich gerügt, die die Auf­nah­me von Ein­wan­de­rern aus mehr­heit­lich mus­li­mi­schen Län­dern ein­ge­schränkt haben.

Dai­ly Com­pass: Glau­ben Sie daher, daß das aktu­el­le Migra­ti­ons­phä­no­men das Ergeb­nis eines grö­ße­ren Plans einer poli­ti­schen Eli­te mit glo­ba­lem Ziel ist?

Weih­bi­schof Schnei­der: Kon­kre­te poli­ti­sche Fak­ten bestä­ti­gen dies. Unter dem Vor­wand der Inte­gra­ti­on wer­den isla­mi­sche reli­giö­se Prak­ti­ken in Schu­len und das öffent­li­che Leben ein­ge­führt, wie zum Bei­spiel Halal-Essen, öffent­li­che Abend­essen zum Fasten­bre­chen wäh­rend des Rama­dans sowie auf den Rama­dan aus­ge­rich­te­te Wer­bung und fest­li­che Beleuch­tung in über­wie­gend christ­li­chen Städ­ten. Im ver­gan­ge­nen Jahr bei­spiels­wei­se ver­schick­ten füh­ren­de deut­sche Poli­ti­ker aus Anlaß des Rama­dans Grü­ße in den Main­stream-Medi­en, wäh­rend die katho­li­sche Mehr­heit zu Beginn der Fasten­zeit kei­ne ähn­li­che öffent­li­che Bot­schaft erhielt. In vie­len öffent­li­chen Kin­der­gär­ten und Grund­schu­len in ganz Euro­pa füh­ren Leh­rer Kin­der durch Moscheen und zei­gen ihnen, wie man betet. Wür­den die­sel­ben Kin­der zum Beten in katho­li­sche Kir­chen gebracht, gäbe es zwei­fel­los einen bei­spiel­lo­sen Proteststurm.

Dai­ly Com­pass: Könn­ten Sie das Kon­zept der Ein­wan­de­rung als „glo­ba­les Instru­ment“ erläutern?

Weih­bi­schof Schnei­der: In vie­len tra­di­tio­nell christ­li­chen Län­dern wird die isla­mi­sche Bevöl­ke­rung in naher Zukunft die ein­hei­mi­sche Bevöl­ke­rung über­tref­fen. Mus­li­mi­sche Fami­li­en sind im Durch­schnitt frucht­ba­rer als euro­päi­sche Fami­li­en und zeich­nen sich durch die von ihrer Reli­gi­on erlaub­te Poly­ga­mie aus. Dies för­dert ein schnel­les und ste­ti­ges Bevöl­ke­rungs­wachs­tum. Dar­über hin­aus beset­zen mus­li­mi­sche Per­sön­lich­kei­ten in meh­re­ren Län­dern mit christ­li­cher Mehr­heit bereits ein­fluß­rei­che poli­ti­sche Positionen.

Dai­ly Com­pass: Kann die För­de­rung der Ein­wan­de­rung wirk­lich als Lösung ange­se­hen wer­den, wenn es gan­zen Regio­nen Afri­kas und des Nahen Ostens an Res­sour­cen, Ener­gie und jun­gen Talen­ten mangelt?

Weih­bi­schof Schnei­der: Das ist ein gro­ßer Feh­ler. Anstatt die Ein­wan­de­rung zu för­dern, soll­ten euro­päi­sche Regie­run­gen in huma­ni­tä­re und wirt­schaft­li­che Pro­jek­te inve­stie­ren, die es Flücht­lin­gen und Ein­wan­de­rern ermög­li­chen, in ihren eige­nen Län­dern zu blei­ben, ihre Lebens­be­din­gun­gen zu ver­bes­sern und so zu Wohl­stand und Fort­schritt ihrer Hei­mat bei­zu­tra­gen. Ideo­lo­gisch und poli­tisch moti­vier­te Ein­wan­de­rung ent­wur­zelt Men­schen, raubt Natio­nen ihre Stär­ke und treibt sie in Ver­ar­mung und Rückständigkeit.

Dai­ly Com­pass: Kann man die Ver­wen­dung des Wor­tes Got­tes zur Recht­fer­ti­gung der Mas­sen­aus­wan­de­rung nach Euro­pa als „fal­sche Exege­se“ bezeich­nen? Bei­spiels­wei­se wird die Bibel oft als Beweis dafür ange­führt, daß Jesus nach Ägyp­ten aus­ge­wan­dert sei. Jesus wan­der­te jedoch nur aus, weil er von Hero­des bedroht wur­de, und kehr­te spä­ter in sei­ne Hei­mat zurück. Das jüdi­sche Volk wur­de mehr­mals nach Meso­po­ta­mi­en ver­bannt, kehr­te aber zurück.

Weih­bi­schof Schnei­der: Die Israe­li­ten wur­den gewalt­sam nach Baby­lo­ni­en ver­schleppt und dort als Skla­ven gehal­ten. Die heu­ti­gen Ein­wan­de­rer nach Euro­pa wer­den weder gewalt­sam dort­hin ver­schleppt, noch leben sie als Skla­ven in Euro­pa; im Gegen­teil, sie erhal­ten zahl­rei­che Sozi­al­lei­stun­gen und Sub­ven­tio­nen von euro­päi­schen Regie­run­gen. Die Hei­li­ge Fami­lie floh nach Ägyp­ten, um das Leben des Jesus­kin­des zu ret­ten. Das Alte Testa­ment berich­tet von Got­tes Groß­zü­gig­keit gegen­über Flücht­lin­gen und Aus­län­dern. Die­sel­ben Wor­te Got­tes besa­gen jedoch, daß Aus­län­der die reli­giö­sen Gebo­te des Vol­kes Isra­el beach­ten müs­sen und ihre göt­zen­die­ne­ri­sche Reli­gi­on unter kei­nen Umstän­den ver­brei­ten dür­fen. Heu­te wird Exege­se selek­tiv zu poli­ti­schen und ideo­lo­gi­schen Zwecken betrieben.

Dai­ly Com­pass: Trotz der Mär­ty­rer von gestern und heu­te – von Pater Jac­ques Hamel bis zu den Gläu­bi­gen von Niz­za, die dem Anschlag von 2020 zum Opfer fie­len –, war­um tritt die Kir­che im Westen so zurück­hal­tend auf, wenn es dar­um geht, die isla­mi­sti­sche Bedro­hung beim Namen zu nennen?

Weih­bi­schof Schnei­der: Ich glau­be, daß sich vie­le Kir­chen­ver­tre­ter heu­te von poli­ti­scher Kor­rekt­heit lei­ten las­sen. Inter­re­li­giö­ser Dia­log ist eine zwei­deu­ti­ge Metho­de. Er for­dert Har­mo­nie zwi­schen den Reli­gio­nen, die weder in der Leh­re noch in der Moral exi­stiert und oft auch in der Pra­xis fehlt. Dar­über hin­aus ent­hal­ten der Koran und die Scha­ria kla­re Aus­sa­gen, die Nicht­mus­li­me dis­kri­mi­nie­ren, aber die­se wer­den nie the­ma­ti­siert. Die­ser Art von „Dia­log“ man­gelt es an Auf­rich­tig­keit. Das Pro­blem des poli­ti­sier­ten Islam und der zuneh­men­den Ver­fol­gung von Chri­sten, ins­be­son­de­re in isla­mi­schen Län­dern oder durch isla­mi­sti­sche Extre­mi­sten­grup­pen, wird sel­ten diskutiert.

Dai­ly Com­pass: War­um ist der Katho­li­zis­mus die am mei­sten ver­folg­te Religion?

Weih­bi­schof Schnei­der: Die Ant­wort ist ein­fach: Er ist die ein­zig wah­re Reli­gi­on, von Gott auf Erden gewollt. Er ist die ein­zi­ge Reli­gi­on, die die Fül­le der Wahr­heit und alle Mit­tel der gött­li­chen Gna­de und Erlö­sung besitzt. Im Lau­fe der Geschich­te war der Katho­li­zis­mus immer wie­der Ziel von Angrif­fen poli­ti­scher und ideo­lo­gi­scher Kräf­te, die Jesus Chri­stus als Wahr­heit, Weg und Leben – also als ein­zi­gen Ret­ter und Herr­scher der Mensch­heit – ableh­nen. Die Men­schen zie­hen es vor, ihre eige­ne Wahr­heit zu eta­blie­ren, um nach ihren Wün­schen leben zu kön­nen. Letzt­lich läuft die Ver­fol­gung der katho­li­schen Reli­gi­on auf das Mot­to hin­aus: „Wir wol­len nicht, daß Chri­stus über uns herrscht.“ Eines ist jedoch sicher: Ohne Chri­stus gibt es kei­nen Weg und kein Leben.

Dai­ly Com­pass: Wenn wir Asi­en als „Brücke“ zwi­schen Kul­tu­ren und Glau­bens­rich­tun­gen betrach­ten, wel­che Ver­ant­wor­tung haben die Kir­che und ihre Hir­ten heu­te im Ver­gleich zur Zeit vor zehn Jah­ren ange­sichts der Her­aus­for­de­run­gen der Einwanderung?

Weih­bi­schof Schnei­der: Ange­sichts der Mas­sen­ein­wan­de­rung von Nicht­chri­sten haben die Hir­ten der Kir­che erneut die Mög­lich­keit und die hei­li­ge Pflicht, Chri­sti gött­li­ches Gebot mit Eifer zu erfül­len: alle Men­schen durch wah­ren Glau­ben und Tau­fe zu Jün­gern Chri­sti zu machen und sie zu leh­ren, nach Got­tes offen­bar­ten Gebo­ten zu leben, wie sie im Evan­ge­li­um dar­ge­legt sind. Die gan­ze Kir­che soll­te sich die Wor­te des hei­li­gen Apo­stels Pau­lus zu eigen machen und sagen: „Ich schä­me mich des Evan­ge­li­ums nicht“ (Röm 1,16). Und: „Weh mir, wenn ich das Evan­ge­li­um nicht ver­kün­de!“ (1 Kor 9,16). Tat­säch­lich ist es ein Ver­säum­nis der Näch­sten­lie­be, Nicht­chri­sten Chri­stus nicht zu ver­kün­den, denn es beraubt sie des größ­ten irdi­schen Glücks: Chri­stus als ihren Mei­ster, Herrn und Erlö­ser zu ken­nen und zu lieben.

Dai­ly Com­pass: Was also ist zu tun?

Weih­bi­schof Schnei­der: Wah­rer inter­re­li­giö­ser Dia­log beginnt im täg­li­chen Leben, zwi­schen Nach­barn und Fami­li­en, und erstreckt sich auf die­je­ni­gen Men­schen isla­mi­schen Glau­bens, die auf­rich­tig nach der Wahr­heit suchen. Ihnen soll­te mit Lie­be und ohne Zwang die Ver­kün­di­gung Chri­sti, des ein­zi­gen Erlö­sers und Leh­rers der Mensch­heit, ange­bo­ten wer­den. Dies ist die wesent­li­che Mis­si­on der Kir­che: Chri­stus allen Men­schen zu bringen.

Über­set­zung aus dem Eng­li­schen mit­tels „Goog­le Über­set­zer“ und „DeepL Trans­la­ter“.
Anmer­kun­gen und Über­ar­bei­tung der maschi­nel­len Über­set­zung: Gott­fried Paschke.

Quel­le: Dai­ly Compass

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