
Politiker und internationale Organisationen haben die Umsiedlung muslimischer Bürger in christliche europäische Länder in Gang gesetzt, um deren Identität zu verändern. Der Begriff „Flüchtling“ wird mißbraucht. Viele in der Kirche instrumentalisieren die Bibel, um Masseneinwanderung zu rechtfertigen, anstatt Christus zu verkünden. Lorenza Formicola vom „Daily Compass“ (Nuova Bussola Quotidiana, der folgenden Übersetzung liegt die englische Ausgabe zugrunde) spricht mit Monsignore Athanasius Schneider.
Monsignore Athanasius Schneider, Titularbischof von Celerina und Weihbischof der Erzdiözese Maria in Astana, ist eine der maßgeblichsten Stimmen des zeitgenössischen Katholizismus. Als hervorragender Essayist veröffentlichte er kürzlich sein Buch „Fuggite le eresie. Una guida cattolica agli errori antichi e moderni“ („Flieht die Häresien. Ein katholischer Leitfaden zu antiken und modernen Irrtümern“), das am 5. September erscheinen wird. Geboren in Kirgisien [als Sohn rußlanddeutscher Eltern; Anm. G. P.], verbrachte er seine Jugend in der sowjetischen Untergrundkirche [und siedelte mit seiner Familie 1973 in die Bundesrepublik Deutschland über; Anm. G. P.]. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR ging er [1991; Anm. G. P.] nach Rom, um sein Studium abzuschließen, und promovierte am Institut Augustinianum in Patrologie. Seit 1999 lehrt er am Priesterseminar in Karaganda, wo er auch geistlicher Begleiter und Studienleiter ist. Er ist Präsident der Liturgiekommission und Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz von Kasachstan. Kürzlich kursierte erneut ein Auszug aus einer seiner alten Vorlesungen über Einwanderung. Der „Daily Compass“ sprach mit ihm darüber.
Daily Compass: In einem Vortrag aus dem Jahr 2018 erklärten Sie, Monsignore Schneider: „Das Phänomen der sogenannten Einwanderung stellt einen vor langer Zeit von internationalen Mächten ausgearbeiteten Plan dar, die christliche Identität der europäischen Bevölkerung radikal zu verändern. Diese Mächte nutzen den immensen moralischen Einfluß der Kirche und ihrer Strukturen, um ihre antichristlichen und antieuropäischen Ziele effektiver zu erreichen. Zu diesem Zweck werden die Konzepte des Humanismus und das christliche Gebot der Nächstenliebe mißbraucht.“ Sie sagten auch: „Es ist eine Invasion, eine Massenislamisierung Europas.“ Vertreten Sie heute, sieben Jahre später, noch immer diese Position?
Weihbischof Schneider: Wir müssen einfach die Augen öffnen und der Realität ins Auge sehen. In den letzten zehn Jahren haben einige westeuropäische Länder, insbesondere Deutschland und das Vereinigte Königreich, einen überproportionalen Zustrom von Menschen aus mehrheitlich muslimischen Ländern gefördert, die hauptsächlich als Flüchtlinge eingestuft werden. Dieser Prozeß läßt sich als Umsiedlung muslimischer Bürger in christliche europäische Länder beschreiben, orchestriert von hochrangigen politischen Autoritäten in Zusammenarbeit mit bestimmten internationalen Organisationen. Tatsächlich haben die zentralen EU-Behörden europäische Länder wie Ungarn und Polen öffentlich gerügt, die die Aufnahme von Einwanderern aus mehrheitlich muslimischen Ländern eingeschränkt haben.
Daily Compass: Glauben Sie daher, daß das aktuelle Migrationsphänomen das Ergebnis eines größeren Plans einer politischen Elite mit globalem Ziel ist?
Weihbischof Schneider: Konkrete politische Fakten bestätigen dies. Unter dem Vorwand der Integration werden islamische religiöse Praktiken in Schulen und das öffentliche Leben eingeführt, wie zum Beispiel Halal-Essen, öffentliche Abendessen zum Fastenbrechen während des Ramadans sowie auf den Ramadan ausgerichtete Werbung und festliche Beleuchtung in überwiegend christlichen Städten. Im vergangenen Jahr beispielsweise verschickten führende deutsche Politiker aus Anlaß des Ramadans Grüße in den Mainstream-Medien, während die katholische Mehrheit zu Beginn der Fastenzeit keine ähnliche öffentliche Botschaft erhielt. In vielen öffentlichen Kindergärten und Grundschulen in ganz Europa führen Lehrer Kinder durch Moscheen und zeigen ihnen, wie man betet. Würden dieselben Kinder zum Beten in katholische Kirchen gebracht, gäbe es zweifellos einen beispiellosen Proteststurm.
Daily Compass: Könnten Sie das Konzept der Einwanderung als „globales Instrument“ erläutern?
Weihbischof Schneider: In vielen traditionell christlichen Ländern wird die islamische Bevölkerung in naher Zukunft die einheimische Bevölkerung übertreffen. Muslimische Familien sind im Durchschnitt fruchtbarer als europäische Familien und zeichnen sich durch die von ihrer Religion erlaubte Polygamie aus. Dies fördert ein schnelles und stetiges Bevölkerungswachstum. Darüber hinaus besetzen muslimische Persönlichkeiten in mehreren Ländern mit christlicher Mehrheit bereits einflußreiche politische Positionen.
Daily Compass: Kann die Förderung der Einwanderung wirklich als Lösung angesehen werden, wenn es ganzen Regionen Afrikas und des Nahen Ostens an Ressourcen, Energie und jungen Talenten mangelt?
Weihbischof Schneider: Das ist ein großer Fehler. Anstatt die Einwanderung zu fördern, sollten europäische Regierungen in humanitäre und wirtschaftliche Projekte investieren, die es Flüchtlingen und Einwanderern ermöglichen, in ihren eigenen Ländern zu bleiben, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und so zu Wohlstand und Fortschritt ihrer Heimat beizutragen. Ideologisch und politisch motivierte Einwanderung entwurzelt Menschen, raubt Nationen ihre Stärke und treibt sie in Verarmung und Rückständigkeit.
Daily Compass: Kann man die Verwendung des Wortes Gottes zur Rechtfertigung der Massenauswanderung nach Europa als „falsche Exegese“ bezeichnen? Beispielsweise wird die Bibel oft als Beweis dafür angeführt, daß Jesus nach Ägypten ausgewandert sei. Jesus wanderte jedoch nur aus, weil er von Herodes bedroht wurde, und kehrte später in seine Heimat zurück. Das jüdische Volk wurde mehrmals nach Mesopotamien verbannt, kehrte aber zurück.
Weihbischof Schneider: Die Israeliten wurden gewaltsam nach Babylonien verschleppt und dort als Sklaven gehalten. Die heutigen Einwanderer nach Europa werden weder gewaltsam dorthin verschleppt, noch leben sie als Sklaven in Europa; im Gegenteil, sie erhalten zahlreiche Sozialleistungen und Subventionen von europäischen Regierungen. Die Heilige Familie floh nach Ägypten, um das Leben des Jesuskindes zu retten. Das Alte Testament berichtet von Gottes Großzügigkeit gegenüber Flüchtlingen und Ausländern. Dieselben Worte Gottes besagen jedoch, daß Ausländer die religiösen Gebote des Volkes Israel beachten müssen und ihre götzendienerische Religion unter keinen Umständen verbreiten dürfen. Heute wird Exegese selektiv zu politischen und ideologischen Zwecken betrieben.
Daily Compass: Trotz der Märtyrer von gestern und heute – von Pater Jacques Hamel bis zu den Gläubigen von Nizza, die dem Anschlag von 2020 zum Opfer fielen –, warum tritt die Kirche im Westen so zurückhaltend auf, wenn es darum geht, die islamistische Bedrohung beim Namen zu nennen?
Weihbischof Schneider: Ich glaube, daß sich viele Kirchenvertreter heute von politischer Korrektheit leiten lassen. Interreligiöser Dialog ist eine zweideutige Methode. Er fordert Harmonie zwischen den Religionen, die weder in der Lehre noch in der Moral existiert und oft auch in der Praxis fehlt. Darüber hinaus enthalten der Koran und die Scharia klare Aussagen, die Nichtmuslime diskriminieren, aber diese werden nie thematisiert. Dieser Art von „Dialog“ mangelt es an Aufrichtigkeit. Das Problem des politisierten Islam und der zunehmenden Verfolgung von Christen, insbesondere in islamischen Ländern oder durch islamistische Extremistengruppen, wird selten diskutiert.
Daily Compass: Warum ist der Katholizismus die am meisten verfolgte Religion?
Weihbischof Schneider: Die Antwort ist einfach: Er ist die einzig wahre Religion, von Gott auf Erden gewollt. Er ist die einzige Religion, die die Fülle der Wahrheit und alle Mittel der göttlichen Gnade und Erlösung besitzt. Im Laufe der Geschichte war der Katholizismus immer wieder Ziel von Angriffen politischer und ideologischer Kräfte, die Jesus Christus als Wahrheit, Weg und Leben – also als einzigen Retter und Herrscher der Menschheit – ablehnen. Die Menschen ziehen es vor, ihre eigene Wahrheit zu etablieren, um nach ihren Wünschen leben zu können. Letztlich läuft die Verfolgung der katholischen Religion auf das Motto hinaus: „Wir wollen nicht, daß Christus über uns herrscht.“ Eines ist jedoch sicher: Ohne Christus gibt es keinen Weg und kein Leben.
Daily Compass: Wenn wir Asien als „Brücke“ zwischen Kulturen und Glaubensrichtungen betrachten, welche Verantwortung haben die Kirche und ihre Hirten heute im Vergleich zur Zeit vor zehn Jahren angesichts der Herausforderungen der Einwanderung?
Weihbischof Schneider: Angesichts der Masseneinwanderung von Nichtchristen haben die Hirten der Kirche erneut die Möglichkeit und die heilige Pflicht, Christi göttliches Gebot mit Eifer zu erfüllen: alle Menschen durch wahren Glauben und Taufe zu Jüngern Christi zu machen und sie zu lehren, nach Gottes offenbarten Geboten zu leben, wie sie im Evangelium dargelegt sind. Die ganze Kirche sollte sich die Worte des heiligen Apostels Paulus zu eigen machen und sagen: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht“ (Röm 1,16). Und: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16). Tatsächlich ist es ein Versäumnis der Nächstenliebe, Nichtchristen Christus nicht zu verkünden, denn es beraubt sie des größten irdischen Glücks: Christus als ihren Meister, Herrn und Erlöser zu kennen und zu lieben.
Daily Compass: Was also ist zu tun?
Weihbischof Schneider: Wahrer interreligiöser Dialog beginnt im täglichen Leben, zwischen Nachbarn und Familien, und erstreckt sich auf diejenigen Menschen islamischen Glaubens, die aufrichtig nach der Wahrheit suchen. Ihnen sollte mit Liebe und ohne Zwang die Verkündigung Christi, des einzigen Erlösers und Lehrers der Menschheit, angeboten werden. Dies ist die wesentliche Mission der Kirche: Christus allen Menschen zu bringen.
Übersetzung aus dem Englischen mittels „Google Übersetzer“ und „DeepL Translater“.
Anmerkungen und Überarbeitung der maschinellen Übersetzung: Gottfried Paschke.
Quelle: Daily Compass