
Die italienische Privatfernsehholding Mediaset (Familie Berlusconi) bat verschiedene Persönlichkeiten um Stellungnahmen zum Tod von Papst Franziskus. Befragt wurde für die Fernsehsendung „Fuori dal Coro“ („Außerhalb des Chores“) auch Erzbischof Carlo Maria Viganò, der ehemalige Apostolische Nuntius in den USA, der wegen seiner Kritik an Franziskus im Sommer 2023 von diesem exkommuniziert wurde. Die Stellungnahme Viganòs wurde dann aber nicht ausgestrahlt. Der Erzbischof machte sie dann selbst publik. Wir dokumentieren den vollständigen Wortlaut in deutscher Übersetzung:
Mediaset: Wie beurteilen Sie das Pontifikat von Bergoglio?
Erzbischof Carlo Maria Viganò: In den vergangenen Jahrzehnten hat eine subversive Lobby die Hebel der Macht in Regierungen und Institutionen in die Hand genommen, um den antichristlichen und freimaurerischen Plan der Revolution umzusetzen. Wie wir aus den USA wissen, haben sich staatliche Stellen in das Leben der Nationen eingemischt, indem sie die sogenannte Agenda 2030 der Rockefeller-Stiftung und des Weltwirtschaftsforums organisiert und finanziert haben, die aus der Zerstörung der Familie, der Kommerzialisierung des menschlichen Lebens, der moralischen Korrumpierung von Kindern und Jugendlichen, der Ausbeutung von Arbeitnehmern und der Privatisierung all jener Dienstleistungen besteht, die bis in die 1990er Jahre vom Staat – ohne Profit – garantiert wurden: Gesundheit, Infrastruktur, Verteidigung, Kommunikation, Bildung. Um diesen globalen Staatsstreich durchzuführen, bedurfte es der (natürlich bezahlten) Mitarbeit von korrupten Beamten, Politikern, Ärzten, Richtern, Lehrern, die allesamt korrupt waren.
Die katholische Kirche, die sich bereits mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil der weltlichen Mentalität angepaßt hatte, war jedoch fest an bestimmten nicht verhandelbaren Grundsätzen verankert geblieben, zum Beispiel in Fragen der Sexualmoral oder der Achtung des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Benedikt XVI. war eindeutig gegen den Plan der Globalisten und wäre niemals von diesen Grundsätzen abgerückt und hätte nie die LGBTQ-Ideologie, die Gender-Ideologie, die pseudogesundheitlichen Torheiten der WHO, die genetische Veränderung und die globale Entvölkerung oder die Islamisierung Europas durch ethnischen Austausch legitimiert. Es war daher notwendig, Joseph Ratzinger loszuwerden und ihn durch einen „Papst“ zu ersetzen, der – wie Hillary Clintons Berater John Podesta hoffte – die Agenda 2030 vorantreiben, den Klimabetrug ratifizieren und die Gläubigen auf der ganzen Welt davon überzeugen würde, sich mit einem Serum impfen zu lassen, von dem wir heute wissen, daß es den größten Teil der Menschheit auslöschen oder pathologisieren sollte.
Dieser vatikanische Staatsstreich wurde (und das wissen wir aus den Eingeständnissen seiner Protagonisten, einschließlich des umstrittenen Kardinals Danneels) durch die Manöver der St.-Gallen-Mafia ermöglicht, die in Absprache mit dem Deep State der USA Benedikt XVI. zum Rücktritt drängte und es schaffte, Jorge Mario Bergoglio an die Spitze der katholischen Kirche zu setzen.
Die Usurpation Bergoglios war nicht mehr und nicht weniger als jene, die es der globalistischen Lobby ermöglicht hat, auf Geheiß des Weltwirtschaftsforums Regierungschefs zu stellen, in Italien von Conte und Draghi, in Frankreich von Macron, in England von Johnson und Starmer, in Spanien von Sanchez, in Irland von Martin, in Kanada von Trudeau, in Australien von Arden, in Amerika erst von den Clintons und Obama und dann von Biden, in der EU von von der Leyen. Sie alle sind nicht rechtmäßig an die Macht gekommen, sondern durch Manipulation, Wahlbetrug oder Manipulation des Konsenses; und sie üben diese Macht gegen die Bürger und die Institutionen aus, die sie eigentlich vertreten sollen.
Und sie alle, ohne Ausnahme, sind weitgehend kompromittiert und erpreßt, so daß sie gezwungen sind, zu gehorchen, wenn sie nicht wollen, daß ihre Verbrechen und Perversionen ans Licht kommen. Auch Bergoglio und seine Gefolgsleute bilden hier keine Ausnahme.
Das Urteil, das jeder Katholik über dieses „Pontifikat“ – das es in Wirklichkeit nicht ist – fällen muß, kann daher in jeder Hinsicht nur sehr schlecht ausfallen. Die Kirche von Rom ist nach diesen zwölf Jahren der Tyrannei von Skandalen, Korruption, Menschenrechtsverletzungen – ich denke an das Abkommen mit der kommunistischen Diktatur in Peking – und einer an allen Fronten gescheiterten Verwaltung heimgesucht. Die zaghafte Kritik einiger Kardinäle und Bischöfe an Bergoglios Irrlehren und Skandalen hat dieses globale Regime, das seine Machthaber zu Verbündeten hat, in keiner Weise untergraben – gegen die Bürger und die Gläubigen.
Mediaset: Am Tag des Todes von Papst Franziskus schrieben Sie einen Beitrag auf X. Sie nennen das, was Bergoglio Eugenio Scalfari anvertraut hat, „häretisches Geschwätz“. Können Sie erklären, warum?
Erzbischof Carlo Maria Viganò: Laut Scalfaris Bericht hat Bergoglio ihm anvertraut, daß er nicht an die Hölle glaubt und daß er davon überzeugt ist, daß die guten Seelen gerettet werden, indem sie in Gott „aufgehen“, während die verdammten Seelen vernichtet werden, sich in Nichts auflösen. Dies widerspricht der Heiligen Schrift und dem katholischen Lehramt, die lehren, daß jede Seele im Augenblick des physischen Todes vor einem persönlichen Gericht steht und entweder mit ewiger Glückseligkeit belohnt wird, möglicherweise durch das Fegefeuer, oder mit ewiger Verdammnis bestraft wird, je nachdem, wie sie sich im Leben verhalten hat und wie es um ihre Freundschaft oder Feindschaft mit Gott im Augenblick des Todes bestellt ist. Das ist der Grund, warum ich von häretischem Geschwafel gesprochen habe: Es fügt sich zu einer sehr langen Liste von Unsinn und Irrlehren, die wir alle im Laufe der Jahre ertragen mußten.
Mediaset: Worauf bezieht sich Franziskus, wenn er von „seinen Erben“… spricht, den Gegnern?
Erzbischof Carlo Maria Viganò: Bergoglio umgab sich mit korrupten und erpreßbaren Personen, die er beiläufig benutzte, um zu bekommen, was er wollte. Er hat ehrliche Kardinäle und Bischöfe verhöhnt, verunglimpft und beleidigt. Er hat Ermittlungen gegen Prälaten, gegen die wegen schwerer Verbrechen ermittelt wurde, verhindert und sie geschützt. Er hat eine ganze Seilschaft korrupter und ultra-progressiver amerikanischer Prälaten gefördert, die alle mit dem ehemaligen Kardinal McCarrick verbunden sind und nun wichtige amerikanische Diözesen und Schlüsselpositionen im Vatikan besetzen. Er hob die Exkommunikation seines jesuitischen Mitbruders Rupnik auf, dessen Verwerflichkeit selbst die Gemäßigten empört hatte. Er verfolgte alle seine Gegner, mich eingeschlossen, und verhängte die Exkommunikation gegen mich, was gegen Recht und Gesetz verstößt. Sie alle sind immer noch im Amt, fahren fort, die Kirche zu zerstören, und bereiten sich mit dem nächsten Konklave darauf vor, die ihnen übertragene Aufgabe zu erfüllen: die Kirche Christi in eine ökumenische und synkretistische Organisation mit freimaurerischen Wurzeln zu verwandeln, die die Neue Weltordnung unterstützt.
Mediaset: Papst Franziskus war für Sie ein Gegenpapst, ein Nicht-Papst. Können Sie erklären, warum?
Erzbischof Carlo Maria Viganò: Der Kardinal, der im Konklave zum Nachfolger Petri gewählt wird, muß seine Akzeptanz und sein Einverständnis zur Übernahme der Funktionen des Papsttums zum Ausdruck bringen.
Ich glaube, daß Begoglios Annahme der Papstwahl fehlerhaft war, weil er das Papsttum als etwas anderes betrachtete als das, was es ist; wie der Ehepartner, der in der Kirche heiratet, ohne die spezifischen Zwecke der Ehe zu beachten, und somit die Ehe aufgrund der fehlenden Zustimmung null und nichtig macht.
Bergoglio hat die Wahl in böser Absicht angenommen und seine Autorität als Papst mißbraucht, um das genaue Gegenteil von dem zu tun, was Jesus Christus dem heiligen Petrus und seinen Nachfolgern aufgetragen hat: die Gläubigen im katholischen Glauben zu bestätigen, die Herde des Herrn zu hüten und zu leiten und allen Völkern das Evangelium zu verkünden. Bergoglios gesamtes Regieren und Lehramt – seit seinem ersten Auftritt auf der vatikanischen Loggia, als er sich mit dem ominösen „Guten Abend“ vorstellte – hat sich in eine Richtung entwickelt, die dem petrinischen Auftrag diametral entgegengesetzt ist: Er hat das Depositum Fidei verfälscht, Verwirrung gestiftet und die Gläubigen in die Irre geführt; er hat die Herde zerstreut, die Evangelisierung der Völker zu „feierlichem Unsinn“ erklärt und sie als Proselytismus verurteilt; er hat die Macht der Heiligen Schlüssel systematisch mißbraucht, um zu lösen, was nicht gelöst werden kann, und zu binden, was nicht gebunden werden kann.
Der Papst ist nicht der Herr der Kirche, sondern der Stellvertreter Christi: Er muß seine Autorität innerhalb der von Jesus Christus gesetzten Grenzen und in Übereinstimmung mit den von Gott gewollten Zielen ausüben: in erster Linie die Rettung der Seelen durch die Verkündigung des Evangeliums an alle Geschöpfe und die Sakramente.
Ein Papst kann sich daher nicht für befugt halten, das Papsttum „neu zu erfinden“, es „in einem synodalen Schlüssel neu zu lesen“, es zu „modernisieren“, es nach Belieben zu zerstückeln, den Glauben oder die Moral zu ändern. Wenn er meint, das Papsttum erlaube ihm, die Institution, der er vorsteht, zu verändern, dann befindet er sich in einer von mir genannten Situation der fehlenden Zustimmung, daß seine Erhebung in das Petrusamt null und nichtig ist, denn was er akzeptiert, ist nicht das katholische Papsttum, wie es seit Petrus immer verstanden wurde, sondern eine persönliche Vorstellung von „Papsttum“.
Deshalb bin ich davon überzeugt, daß die subversive Rolle, die Bergoglio gespielt hat – auch im größeren internationalen Rahmen des globalistischen Putsches betrachtet – ihn zu einem Usurpator, einem Gegenpapst, ja einem Nicht-Papst macht, denn er war sich vollkommen bewußt, daß er das Papsttum verfälschen wollte, indem er es in etwas anderes verwandelte und ihm Zwecke gab, die nicht die des Papsttums sind: von der Anbetung des Götzen Pachamama bis zur Kommunion für Geschiedene und der Segnung homosexueller Paare, von der Immigration bis zur Förderung von Impfstoffen, von der Klimapropaganda bis zur Geschlechtsumwandlung.
Zudem wird dies von jenen bestätigt, die Bergoglio nicht dafür loben, daß er ein katholischer Papst ist, sondern für die Empanadas der Transsexuellen von Torvaianica oder für seine herzliche Freundschaft mit Emma Bonino.
Mediaset: Wie wird die Zukunft der Kirche nach dem Tod von Papst Franziskus aussehen?
Erzbischof Carlo Maria Viganò: Der Tod Bergoglios macht sozusagen eine Situation weit verbreiteter Illegitimität sichtbar. Von den 136 Papstwählern unter den Kardinälen wurden 108 von ihm „kreiert“. Das bedeutet, daß, welcher Papst auch immer im nächsten Konklave gewählt wird – selbst ein neuer Pius X. – seine Autorität untergraben ist, da er von falschen Kardinälen gewählt wurde, die von einem falschen Papst geschaffen wurden. Deshalb habe ich vor einiger Zeit meine Mitbrüder im Episkopat gebeten, diese Fragen zu klären, bevor wir zur Wahl eines neuen Papstes schreiten.
Gewiß, die Situation ist katastrophal und menschlich gesehen unlösbar. Als Bischof und Nachfolger der Apostel kann ich jedoch nicht umhin, alle daran zu erinnern, daß die Kirche, die der mystische Leib Christi ist, dazu bestimmt ist, die Passio Ecclesiæ nach dem Beispiel des Herrn zu bestehen. Gerade aus dieser Passion – in der alles verloren scheint wie an jenem Karfreitag vor 1992 Jahren – wird die Kirche erneuert und gereinigt wiedergeboren werden.
In diesen Tagen, in denen wir die österliche Auferstehung feiern, findet jeder Katholik im Triumph Christi über Tod und Sünde den Grund für seine Treue zum Evangelium. Unser Herr sagte uns kurz vor der Passion: Fürchtet euch nicht: Ich habe die Welt überwunden.
+ Carlo Maria Viganò, Erzbischof
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)