Die gebrochene Stimme

Die Audiobotschaft von Papst Franziskus


Die Audiobotschaft von Franziskus zeigte der Welt, daß sich das Kirchenoberhaupt in finis vitae befindet.
Die Audiobotschaft von Franziskus zeigte der Welt, daß sich das Kirchenoberhaupt in finis vitae befindet.


Gestern abend wur­de eine kur­ze Audio­bot­schaft von Papst Fran­zis­kus auf den Peters­platz übertragen.

Dort hat­ten sich, wie seit dem 24. Febru­ar täg­lich, Men­schen um 21 Uhr zum Gebet für das Kir­chen­ober­haupt versammelt. 

Die Audio­bot­schaft dau­er­te nur knap­pe 23 Sekun­den. Fran­zis­kus wand­te sich erstaun­li­cher­wei­se auf spa­nisch an die Ver­sam­mel­ten. Ein Zei­chen dafür, daß er so geschwächt ist, daß ihm sogar der Gebrauch der ita­lie­ni­schen Spra­che Mühe berei­tet. Die Auf­zeich­nung war gestern vor­mit­tag in der Gemel­li-Kli­nik erfolgt.

Der Papst sprach hör­bar mit gebro­che­ner Stim­me. Erst­mals konn­te sich damit die Welt von sei­nem kri­ti­schen Gesund­heits­zu­stand überzeugen.

Main­stream-Medi­en wie der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk berich­te­ten selbst im Zusam­men­hang mit der Audio­bot­schaft von einer „Lun­gen­ent­zün­dung“, die Fran­zis­kus in das Kran­ken­bett zwin­ge. Dem ist aber nicht so. Die Lun­gen­ent­zün­dung ist nur eine Kom­pli­ka­ti­on. Papst Fran­zis­kus befin­det sich im End­sta­di­um eines Darm­kreb­ses mit abseh­bar töd­li­chem Aus­gang. Obwohl er sich der Lage bewußt war, lehn­te Fran­zis­kus seit dem Som­mer 2021 wei­te­re chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe ab.

Die römi­sche Tages­zei­tung Il Mess­ag­ge­ro beton­te mit Blick auf die Audio­bot­schaft, der Vati­kan „stoppt damit die Lügen“, sowohl jene, daß Fran­zis­kus gar nicht mehr am Leben sei, als auch jene, daß er nicht mehr bei Bewußt­sein oder sein gei­sti­ger Ver­fall schon so weit fort­ge­schrit­ten ist, daß er regie­rungs­un­fä­hig sei. Der­glei­chen war aller­dings von kei­ner ernst­haf­ten Sei­te bis­her behaup­tet worden.

Fran­zis­kus lebt und befin­det sich den 23. Tag in der Gemel­li-Kli­nik. Sein Gesund­heits­zu­stand ist pre­kär. Er erlitt in die­sen Tagen drei Mal eine aku­te Atem­not und ein „leich­tes“ Nie­ren­ver­sa­gen. Es besteht kein Zwei­fel, daß er, ohne ein Wun­der, das Kran­ken­haus nicht mehr ver­las­sen wird. Die Beschwer­den hat­ten sich im Lau­fe der Jah­re ver­schlech­tert. Als sie began­nen, offen­sicht­lich zu wer­den, wur­de vom vati­ka­ni­schen Pres­se­amt die Infor­ma­ti­on einer „Bron­chi­tis“ aus­ge­ge­ben. Damit wur­de aller­dings nur von der tat­säch­li­chen Situa­ti­on abgelenkt.

Auch heu­te abend wer­den sich wie­der Gläu­bi­ge und Mit­ar­bei­ter des Hei­li­gen Stuhls auf dem Peters­platz ein­fin­den und für Fran­zis­kus beten. Es wur­de bereits nahe­ge­legt, vor allem für sein See­len­heil zu beten. 

Unter­des­sen berei­ten sich die Papst­wäh­ler bereits auf das bevor­ste­hen­de Kon­kla­ve vor.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cli­ni­ca Gemel­li (Screen­shot)

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