
Der Erzbischof von Chicago im Staat Illinois in den USA, Kardinal Blase Cupich, vollendete gestern sein 75. Lebensjahr. Gemäß Kirchenrecht ist er verpflichtet, mit dem Erreichen dieser Altersgrenze, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten. Selbst das offizielle Nachrichtenportal der Deutschen Bischofskonferenz berichtete den Geburtstag, was deutlich macht, wie wichtig Cupich als Stütze für das derzeitige Pontifikat ist. Dabei spielt natürlich auch sein Einfluß auf die Innenpolitik in den USA eine Rolle, die allen Progressiven ein besonderes Anliegen ist. Die Katholiken, jene, die es sind oder waren, machen rund 30 Prozent der US-Wählerschaft aus. Im großen Wahljahr werden damit entscheidende Rechnungen angestellt.
Es fällt nicht schwer, die Vorhersage zu treffen, daß Franziskus den Rücktritt nicht annehmen und Kardinal Cupich, den Anführer des bergoglianischen Episkopats in den USA, weiterhin im Amt belassen wird. Und das wahrscheinlich noch lange. Cupich bildet die Speerspitze des Versuchs von Santa Marta, die Mehrheitsverhältnisse in der Amerikanischen Bischofskonferenz zu kippen.
Blase Cupich wurde im September 2014 überraschend von Franziskus zum Erzbischof von Chicago ernannt, dem bedeutendsten Bischofsstuhl in den USA. Diese Ernennung wurde zum Emblem für die päpstliche Vorgehensweise, nach dem „progressivsten Kandidaten zu suchen“.
2016 folgte die Erhebung in den Kardinalsrang.
Cupich unterstützte die bergoglianische Agenda ausnahmslos von Amoris laetitia bis Fiducia supplicans. Er stellte sich schützend vor die McCarrick-Boys und verhinderte in direktem Zusammenspiel mit Franziskus, daß die US-Bischofskonferenz Ende 2018 eigene Regeln aufstellt, um auch Bischöfe wegen homosexuellen Päderastentums oder Vertuschung desselben anzuklagen.
Ebenso arbeitete er mit Nachdruck daran, den Ausschluß von Abtreibungspolitikern von der Kommunion zu verhindern, um den Schulterschluß mit dem linksliberalen US-Establishment nicht zu verlieren. Alle dieses Operationen am lebenden Objekt Kirche sind aufgrund der derzeitigen Machtverhältnisse gelungen.
Homo-Agenda in allen Schattierungen, Klimawandel, unkontrollierte Migration, Abtreibung… und der Kampf gegen „die religiöse Rechte“, gegen die Tradition und den überlieferten Ritus. Kardinal Cupich setzte Traditionis custodes in seiner Diözese mit besonderer Härte um.
Bereits bisher beließ Franziskus ihm besondere vertraute Kirchenmänner auch bis zum 80. Lebensjahr im Amt. Das ist auch für Kardinal Cupich mehr als wahrscheinlich. Erst drei Tage vor Cupichs 75. Geburtstag ernannte ihn Franziskus zum Mitglied des Dikasteriums für Kultur und Bildung.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: X (Screenshot)