Papst Franziskus zitiert Bonhoeffer in seiner Weihnachtsbotschaft an die Römische Kurie

Vorgriff auf den "neuen Heiligenkalender" des Jahres 2025?


In seiner Weihnachtsbotschaft an die Römische Kurie nannte Papst Franziskus einen Nichtkatholiken – mit Blick auf den neuen Heiligenkalender für 2025?
In seiner Weihnachtsbotschaft an die Römische Kurie nannte Papst Franziskus einen Nichtkatholiken – mit Blick auf den neuen Heiligenkalender für 2025?

(Rom) Papst Fran­zis­kus setz­te im ver­gan­ge­nen Okto­ber eine Kom­mis­si­on für die Glau­bens­zeu­gen ein. Bis zum Hei­li­gen Jahr 2025 soll, so offen­bar die Absicht von San­ta Mar­ta, der Hei­li­gen­ka­len­der der Kir­che um Nicht­ka­tho­li­ken erwei­tert wer­den. Seit­her steht die Fra­ge im Raum, wel­che Glau­bens­zeu­gen gemeint sein könn­ten, die Zeu­gen für den katho­li­schen Glau­ben sind, ohne katho­lisch gewe­sen zu sein. Häu­fig als „Kan­di­dat“ für die Beför­de­rung in den „neu­en“ Hei­li­gen­ka­len­der wird Mar­tin Luther genannt. Dane­ben gibt es wei­te­re Kan­di­da­ten, die weni­ger anstö­ßig sind. Einen nann­te Fran­zis­kus heu­te in sei­ner Weih­nachts­bot­schaft an die Mit­glie­der der Römi­schen Kurie.

Anzei­ge

„Wo Tod, Spal­tung, Kon­flikt und unschul­di­ger Schmerz herr­schen, da kön­nen wir nur den gekreu­zig­ten Jesus erken­nen. Und gera­de in die­ser Zeit möch­te ich, daß wir an die den­ken, die am mei­sten lei­den. Dabei hel­fen uns die Wor­te Diet­rich Bon­hoef­fers, der aus dem Gefäng­nis schrieb, in dem er inhaf­tiert war: ‚Vom christ­li­chen Stand­punkt aus betrach­tet, kann es kein beson­de­res Pro­blem sein, Weih­nach­ten in einer Gefäng­nis­zel­le zu ver­brin­gen. Vie­le in die­sem Haus wer­den wahr­schein­lich ein sinn­vol­le­res und authen­ti­sche­res Weih­nach­ten fei­ern, als wenn nur der Name des Festes erhal­ten bleibt. Ein Gefan­ge­ner ver­steht bes­ser als jeder ande­re, daß Elend, Lei­den, Armut, Ein­sam­keit, Hilfs­lo­sig­keit und Schuld in den Augen Got­tes eine ganz ande­re Bedeu­tung haben als im Urteil der Men­schen; daß Gott sei­nen Blick auf die rich­tet, von denen sich die Men­schen abzu­wen­den pfle­gen; daß Chri­stus in einem Stall gebo­ren wur­de, weil er kei­nen Platz im Hotel gefun­den hat­te; all das ist für einen Gefan­ge­nen wahr­lich eine fro­he Bot­schaft.‘ “

Die Kom­mis­si­on für (nicht katho­li­sche) Glau­bens­zeu­gen, die ein Wider­spruch an sich scheint, wirft eine Rei­he von Fra­gen auf. Sicher ist, daß der Ein­fluß von Kar­di­nal Kas­per auf Fran­zis­kus nach wie vor groß ist.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!