
(Rom) Wenn die kommunistische Volksrepublik China gegen das Geheimabkommen mit dem Heiligen Stuhl über die Bischofsernennungen verstößt, herrscht im Vatikan eisernes Schweigen, als wäre nichts geschehen. Wenn das staatskapitalistische Regime in Peking aber, ausnahmsweise, zu einem Zugeständnis bereit ist, und sei es nur ein vermeintliches, scheinen in Rom alle Glocken zu läuten. In Dauerschleife wird dann in alle Welt posaunt, wie gut das Geheimabkommen funktioniere. So ist es heute geschehen. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus?
VaticanNews eröffnete den Reigen der Jubelperser, um in mehreren Sprachen die heute morgen erfolgte Weihe eines Bischofs zu verkünden, die nicht im Alleingang von der Kommunistischen Partei Chinas entschieden wurde, sondern mit Zustimmung von Papst Franziskus erfolgte.
Die Ernennung des 57jährigen Thaddäus Wang Yuesheng durch Franziskus war am 16. Dezember erfolgt. Die Veröffentlichung erfolgte aber erst heute, am Tag seiner Bischofsweihe. 70 Jahre lang war die Diözese Zhengzhou in der Provinz Henan ohne Bischof gewesen, weil die Kommunisten die Besetzung des Bischofsstuhl verhinderten.
Der neue Bischof, 1966 in Zhumadian in der Provinz Henan geboren, wurde 1993 in Hankou zum Priester geweiht. Seit 2011 wirkte er als Pfarrer in Zhengzhou.
VaticanNews beruft sich in der Meldung auf den Missionsnachrichtendienst Fides, doch in Wirklichkeit stammen die Informationen von China Catholic, der Nachrichtenseite der regimehörigen Patriotischen Vereinigung. China Catholic erwähnt mit keinem Wort eine Beteiligung des Vatikans. Dieser Hinweis läßt bereits erahnen, daß der neue Bischof deren Mitglied ist und von Franziskus ein der Kommunistischen Partei genehmer Kandidat ernannt wurde.
Eine Überprüfung bestätigt die Mutmaßung: Msgr. Wang Yuesheng ist Vorsitzender der Patriotischen Vereinigung der Provinz Henan. Schon seit längerem war er faktisch der von der KP eingesetzte Administrator der Diözese.

Das Bistum Zhengzhou war seit 1953 ohne Oberhirten, als der rechtmäßige Bischof Faustino Maria Tissot SX des Landes verwiesen wurde. Der Xaverianer-Missionar Tissot, 1901 in Österreich geboren, wurde 1926 zum Priester geweiht und war von 1943 bis 1946 Generaloberer seines Ordens, bis er von Papst Pius XII. zum ersten Bischof der soeben errichteten Diözese Zhengzhou ernannt wurde. 1949 ergriffen die Kommunisten gewaltsam die Macht in China. Damals waren 0,5 Prozent der Bewohner der Diözese Katholiken. Es gab 24 Priester, 18 Pfarreien und 62 Ordensfrauen. Bischof Tissot wurde von den Kommunisten eingesperrt und schließlich des Landes verwiesen. Er starb 1991 im Mutterhaus seines Ordens bei Parma. Bis 1983 blieb er offiziell Bischof der chinesischen Diözese. Der noch von ihm eingesetzte chinesische Administrator führte die Untergrundkirche bis zu seinem Tod 2012.
Seither erhöhte sich der Druck durch das Regime. Dafür verantwortlich war vor allem der neue Bischof Yuesheng. Mehrere Priester, die nicht bereit waren, sich zu unterwerfen, verloren ihr Amt und wurden zum Teil verhaftet. Henan ist eine der Provinzen, in denen die regimehörigen Kräfte im Auftrag der Kommunistischen Partei seit 2018 die Umsetzung der jüngsten kirchenfeindlichen Maßnahmen experimentieren, darunter vor allem das Verbot für Minderjährige, Kirchen zu betreten und an irgendwelchen kirchlichen Veranstaltungen teilzunehmen, selbst wenn sie keinen religiösen Charakter haben.
Als 2021 alle Kirchen „wegen Corona“ geschlossen bleiben mußten, während Fabriken, Geschäfte und Gastronomie längst wieder offen hatten, stellte sich Thaddäus Wang Yuesheng zu Ostern vor seine verschlossene Kirche, was ihn nicht zu stören schien, und huldigte dem 100. Gründungstag der Kommunistischen Partei Chinas, deren „glorreiche Geschichte“ durch eine Ausstellung gewürdigt werden sollte, wie Yuesheng damals meinte.
Die heutige Weihe von Bischof Yuesheng erfolgte ausschließlich durch Bischöfe, die ihr Amt der Partei zu verdanken haben. In Santa Marta scheint das nicht zu stören.
Die Ernennung von Yuesheng ist die erste seit der im Oktober 2022 erfolgten zweiten Verlängerung des Geheimabkommens. Da es jeweils auf zwei Jahre befristet ist, läuft es im kommenden Oktober schon wieder aus.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Catholic China/Erzdiözese Trient (Screenshots)
Wo bleibt die Veröffentlichung des Geheimpapieres?
Die Christen werden in China schrecklich verfolgt.
Man hört nichts von sogenannten Hirten in Rom.
Dieser Papst sollte endlich abtreten.
Schrecklich was in Rom durch ihn alles
geschehen ist.
Man kann doch diesen Priestern nicht
trauen.
Nicht mal Papst Franziskus.
Er hat doch die Christen in China
verraten.
Vielleicht sind es Spione, die die
Christen aushorchen.….
Schrecklich dieses Vorgehen aus Rom.
Denke an die Botschaft vom La Salette!