Werner Reichel, Klimareligion – Auf dem Weg in den Ökototalitarismus

Das neue Buch


Das Buch über die Klimareligion, die, obwohl dystopische Parallelwelt, alles zu ersticken droht.
Das Buch über die Klimareligion, die, obwohl dystopische Parallelwelt, alles zu ersticken droht.

Bespre­chung von Wolf­ram Schrems*

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Publi­zist und Ver­lags­grün­der Wer­ner Rei­chel (Wien) brach­te vor weni­gen Wochen einen sehr gut gemach­ten Sam­mel­band zum pseu­do­re­li­giö­sen Aspekt des Kli­ma­wahns her­aus. Daß die Kli­ma­ideo­lo­gie längst die Züge eines Kul­tes ange­nom­men hat, war bereits vie­len Zeit­ge­nos­sen auf­ge­fal­len. Neun Autoren, unter ihnen die­ser Rezen­sent, faß­ten die­se Intui­ti­on nun prä­zi­se unter ver­schie­de­nen Blick­win­keln ins Wort.

„Klimaschutz“ als Nebelgranate – beabsichtigt ist eine kommunistische Umwälzung

Im Vor­wort stellt Her­aus­ge­ber Rei­chel klar, wor­um es geht:

Baer­bocki­ge Poli­tik aus dem Postfaktischen

„Die Kli­ma­re­li­gi­on ist ein mar­xi­sti­sches Deri­vat, ange­rei­chert mit eso­te­ri­schen respek­ti­ve pseu­do­re­li­giö­sen Ele­men­ten. Neu am Kli­ma­so­zia­lis­mus ist vor allem, dass die lin­ken Ideo­lo­gen und Füh­rer den Bür­gern kein bes­se­res Leben oder eine bes­se­re Zukunft mehr ver­spre­chen, son­dern nur das nack­te Über­le­ben auf nied­ri­gem Niveau, und auch das nur, wenn sie auf ihre bis­he­ri­gen Frei­hei­ten, Annehm­lich­kei­ten und ihren Lebens­stan­dard ver­zich­ten, sich dem Dik­tat der herr­schen­den Klas­se bedin­gungs­los unter­ord­nen“ (8).

Die Men­schen­feind­lich­keit der Kli­ma­ideo­lo­gie zeigt sich an der kol­lek­ti­ven Ver­wei­ge­rung der Fami­li­en­grün­dung. Die Fra­ge ist dann natür­lich, für wen der Pla­net über­haupt „geret­tet“ wer­den soll, wenn es kei­ne Nach­kom­men mehr geben soll:

„Dass man die Erde ret­tet, indem man sich nicht mehr fort­pflanzt, ist ein Gedan­ke, der im Westen – ins­be­son­de­re Euro­pa – popu­lär ist. (…) Ange­sichts der täg­lich geschür­ten Kli­ma­pa­nik eta­blie­ren sich sol­che radi­ka­len und abstru­sen Ideen von den extre­mi­sti­schen Rän­dern zuneh­mend in der Mit­te der Gesell­schaft“ (9).

Rei­chel bestrei­tet, daß die Kli­ma­re­li­gi­on wis­sen­schaft­lich unter­mau­ert sei, denn den viel­be­schwo­re­nen Kon­sens in der Kli­ma­wis­sen­schaft gebe es gar nicht.

Intelligente Beiträge zwischen Grundsatzfragen, Neokommunismus, Tagespolitik…

Gewohnt pro­fund äußert sich Pro­fes­sor David Engels (der den Lesern von Katho­li­sches schon bekannt ist: Was tun? und Euro­pa aeter­na). Engels hält die radi­ka­len Kli­ma­ak­ti­vi­sten für den Teil eines grö­ße­ren poli­ti­schen Systems:

„Über­all sind die Ter­ror­grup­pen nicht die Fein­de, son­dern ledig­lich der radi­ka­le Flü­gel der herr­schen­den Eli­ten und festi­gen daher nur die Legi­ti­mi­tät der Letz­te­ren als angeb­lich ‚mode­ra­ter‘ Ord­nungs­kraft und Ret­tung gegen ‚Chao­ten‘“ (18).

Engels kon­sta­tiert der Kli­ma­be­we­gung (er spricht hier unscharf von „Umwelt­schutz­be­we­gung“, was sie ja nicht ist) eine grund­sätz­li­che Men­schen­feind­lich­keit, bis hin zu Ver­nich­tungs­ab­sich­ten (28). Sie for­ciert eine Natur ohne Men­schen und einen Men­schen ohne Natur, in dem Sinn, daß eine mensch­li­che, von Gott gege­be­ne Natur, die Gabe und Auf­ga­be ist, bestrit­ten wird.

Sehr schön erör­tert Engels die The­men Lie­be, tran­szen­den­tes Men­schen­bild und Gott, womit das alles domi­nie­ren­de Kli­mathe­ma rela­ti­viert und auf sei­nen Platz ver­wie­sen wird (32).

Ronald F. Schwar­zer, „Impre­sa­rio, Wald­gän­ger und Par­ti­san der Schön­heit“, lie­fert einen der Selbst­be­schrei­bung ange­mes­se­nen geist­rei­chen, iro­nisch-poin­tier­ten Bei­trag über die Irrun­gen der Natur­wis­sen­schaft in der Ver­gan­gen­heit und bestrei­tet die wis­sen­schaft­li­che Gewiß­heit bezüg­lich der „Kli­ma­ka­ta­stro­phe“. Nach Schwar­zer wird die­ser vor­geb­li­chen Kata­stro­phe ein „Sakral­ge­wand“ ange­zo­gen. Daher haben die­je­ni­gen, die hin­ter den Kulis­sen das Gesche­hen steu­ern, einen will­kom­me­nen Vor­wand, die Welt nach ihren Vor­stel­lun­gen zu gestal­ten und dabei Deutsch­land und Euro­pa zu zerstören.

Mag. Ste­fan Beig, Jour­na­list bei exx​press​.at, kon­zen­triert sich auf die Fak­ten um angeb­li­che Kli­ma­fol­gen. Er kri­ti­siert die Befeue­rung der Kli­ma­pa­nik durch den Wie­ner Erz­bi­schof Kar­di­nal Schön­born. Die vom Kar­di­nal so hyste­risch the­ma­ti­sier­ten Wald­brän­de gehen nicht auf den „men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del“, son­dern auf Brand­stif­tung und Brand­ro­dung zurück. Gera­de in Grie­chen­land sei­en auch Brand­stif­ter fest­ge­nom­men wor­den (55ff). Nach den Recher­chen Beigs haben auch die Tor­na­dos von 1950 bis 2011 abge­nom­men. Die Hyste­rie um das angeb­li­che Aus­trock­nen des Gar­da­sees war plan­mä­ßig und lügen­haft geschürt. Er resümiert:

„Unse­re Ange­wohn­heit, mitt­ler­wei­le so gut wie alle Wet­ter­ereig­nis­se und Umwelt­ka­ta­stro­phen als Zei­chen einer ver­meint­lich kata­stro­pha­len Kli­ma-Ver­än­de­rung zu inter­pre­tie­ren, erin­nert an einen Hypo­chon­der, der in allen Beschwer­den grund­sätz­lich nur Sym­pto­me einer Krebs­er­kran­kung im End­sta­di­um sieht. Auf Dau­er ist das weder ver­nünf­tig, noch gesund“ (57).

Ing. Andre­as Tögel, Unter­neh­mer und Öko­nom in der Tra­di­ti­on der Öster­rei­chi­schen Schu­le, kri­ti­siert das oktroy­ier­te Ver­fol­gen „höhe­rer Zie­le“ durch mäch­ti­ge Zen­tral­ge­wal­ten, das indi­vi­du­el­le Ver­ant­wor­tung auf­he­be. Er gei­ßelt die „gera­de­zu hyste­ri­sche Begei­ste­rung der Polit­eli­ten für Elek­tro­fahr­zeu­ge“, die eine Ver­teue­rung und damit die Ein­schrän­kung der indi­vi­du­el­len Mobi­li­tät und der per­sön­li­chen Frei­heit nach sich zie­hen. Die Zer­stö­rung des Wohl­stan­des las­se Asso­zia­tio­nen mit dem Mor­genthau­plan auf­kom­men (68). Der Sozia­lis­mus taucht immer wie­der in neu­em Gewand auf (Tögel bringt Igor Scha­fa­re­witschs Stu­die Der Todes­trieb in der Geschich­te ins Spiel), damit auch der para­si­tä­re Lebens­stil der Mäch­ti­gen auf Kosten der arbei­ten­den Men­schen (und des „Klas­sen­fein­des“):

„So lie­fern mit Steu­er­mit­teln kor­rum­pier­te For­scher der Poli­tik die Grund­la­gen für ihre Akti­vi­tä­ten. Wie die Gei­stes­wis­sen­schaf­ten pro­sti­tu­ie­ren sich inzwi­schen auch die Natur­wis­sen­schaf­ten scham­los für die Poli­tik“ (74).

FPÖ-Gene­ral­se­kre­tär und Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ter Chri­sti­an Hafenecker the­ma­ti­siert die Kli­makle­ber und deren öko­kom­mu­ni­sti­sche Bestre­bun­gen, die „aus dubio­sen Quel­len glo­ba­ler Eli­ten“ finan­ziert wer­den (75). Nichts weni­ger als der Total­um­bau der Gesell­schaft ist das Ziel, „die Abschaf­fung der indi­vi­du­el­len Mobi­li­tät sowie eine staat­lich gelenk­te und über­wach­ba­re Fort­be­we­gung der Bür­ger und damit letz­ten Endes die Pri­vi­le­gie­rung die­ser für weni­ge Auserwählte“.

Die Men­schen­feind­lich­keit der „Klima“-Extremisten führ­te auch in Öster­reich zu einem Todesfall:

„Als am 10. Mai 2023 der Ver­tei­ler­kreis in Wien, ein neur­al­gi­scher Ver­kehrs­kno­ten­punkt, mut­wil­lig blockiert wur­de, blieb ein Ret­tungs­fahr­zeug auf der Fahrt zu einem Not­fall stecken und wur­de an der Wei­ter­fahrt gehin­dert. Der Pati­ent ver­starb wenig spä­ter am Ein­satz­ort“ (78).

Wie nicht anders zu erwar­ten, fällt die Kri­tik Hafeneckers an der „janus­köp­fi­gen Volks­par­tei“ und ihrer halb­her­zi­gen Vor­gangs­wei­se gegen die kri­mi­nel­len Kle­ber (ange­sichts über­schie­ßen­den Vor­ge­hens gegen die Coro­na-Demon­stra­tio­nen) ver­nich­tend aus. Zuletzt gei­ßelt er die lächer­li­che Erfin­dung der „Bür­ger­rä­te“. Die­se klin­gen nicht zufäl­lig kom­mu­ni­stisch. Die Kli­ma­ak­ti­vi­stin Lena Schil­ling sei gleich­zei­tig auch in der links­extre­men Grup­pie­rung „Links­wen­de jetzt!“ des öster­rei­chi­schen Able­gers der „Inter­na­tio­nal Socia­list Ten­den­cy (IST)“ tätig, die sich wie­der­um selbst als „Netz­werk revo­lu­tio­nä­rer sozia­li­sti­scher Orga­ni­sa­tio­nen“ in trotz­ki­sti­scher Tra­di­ti­on sehe. Nicht Umwelt­schutz, son­dern Umbau des Systems sei das Ziel.

Dr. Chri­sti­an Machek, poli­ti­scher Phi­lo­soph und Reli­gi­ons­leh­rer, kommt auf den pseu­do­mes­sia­ni­schen und pseu­do­es­cha­to­lo­gi­schen Cha­rak­ter der Kli­ma­re­li­gi­on zu spre­chen. Da die „Letz­ten Din­ge“ aus­fal­len, kommt es zu einer „Imma­nen­ti­sie­rung des Escha­ton“ (Eric Voe­gel­in), mit ande­ren Wor­ten, ein „uto­pi­sches Unter­fan­gen“ wird auf Bie­gen und Bre­chen umge­setzt. Die­ses nimmt nicht Maß „an einem natür­li­chen Maß des Men­schen, wie es die christ­li­che oder klas­si­sche Leh­re in den Tugen­den ver­wirk­licht sieht“. Die Lin­ke hat kei­ne trag­fä­hi­ge Anthro­po­lo­gie, „die eine Tran­szen­denz kennt und die es ermög­li­chen wür­de, eine Hier­ar­chie ech­ter Bedürf­nis­se für den Men­schen, die Gesell­schaft und auch die Umwelt zu sehen“ (103).

…und satanischer Pseudoreligion

Der Rezen­sent bezeich­net den Kli­ma­wahn als eine sata­ni­sche Par­odie auf die wah­re Reli­gi­on. Er ist lüg­ne­risch und men­schen­feind­lich. Er pro­pa­giert Abtrei­bung und Hun­gers­nö­te zur Pla­ne­ten­ret­tung. Sinist­re Per­so­nen wie Al Gore und Bill Gates sind dabei füh­rend. Der Kli­ma­wahn ist aber in das Hei­lig­tum, in die Kir­che selbst, eingedrungen:

„Im Zuge eines prä­ze­denz­lo­sen Glau­bens­ab­falls in der Kir­che hat sich Papst Fran­zis­kus zum wort­rei­chen Sprach­rohr der Kli­ma­re­li­gi­on und ande­rer absur­der Kul­te, vom Bevöl­ke­rungs­aus­tausch über Pacha­ma­ma-Göt­zen­kult bis zur ‚Imp­fung‘, gemacht. (…) In Öster­reich ist die Kli­ma­re­li­gi­on pro­mi­nen­ter Teil der all­täg­li­chen Kir­chen­pra­xis: Kar­di­nal Schön­born setz­te sich im Mai 2020, also wäh­rend er die Aus­set­zung der öffent­li­chen Got­tes­dien­ste in der Coro­na-Tyran­nei ver­füg­te, für das sog. ‚Kli­ma­volks­be­geh­ren‘ ein“ (113).

Mag. Rei­chel geht in sei­nem Bei­trag Die Kirch­tür­me der Grü­nen – Deutsch­land im Wind­rad-Wahn auf die teu­ren und inef­fi­zi­en­ten Wind­rä­der ein, die „den Herr­schafts­an­spruch der Grü­nen über das Land für alle sicht­bar machen“ (119):

„Die Grü­nen bean­spru­chen den öffent­li­chen Raum, das gan­ze Land für sich. Ihre poli­ti­sche Macht und kul­tu­rel­le Hege­mo­nie, die sie tat­säch­lich errun­gen haben, soll mit dem flä­chen­decken­den Aus­bau der Wind­ener­gie all­ge­mein sicht­bar und damit gefe­stigt wer­den. (…) Wofür die Kir­che Jahr­hun­der­te gebraucht hat, wol­len sie in weni­gen Jah­ren durch­zie­hen. Eine so mas­si­ve und schnel­le Umge­stal­tung des öffent­li­chen Rau­mes und wei­ter Land­stri­che ist welt­weit bis­her einzigartig.“

Fanatismus, Angstmache und Heuchelei

Micha­el Brück­ner, Jour­na­list und Buch­au­tor, the­ma­ti­siert den pseu­do­as­ke­ti­schen Aspekt des Kli­ma­wahns. „Kli­ma­sün­der“ sol­len Buße tun und ver­zich­ten. Kir­chen­steu­er­fi­nan­zier­te „Amts­kir­chen“ ver­lie­ren mas­sen­haft Mit­glie­der, „wäh­rend qua­si-reli­giö­se und teil­wei­se sek­tie­re­ri­sche Grup­pie­run­gen eine gera­de­zu magi­sche Anzie­hungs­kraft aus­üben“. Brück­ner gei­ßelt die „Pro­phe­tin­nen der zeit­ge­nös­si­schen Kli­ma­re­li­gi­on“, die „wohl­si­tu­ier­te ‚Akti­vi­stin­nen‘“ sei­en, „die ihren Hang zur Selbst­dar­stel­lung und Recht­ha­be­rei nur auf der Basis aus­rei­chen­der finan­zi­el­ler Res­sour­cen aus­le­ben kön­nen“ (129).

Dani­el Wit­ze­ling, Psy­cho­lo­ge und Sozi­al­for­scher, gräbt tief in das Lebens­ge­fühl der Gegenwart:

„Egal, ob es die nach­träg­li­chen Refle­xio­nen zu Coro­na oder die Debat­ten zum Kli­ma­wan­del sind, das Sym­ptom ist zumeist nicht die Krank­heit. (…) Am Ende bleibt eine hoh­le Pro­pa­gan­da, die nie­man­dem dient. Auf die­se Art und Wei­se ähneln sich bei­de Debat­ten­fel­der bezüg­lich ihrer auf­tre­ten­den Reprä­sen­tan­ten. Fakt ist, dass auf bei­den Gebie­ten Angst ein zen­tra­ler Fak­tor ist“ (134).

In sei­nem Schluß­ar­ti­kel kommt Wer­ner Rei­chel auf die Leh­re vom Ende der Zeit zu spre­chen, in wel­cher Tra­di­ti­on die Kli­maa­po­ka­lyp­ti­ker stün­den. Rei­chel nimmt deren Heu­che­lei aufs Korn, die sich in den fal­schen Reli­gio­nen immer fin­det (und bei fal­schen Hir­ten inner­halb der Kir­che): Deren Ver­tre­ter gestat­ten sich eine Lebens­wei­se (etwa den Urlaub auf Bali), die sie den Bür­gern ver­bie­ten wol­len (145).

Resümee

Die Bei­trä­ge von Autoren ver­schie­de­ner welt­an­schau­li­cher Hin­ter­grün­de sind gehalt­voll, gut for­mu­liert und ein­leuch­tend. Sie mögen eine wenig beach­te­te Stim­me im welt­wei­ten Geheul der Sta­lin­or­gel der Kli­ma­pro­pa­gan­da sein. Ande­rer­seits hat die Wahr­heit immer auch eine exor­zie­ren­de Kraft. –

Inter­es­sant wäre noch ein Bei­trag über die pseu­do­re­li­gi­ös kon­no­tier­te Ziel­vor­stel­lung der „Pla­ne­ten­ret­tung“ gewe­sen. Wor­an kann man erken­nen, daß der Pla­net schließ­lich „geret­tet“ ist? Was geschieht dann? Sind dann Leid, Krank­heit und Wet­ter­ka­prio­len ver­schwun­den? Bricht das Para­dies aus? –

In eini­gen (neben­säch­li­chen) Punk­ten ist der Rezen­sent ande­rer Mei­nung als die Autoren: Pro­fes­sor Engels etwa glaubt, „dem Grü­nen geht es um den Schutz der Natur um ihrer selbst wil­len“. Engels ver­wech­selt hier (rea­len und löb­li­chen) Natur- und Umwelt­schutz mit dem vor­ge­scho­be­nen (irrea­len, uto­pi­schen, nicht eva­lu­ier­ba­ren) „Kli­ma­schutz“. Die Umwelt­zer­stö­rung kann nur inten­dier­ter Teil der Kli­ma­ideo­lo­gie sein, wie die mon­strö­sen und schäd­li­chen Wind­rä­der bewei­sen. Der Rezen­sent bestrei­tet auch, daß Man­dats­trä­ger lin­ker Par­tei­en „fel­sen­fest davon über­zeugt [sind], stets das für alle Rich­ti­ge zu tun“. So viel guten Wil­len kann man lin­ken Poli­ti­kern nicht zutrau­en, von mög­li­chen weni­gen Aus­nah­men abgesehen.

Pro­fes­sor Engels schreibt sehr schön über das Ver­hält­nis „des Gött­li­chen“ zum Geschaf­fe­nen, for­mu­liert aber dann unscharf vom „Über­gang vom pflanz­li­chen zum ani­ma­li­schen Leben und vom instink­ti­ven zum ver­stan­des­mä­ßi­gen Dasein“ (30). Die­se For­mu­lie­rung legt im Sin­ne des Dar­wi­nis­mus (wie er nor­ma­ler­wei­se ver­stan­den wird) nahe, daß es einen kon­ti­nu­ier­li­chen Über­gang zwi­schen völ­lig ver­schie­de­nen Wesen­hei­ten geben kön­ne. Die­sen Über­gang gibt es nicht. Auch Mag. Wit­ze­ling macht in sei­nem sonst lesens­wer­ten Essay einen meta­phy­si­schen Feh­ler: Zwi­schen Null und Eins sei nicht viel Platz, meint er (aller­dings in einem nicht ganz kla­ren Zusam­men­hang, 136). Dort ist im Gegen­teil aber unend­lich viel Platz und nur ein all­mäch­ti­ges und not­wen­dig exi­stie­ren­des Wesen kann das Sei­en­de aus dem Nichts schaffen.

Her­aus­ge­ber Rei­chel bezieht sich auf den Medi­ävi­sten Johan­nes Fried (Geschich­te des Welt­un­ter­gangs), nach dem nur die christ­lich-abend­län­di­sche Kul­tur den Glau­ben an den Welt­un­ter­gang aus­ge­bil­det habe. Die­se Kul­tur erge­he sich seit 2000 Jah­ren in „wol­lü­stig-angst­be­frach­te­ten Unter­gangs­vi­sio­nen“ (141). Letz­te­res ist zwei­fel­haft, weil die Wahr­hei­ten über das Ende der Zeit wahr­haf­tig nicht zur Wol­lust rei­zen, son­dern im Gegen­teil zu Bekeh­rung, Got­tes­furcht und rich­ti­ges Han­deln moti­vie­ren sol­len. Daß sich die Kli­ma­re­li­gi­on Ver­satz­stücke der gött­li­chen Offen­ba­rung zu eigen macht und umin­ter­pre­tiert, wider­legt die Offen­ba­rung nicht. Die Kli­ma­re­li­gi­on ist nun ein­mal Pseu­do­re­li­gi­on. Damit ist die wah­re Reli­gi­on nicht widerlegt. –

Dem Band ist wei­te Ver­brei­tung zu wün­schen. Soll­te bei­spiels­wei­se ein dau­er­in­dok­tri­nier­ter und ver­äng­stig­ter Schü­ler auf­grund der Lek­tü­re zu einer rea­li­sti­schen Sicht der Din­ge gelan­gen, wäre es die Anstren­gung wert gewesen.

Wer­ner Rei­chel (Hg.), Kli­ma­re­li­gi­on – Auf dem Weg in den Öko-Tota­li­ta­ris­mus, Ver­lag Frank&Frei, Wien 2023, 159 S. (Mit Bei­trä­gen von Prof. David Engels, Chri­sti­an Hafenecker, Andre­as Tögel, Ste­fan Beig, Micha­el Brück­ner, Wolf­ram Schrems, Chri­sti­an Machek, Dani­el Wit­ze­ling und Wer­ner Reichel)

*Wolf­ram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Kate­chist, Pro-Lifer, erleb­te seit den acht­zi­ger Jah­ren die Panik des Wald­ster­bens, des Ozon­lo­ch­es, des Vogel­ster­bens, der Über­be­völ­ke­rung und ande­re Kam­pa­gnen. Ist daher Kri­ti­ker der jeweils kam­pag­nis­ier­ten Ideologien.

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