
„Der Glaubensabfall innerhalb der Kirche ist das Schlimmste und Schockierendste“, was aus den Marienerscheinungen des 20. Jahrhunderts hervorgeht. „Kardinal Ciappi, der das Dritte Geheimnis gelesen hatte, präzisierte, daß die Jungfrau gesagt habe, daß der Glaubensabfall von der Spitze der Kirche ausgehen werde.“ „Wir werden von der Freimaurerei regiert, weil so viele Politiker und einige Bischöfe und Kardinäle leider mit ihr verbunden sind.“ Die katholische Online-Tageszeitung La Nuova Bussola Quotidiana führte im Mai 2020 ein Interview mit Pater Flavio Ubodi, Theologe und Kapuziner, der sich intensiv mit der Botschaft von Fatima und jener von Civitavecchia befaßte, das es nach mehr als drei Jahren im Rückblick verdient, erneut gelesen zu werden. 2020 veröffentlichte er auch das Buch „Civitavecchia. 25 anni con Maria“ („Civitavecchia. 25 Jahre mit Maria“). Er war stellvertretender Vorsitzender der diözesanen Untersuchungskommission, die Mitte der 90er Jahre sich zugunsten der Übernatürlichkeit der weinenden Marienstatue von Civitavecchia aussprach. Das marianische Phänomen setzte sich in den Botschaften an die Familie Gregori fort, die von der Kirche anerkannt wurden. Aus diesen Botschaften gehe eine klare Verbindung zwischen Fatima und Civitavecchia vor den Toren Roms hervor, so P. Ubodi. Zu Civitavecchia siehe den Hintergrundbericht „Blutige Tränen. Noch jemand kennt das Dritte Geheimnis von Fatima“.
Die Kurzfassung der Zusammenschau von Fatima und Civitavecchia, so P. Ubodi, laute, daß „wir uns auf dem Höhepunkt des Kampfes zwischen der Gottesmutter und Satan befinden“.
NBQ: Am 13. Mai 2010, dem zehnten Jahrestag der Seligsprechung von Jacinta und Francisco, sagte Papst Benedikt: „Es würde sich täuschen, wer glaubte, daß die prophetische Sendung von Fatima beendet sei“. Worin besteht diese prophetische Sendung?
P. Ubodi: Zunächst einmal muß gesagt werden, daß diese Aussage von Benedikt XVI. in der Tat deutlich gemacht hat, daß das, was Kardinal Bertone über den Abschluß der Botschaft von Fatima gesagt hatte, falsch war. Die prophetische Mission ist die Ankündigung dessen, was kommen wird. Da es sich um eine Prophezeiung handelt, die in einem Geheimnis enthalten ist, ist es schwierig, genau zu sagen, worum es dabei geht. Wir können jedoch mit einiger Sicherheit sagen, daß der Glaubensabfall innerhalb der Kirche (der auch in Civitavecchia angekündigt wurde) das Schlimmste und Schockierendste ist. Die Kardinäle Oddi und Ciappi sagten, daß die Gottesmutter den großen Glaubensabfall innerhalb der Kirche angekündigt hatte. Und Ciappi, der das Dritte Geheimnis gelesen hatte, präzisierte, daß die Muttergottes gesagt hatte, daß der Glaubensabfall an der Spitze beginnen werde. Meiner Meinung nach ist das die große Prophezeiung.
NBQ: Wie paßt das mit dem dritten Teil des Geheimnisses zusammen, insbesondere mit der Vision der Märtyrer und der Kirchenverfolgung?
P. Ubodi: Wenn es innerhalb der Kirche einen Glaubensabfall gibt, auch in der Führung, ist es klar, daß jene, die nicht mit den Richtlinien der Führung übereinstimmen, automatisch verfolgt werden. Hinzu kommt die Verfolgung durch die weltlichen Mächte, die sich gegen die Kirche stellen.
NBQ: In Fatima hatte die Gottesmutter zusammen mit der Sühnekommunion an den ersten Samstagen um die Weihe Rußlands an ihr Unbeflecktes Herz gebeten, um die Welt vor dem Zweiten Weltkrieg zu bewahren. Sie wurde nicht rechtzeitig erhört. In Civitavecchia bat sie, vor 25 Jahren, ausdrücklich um die Weihe Italiens. Warum?
P. Ubodi: Italiens und auch der Welt. In bezug auf Italien sagte sie: „Eure Nation ist in großer Gefahr“. Sie hat nicht gesagt, um welche Gefahr es sich handelt, ob es sich um physische, moralische, geistige, soziale oder Naturkatastrophen handelt. Sicherlich erlebt Italien enorme Katastrophen, einen Verlust der christlichen Werte. Italien wurde meines Erachtens gewarnt, weil die Position der Verantwortlichen, der Regierenden, mit dem Abfall innerhalb der Kirche übereinstimmen und ihn sogar begünstigen kann, indem sie Einschränkungen, Auflagen für die Sakramentenspendung, Gottesdienstbeschränkungen und so weiter schaffen. Ich habe den Eindruck, daß Covid-19 eine Gelegenheit für Generalproben war.
NBQ: Glauben Sie, daß die Kirche ihre Freiheit aufgibt?
P. Ubodi: Ja, man hat den Eindruck, daß es so etwas wie eine freimaurerische Übereinkunft an der Spitze gibt. Wir werden von der Freimaurerei regiert, denn viele Politiker und einige Bischöfe und Kardinäle sind leider einer freimaurerischen Obödienz verbunden oder unterstehen einer solchen. Wenn es also eine Macht gibt, die über den anderen steht, die befiehlt, die Weisungen erteilt, dann muß dieser abirrende Teil der Hierarchie gehorchen. Und da sie die Macht haben, können sie das Leben der Gläubigen bestimmen und konditionieren.
NBQ: Sowohl in Fatima als auch in Civitavecchia steht die Eucharistie im Mittelpunkt. Zur Familie Gregori sprach die Gottesmutter von der täglichen Kommunion, um sich zu heiligen. Im Gegenteil, seit fast drei Monaten sind die Gläubigen ohne Messe, die am 18. Mai mit schwerwiegenden Einschränkungen wiederaufgenommen werden. Wie soll man diese Situation des Eucharistieentzugs interpretieren?
P. Ubodi: Es ist ein Angriff auf das Herz des Christentums. Das Zentrum von allem ist Jesus Christus, und wir finden ihn in der Eucharistie. Wenn wir das Leben, das volle Leben haben wollen, müssen wir die Eucharistie empfangen. Wenn wir stattdessen die Eucharistie aus der Kirche, aus dem Leben der Gläubigen streichen, kommt es zu einer erschreckenden geistlichen Verarmung. Den Gläubigen die Eucharistie vorzuenthalten war ein großer satanischer Akt. In den Worten der Muttergottes ist dies implizit enthalten: Wenn sie jeden Tag die Eucharistie empfiehlt und dies aber verweigert wird, ist offensichtlich ein heftiger Kampf zwischen der Muttergottes und Satan im Gange, zwischen dem Herzen des Christentums, das Jesus Christus ist, und den feindlichen Mächten, die die Menschen von Ihm wegbringen wollen. Ich bin überzeugt, daß wir uns bereits im Dritten Geheimnis von Fatima befinden, das sich erfüllt.
NBQ: Bischöfe ganzer Staaten, ausgehend von Italien, setzen die Messen aus. Das hat es in zweitausend Jahren der Kirche noch nie gegeben.
P. Ubodi: Dies könnte ein Aspekt des allgemeinen Glaubensabfalls sein, d. h. ein praktischer Glaubensabfall. Zunächst gibt es einen lehrmäßigen Glaubensabfall, der darin besteht, die Grundlagen des Christentums zu leugnen, wie die Offenbarung – die Leugnung, daß sie das für alle Zeiten und Orte gültige Wort Gottes ist – und dann die Tradition, die Dogmen, die im Glaubensbekenntnis enthaltenen Wahrheiten. Sie gehen sogar so weit, daß sie die Gottheit Jesu Christi leugnen und ihn auf einen bloßen Menschen reduzieren. Und so leugnet man die Realpräsenz Jesu in der Eucharistie, die Bedeutung der Sakramente usw. Das ist die lehrmäßige Ebene. Dann gibt es die praktische Apostasie: das Aufgeben der religiösen Praxis.
NBQ: Was halten Sie davon, Jesus mit Handschuhen zu spenden?
P. Ubodi: Meiner Meinung nach ist das eine Profanierung, die an ein Sakrileg grenzt. Die Kommunion mit Handschuhen zu reichen, bedeutet, daß man weder Jesus Christus, der in der Eucharistie gegenwärtig ist, noch die Gläubigen, die sie empfangen, respektiert. Es gibt auch das Problem der Fragmente des Leibes Christi, die an den Handschuhen hängen bleiben können und von denen niemand weiß, was mit ihnen geschieht.
NBQ: Kehren wir zurück zu Fatima und Civitavecchia. Was sagt uns die Übergabe der Staffette von Schwester Lucia an Jessica Gregori?
P. Ubodi: Die Gottesmutter hat Jessica das Dritte Geheimnis anvertraut. Sie hat sich 1996 mit Schwester Lucia getroffen, sie haben unter vier Augen gesprochen und, wie ich von Jessica erfahren habe, haben sie die Botschaften der Muttergottes verglichen und sie stimmten perfekt überein. Es gibt eine sehr enge Beziehung zwischen Fatima und Civitavecchia. Fatima liegt am Beginn des Jahrhunderts, Civitavecchia am Ende. Fatima ist die Ankündigung dessen, was geschehen würde, Civitavecchia ist der Eintritt in die Dinge, die in Fatima angekündigt wurden. In Civitavecchia, als die Gottesmutter sagte, daß Satan versucht, die Welt und auch die Kirche zu verdunkeln, warnte sie: „Bereitet euch darauf vor, das zu leben, was ich meinen kleinen Töchtern von Fatima offenbart habe“. Wir sind in diese Zeiten eingetreten.
NBQ: Was sind die gemeinsamen Inhalte?
P. Ubodi: Die dringende Aufforderung zur Umkehr. Die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens. Sowohl in Fatima als auch in Civitavecchia sprechen wir von der Weihe, nicht von der Anvertrauung: Das ist ein tiefgreifender Unterschied. Die Anvertrauung ist oberflächlicher, die Weihe ist viel mächtiger, weil sie die Person, die Familie, die Kirche oder die Nation, die sie vollzieht, mehr einbezieht: Es ist, als würde man sagen: „Ich gehöre dir, ich übergebe dir mein ganzes Wesen, damit du es dem Vater übergeben kannst“. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Fatima und Civitavecchia ist das Rosenkranzgebet als Waffe, um Satan zu besiegen und so alle Gefahren für die Seele und darüber hinaus abzuwehren.
NBQ: Ein Beispiel für die Gefahr?
P. Ubodi: In Civitavecchia wird betont, daß Satan versuchen würde, die Welt zu zerstören, indem er versucht, einen Atomkrieg zu provozieren. In Civitavecchia wird der Haß Satans gegen die Kirche und die Familie deutlich. Civitavecchia ist vor allem durch die Familie gekennzeichnet, d. h. durch die Zerstörung der Familie, also der Urzelle der Gesellschaft. Als es diese Warnungen der Gottesmutter gab, gab es noch nicht das Hickhack um De-facto-Paare, Homo-Paare, Leihmutterschaft usw. Ich sehe diesen Zusammenhang: In Fatima geht es vor allem um die Kirche, in Medjugorje um die Gemeinde, in Civitavecchia um die Familie. Man könnte sagen, daß dies die Besonderheit der Marienerscheinungen ist, die ansonsten viele Gemeinsamkeiten haben, wie den ständigen Aufruf zum Gebet, zur Buße und damit zur Umkehr.
NBQ: Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Höllenvision von Fatima und den Tränen von Civitavecchia?
P. Ubodi: Die Tränen von Civitavecchia verdeutlichen den Schmerz der Gottesmutter, die um das Blut ihres Sohnes trauert, das für viele vergeblich vergossen wurde. Die Vision der Hölle in Fatima erinnert uns daran, daß trotz des Kreuzes, trotz des von Jesus vergossenen Blutes, viele verdammt sind. Das Gleiche wird, auf andere Weise, in Civitavecchia gesagt. Das Blut, das die Muttergottes weint, ist das Blut Christi, weil so viele nicht in den Genuß dieses Blutes kommen, weil sie die Barmherzigkeit Gottes ablehnen und dadurch verdammt werden.
NBQ: Die zweite Madonna von Civitavecchia, ebenfalls aus Medjugorje, verströmt duftendes Öl, was bedeutet das?
P. Ubodi: Auch dies ist ein bedeutendes Phänomen. Diese Statue – von Kardinal Deskur gestiftet und im Namen von Johannes Paul II. gesegnet – verströmt diese Ausdünstungen, wenn man es am wenigsten erwartet, vor Gruppen oder Einzelpersonen, oft während liturgischer Feste: ein Zeichen des Schutzes Mariens und der Gnaden des Heiligen Geistes.
NBQ: Wenn wir uns auf den Höhepunkt des Kampfes zubewegen, bedeutet das, daß der von der Muttergottes versprochene Triumph nahe ist?
P. Ubodi: Natürlich, aber wir wissen nicht, wie lange dieser Kampf dauern wird. Auch das ist ein gemeinsames Element von Fatima und Civitavecchia: Die Muttergottes sagt, daß es Prüfungen und Mühen geben wird, aber am Ende wird das Unbefleckte Herz Mariens triumphieren. Dieser Triumph steht in den Offenbarungen von Fatima und Civitavecchia im Vordergrund und gibt dem gläubigen Christen Kraft.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/NBQ
Von der Spitze der Kirche aus?
1517
Als Johannes XXIII. das Konzil ankündigte, begannen lutheristisch eingenommene Katholiken die Hände zu reiben. Deren Wollen übernahm danach als „Geist des Konzils“ [Rauch Satans?] das Regiment (inklusiv Mobbing der Altgläubigen).
War die „Neue“ Messe Paul VI. vom Ökumenismus intendiert?
Danach Neukatholisch Arm in Arm mit den 68ern.