
(Rom) Am gestrigen Montagvormittag empfing Papst Franziskus die Führungsspitze der Synodalitätssynode in Audienz. Im Tagesbulletin des vatikanischen Presseamtes heißt es dazu:
Em. Kardinal Mario Grech, Generalsekretär des Generalsekretariats der Synode, mit Seiner Em. Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, Erzbischof von Luxemburg; und Pater Giacomo Costa SJ.
Der Kontext, daß es sich dabei um die Spitze der in erster Session für Oktober vorgesehenen Synodalitätssynode handelt, wurde nicht erwähnt. Kardinal Hollerich ist nicht nur Erzbischof von Luxemburg, sondern auch Generalrelator der Synode, und P. Costa koordiniert die „Expertengruppe“, die vom 13. April bis heute das Instrumentum laboris, das Arbeitsdokument für die Synode, ausarbeitet.
Und nun das Bemerkenswerte: Von den 37 Sprachdiensten von VaticanNews hat in den vergangenen 24 Stunden lediglich die deutsche Redaktion den Empfang berichtet: „Papst Franziskus trifft Organisatoren der Synode“. Darin heißt es:
„Im Oktober steht eine Bischofssynode zum Thema Synodalität an; sie ist Teil eines vom Papst auf den Weg gebrachten, längeren synodalen Prozesses. An diesem Montag hat der Papst die führenden Köpfe dieses Prozesses empfangen.“
Ist das Thema für den Rest der Weltkirche uninteressant? Oder geht die besondere deutsche Aufmerksamkeit darauf zurück, wie Kritiker meinen, daß der deutsche Synodale Weg der eigentliche Schrittmacher für den „synodalen Prozeß“ sein soll, den Papst Franziskus – als Reaktion auf den Synodalen Weg – der Weltkirche verordnete?
Im Bericht der deutschen Redaktion findet sich eine interessante Formulierung: Drei Kirchenmänner, Grech, Hollerich und Costa, suchten den Papst auf: „Alle genannten Kirchenmänner außer Grech sind Jesuiten“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)