Bergoglianischer Sender übt erstmals Kritik an Papst Franziskus – wegen des Synodalen Weges

Die "synodale Kirche" provoziert einen Leidensweg, der zum Widerspruch herausfordert


Der deutsche Synodale Weg provozierte heftigen Widerstand, so sehr, daß selbst die spanische Ausgabe von EWTN sogar indirekt Kritik an Papst Franziskus übte.
Der deutsche Synodale Weg provozierte heftigen Widerstand, so sehr, daß selbst die spanische Ausgabe von EWTN sogar indirekt Kritik an Papst Franziskus übte.

(Rom) Ändert die spa­ni­sche Aus­ga­be des katho­li­schen Fern­seh­sen­ders EWTN ihren Kurs? Dafür gibt es erste Anzei­chen. Anlaß dafür ist der deut­sche Syn­oda­le Weg und der damit zusam­men­hän­gen­de „syn­oda­le Pro­zeß“, den Papst Fran­zis­kus der Welt­kir­che verordnet.

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Der in den USA von Mut­ter Ange­li­ca gegrün­de­te katho­li­sche Fern­seh­sen­der EWTN exi­stiert in ver­schie­de­nen Spra­chen, auch auf deutsch. Das Flagg­schiff ist die eng­li­sche Aus­ga­be, gefolgt von der spa­ni­schen. Zwi­schen den bei­den gibt es jedoch einen deut­li­chen Unterschied.

Am 12. Sep­tem­ber 2021 traf sich Papst Fran­zis­kus in der slo­wa­ki­schen Haupt­stadt Preß­burg mit den dor­ti­gen Jesui­ten. Die Zusam­men­kunft fand wie immer hin­ter ver­schlos­se­nen Türen statt. Im Anschluß ver­öf­fent­lich­te P. Anto­nio Spa­da­ro, Papst­ver­trau­ter und Schrift­lei­ter der römi­schen Jesui­ten­zeit­schrift La Civil­tà Cat­to­li­ca, wie gewohnt, eine Zusam­men­fas­sung. Aus die­ser ging her­vor, daß sich Fran­zis­kus über EWTN beklagte:

Einer der Teil­neh­mer erzählt dem Papst von der Situa­ti­on der slo­wa­ki­schen Kir­che und den inter­nen Span­nun­gen. Eini­ge sehen Euch sogar als hete­ro­dox an, ande­re idea­li­sie­ren Euch. ‚Wir Jesui­ten’, sagt er, ‚ver­su­chen, die­se Spal­tung zu über­win­den‘. Er fragt: ‚Wie gehen Sie mit Men­schen um, die Sie mit Miß­trau­en betrachten?‘

Papst Fran­zis­kus: Es gibt zum Bei­spiel einen gro­ßen katho­li­schen Fern­seh­sen­der, der stän­dig schlecht über den Papst spricht, ohne damit ein Pro­blem zu haben. Ich per­sön­lich ver­die­ne viel­leicht Angrif­fe und Schel­te, weil ich ein Sün­der bin, aber die Kir­che hat das nicht ver­dient: Das ist das Werk des Teu­fels. Ich habe das sogar schon eini­gen von ihnen gesagt.“

Die Kri­tik fiel des­halb auf, weil Fran­zis­kus von sich sagt, seit 1990 nicht mehr fern­zu­se­hen. Es han­del­te sich also um Infor­ma­tio­nen, die ihm von ande­ren hin­ter­bracht wurden.

Fran­zis­kus nann­te den Sen­der nicht beim Namen, den­noch war allen klar, daß er EWTN mein­te, aller­dings nur einen Teil davon. Sein Tadel galt dem eng­lisch­spra­chi­gen Flagg­schiff in den USA, das sich im Gegen­satz zu den offi­zi­el­len Kir­chen­me­di­en erlaubt, Ent­schei­dun­gen des der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kats kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. Ganz anders sieht es beim gro­ßen spa­nisch­spra­chi­gen Zweig der Sen­der­ket­te aus. Dort wur­de in der Ver­gan­gen­heit ein völ­lig unkri­ti­scher berg­o­glia­ni­scher Kurs ver­folgt. Fran­zis­kus hät­te also kei­nen Grund gehabt, sich über des­sen Arbeit zu beschweren.

Nun zeich­net sich eine mög­li­che Kurs­än­de­rung ab. Grund dafür ist der deut­sche Syn­oda­le Weg, der in sei­nem Rea­li­täts­ver­lust und sei­ner Selbst­ver­herr­li­chung so abschreckend wirkt, daß er zuneh­mend Wider­spruch her­aus­for­dert. In einer EWTN-Sen­dung der spa­ni­schen Aus­ga­be warn­ten am 13. April gleich drei in der spa­ni­schen Welt auf­grund ihrer Medi­en­prä­senz sehr bekann­te Prie­ster vor dem Syn­oda­len Weg und impli­zit vor dem syn­oda­len Pro­zeß einer „syn­oda­len Kir­che“, den Papst Fran­zis­kus im Schlepp­tau der deut­schen Aspi­ra­tio­nen der Welt­kir­che ver­ord­ne­te. Es han­delt sich um Javier Oli­ve­ra Rava­si (Argen­ti­ni­en), P. Nel­son Medi­na OP (Kolum­bi­en) und P. Sant­ia­go Mar­tin FM (Spa­ni­en). Die für kom­men­den Okto­ber ange­setz­te Sit­zungs­pe­ri­ode der Syn­oda­li­täts­syn­ode beun­ru­higt erheb­li­che Tei­le der Kir­che. Der Lei­dens­druck scheint inzwi­schen so stark zu sein, daß der spa­ni­sche EWTN-Kanal erst­mals indi­rekt auch Kri­tik an Papst Fran­zis­kus übte.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: EWTN (Screen­shot)

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