Papst Franziskus: Das Seligsprechungsverfahren für General Pedro Arrupe „geht voran“

Der Jesuitenorden und eine Richtungsentscheidung


Papst Franziskus, als er am Grab Ordensgeneral Pedro Arrupe betete.
Papst Franziskus, als er am Grab Ordensgeneral Pedro Arrupe betete.

(Kin­sha­sa) Wird Gene­ral Arru­pe, der Gene­ral­obe­re des Jesui­ten­or­dens, zu den Altä­ren erho­ben? Die­se Fra­ge beschäf­tig­te auch die Jesui­ten im Süd­su­dan, als Papst Fran­zis­kus sie besuchte.

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Vom 31. Janu­ar bis 3. Febru­ar hielt sich Papst Fran­zis­kus in der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kon­go auf. Am 2. Febru­ar kam es in der Apo­sto­li­schen Nun­tia­tur in der Haupt­stadt Kin­sha­sa zu einer Begeg­nung mit den Jesui­ten des Lan­des. Das Tref­fen fand unter Aus­schluß der Öffent­lich­keit statt.

Heu­te ver­öf­fent­lich­te P. Anto­nio Spa­da­ro, der Chef­re­dak­teur der römi­schen Jesui­ten­zeit­schrift La Civil­tà Cat­to­li­ca und enger Papst­ver­trau­ter, in der jüng­sten Aus­ga­be (Heft 4144) eine Zusam­men­fas­sung der Zusam­men­kunft. Dabei äußer­te Fran­zis­kus erst­mals die Über­zeu­gung, daß ein Papst auf Lebens­zeit gewählt ist und das auch für den Gene­ral­obe­ren des Jesui­ten­or­dens gelte.

Im Anschluß flog Fran­zis­kus in den Süd­su­dan, wo er sich vom 3. bis 5. Febru­ar auf­hielt. Am 4. Febru­ar traf er auch dort, wie­der­um in der Apo­sto­li­schen Nun­tia­tur, mit sei­nen Ordens­mit­brü­dern zusammen.

Unter den Fra­gen, die Fran­zis­kus in Dschuba, der süd­su­da­ne­si­schen Haupt­stadt, gestellt wur­den, betraf eine auch Ordens­ge­ne­ral Pedro Arru­pe (1907–1991), der von 1965 bis 1981 28. Gene­ral­obe­rer des Jesui­ten­or­dens war. Arru­pe war wie Ordens­grün­der Igna­ti­us von Loyo­la ein Bas­ke. Die Neu­aus­rich­tung und der Nie­der­gang des Ordens unter sei­nem Gene­ra­lat führ­ten zu dem geflü­gel­ten Wort: „Ein Bas­ke hat den Jesui­ten­or­den gegrün­det, ein Bas­ke sperrt ihn zu“.

Von Fran­zis­kus ist hin­ge­gen bekannt, daß er Gene­ral Arru­pe sehr ver­ehr­te, wie dies vie­le Jesui­ten tun, und des­sen Selig­spre­chung unter­stützt. In den am 14. Juni 2022 von zehn euro­päi­schen Jesui­ten­zeit­schrif­ten gleich­zei­tig ver­öf­fent­lich­ten Inter­view hat­te Fran­zis­kus gesagt: „Wir müs­sen zu Pedro Arru­pe zurück­keh­ren. Arru­pe ist ein Hei­li­ger“. Zuvor hat­te der Papst am 12. Mai in der römi­schen Jesui­ten­kir­che am Grab Arru­pes gebe­tet. Die­ses hat­te er bereits im Som­mer 2013 kurz nach sei­ner Wahl zum Papst aufgesucht.

Fra­ge: Wann wird Pater Arru­pe seliggesprochen?

Papst Fran­zis­kus: Sei­ne Cau­sa geht vor­an, denn eine der Etap­pen ist bereits abge­schlos­sen. Ich habe mit dem Pater Gene­ral dar­über gespro­chen. Das größ­te Pro­blem betrifft die Schrif­ten von Pater Arru­pe. Er hat viel geschrie­ben, und es ist not­wen­dig, alles zu lesen. Und das ver­lang­samt den Pro­zeß. Und ich kom­me auf das Gebet zurück. Pater Arru­pe war ein Mann des Gebets, ein Mann, der jeden Tag mit Gott gerun­gen hat, und daher rührt auch sein star­ker Auf­ruf zur För­de­rung der Gerech­tig­keit. Wir sehen dies in sei­nem „Testa­ment“, der Rede, die er vor sei­nem Schlag­an­fall in Thai­land hielt, als er die Bedeu­tung der Mis­si­on mit den Flücht­lin­gen bekräftigte.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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