
(Rom) Papst Franziskus fordert eine Reform der Vereinten Nationen, denn in der Coronapandemie und dem Ukrainekonflikt seien „ihre Grenzen aufgezeigt“ worden.
Die italienische Tageszeitung La Stampa veröffentlichte in ihrer gestrigen Sonntagsausgabe einen Vorabdruck aus dem neuen Buch von Papst Franziskus. Der Titel des Buches lautet: „Ich bitte dich im Namen Gottes. Zehn Gebete für eine Zukunft der Hoffnung“, herausgegeben von Hernán Reyes Alcaide im Verlag Piemme. Die Buchvorstellung erfolgt morgen, Dienstag. Obwohl von Gebeten die Rede ist, handelt es sich um ein eminent politisches Buch, um „einen universellen Appell, gemeinsam einen Horizont des Friedens zu bauen, eine bessere Welt“.

„Wenn wir von Frieden und Sicherheit auf globaler Ebene sprechen, denken wir als erstes an die Vereinten Nationen und insbesondere an ihren Sicherheitsrat“, schreibt Franziskus darin.
„Der Krieg in der Ukraine hat erneut deutlich gemacht, daß die derzeitige multilaterale Struktur flexiblere und effektivere Wege zur Konfliktlösung finden muß.“
„In Zeiten des Krieges ist es von grundlegender Bedeutung zu bekräftigen, daß wir mehr Multilateralismus und einen besseren Multilateralismus brauchen.“
Franziskus bedauert in diesem Zusammenhang, daß die UNO „nicht mehr auf die neuen Realitäten reagiert“.
„Die Welt ist heute nicht mehr dieselbe“ wie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, und die internationalen Institutionen müssen „das Ergebnis eines größtmöglichen Konsenses“ sein“, so Franziskus.
„Die Notwendigkeit dieser Reformen ist nach der Pandemie noch deutlicher geworden, als das derzeitige multilaterale System seine Grenzen aufgezeigt hat. Bei der Verteilung von Impfstoffen hatten wir ein krasses Beispiel dafür, daß manchmal das Recht des Stärkeren über die Solidarität siegt.“
In diesem Punkt zeigt sich Franziskus faktenresistent. Die nicht-westlichen Völker werden dankbar sein, nicht zuviel von den genmanipulierenden Corona-Präparaten erhalten zu haben, angesichts der erschreckenden, angeblich „unerklärlichen“ Übersterblichkeit in den westlichen Staaten, den explodierenden Fehlgeburten, Herzmuskelattacken und Krebsraten, während zugleich ein Skandal den nächsten jagt über die nun bekanntwerdende Art der skrupellosen Geschäftemacherei zwischen der EU-Kommission und den Pharmakonzernen auf Kosten der Allgemeinheit. Von der dabei offenbar werdenden Vetternwirtschaft rund um EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und anderer Entscheidungsträger ganz zu schweigen.
Papst Franziskus fordert jedenfalls auch mit Blick auf die gewesene Pseudopandemie:
„(…) organische Reformen, damit die internationalen Organisationen zu ihrer ursprünglichen Aufgabe zurückfinden, der Menschheitsfamilie zu dienen“.
Franziskus tritt dabei als Verfechter der „integralen Sicherheit“ in Erscheinung, die darin bestehe, alle Rechte (wirtschaftliche und soziale Rechte, vor allem aber Nahrungsmittel, Gesundheit) zu garantieren, und daß diese der Kompaß für die Entscheidungen der internationalen Institutionen sein sollten.
In der Betonung des Multilateralismus stützt Franziskus nicht die Position Washingtons. Es ist derzeit vor allem Rußlands Präsident Wladimir Putin, der die Multipolarität herausstreicht und von einer veränderten Realität der Gewichte spricht. Franziskus ließ sich, trotz seiner Nähe zum ukrainischen Volk bisher nicht von der westlichen Lesart zum Ausbruch des Ukrainekonflikts vereinnahmen, sondern mehrfach erkennen, daß er im Ausbruch der Kampfhandlungen eine russische Reaktion auf das „Bellen“ der NATO vor den Toren Rußlands sieht.
Die globalen Waffenausgaben seien einer der schwerwiegendsten moralischen Skandale, so Franziskus. Sie manifestieren den ganzen Widerspruch zwischen dem Reden von Frieden und der gleichzeitigen Förderung des Waffenhandels.
Ein spanischer Blogger veröffentlichte zu den päpstlichen Gedanken einen Vers aus dem Ersten Brief des Paulus an die Thessalonicher (5,3):
„Wenn sie sagen: ‚Friede und Sicherheit‘, kommt plötzlich Verderben über sie wie die Wehen über eine schwangere Frau, und es gibt kein Entrinnen“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: La Stampa (Screenshot)
Es wird bald etwas ausgerufen werden. „Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: Verlass die Stadt, mein Volk, damit du nicht mitschuldig wirst an ihren Sünden und von ihren Plagen mitgetroffen wirst.“ Offb 18,4
Was könnte das sein, das die „integrale Sicherheit“ als Garant für alle Rechte umsetzt? Der Welteinheitsrat unter dem moralisch-ethischen Vorsitz des Papstes? Dann könnte es schon sein, dass die Menschen „Friede und Sicherheit“ sagen.