Wenn der Club of Rome von der Kirche gefeiert wird

Die neomalthusianische Infiltration


Der Club of Rome wurde 1968 auf Initiative von David Rockefeller (Mitte) von Aurelio Peccei (links) und Alexander King (rechts) gegründet.
Der Club of Rome wurde 1968 auf Initiative von David Rockefeller (Mitte) von Aurelio Peccei (links) und Alexander King (rechts) gegründet.

(Rom) Beob­ach­ter regi­strie­ren ver­wun­dert die Annä­he­rung der Kir­che an die glo­ba­li­sti­sche Agen­da. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wur­de ein Staats­kir­chen­tum des 21. Jahr­hun­derts erkenn­bar. Hohe Kir­chen­ver­tre­ter reden ver­mehrt über Poli­tik und machen sich zum Sprach­rohr der Regie­rung. Wer denkt, es hand­le sich dabei um unglück­li­che Zufäl­le, irrt sich. Unter Papst Fran­zis­kus zeigt sich dar­in viel­mehr System. Jüng­stes Bei­spiel: Der Avve­ni­re, die Tages­zei­tung der ita­lie­ni­schen Bischö­fe, fei­ert den Club of Rome und sei­nen vor 50 Jah­ren ver­öf­fent­lich­ten Bericht „Die Gren­zen des Wachstums“.

Der Club of Rome

Anzei­ge

Der Club of Rome wur­de 1968 nach einem Tref­fen von David Rocke­fel­ler mit Aure­lio Pec­cei (1908–1984), Fiat-Mana­ger und Vor­stands­vor­sit­zen­der von Oli­vet­ti und Ital­con­sult, gegrün­det. Pec­cei gehör­te zu den Archi­tek­ten der trans­at­lan­ti­schen Nach­kriegs­po­li­tik in Ita­li­en. Er war aller­dings nur ein Ange­stell­ter, was auch der Grund sein dürf­te, wes­halb er Grün­der und Vor­sit­zen­der des Club of Rome wur­de.

Pec­ce­is Fami­li­en­ge­schich­te ver­liert sich in einem Nebel. Aure­lio Pec­cei schil­dert in sei­nem Buch „Die Qua­li­tät des Men­schen. Plä­doy­er für einen neu­en Huma­nis­mus“, das 1977 auch auf deutsch erschie­nen ist, daß sei­ne Fami­lie aus Ungarn stam­me und in meh­re­ren Etap­pen über Kroa­ti­en, Dal­ma­ti­en und Vene­ti­en nach Turin gelangt sei. Sein Vater, Rober­to Pec­cei, war Rechts­an­walt. Der Sohn rühmt ihn als einen „der ersten Sozia­li­sten“ Turins. Eine Stadt, in der, so Aure­lio Pec­cei, ein „rei­fer Sozia­lis­mus“ ent­stan­den sei, wie er auch „die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei Ita­li­ens auszeichne“.

1930 pro­mo­vier­te Pec­cei an der Uni­ver­si­tät Turin in Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten mit einer Arbeit über „Die neue Wirt­schafts­po­li­tik Lenins“. An der Sor­bon­ne gewann er dann eine Rei­se in die Sowjet­uni­on und wur­de von FIAT mit den Bezie­hun­gen des Auto­kon­zerns zur UdSSR beauf­tragt. Nach dem Krieg kam er für FIAT in Latein­ame­ri­ka zum Ein­satz. Ab 1965 setz­te er aller­dings sei­ne Auf­ga­be in der Sowjet­uni­on fort und errich­te­te in Togliat­ti­grad (so wur­de die Stadt Staw­ro­pol-Wolsch­skij 1964 nach Pal­mi­ro Togliat­ti, einem lang­jäh­ri­gen Vor­sit­zen­den der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Ita­li­ens, umbe­nannt) einen gro­ßen Indu­strie­kom­plex. Mehr noch, er hielt Vor­trä­ge, in denen er der Sowjet­uni­on „Emp­feh­lun­gen“ zur Res­sour­cen­nut­zung und Indu­stria­li­sie­rung gab.

Der über­zeug­te Anti­fa­schist Pec­cei war Frei­mau­rer und ein per­sön­li­cher Freund des Kom­mu­ni­sten Altie­ro Spi­nel­li, eines Grün­der­va­ters der EU, des­sen Zie­le eines ver­ei­nig­ten Euro­pas Pec­cei unter­stütz­te. Pec­cei gehör­te eben­so zu den Ver­fech­tern neo­mal­thu­sia­ni­scher Theo­rien, wes­halb es zum Tref­fen mit Rocke­fel­ler kam. Die Kon­se­quenz des Tref­fens war die Grün­dung des Club of Rome zur Durch­set­zung der neo­mal­thu­sia­ni­schen The­se einer not­wen­di­gen Bevöl­ke­rungs­re­du­zie­rung. Zusam­men mit McGe­or­ge Bun­dy von der Ford Foun­da­ti­on initi­ier­te Pec­cei eini­ge Jah­re spä­ter die Grün­dung des Inter­na­tio­na­len Insti­tuts für ange­wand­te System­ana­ly­se (IIASA) mit Sitz in Laxen­burg bei Wien, einer eben­falls neo­mal­thu­sia­ni­schen Ein­rich­tung. Bei Wiki­pe­dia liest sich die­se Grün­dung so:

„Am 4. Okto­ber 1972 fand ein Tref­fen zwi­schen Ver­tre­tern der Sowjet­uni­on, der Ver­ei­nig­ten Staa­ten und 10 wei­te­rer Län­der aus dem Ost- und West­block an der Roy­al Socie­ty in Lon­don statt, bei dem die Grün­dungs­char­ta des IIASA unter­zeich­net wur­de. Dies war der krö­nen­de Höhe­punkt der sechs­jäh­ri­gen Bemü­hun­gen von dem Prä­si­den­ten der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, Lyn­don B. John­son, und dem Mini­ster­prä­si­den­ten der UdSSR, Alex­ei Kossygin.“

Pec­cei und die Ford Foun­da­ti­on fin­den bei Wiki­pe­dia kei­ne Erwäh­nung, immer­hin gibt es aber für auf­merk­sa­me Augen unter „Lite­ra­tur­hin­weis“ einen Ver­weis auf den Club of Rome.

Der Club of Rome wur­de zu einem zen­tra­len Instru­ment, um das Mär­chen von der Über­be­völ­ke­rung zu ver­brei­ten. Als erste Akti­on leg­te der Club 1968 das Buch des US-Bio­lo­gen Paul R. Ehr­lich „The Popu­la­ti­on Bomb“ vor. Das Buch Ehr­lichs und die vier Jah­re spä­ter fol­gen­de Ver­öf­fent­li­chung „Die Gren­zen des Wachs­tums“ waren die Mani­fe­ste der Neo­mal­thu­sia­ner, die die längst wider­leg­ten Bevöl­ke­rungs­the­sen des Eng­län­ders Tho­mas Robert Mal­thus (1766–1834) auf­grif­fen. Bei­de Publi­ka­tio­nen wur­den zu Best­sel­lern, was wenig ver­wun­dert, ange­sichts des still­schwei­gend agie­ren­den, aber mas­si­ven Netz­werks, das sie bewarb. Wie sonst hät­te es die Grün­dung eines in Ita­li­en ange­sie­del­ten Clubs oder sei­ne Ver­öf­fent­li­chun­gen, ob 1968 oder 1972, in die Haupt­nach­rich­ten des deut­schen Fern­se­hens geschafft.

Wie schon Mal­thus wur­den auch Ehr­lich und der Club of Rome durch die Fak­ten auf gan­zer Linie wider­legt. Sie rück­ten den­noch nicht von ihrem Anlie­gen ab und die sie för­dern­den Poli­ti­ker und Medi­en­ver­tre­ter ver­hin­dern bis heu­te ihre öffent­li­che Ent­lar­vung. Katho​li​sches​.info schrieb am 17. Janu­ar 2017 zu Ehr­lichs Buch:

„Dar­in brei­te­te der Bio­lo­ge Kata­stro­phen­sze­na­ri­en durch eine Bevöl­ke­rungs­explo­si­on aus, die Angst und Schrecken vor der eige­nen Fort­pflan­zung unter den Men­schen, vor allem im Westen, aus­lö­sten. Ehr­lichs Theo­rien fie­len zusam­men mit der Ein­füh­rung der Ver­hü­tungs­pil­le und der Sexu­el­len Revo­lu­ti­on, die eine Ent­kop­pe­lung von Geschlechts­akt und Fort­pflan­zung pro­pa­gier­te. Sei­ne The­se von einer Über­be­völ­ke­rungs­ka­ta­stro­phe, die zur töd­li­chen Bedro­hung für die Mensch­heit wer­de, lie­fer­te die will­kom­me­ne, anschei­nend ver­nünf­ti­ge Unter­maue­rung der Fort­pflan­zungs­ver­wei­ge­rung. Medi­en, Intel­lek­tu­el­le und Kul­tur­schaf­fen­de pro­pa­gier­ten eine Pflicht zur Gebur­ten­kon­trol­le. Ver­hü­tung, Abtrei­bung und Sexu­el­le Revo­lu­ti­on erhiel­ten den Anstrich einer mora­lisch „guten“ Tat zum Woh­le der Mensch­heit und des Pla­ne­ten. Als Bei­spiel für die Ver­net­zung und För­de­rung sei­ner The­sen soll der Hin­weis genü­gen, daß dem Club of Rome 1973 der Frie­dens­preis des Deut­schen Buch­han­dels ver­lie­hen wur­de, der anson­sten aus­nahms­los Ein­zel­per­so­nen zuer­kannt wurde.“

2017 durf­te Paul R. Ehr­lich, der Bar­de der Abtrei­bungs- und Ver­hü­tungs-Agen­da, sogar im Vati­kan refe­rie­ren. Für vie­le Katho­li­ken war das ein Schock. So weit war unter Papst Fran­zis­kus die Ver­net­zung mit den lebens­feind­li­chen Kräf­ten bereits fort­ge­schrit­ten. Katho​li​sches​.info schrieb zu Ehr­lichs Ein­la­dung in den Vatikan:

„Ehr­lichs 68er-Pro­gno­se lau­te­te, daß Hun­der­te Mil­lio­nen Men­schen in abseh­ba­rer Zeit an Hun­ger ster­ben wür­den, daß das Mas­sen­ster­ben 1970 ein­set­zen wer­de, daß bis 1990 die Hälf­te der Bevöl­ke­run­gen der USA, Indi­ens und Chi­nas wegen Nah­rungs­man­gel tot sein wer­de. Groß­bri­tan­ni­en wer­de bis 2000 ganz zu exi­stie­ren auf­hö­ren. Die Halt­lo­sig­keit von Ehr­lichs Behaup­tun­gen bedür­fen im Jahr 2016 kei­nes Bewei­ses. Der Vor­zei­ge­bio­lo­ge dis­qua­li­fi­zier­te sich auf gan­zer Linie. Kei­ne sei­ner Pro­gno­sen bewahr­hei­te­te sich auch nur ansatz­wei­se. Das genaue Gegen­teil trat ein. Die Welt­be­völ­ke­rung wuchs von 3,5 Mil­li­ar­den Men­schen im Jahr 1968 auf fast 7,5 Mil­li­ar­den heu­te. Gleich­zei­tig hal­bier­te sich die Zahl der Armen.“

Das verwirrte Lob

1972 noch undenk­bar: Im Mai 2022 wer­den der Club of Rome und das Mani­fest sei­ner neo­mal­thu­sia­ni­schen Ideo­lo­gie sogar von der Tages­zei­tung der ita­lie­ni­schen Bischö­fe gefei­ert. Es geht um eine Ideo­lo­gie, die mit­ver­ant­wort­lich ist für die Tötung von meh­re­ren hun­dert Mil­lio­nen Menschen.

„Aber weiß jemand bei der Bischofs­kon­fe­renz, was der Avve­ni­re ver­öf­fent­licht? Und die über ganz Ita­li­en ver­streu­ten Bischö­fe, die sich die­ser kul­tu­rel­len Abwei­chung bewußt sind, war­um ver­lan­gen sie kei­ne Rechen­schaft?“, fragt sich Ric­car­do Cascio­li, Chef­re­dak­teur der Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na.

Der Avve­ni­re ver­tritt dabei die offi­zi­el­le Agen­da, wie sie von Fran­zis­kus in der Kir­che salon­fä­hig gemacht wur­de. Das Spek­trum reicht von der Gen­der-Ideo­lo­gie über die LGBT-Agen­da bis zu einem extre­men „Kli­ma­schutz“. Um es mit Cascio­li zu sagen:

„Alles, was poli­tisch kor­rekt ist, wird offen unterstützt.“

„Nichts soll­te eigent­lich mehr über­ra­schen“, so der NBQ-Chef­re­dak­teur, den­noch sei er am 10. Mai „fas­sungs­los“ gewe­sen, als er die Sei­te 3 des Avve­ni­re auf­ge­schla­gen hat­te. Die Zei­tung der Bischö­fe fei­er­te pom­pös den Club of Rome.

Anläß­lich des 50. Jah­res­ta­ges sei­ner Ver­öf­fent­li­chung leg­te der Club of Rome an jenem Tag in Mai­land eine Fort­set­zungs­schrift mit dem Titel „Limits and Bey­ond“ („Gren­zen und dar­über hin­aus“) vor. Als Red­ne­rin der Buch­vor­stel­lung trat Danie­la Pado­an auf, die Vor­sit­zen­de von Lau­da­to si‘, einer Mai­län­der Ver­ei­ni­gung, die mit der Ver­öf­fent­li­chung der gleich­na­mi­gen Enzy­kli­ka von Papst Fran­zis­kus ent­stan­den ist. Auch hier zei­gen sich die neu­en Vernetzungen.

2022 fei­ert die Zei­tung der Bischö­fe den Club of Rome und sein men­schen­feind­li­ches Mani­fest „Die Gren­zen des Wachstums“

Auf die Fra­ge, war­um es skan­da­lös ist, den Club ob Rome zu fei­ern, ant­wor­tet Cascioli:

„Ganz ein­fach des­halb, weil ‚Die Gren­zen des Wachs­tums‘ auf der neo­mal­thu­sia­ni­schen Ideo­lo­gie beruht. Deren Ver­tre­ter sind die Nach­kom­men der euge­ni­schen Gesell­schaf­ten des frü­hen 20. Jahr­hun­derts, die in der angel­säch­si­schen Welt und im nörd­li­chen Euro­pa sehr erfolg­reich waren und das Bevöl­ke­rungs­wachs­tum als die größ­te Bedro­hung für die Welt anse­hen. ‚Die Gren­zen des Wachs­tums‘ ist in einem kul­tu­rel­len Kli­ma ent­stan­den, das bereits durch Bücher und ein­dring­li­che gebur­ten­feind­li­che Kam­pa­gnen vor­be­rei­tet wor­den war.“

Der Bericht des Club of Rome ging 1972 noch einen Schritt wei­ter als Ehr­lichs Kata­stro­phen­sze­na­ri­en von 1968, sofern das Bevöl­ke­rungs­wachs­tum nicht sofort gestoppt wer­de. „Die Gren­zen des Wachs­tums“ erhob den Anspruch, eine streng wis­sen­schaft­li­che Abhand­lung zu sein und zum ersten Mal die Pro­ble­me der Welt aus einer glo­ba­len Per­spek­ti­ve zu betrach­ten und auf ihre Ver­flech­tung hinzuweisen.

„Man könn­te sagen, daß die­ses Buch in gewis­ser Wei­se der Vater der glo­ba­li­sti­schen Ideo­lo­gie war“, so Cascioli.

Die men­schen­feind­li­che Agen­da wur­de gleich auf den ersten Sei­ten des Buches offen­ge­legt: Die­se Stu­die „zielt dar­auf ab, die phy­si­ka­li­schen Gren­zen und Zwän­ge für die Ver­meh­rung der Mensch­heit und ihre mate­ri­el­le Akti­vi­tät auf unse­rem Pla­ne­ten klar zu defi­nie­ren“ (S. 19). Dar­aus ergibt sich für die Autoren die Schluß­fol­ge­rung: „Das größ­te Hin­der­nis auf dem Weg zu einer gerech­te­ren Ver­tei­lung der Res­sour­cen der Erde ist die Ver­meh­rung der Bevöl­ke­rung“ (S. 142), daher die Not­wen­dig­keit, ein Gleich­ge­wicht durch eine Ver­pflich­tung zu einer glo­ba­len Poli­tik zu fin­den, die „natür­lich den Ver­zicht auf bestimm­te Frei­hei­ten wie die, unkon­trol­liert vie­le Kin­der in die Welt zu set­zen oder die ver­füg­ba­ren natür­li­chen Res­sour­cen hem­mungs­los zu ver­brau­chen, erfor­dern wird“ (S. 143).

Dar­um geht es seit 50 Jah­ren. Dar­auf zie­len Abtrei­bungs- und Ver­hü­tungs­agen­da, Migra­ti­ons- und Kli­ma-Agen­da und auch so man­cher Krieg ab, und vor allem kon­trol­lier­te und pro­vo­zier­te Wirt­schafts­kri­sen in den Indu­strie­staa­ten, die sich als taug­li­ches Instru­ment erwie­sen haben, die Staa­ten im Sin­ne die­ser Hin­ter­män­ner umzu­bau­en. Eine sol­che künst­li­che Kri­se war die Coro­na-Pseu­do­pan­de­mie. Eine sol­che pro­vo­zier­te Wirt­schafts­kri­se erlebt der Westen auch der­zeit unter dem schein­hei­li­gen Ver­weis auf die rus­si­sche Ukraine-Politik.

Es gibt Stim­men, die auch die Coro­na-Imp­fun­gen als Teil des neo­mal­thu­sia­ni­schen Pro­gramms lesen. Obwohl sich in einer Rei­he von west­li­chen Staa­ten eine Über­sterb­lich­keit erken­nen läßt, die von Regie­run­gen und Medi­en ver­schlei­ert wird, ist das „gro­ße Ster­ben“ bis­her aller­dings aus­ge­blie­ben. Auf­merk­sam­keit ver­die­nen der­zeit vor allem Hin­wei­se auf Unfrucht­bar­keit nach der Corona-Impfung.

Die Vor­schlä­ge, die der Club of Rome „streng wis­sen­schaft­lich“ vor­leg­te, stim­men in Wirk­lich­keit mit jenen der gro­ßen US-Stif­tun­gen über­ein, die seit vie­len Jahr­zehn­ten Ein­fluß auf poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, sozia­le und kul­tu­rel­le Berei­che nehmen.

Im Blindflug unterwegs

Beim Avve­ni­re dürf­te nie­mand auch nur eine Zei­le der Club-of-Rome-Publi­ka­tio­nen gele­sen haben, auch nicht die Rede von Danie­la Pado­an, die „die ideo­lo­gi­schen Tor­hei­ten des Club of Rome auf­griff“, so Cascioli.

In der Tat wie­der­hol­te Pado­an das Mär­chen, die Welt sei „über­be­völ­kert“. Schlim­mer noch, der Mensch wur­de von ihr, wie man es von den Kli­ma-Fana­ti­kern um Gre­ta Thun­berg kennt, zum gro­ßen Feind des Abstrak­tums Pla­net erklärt. Pado­an sag­te am Diens­tag, die Men­schen wür­den „wie Ter­mi­ten den gan­zen Raum, die gan­ze Viel­falt, das gan­ze unco­dier­te Leben verschlingen“.

Im Mär­chen­stil geht es in ihrer Rede wei­ter. In den 50 Jah­ren seit 1972 hät­ten die Men­schen „den Anstieg der glo­ba­len Tem­pe­ra­tu­ren, das Abschmel­zen der Glet­scher, die fort­schrei­ten­de Ver­step­pung und Abhol­zung des Pla­ne­ten wei­ter mit­er­lebt, bis wir von einem Virus befal­len wur­den, der aus der Ero­si­on natür­li­cher Lebens­räu­me und der Aus­deh­nung von Mega­städ­ten resul­tiert, und in einen unvor­stell­ba­ren euro­päi­schen und glo­ba­len Kon­flikt um die Hor­tung von Res­sour­cen ver­wickelt sind“.

Dabei han­delt es sich um fak­ten­freie Ein­ord­nung des SARS-CoV-2-Virus und der von ihm ver­ur­sach­ten Pseu­do­pan­de­mie. Wie Thun­berg und ande­re Ideo­lo­gen plap­pert auch Pado­an über Din­ge, von denen sie nichts zu ver­ste­hen scheint. Als „Die Gren­zen des Wachs­tums“ ver­öf­fent­licht wur­de, gab es bereits eine ver­gleich­ba­re Kli­ma-Hyste­rie, die zwar anders genannt wur­de, aber für ihre Zeit nicht min­der pro­fes­sio­nell war. Damals wur­de aller­dings den Men­schen Angst vor einer dro­hen­den Abküh­lung gemacht. Es wur­den bevor­ste­hen­de Kata­stro­phen durch eine neue Eis­zeit pro­phe­zeit, also das genaue Gegen­teil des­sen, was wir nun seit 20 Jah­ren als Kli­ma-Nar­ra­tiv zu hören bekom­men. Zwi­schen­durch gab es auch noch die Ozon­lö­cher und wei­te­re Stich­wör­ter, die jeweils nach dem­sel­ben Dreh­buch dazu dien­ten, Panik zu erzeu­gen mit dem Ziel, eine bestimm­te poli­ti­sche Agen­da durchzusetzen.

Pado­ans Behaup­tung – wel­cher Spin-Fabrik sie ent­sprun­gen ist, wer­den wir wohl nie erfah­ren –, daß Covid-19 das Ergeb­nis einer „Lebens­raum­ero­si­on“ und der Ukrai­ne­kon­flikt auf „Res­sour­cen­knapp­heit“ zurück­zu­füh­ren sei, gehört, um es mit Cascio­li zu sagen, „ins Gen­re des Wahnsinns“.

Seit der Grün­dung des Club of Rome 1968 und der Ver­öf­fent­li­chung der „Gren­zen des Wachs­tums“ sind, was zur Kennt­nis zu neh­men ist, die­sel­ben Kräf­te aktiv. Die Namen der Per­so­nen haben sich teil­wei­se geän­dert, doch die finanz­kräf­ti­gen Orga­ni­sa­tio­nen, also jene, die im Dun­keln sind, sind die­sel­ben geblie­ben. Es kamen neue hin­zu und ihr Ein­fluß hat sich erheb­lich aus­ge­wei­tet. In man­chen Fäl­len ist die neue Gene­ra­ti­on in die Fuß­stap­fen der Väter getre­ten, wie es bei Bill Gates der Fall ist, des­sen Vater bereits Neo­mal­thu­sia­ner und Vor­stands­mit­glied des Abtrei­bungs­kon­zerns Plan­ned Paren­thood war. Die Rocke­fel­ler Foun­da­ti­on ist schon seit 109 Jah­ren im Bereich der Euge­nik und Bevöl­ke­rungs­kon­trol­le aktiv, die Ford Foun­da­ti­on immer­hin seit 86 Jah­ren, um zwei füh­ren­de Akteu­re zu nennen.

Wahn­sinn ist vor allem, daß der Avve­ni­re, die Zei­tung der Bischö­fe, einer Ideo­lo­gie zuju­belt, die allen Ern­stes die Aus­rot­tung der Mensch­heit will. Das „ist in der Tat beun­ru­hi­gend“, so Cascio­li. Die Bischö­fe als Eigen­tü­mer der Zei­tung schwei­gen zur Ver­brei­tung einer anti­christ­li­chen und men­schen­feind­li­chen Agen­da. Das Gift der Kul­tur des Todes wird heu­te auch aus kirch­li­chen Medi­en verspritzt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wikicommons/​MiL

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