Kardinäle und Bischöfe mahnen die Deutsche Bischofskonferenz zur Umkehr

Brandbrief gegen den destruktiven Synodalen Weg


Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt warnen mit einem Brandbrief vor den destruktiven Folgen des Synodalen Wegs und rufen die Deutsche Bischofskonferenz zur Umkehr.
Kardinäle und Bischöfe aus aller Welt warnen mit einem Brandbrief vor den destruktiven Folgen des Synodalen Wegs und rufen die Deutsche Bischofskonferenz zur Umkehr.

Wäh­rend die Men­schen noch kaum wagen, sich über das fak­ti­sche Ende der Pseu­do­pan­de­mie zu freu­en, stöh­nen sie bereits unter den Fol­gen der Sank­tio­nen gegen Ruß­land und wer­den von der poli­tisch-media­len Büh­ne auf den Ukrai­ne-Kon­flikt fokus­siert. Unter­des­sen scheint das Schis­ma von Tei­len der katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land weit­ge­hend unbe­ach­tet in den Köp­fen zur Rea­li­tät zu wer­den. Wie­der­holt sich der Abfall, wie er sich bereits, ange­führt von Mar­tin Luther, vor 500 Jah­ren ereig­ne­te? Und nie­mand rea­li­siert die Dra­ma­tik, die „über Nacht“ zur Tat­sa­che wer­den könn­te? Davor war­nen Kar­di­nä­le und Bischö­fe aus der gan­zen Welt mit einem offe­nen Schrei­ben. Catho­lic News Agen­cy (CNA), ein Able­ger von EWTN, ver­öf­fent­lich­te das Schrei­ben in ver­schie­de­nen Spra­chen und spricht von einem „Brand­brief“.

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Die Unter­zeich­ner, vier Kar­di­nä­le und 70 Bischö­fe, war­nen vor dem Syn­oda­len Weg, der von der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (DBK) und dem zwei­fel­haf­ten Zen­tral­ko­mi­tee der deut­schen Katho­li­ken (ZdK) seit 2019 ver­an­stal­tet wird. Es dro­he die rea­le Gefahr, so die Unter­zeich­ner, daß die­ser Syn­oda­le Weg gera­de­wegs in eine „Sack­gas­se“ füh­re und „zer­stö­re­ri­sche Effek­te“ haben werde.

Die vier Pur­pur­trä­ger sind Fran­cis Kar­di­nal Arin­ze (Nige­ria), Ray­mond Kar­di­nal Bur­ke (USA), Wil­fred Kar­di­nal Napier (Süd­afri­ka) und Geor­ge Kar­di­nal Pell (Austra­li­en). Die 70 Bischö­fe, die mit ihnen als Erst­un­ter­zeich­ner auf­schei­nen, stam­men vor allem aus Nord­ame­ri­ka und Afrika.

In dem Brand­brief sind sie­ben geball­te War­nun­gen for­mu­liert. Ein zen­tra­ler Vor­wurf lau­tet, daß sich die Kir­che in Deutsch­land auf dem Weg der Abspal­tung von der Welt­kir­che befin­de. Den Weg war zuvor bereits Luther gegan­gen, der zwar von den Unter­zeich­nern nicht erwähnt wird, aber über der gan­zen Ent­wick­lung zu schwe­ben scheint. Die Abson­de­rung von der Welt­kir­che alar­mier­te Pur­pur­trä­ger und Bischö­fe und zeigt, daß die Nega­tiv­spi­ra­le, in die unduld­sa­me Hier­ar­chen die Kir­che in Deutsch­land getrie­ben haben, in ande­ren Län­dern auf­merk­sam und vor allem besorgt regi­striert wird.

Das deut­sche Vor­ge­hen „über­hö­re die Stim­me des Hei­li­gen Gei­stes und des Evan­ge­li­ums“ und „unter­gräbt die Glaub­wür­dig­keit der kirch­li­chen Auto­ri­tät“, sogar jene von Papst Fran­zis­kus, so die Unter­zeich­ner. Letz­te­res trifft zu, was die päpst­li­che Auto­ri­tät betrifft, erscheint aller­dings weni­ger zutref­fend, was die Absich­ten von Papst Fran­zis­kus anbe­langt. Ein Indiz dafür könn­te sein, daß sich unter den Unter­zeich­nern des Brand­brie­fes kein Bischof der spa­nisch­spra­chi­gen Welt befin­det, in der beson­de­rer Wert dar­auf gelegt wird, öffent­lich dem Papst nicht zu wider­spre­chen. Dabei strebt man fein­füh­lig danach, wahr­zu­neh­men, was von San­ta Mar­ta gewünscht ist. Erahnt man also, daß Fran­zis­kus ins­ge­heim mit den Absich­ten der DBK-Mehr­heit sym­pa­thi­siert? Fran­zis­kus war es, der bereits zwei­mal der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on Anwei­sung erteil­te, nicht gegen deut­sche Eska­pa­den zu inter­ve­nie­ren, ein­mal 2018 gegen die Zulas­sung pro­te­stan­ti­scher Ehe­gat­ten zur Kom­mu­ni­on, zum ande­ren 2021 beim Homo-Akti­ons­tag und den „Homo-Seg­nun­gen“ in Kirchen.

Die Ankla­ge der Unter­zeich­ner des offe­nen Brie­fes gegen den Syn­oda­len Weg ist fron­tal und ver­nich­tend: Er unter­mi­nie­re die „christ­li­che Anthro­po­lo­gie und Sexu­al­mo­ral sowie das Ver­trau­en in die Hei­li­ge Schrift“. Er sei kein katho­li­scher Weg, son­dern der „von sozio­lo­gi­schen Ana­ly­sen“ und „poli­ti­schen Ideo­lo­gien“. Nicht das Wort Got­tes inspi­rie­re ihn, son­dern die Gen­der­ideo­lo­gie und ande­re poli­ti­sche Strö­mun­gen. Der Vor­wurf ist direkt:

„Sie betrach­ten die Kir­che und ihre Mis­si­on eher durch die Bril­le der Welt als durch die Bril­le der in der Hei­li­gen Schrift und der ver­bind­li­chen Tra­di­ti­on der Kir­che geof­fen­bar­ten Wahrheit.“

Jeder der sie­ben Punk­te geht ans Ein­ge­mach­te. So lau­tet der dritte:

„Die Inhal­te des Syn­oda­len Weges schei­nen auch den Begriff der christ­li­chen Frei­heit umzu­deu­ten und damit zu schmä­lern. Für den Chri­sten setzt Frei­heit das Wis­sen um das rech­te Han­deln vor­aus, besteht sie doch in der Bereit­schaft und der unge­hin­der­ten Fähig­keit, das Rich­ti­ge zu tun. Frei­heit ist nicht „Auto­no­mie“. Authen­ti­sche Frei­heit ist nach der Leh­re der Kir­che an die Wahr­heit gebun­den und auf das Gute und letzt­end­lich auf die Glück­se­lig­keit des Men­schen hin­ge­ord­net. Das Gewis­sen, das ja mit per­sön­li­cher Vor­lie­be oder gar Selbst­be­haup­tung nicht ver­wech­selt wer­den darf, ist kei­ne schöp­fe­ri­sche Quel­le von Wahr­heit. Ein gut gebil­de­tes christ­li­ches Gewis­sen bleibt der Wahr­heit über die mensch­li­che Natur und den von Gott geof­fen­bar­ten und von der Kir­che Chri­sti gelehr­ten Nor­men für ein recht­schaf­fe­nes Leben ver­pflich­tet. Jesus ist die Wahr­heit, die uns befreit (Joh 8).“

Die sech­ste War­nung pran­gert an, wie sehr die Ver­fech­ter des Syn­oda­len Weges gei­stig in der Ver­gan­gen­heit hän­gen­ge­blie­ben sind und sich in den mar­xi­sti­schen Denk­mu­stern von 68 bewegen:

„Die Fokus­sie­rung des Syn­oda­len Weges auf ‚Macht‘ in der Kir­che zeugt von einem Geist, der dem wah­ren Wesen des christ­li­chen Lebens grund­le­gend widerspricht.“

Die Unter­zeich­ner des offe­nen Brie­fes hal­ten dem „deut­schen Weg“ entgegen:

„Die Begeg­nung mit Jesus, wie sie im Evan­ge­li­um und im Leben der Hei­li­gen im Lau­fe der Geschich­te zu sehen ist, ver­än­dert Herz und Geist, bringt Hei­lung, führt weg von einem Leben in Sün­de und Unglück und zeigt so die Macht des Evangeliums.“

Die sieb­te War­nung appel­liert an den gesun­den Men­schen­ver­stand, scheint in der Sache aber ent­behr­lich und ist es wohl auch in der Wir­kung, denn mit einer posi­ti­ven Reso­nanz ist wohl eher nicht zu rechnen:

„Ein letz­tes, besorg­nis­er­re­gen­des Pro­blem sei noch genannt; eine gera­de­zu para­do­xe Wir­kung des Syn­oda­len Weges in Deutsch­land: Des­sen zer­stö­re­ri­sche Effek­te könn­ten eini­ge Bischö­fe und vie­le from­me Lai­en dazu brin­gen, der Idee der ‚Syn­oda­li­tät‘ selbst zu miss­trau­en. Dies wür­de das not­wen­di­ge Gespräch inner­halb der Kir­che über die Erfül­lung ihrer Mis­si­on zur Bekeh­rung und Hei­li­gung der Welt schmerz­haft behindern.“

Soviel steht schon fest: Am deut­schen Wesen der DBK-Mehr­heit wird die Welt nicht genesen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: SMM

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