Papst Franziskus erweitert Weiheintention auf die ganze Menschheit

25. März: Weihe "insbesondere Rußlands und der Ukraine"

Zum Fest des heiligen Joseph veröffentlichte die römische Stidtung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. dieses Foto.
Zum Fest des heiligen Joseph veröffentlichte die römische Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. dieses Foto.

(Rom) Bene­dikt XVI. wird sich in pri­va­ter Form der Wei­he Ruß­lands und der Ukrai­ne an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens anschlie­ßen. Wäh­rend­des­sen gab Papst Fran­zis­kus eine Erwei­te­rung der Wei­he­inten­ti­on bekannt.

Sein per­sön­li­cher Sekre­tär, Kuri­en­erz­bi­schof Georg Gäns­wein, schrieb gestern in einer Mail-Nach­richt an die deut­sche CNA-Redaktion:

„Der eme­ri­tier­te Papst Bene­dikt XVI. wird sich selbst­ver­ständ­lich im Gebet dem Auf­ruf von Papst Fran­zis­kus zur Wei­he Ruß­lands und der Ukrai­ne an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens anschließen.“

Zuvor war von man­chen Sei­ten die Hoff­nung geäu­ßert wor­den, er kön­ne per­sön­lich am Wei­he­akt von Fran­zis­kus teilnehmen.

Am kom­men­den Frei­tag, dem 25. März, wird Papst Fran­zis­kus in Rom die bei­den krieg­füh­ren­den Staa­ten Ruß­land und die Ukrai­ne dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens wei­hen, um Frie­den, Ver­söh­nung und gerech­te Lösun­gen der Kon­flik­te zu erbit­ten. So lau­te­te die ursprüng­li­che Ankün­di­gung durch vati­ka­ni­sche Medi­en am 15. März. Gestern kor­ri­gier­te Fran­zis­kus dies, indem er per­sön­lich ankün­dig­te, die gan­ze Mensch­heit wei­hen zu wol­len, „ins­be­son­de­re Ruß­lands und der Ukraine“.

Wört­lich sag­te das Kirchenoberhaupt:

„Ich lade alle Gemein­schaf­ten und alle Gläu­bi­gen ein, mit mir am Frei­tag, 25. März, Hoch­fest der Ver­kün­di­gung, einen fei­er­li­chen Akt der Wei­he der Mensch­heit, ins­be­son­de­re Russ­lands und der Ukrai­ne, an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens zu voll­zie­hen, damit sie, die Köni­gin des Frie­dens, den Frie­den für die Welt erlan­gen möge.“

Papst Fran­zis­kus war vati­kan­intern bedrängt wor­den, das „euro­pa­zen­tri­sche“ Signal abzu­schwä­chen. Kar­di­nal Tag­le, der Vor­sit­zen­de von Cari­tas Inter­na­tio­na­lis, hat­te bereits Tage zuvor in einem Inter­view betont, daß es auf der Welt eine gan­ze Rei­he von Krie­gen gibt, die für die Kir­che und die Cari­tas von glei­cher Bedeu­tung sind und ihre Auf­merk­sam­keit erhalten.

Fran­zis­kus wird am 25. März die gan­ze Men­scheit dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens weihen.

Schon vor die­ser Ände­rung der ursprüng­li­chen Inten­ti­on war vom Vati­kan die Wei­he nicht als „Erfül­lung“ der 1917 von Maria geäu­ßer­ten Bit­te ver­stan­den wor­den, Ruß­land ihrem Her­zen zu wei­hen, damit es sich bekeh­re und Frie­den herr­sche. Die Wei­he Ruß­lands im Sin­ne von Fati­ma betrach­tet der Hei­li­ge Stuhl seit 1984 als erfüllt. Den­noch ist die Anleh­nung an die Mari­en­er­schei­nung in dem por­tu­gie­si­schen Ort vor über hun­dert Jah­ren unüber­seh­bar und wird von den vati­ka­ni­schen Medi­en auch hervorgehoben.

Kritik von der New York Times

Der Hei­li­ge Stuhl bemüht sich im Ukrai­ne­kon­flikt sich als Frie­dens­ver­mitt­ler anzu­bie­ten, wes­halb er sich von For­men der direk­ten Par­tei­nah­me fern­hält, obwohl der Druck west­li­cher Staats­kanz­lei­en erheb­lich ist, sich auf die Sei­te Kiews zu stel­len. Öffent­lich kommt dies in anklin­gen­der Kri­tik in füh­ren­den Medi­en des links­li­be­ra­len west­li­chen Estab­lish­ments zum Aus­druck, allen vor­an in der New York Times und Le Mon­de. Er muß­te bis­her von die­ser Sei­te kei­ne ernst­haf­te Kri­tik fürch­ten, reagiert aller­dings sen­si­bel auf Wün­sche nach „Kurs­kor­rek­tu­ren“, die von der New York Times ver­öf­fent­licht wer­den. So ver­schärf­te Fran­zis­kus in den ver­gan­ge­nen Wochen suk­zes­si­ve sei­ne Spra­che, ohne ganz auf die Sprach­re­ge­lun­gen der US-Regie­rung ein­zu­schwen­ken. Beim gest­ri­gen Ange­lus sprach er von einer „gewalt­sa­men Aggres­si­on gegen die Ukrai­ne“, ohne jedoch Ruß­land zu erwähnen. 

Der Hand­lungs­spiel­raum des Vati­kans ist den­noch etwas ein­ge­schränkt, da ihr als tren­nen­des Ele­ment die ortho­do­xe Kir­che gegen­über­steht. Die­se betrach­tet Rom in reli­giö­ser Hin­sicht als häre­tisch, wes­halb mit einer ortho­do­xen Betei­li­gung an der Wei­he der bei­den Län­der weder in Ruß­land noch in der Ukrai­ne zu rech­nen ist. Zudem stellt die Exi­stenz von zwei mit Rom unier­ten grie­chisch-katho­li­schen Kir­chen in der Ukrai­ne einen gro­ßen Hin­de­rungs­grund für ein unbe­la­ste­tes Gespräch dar. Histo­risch sind die­se bei­den Kir­chen, die ukrai­ni­sche und die ruthe­ni­sche grie­chisch-katho­li­sche Kir­che, Tei­le der ortho­do­xen Kir­che, die in die Ein­heit mit Rom zurück­ge­kehrt sind. Nach dem ortho­do­xen Ter­ri­to­ri­al­prin­zip haben sie kei­ne Existenzberechtigung.

Novene und Piusbruderschaft

Neben den Ankün­di­gun­gen durch wei­te­re Bischö­fe und Bischofs­kon­fe­ren­zen, die sich dem Wei­he­akt durch Anwe­sen­heit in Rom oder in ihren Diö­ze­sen anschlie­ßen wol­len, beten Gläu­bi­ge auf der gan­zen Welt auf Anre­gung von Weih­bi­schof Atha­na­si­us Schnei­der zur Vor­be­rei­tung auf den Wei­he­akt eine Nove­ne.

Auch die Pius­bru­der­schaft (FSSPX) gab am Josephs­fest bekannt, „mit Freu­de die Ankün­di­gung der Wei­he Russ­lands und der Ukrai­ne an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens, die für den 25. März vor­ge­se­hen ist, zur Kennt­nis genom­men“ zu haben.

„Nach einer lan­gen War­te­zeit, die von inbrün­sti­gen Kreuz­zü­gen und dem eif­ri­gen Beten des Rosen­kran­zes geprägt war, freut sie sich, daß die Bit­te Unse­rer Lie­ben Frau von Fati­ma, die einen fei­er­li­chen Akt des Pap­stes in Ein­heit mit allen Bischö­fen ver­lang­te, berück­sich­tigt wurde.

Die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. setzt mehr denn je ihr Ver­trau­en in das Rosen­kranz­ge­bet und die Buß­übun­gen. Sie betet in beson­de­rer Wei­se für den Frie­den in der Welt, da sie immer mehr davon über­zeugt ist, daß die Natio­nen nur durch eine wah­re Bekeh­rung zu Chri­stus, dem König, durch das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens Ein­tracht fin­den werden.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Facebook/Fondazioneratzinger.va (Screen­shot)

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4 Kommentare

  1. Es herrscht Krieg in Euro­pa, der Papst über­rascht alle, die Wei­he Russ­lands end­lich zu voll­zie­hen. Die Schein­hei­lig­keit des Vor­wurfs des Euro­zen­tris­mus ist poli­tisch hyper­kor­rekt. Es geht nicht um Krieg in Ostasien.
    Und was kommt her­aus? Die Wei­he Russ­lands wird ein­mal mehr ver­wäs­sert. Die Frei­mau­rer haben es wie­der geschafft. Unfassbar!

  2. Ruß­land wur­de 1984 gül­tig geweiht und hat­te seit­dem kei­ne Irr­tü­mer mehr ver­brei­tet. Das heißt: die Prä­si­den­ten und ihre Regie­run­gen hat­ten kei­ne Irr­leh­ren mehr ver­brei­tet. Das begann bereits mit Gor­bat­schow. Auch Jel­zin, Putin und dazwi­schen Med­wed­jew haben kei­ne Irr­leh­ren ver­brei­tet. Im Gegen­teil: Prä­si­dent Putin steht dem LGBT-Vor­ha­ben wie auch Patri­arch Kyrill in Gegen­er­schaft gegen­über. Putin sagt, daß die Ehe zwi­schen einem Mann und einer Frau ist- und gibt der Homo­lob­by des Westens kei­ne Chan­ce in Rußland.
    Bei die­sem Gesche­hen han­delt es sich um einen Kampf zwi­schen der Frei­mau­re­rei und ande­rem Bösen (Selen­sky und der athe­isti­sche Westen mit Biden an der Spit­ze) einer­seits und dem christ­lich-ortho­do­xen Ruß­land ande­rer­seits. Wird das Chri­sten­tum sie­gen oder die NWO?

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