Papst lädt alle Bischöfe ein, die Weihe Rußlands und der Ukraine mit ihm zu vollziehen

Die Bischöfe sollen dazu am 25. März nach Rom kommen (oder den Weiheakt in ihrer Diözese vollziehen)


Papst Franziskus ließ über die Nuntiaturen allen Bischöfen ein Einladung aussprechen, am 25. März mit ihm die Weihe Rußlands und der Ukraine zu vollziehen.
Papst Franziskus ließ über die Nuntiaturen allen Bischöfen eine Einladung aussprechen, am 25. März mit ihm die Weihe Rußlands und der Ukraine zu vollziehen.

Der Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in den USA bestä­tig­te gestern, daß Papst Fran­zis­kus die Wei­he Ruß­lands und der Ukrai­ne an das Unbe­fleck­te Herz zusam­men mit allen Bischö­fen der Welt voll­zie­hen möch­te. Eine ent­spre­chen­de Ein­la­dung, am 25. März nach Rom zu kom­men oder die Wei­he in der jewei­li­gen Diö­ze­se aus­zu­füh­ren, ist an alle Bischö­fe ergangen.

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Zunächst gab es Mut­ma­ßun­gen, Annah­men und erste Hin­wei­se. Seit gestern besteht kein Zwei­fel mehr: Der Apo­sto­li­sche Nun­ti­us in den USA, Erz­bi­schof Chri­sto­phe Pierre, wand­te sich in einem mit gestern datier­ten Schrei­ben, das als „drin­gend“ ein­ge­stuft wur­de, an den Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­renz der USA, Msgr. José H. Gomez, Erz­bi­schof von Los Ange­les, der es wie­der­um an alle Bischö­fe in den USA weiterleitete.

Der Bot­schaf­ter des Hei­li­gen Stuhls bestä­tigt in dem Schrei­ben, daß es die Absicht von Fran­zis­kus ist, die ange­kün­dig­te Wei­he Ruß­lands und der Ukrai­ne an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens mit allen Bischö­fen der Welt zu voll­zie­hen. Das gestern bekannt­ge­ge­be­ne Schrei­ben des Nun­ti­us in den USA bedeu­tet, daß alle Nun­tia­tu­ren welt­weit sich in die­sem Anlie­gen an die Bischofs­kon­fe­ren­zen der jewei­li­gen Län­der gewandt haben oder in die­sem Augen­blick wen­den. Dar­in wird ange­kün­digt, daß Fran­zis­kus schon bald allen Bischö­fen den Wort­laut der Wei­he mit­tei­len wird.

Das Schrei­ben des Nuntius

Der Papst ließ eine Ein­la­dung an die Diö­ze­san­bi­schö­fe aus­spre­chen. Es han­delt sich nicht um eine Anord­nung. Es ist den Bischö­fen daher frei­ge­stellt, ob sie sich an der Wei­he betei­li­gen wol­len. Der katho­li­sche spa­ni­sche Blog­ger Secre­tum meum mihi schrieb dazu ätzend:

„Kön­nen Sie sich vor­stel­len, wie die simo­ni­sti­schen deut­schen Bischö­fe mit zusam­men­ge­bis­se­nen Zäh­nen ein Wei­he­ge­bet spre­chen, an das sie viel­leicht nicht ein­mal glau­ben, um anschlie­ßend sofort ihre üblen Plä­ne für einen Syn­oda­len Weg fort­zu­set­zen oder Wei­he­ze­re­mo­nien mit LGBTQ+-Personen zu ver­an­stal­ten, um zu zei­gen, daß sie will­kom­men hei­ßen, offen und ver­ständ­nis­voll sind und daß das Unbe­fleck­te Herz nie­man­den ablehnt?“

Fran­zis­kus ist bei Bedarf bereit, sei­ne Auto­ri­tät aus­zu­spie­len, wie er in der Ver­gan­gen­heit bewie­sen hat, indem er Gemein­schaf­ten auf­lö­ste, Semi­na­re schlie­ßen ließ, Kar­di­nal Pell an Austra­li­en aus­lie­fer­te, wo die­ser dann mehr als ein Jahr unschul­dig im Gefäng­nis sit­zen muß­te, den Groß­mei­ster des Mal­te­ser­or­dens absetz­te, mar­xi­sti­sche Befrei­ungs­theo­lo­gen reha­bi­li­tier­te, ohne daß sie bereu­en oder sich von ihren The­sen distan­zie­ren muß­ten, beim Hei­li­gen Stuhl und im Vati­kan­staat die Covid-Impf­pflicht ein­führ­te und die Coro­na-Apart­heid oktroy­ier­te usw. Er hät­te also auch kein Pro­blem, die Bischö­fe anzu­wei­sen, mit ihm gemein­sam am 25. März die Wei­he Ruß­lands und der Ukrai­ne das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens zu vollziehen.

Soweit geht Fran­zis­kus nicht und muß das auch nicht. Tat­sa­che ist, daß er alle Bischö­fe mit sei­ner Ein­la­dung auf­for­dert, sich der Initia­ti­ve anzu­schlie­ßen und die Wei­he am Hoch­fest Mariä Ver­kün­di­gung durch­zu­füh­ren. Er lädt die Bischö­fe sogar ein, am 25. März nach Rom zu kom­men, um durch phy­si­sche Gemein­schaft um 17 Uhr die Wei­he vorzunehmen.

Das Schrei­ben von Nun­ti­us Pierre im Wortlaut:

Eure Exzellenz,

Vor dem Hin­ter­grund der tra­gi­schen Ereig­nis­se in der Ukrai­ne wird der Hei­li­ge Vater, Papst Fran­zis­kus, am Fest der Ver­kün­di­gung, dem 25. März, einen Akt der Wei­he Ruß­lands und der Ukrai­ne an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens anführen.

Der Hei­li­ge Vater beab­sich­tigt, alle Bischö­fe oder ihnen gleich­ge­stell­te Per­so­nen ein­zu­la­den, zusam­men mit ihren Prie­stern an die­sem Wei­he­akt teil­zu­neh­men, wenn mög­lich um 17 Uhr in Rom. In den kom­men­den Tagen wird der Hei­li­ge Vater ein Ein­la­dungs­schrei­ben an die Bischö­fe rich­ten, dem der Text des Wei­he­ge­bets in den ver­schie­de­nen Spra­chen bei­gefügt ist. Ich schrei­be Ihnen jetzt und bit­te Sie, die Mit­glie­der der USCCB [der Bischofs­kon­fe­renz] und über sie die Prie­ster der ver­schie­de­nen Diö­ze­sen und Epar­chien des Lan­des über die Ein­la­dung des Hei­li­gen Vaters zu informieren.

Die glei­chen Infor­ma­tio­nen wer­den auch den Bun­des­be­hör­den in Washing­ton D.C. und dem diplo­ma­ti­schen Korps in der Haupt­stadt über­mit­telt. Die Mit­glie­der des­sel­ben Korps sind ein­ge­la­den, am Frei­tag, dem 25. März, um 12 Uhr mit­tags an einer Mes­se von Kar­di­nal Wil­ton Gre­go­ry, Erz­bi­schof von Washing­ton, in der Basi­li­ka des Natio­nal­hei­lig­tums der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis teilzunehmen.

Ich bedan­ke mich für Ihre Mit­ar­beit, ver­si­che­re Sie mei­ner besten Wün­sche und verbleibe

Mit freund­li­chen Grü­ßen

+ Chri­sto­phe Pierre
Apo­sto­li­scher Nuntius

Der Vor­sit­zen­de der Spa­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz Kar­di­nal Juan José Omel­las, Erz­bi­schof von Bar­ce­lo­na, griff die Initia­ti­ve von Papst Fran­zis­kus auf, ohne auf ein Schrei­ben der Nun­tia­tur zu ver­wei­sen, und sprach eine Ein­la­dung an alle Bischö­fe des Lan­des aus, sich der Wei­he anzu­schlie­ßen. Der Kar­di­nal wies dar­auf hin, daß die Bischö­fe ein­ge­la­den sind, am 25. März nach Rom zu kom­men. In der Diö­ze­se des Pap­stes wird der 25. März als Gebets­tag „24 Stun­den für den Herrn“ gehal­ten.

Kar­di­nal Omel­la erin­ner­te dar­an, daß in Spa­ni­en der 25. März, das Hoch­fest der Ver­kün­di­gung, als Tag für das Leben began­gen wird, in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Das Leben, ein Geschenk Got­tes, will­kom­men hei­ßen und schüt­zen“.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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