Trotz Repression lebendig

10. Internationale Wallfahrt (Populus Summorum Pontificum) ad Petri Sedem


Vesper im Pantheon am vergangenen Freitag.
Vesper im Pantheon am vergangenen Freitag.

(Rom) Am Wochen­en­de stand Rom ganz im Zei­chen kir­chen­be­we­gen­der Ereig­nis­se, die kaum unter­schied­li­cher sein konn­ten, und das in jeder Hin­sicht. Wäh­rend sich US-Prä­si­dent Joe Biden im Apo­sto­li­schen Palast von Papst Fran­zis­kus sei­nen „Green Pass“ für die Kom­mu­ni­on­zu­lass­sung hol­te und am näch­sten Tag gleich als Tür­öff­ner ein­setz­te, fand die 10. Inter­na­tio­na­le Wall­fahrt ad Petri Sedem statt. Ursprüng­lich hieß sie Popu­lus Sum­morum Pon­ti­fi­cum ad Petri Sedem, benannt nach dem Motu pro­prio von Bene­dikt XVI. von 2007, das es aber fak­tisch nicht mehr gibt – abge­schafft von Franziskus.

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Die Uner­schüt­ter­lich­keit, an der 2012 erst­mals durch­ge­führ­ten Wall­fahrt der Tra­di­ti­on zum Petrus­grab fest­zu­hal­ten, war zugleich das wich­tig­ste Signal an San­ta Mar­ta und die Bischö­fe: Man wer­de behar­ren trotz Tra­di­tio­nis cus­to­des.

Nach­dem die Wall­fahrt wegen der restrik­ti­ven Coro­na-Maß­nah­men im Vor­jahr aus­fal­len muß­te, woll­te das Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee Cœtus Inter­na­tio­na­lis Sum­morum Pon­ti­fi­cum (CISP) nach dem neu­en repres­si­ven Motu pro­prio von Papst Fran­zis­kus unbe­dingt dar­an fest­hal­ten. Initia­tor der Initia­ti­ve ist der geist­li­che Assi­stent des CISP, Abbé Clau­de Barthe.

Trotz der wid­ri­gen Umstän­de, durch die Regie­run­gen bedingt – der Vati­kan führ­te am 1. Okto­ber den dis­kri­mi­nie­ren­den „Grü­nen Paß“ der EU ein –, setz­ten die mit Rom ver­bun­de­nen Gemein­schaf­ten und Gläu­bi­gen der Tra­di­ti­on ein kräf­ti­ges Zei­chen. Am Tag, als Biden mit Fran­zis­kus zusam­men­traf, wur­de im Pan­the­on die Ves­per im über­lie­fer­ten Ritus gefei­ert, einem anti­ken Pracht­bau, der seit 1400 Jah­ren der Got­tes­mut­ter Maria und allen Hei­li­gen geweiht ist.

Ein­zug im Petersdom

Nico­le Win­field von der inter­na­tio­na­len Pres­se­agen­tur AP mel­de­te in alle Welt, daß „zusätz­li­che Stuhl­rei­hen“ auf­ge­stellt wer­den muß­ten, um die Gläu­bi­gen unterzubringen. 

„Vie­le jun­ge Fami­li­en, Paa­re und Prie­ster, die aus den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, Frank­reich, Spa­ni­en und ande­ren Län­dern kamen, füll­ten die Kirchenbänke.“

Pedro d’Aquino aus Brook­lyn in New York wird mit den Wor­ten zitiert:

„Wir sind weder an Ideo­lo­gie noch an Pole­mi­ken interessiert.“

Die mei­sten Bischö­fe haben bis­her kei­ne Ände­run­gen vor­ge­nom­men. Eine Aus­wei­tung des über­lie­fer­ten Ritus scheint aller­dings unter den neu­en Bedin­gun­gen kaum mehr denk­bar. Dia­na Cata­lan, eine 25 Jah­re alte Kran­ken­schwe­ster aus Pam­plo­na, berich­te­te Win­field, daß ihr Bischof die Mes­sen im über­lie­fer­ten Ritus auf eine pro Woche ein­ge­schränkt hat. Sie kam nach Rom, weil sie „glück­lich sei, ande­re in der Gemein­schaft zu tref­fen, die der alten Mes­se ver­bun­den sind“.

Am Sams­tag führ­te die Pro­zes­si­on durch die Stra­ßen Roms zum Peters­dom, wo von Msgr. Des­cour­ti­eux ein levi­tier­tes Hoch­amt im über­lie­fer­ten Ritus zele­briert wur­de. Damit kehr­te der Ritus aller Zei­ten für einen Tag in den Peters­dom zurück, aus dem er seit dem ver­gan­ge­nen März ver­bannt ist. Den Abschluß der Wall­fahrt bil­de­te am Sonn­tag die hei­li­ge Mes­se zum Christ­kö­nigs­fest in der Kir­che San­tis­si­ma Tri­ni­tà dei Pel­le­g­ri­ni, die von der Petrus­bru­der­schaft betreut wird.

Die bei­den Pre­dig­ten von Sams­tag und Sonn­tag wur­den von Moni­ka Rhein­schmitt, der Vor­sit­zen­den von Pro Mis­sa Triden­ti­na, zur Ver­fü­gung gestellt:

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/​Pro Mis­sa Triden­ti­na/​Monika Rheinschmitt

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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1 Kommentar

  1. Abbé Clau­de Bar­the hat, mei­ner Mei­nung nach, gut dar­an getan, die Wall­fahrt in „Wall­fahrt ad Petri Sedem“ umzubenennen.
    Der durch­schla­gen­de Erfolg, trotz aller Wid­rig­kei­ten und Wider­stän­de, wird nicht fol­gen­los bleiben.
    Auch wenn weder von Papst Eme­ri­tus Bene­dikt ein Gruß­wort an die Teil­neh­mer gerich­tet noch von Papst Fran­zis­kus offen­bar irgend­ei­ne Notiz genom­men wur­de und der Erz­bi­schof Sal­va­to­re Cor­di­leo­ne von San Fran­cis­co die Zele­bra­ti­on im Peters­dom abge­sag­te, so war doch Chri­stus selbst unsicht­bar unter den Gestal­ten von Brot und Wein anwe­send und mit ihm sei­ne aller­se­lig­ste Mut­ter Maria, zusam­men mit allen Engeln und Heiligen!
    Mein Tipp: Bit­te macht jedes Jahr aufs Neue die­se Wall­fahrt. Man wird sehen, dass es jedes Jahr mehr Wall­fah­rer werden.
    Eine Aus­wei­tung des über­lie­fer­ten Ritus scheint unter den neu­en Bedin­gun­gen kaum mehr denkbar?
    Das wer­den wir sehen!
    Bei Gott ist kein Ding unmöglich.

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